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Thema: Linienzucht

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    Standard AW: Linienzucht

    Zitat Zitat von Broesel29 Beitrag anzeigen
    Hallo!

    Habe gestern einen sehr bösen Kommentar im Gästebuch auf der Seite von dem Züchter, wo ich vor 5 Wochen meine Ganja gekauft habe, gelesen.

    Da stand irgendwas von strenger Linienzucht und nicht anerkannten Papieren. Weiß jemand was ich darunter verstehen muß?


    Broesel29
    Es gibt für die Begriffe Inzucht, Linienzucht und Outcrossverpaarung sehr unterschiedliche Definitionen, die oft vom Standpunkt des Betrachters abhängen. Eine sehr generelle Definition ist, dass man von Linienzucht spricht, wenn man Tiere verpaart, die enger miteinander Verwandt sind als der durchschnittliche Verwandtschaftsgrad in der Population (das kann von Rasse zu Rasse nämlich sehr unterschiedlich sein). Umgekehrt spricht man von Outcross, bei Verpaarung von Tieren, die weniger eng verwandt sind als der Durchschnitt. Die Frage, wann Linienzucht so eng ist, dass man von Inzucht spricht, wird ebenfalls sehr unterschiedlich gesehen (ganz sicher wie von Uli angesprochen bei Verwandten 1. Grades).
    Die Idee hinter der Linienzucht ist folgende: jedes Gen ist in jedem Tier in Form von 2 Allelen doppelt vorhanden. Wenn ein Tier in Bezug auf ein Gen mischerbig ist, kann es sein, dass es ein erwünschtes und ein unerwünschtes Allel für ein bestimmtes Gen trägt (z.B. Ridge / ridgelos). Durch Verpaarung von verwandten Tieren, die ein oder mehrere erwünschte Merkmale gleich ausgeprägt haben, wird versucht diese Merkmale in den Nachkommen zu fixieren, d.h. die Nachkommen sollten im Idealfall nur noch die erwünschten Allele für diese Merkmale haben und diese dann auch weitergeben können.
    Auf diese Weise sind letztlich unsere Hunderassen entstanden...es ist also ganz sicher nicht etwas, was nur negativ gesehen werden kann. Die andere Seite der Medallie ist allerdings, dass bei einer solchen Zuchtstrategie die Gefahr besteht, dass sich genauso unerwünschte Merkmale verfestigen oder Erbkrankheiten, durch rezessive Schadgene, die bei einer breiteren Zucht durch entsprechende "gesunde" dominate Allele in Schach gehalten werden, plötzlich zu Tage treten. Hinzu kommt, das ganz allgemein die Natur nur einen bestimmten Grad an Homozygotie zu tolerieren scheint. Es ist nachgewiesen, dass ab einem bestimmten Inzuchtgrad Merkmale wie Vitalität und Fruchtbarkeit vermindert sind.
    Einige Genetiker vetreten die Ansicht, dass bei unseren heute gut definierten Hunderassen Linienzucht nicht mehr das Mittel der Wahl sein sollte, sondern dass der Vermeidung von genetischen Defekten durch möglichst breite Zucht der Vorrang gegeben werden sollte. Ich denke auch heute kann Linienzucht in gut begründeten Fällen (und von Züchtern, die wirklich genau wissen was sie tun) noch sinnvoll sein. Allerdings nicht -wie scheinbar in dem hier beschriebenen Fall- weil man gerade 2 Halbgeschwister zu Hause hat, von denen der gemeinsame Elternteil offenbar auch noch eine C-Hüfte hat.

    Gruß, Christian
    Geändert von Christian M (06.09.2006 um 20:15 Uhr)

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