Hallo monithomy,

auch von mir ein herzliches Willkommen im Forum......

wir haben eine 10 Jahre alte Dalmatiner Dame und ein 3-jähriges RR-Mädchen.

Wir haben uns für einen Zweithund entschieden damit, die Zeit welche Pretty damals allein verbringen musste, nachdem sich unserer Lebenssituation grundlegend änderte, nicht so einsam für sie ist. Es hat super funktioniert. Wir waren als erstes in Tierheimen unterwegs und haben nach einen älteren Hund gesucht, das fand Pretty allerdings nicht so interessant. 3-4 Jahre zuvor haben wir eher zufällig die Rasse Rhodesian Ridgeback kennengelernt und uns nach der Tierheimproblematik entschieden einen Welpen an Prettys Seite zu stellen. Die kleine Maus wurde sofort mütterlich adoptiert und die beiden sind ein echtes Dreamteam geworden mit festen Rangordungsverhältnissen.
Eines solltest Du Dir bewusst sein, auch nur zwei Hunde bilden ein kleines Rudel, in dem je nach Konstellation bestimmte Gesetze herschen.
Insgesammt sehe ich es als Zugewinn für Hund und Halter, man erlebt Situationen, beim Spiel oder zu Hause, welche in Einzelhaltung so nicht stattfinden.
Allgemein wird das Verhalten anderen fremden Hunden gegenüber etwas problematischer. Da diese, zumindest anfänglich, Eindringlinge in das Vorhandene Rudel sind. Sofern Du jedoch Deine Retriever Hündin gut im Griff hast und die Grunderziehung zufriedenstellend abgeschlossen hast, kannst Du Dich fast drauf verlassen das Dein Rudel-Zuwachs sich an Deiner Hündin orientieren wird. Das betrifft gute und vor allem schlechte Eigenschaften, von daher kann ich Lianes Tipp nur unterstreichen. Ein Golden R. ist mit 14 Mon. ja im Prinzip erwachsen, beim RR dauert das deutlich länger, und Du solltest mit dem Erziehungsstand Deines Hundes zufrieden sein. Sonst Besteht die Gefahr das Du die Probleme mit der Anzahl der Hunde multiplizieren kannst.
Ich kann aus eigener Erfahrung dem RR als Zweithund nichts schlechtes nachsagen, naja vieleicht ausser das sie wesentlich kuschelbedürftiger und Menschbezogener sind und Pretty es teilweise schwer hat nen Kuschplatz an unserer Seite zu finden weil das kleine "Pferd" sich fett macht.
Zum Thema Reizschwelle, ich will jetzt nicht zu optimistisch klingen und ich betone vorsichtshalber mal das ich nur aus eigener Erfahrung spreche,....sonst wird man hier schnell an den Pranger genagelt....., aber unsere Bijou (RR) ist die friedlichste Seele die mir je unter gekommen ist. Alle Kinder wollen immer zum Dalmatiner, und Dalmis sind nicht ohne sag ich Dir, besonders nicht die Weibchen, so werden alle Kinder an den RR "umgeleitet" und sie ist neugierig und sanftmütig. Es gab wirklich noch nie Probleme. Auch beim Treffen mit anderen Hunden ist Pretty, da sie die ältere ist und Rudelführer immer etwas aggresiver und will erstmal alles Unterordnen (Rudelverhalten), so hat es sich herausgebildet das Bijou unser Ausenministerium leitet und für die friedliche Kontaktaufnahme zuständig ist. Falls es von der anderen Seite Ärger gibt steht sie Pretty, wie wir neulich lernen mussten, aber auch zur Seite.
Kleine Episode....vergangenes Wochenende waren wir mit unseren Zwei auf den Feldern hinter unserem neuem Haus spazieren, unser Nachbar hat zwei Hunde ( Husky & Husky/Berner Sennen Mischling) welche den ganzen Tag auf der Terasse, mit freien Blick aufs Feld, an der Leine liegen. Sie sehen Reihenweise Hunde an Ihrem Grundstück vorbei maschieren und können sie über ca. 800m Sicht beobachten. Das hat bei so nem Rudel schon seine Auswirkungen, da es ab und an auch schon Ärger mit anderen Hunden gab sind die Besitzer etwas verängstigt und die Hunde bekommen immer weniger sozialkontakt mit anderen Hunden. Die Auswirkungen sind klar, die Rudelrolle wird immer primärer und Ihr Erfolg immer grösser da es nie zu einer Klärung kommt. Anyway..., wir kennen die Besitzer entzwischen (wollen erst dort hin ziehen) ganz gut und haben beschlossen es zu versuchen, da die Hunde sich in Zukunft öfter sehen werden.
Pretty hatte zuvor, in Ihrer typischen dominanten Art, die andern zwei schon "heiss" gemacht und kaum war der erste von der Leine stürzte er sich auf Pretty und es gab ein Knäuel. Normaler Weise tendiere ich dazu die Hunde das unter sich Regeln zu lassen aber in diesen Falle sah es so aus, als ob Pretty deutliche Nachteile bei der Verteidigung Ihrer "eigenen Haut" hatte. Ich wollte gerade dazwischen gehen, als unsere wesentlich jüngere RR-Dame, welche sich abseits das Spielchen anschaute, kurzerhand Eingriff und innerhalb kürzester Zeit die Situation beendete und auflösste und Ihre Pretty beschützte. Das erste mal das sie so reagierte, ich war richtig "paff", es gab zuvor auch nie einen Anlass, denn Pretty behielt sonst immer die Oberhand. Der Witz an der Sache, Bijou spielte danach mit dem "Angreifer" ohne Probleme und Pretty hielt sich zurück und im sicheren Schatten von Bijou auf. Als wir unseren Spaziergang fortsetzten und die zwei wieder unter sich waren, stelle Pretty mit nem kurzen Anranzer zu Bijou die alte Rangordnung wieder her und Bijou akzeptierte dies problemlos.
Ich finde das wirklich hochinteressant, das nächste mal ist der zweite Husky dran, denn wir wollen schon das die Nachbarhunde miteinander zurecht kommen und dazu muss man Ihnen die Möglichkeit geben die Verhältnisse zu klären.
So jetzt hab ich mich wieder verplappert ich hoffe es war was nützliches dabei für Dich.
Achso zwei Hündinnen haben den Vorteil, dass in aller Regel andere Rüden beim Erstkontakt nicht so ein Problem machen, dafür aber Hündinnen eher als Konkurenten gesehen werden, eine Hündin und ein Rüde machen warscheinlich eher immer wieder ein Problem beim Kontakt mit anderen Hunden, da jeder um seine Rolle fürchtenm muss.
so long....

Frank