Carola,
zu den 2 x 4 Stunden (wenn es OPTIMAL läuft) kommt aber auch noch die Regenerationszeit des Menschen - sagen wir mal 7 Stunden Schlaf, plus die Zeit, in der es zu dunkel ist, um draussen grossartig aktiv zu sein, was im Winter dann wirklich kritisch werden könnte. Es kommt hinzu, dass man als berufstätiger Mensch häufig nicht mit Hundeklamotten erscheinen, sondern sich nach morgendlichem Hundeauslauf in Bürokluft pellen muss - weitere Zeit, die hektische Tage nicht unbedingt erleichert. Hunde kommen nicht gleich perfekt a la 1001 Dalmatiner daher - sie machen Zicken, sie werden krank, sie brauchen Kontakt zu anderen Hunden etc. pp. blablabla - Wann und wie soll das alles stattfinden?
Die Arbeitszeiten legen darüber hinaus nahe, dass für Hundeschule oder auch nur eine Welpenspielstunde eigentlich kaum Zeit bleibt, es sei denn, so etwas findet zufällig Samstags oder Sonntags statt.
Zur Idee, einen RR in einen Zwinger zu stecken, mag ich mich gar nicht äussern - das geht einfach derart meilenweit an meinem Verständnis vom "Leben mit Hund" vorbei, dass eine Erwägung mir absurd erscheint.
Und das ist denn auch meine Frage an Sven:
Warum wollt Ihr Euch bei diesen Voraussetzungen einen Hund in Euer Leben holen?
Geht es da um Euer Ego, um´s "Haben wollen", um die "romantisch-emotionale" Idee, oder geht es darum, einem Hund ein liebevolles, artgerechtes Zuhause zu geben mit allem, was dazu gehört?
Als wir Djambo bekommen haben, waren wir beide voll berufstätig, ABER: ich konnte ihn jederzeit mit an meinen Arbeitsplatz nehmen, konnte als FK jederzeit selbst meine Arbeitszeit gestalten und an Djambos Bedürfnisse anpassen, in unserer Bürogemeinschaft gab es zwei weitere Hunde, und mein GöGa arbeitet Schichtdienst, ist also auch unter der Woche mal tagsüber daheim, so dass sich vielfältige Möglichkeiten für aktive Zeit mit Djambo ergaben und auch das Thema Hundeschule gut abgedeckt war.
Dennoch würde ich HEUTE diese Entscheidung so nicht noch einmal treffen. Trotz der guten Rahmenbedingungen kam Djambo meines Erachtens an den Tagen, an denen ich ihn mit ins Büro nehmen musste, gerade in seiner Junghundezeit ab und zu zu kurz. Auch wenn er morgens und abends eine lange Runde und mittags eine Pipirunde im Park bekam - er musste viel zu häufig in Meetings auf seiner Decke liegen und ruhig sein. Das würde ich heute so nicht mehr wollen.
Einen "Hund haben" ist für mich der falsche Ausdruck - einen Hund hat man nicht, man lebt mit ihm. Wenn man das tagsüber, in der Zeit, in der wir Menschen normalerweise aktiv sind, grösstenteils nicht kann, ist man nicht der richtige Partner für einen Hund - zumindest ist das meine ganz ureigene Meinung.
Grüssle
Sabine
Lesezeichen