Hallo Silvia,
woher willst Du wissen, daß der Beitrag von Ute BB stimmt, nicht jeder, der ICE fährt hat recht:wallbash:
Ulli und die 7 Samurai![]()
Hallo Silvia,
woher willst Du wissen, daß der Beitrag von Ute BB stimmt, nicht jeder, der ICE fährt hat recht:wallbash:
Ulli und die 7 Samurai![]()
Ein Pferd ohne Reiter bleibt ein Pferd, aber ein Reiter ohne Pferd ist nur ein Mensch
Hallo Lutz,
nur nochmal schnell vielleicht als Tipp. Ich lese gerade das Buch von Linda Tellington-Jones "Tellington-Training für Hunde" und habe bei einer Fallgeschichte - geschrieben von Judy Hodge - gerade etwas über eine Golden-Retriever-Hündin gefunden, die Angst (Panik) vor Gewitter hatte. Bei dieser Hündin wurden für 30 min "OhrenTTouches" gemacht während des Gewitters und sie fing dabei schon an sich zu entspannen. Laut der Autorin hat die Hündin bisher nicht wieder auf Gewitter oder selbst Feuerwerk ängstlich reagiert. Das finde ich schon sehr erstaunlich. Und da ich beim Lesen gleich an diesen Thread denken musste, dachte ich mir, ich erzähle es hier mal kurz....
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Liebe Grüße
von Petra mit Freya für immer tief im Herzen
sowie Arnold, Hadhi, Vello und Exit!
Das gleiche habe ich mit einem sehr dominaten Rüden im Ausstellungsring gemacht, ging prima, mußte aber jedesmal wieder gemacht werden, sonst hat er doch die anderen Rüden angeröhrt.
Aus der Praxis für die Praxis
Ulli und die 7 Samurai![]()
Ein Pferd ohne Reiter bleibt ein Pferd, aber ein Reiter ohne Pferd ist nur ein Mensch
Jetzt habe ich mich glatt verlesen...
Ich dachte allen Ernstes, dass da steht "... sonst hat er doch die anderen Rüden angehört" Naja, auch da hätte Ohren zuhalten geholfen.
;)
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Im Ernst, ich musste nur über meinen Verleser lachen - nicht, dass sich gleich wieder jemand ans Beink gepinkelt fühlt!!!
Grüßle,
die Miri!
Nun ja, im Kontext "Hund" kann ich nicht sagen, ob diese Methode "richtig" oder "falsch" ist. Es scheint mir aber, dass einige mit dieser Methode Erfolg haben - oder gehe ich da fehl?
Im Kontext "Mensch" aber habe ich das Glück, auf eine vergleichsweise solide Ausbildung zum Thema "Angststörungen" zurückblicken zu können. Und da ist es in der Tat so, dass viele ernstzunehmende (Verhaltens-)Therapeuten sagen, das Wichtigste sei es, das Meideverhalten nicht noch weiter zu verstärken, etwa indem man die Gefährlichkeit von heimischen Spinnen ausführlich diskutiert, sondern stattdessen ein Verhalten einzuüben, das mit dem Meideverhalten unvereinbar ist. Auch gibt es den Begriff des "sekundären Krankheitsgewinns": Der Angstpatient erhält aufgrund seiner "Störung" Aufmerksamkeit von seiner Umwelt, die er ansonsten nicht erhielte, was wiederum die Störung verfestigt: Man hat ja etwas davon!
Warum dies alles jetzt so gar nicht auf den Hund übertragbar sein sollte, ist mir nicht wirklich klar. Hat irgendjemand kontrollierte Studien, die die Überlegenheit der "Tröstmethode" gegenüber der ganz normalen "Machen wir einfach etwas, was auf die Angst nicht weiter eingeht"-Methode nachweisen? Die würde ich nämlich brennend gerne nachlesen!
Viele Grüße!
Tina
Hallo Tina,
Um sicher zu gehen, dass wir nicht aneinander vorbeischreiben (das würde mich beim Austausch von Sachargumenten ärgern) betone ich nochmals: Der Aufbau von Alternativverhalten ist kein Ignorieren. Ignorieren - wie es in der Ratgeberliteratur für Hunde empfohlen wird - bedeutet, den Hund links liegen zu lassen. In dem Moment, in dem ich ein Alternativverhalten aufbaue, wende ich mich dem Tier zu. Zuwendung, Aufmerksamkeit, Teilung der Aufmerksamkeit.
Meideverhalten ist selbstbelohnend. Entspanne ich den Hund in der auslösenden Situation, verhindere ich Meideverhalten, weil ich ihn nicht weglasse. Je besser der Hund sich in der Situation entspannt, desto leichter wird er das Alternativverhalten lernen können.
Entspannungstraining ist ein Puzzleteilchen bei angstvermindernden Therapien beim Menschen. Ich habe mir das Vorgehen bei praktizierenden Therapeuten angeschaut und bei einer Trainerin vertieft, die Zootiere, Labortiere, Pferde und Hunde mit diesen Techniken z.B. auf unangenehme Prozeduren beim Tierarzt vorbereitet.
Völliges Ignorieren bringt bei manchen Hunden Erfolg unter bestimmten Voraussetzungen:
1. Die Angst ist relativ schwach und der Hund kann sich selber ablenken und entspannen
2. Die Bemühungen des Menschen zuvor sind für den Hund bedrohlich gewesen: Umarmen, Hochheben, hektisch Streicheln
Dann ist es für das Tier natürlich eine Wohltat, wieder in Ruhe gelassen werden - trotz seiner Angst.
Liebe Grüße,
Ute BB mit Ashanti, Bansai und Scotty. Baru begleitet uns auf der anderen Seite des Weges.
Hirn ist in - Geist ist geil
Wattebällchen entstehen im Auge desjenigen Betrachters, dessen Gehirn ähnlich strukturiert ist.
Hallo zusammen,
zur Wirksamkeit des Ignorierens habe ich vor Kurzem einen hoch informativen Thread in einem anderen Forum gelesen. Der nette Mann hatte eine Hündin, die sich bei einem ihrer ersten Besucher in der Fußgängerzone einer Großstadt (er wohnt mit ihr in einer Kleinstadt) heftig vor einer Makise eines Geschäftes erschreckte. Cooler Rudelführer, getreu den vielen Erziehungstippsquellen, ist er souverän weitermarschiert und hat das auch zukünftig immer so praktiziert. Es fiel ihm jedoch auf, dass sich der Hund immer heftiger und immer früher vor diesen bedrohlichen Dingern erschreckte. Schließlich konnte er sie gar nicht mehr mitnehmen und auch in seiner Kleinstadt mit nur wenigen Makisen wurde es zunehmend schwieriger.
So kann das ignorieren nach hinten losgehen, wenn man mit diesem "Augen zu und souverän dran vorbei" nämlich genau das Meideverhalten fördert, womit man ja eigentlich die Angst bekämpfen wollte.
Gut, das trägt jetzt nichts zu Gewitterproblematik bei, denn wenn es Gewittert, kann kein Hund wirklich "Meiden", es sei denn er hätte einen schallisolierten Bunker, oder so etwas...
ich hab auch angst bei heftigen gewittern, solange ich denken kann. besonders nachts. tagsüber helfen mir strategien, die angst im griff zu behalten: ablenken, die physikalischen vorgänge realisieren, mir klar machen, dass ich nicht wirklich in gefahr bin usw. usf.. so versuche ich es auch bei bonito, der ebenfalls panische angst vor gewitter hat. aufstehen und in richtung leckerli-dose gehen ist schonmal ne prima ablenkung! ;) anschliessend wieder mit buch auf sofa legen und warten, bis der klops sich eingerollt hat, und beim lesen sanft die ohren massieren. so gehts bei uns.
als es uns aber kürzlich nachts erwischt hat und unsere drei gewitterresistenten mitbewohner selig weiter geratzt haben, ist bonito zum ersten mal ganz dicht an mich rangerobbt und wir sind sozusagen arm in arm wieder eingeschlafen - eine schönere form der panikbekämpfung gibts für uns beide nicht mehr, vermeidung oder bestätigung hin oder her!
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