Hm, ja-ha ...
Wenn sich die Leute ähnlich viele Gedanken machen würden, bevor sie KINDER bekommen, gäbe es weit weniger vernachlässigte Kinder - aber auch noch weniger Renteneinzahler ...
Okay, aber zum Thema:
Was steht auf der "Haben"-Seite?
- Ein Mensch mit langjähriger Hundeerfahrung. Hundeerfahrung, die offenbar deutlich über das Fiffi-in-der-Handtasche-Herumtragen hinausgeht.
- Ein Haus mit Garten und einem (sicher?!) abgetrennten Hundeareal. Nennen wir es mit dem bösen Wort "Zwinger". Darauf/darin Gelegenheit, sich jederzeit zu lösen und ein warmes Plätzchen auch für "Hundenacktschnecken".
- Gesellschaft für den Hund, quasi rund um die Uhr. Leute, lügen wir uns nicht eigentlich in die Tasche, wenn wir behaupten, der Hund müsste unbedingt dauernd MENSCHEN um sich rum haben? Ist Hundegesellschaft für den Hund nicht irgendwie "artgerechter"? Ich bin mir recht sicher, dass meine Madame, hätte sie die Wahl, oft weitaus lieber Zeit mit ihrer Freundin Lisa Flatcoated verbringen würde (und sich in IHRER Sprache mit ihr über DSDS-Kandidaten oder die Geschmacksvarianten von Trockenpansen austauschen), als hinter meinem Stuhl zu poofen.
- Regelmäßige Beschäftigung, auch wenn die in bestimmten Zeitfenstern stattfinden muss (durch einen Menschen, der - ich sagte es schon - offenbar weiß, was er tut)
(Und wie ich das so geschrieben habe, gucke ich verschüchtert hinter meinem PC hervor - sooo viel kann ich meinem Hund nicht immer bieten!)
Die "Soll"-Seite?
- Mensch ist nicht immer da. Gut, was den reinen Geselligkeitsaspekt angeht - siehe oben. Problematisch wird es in Fällen, in denen Hundi krank ist oder in denen trotz aller Vorkehrungen irgendwas passiert. Aber passieren kann imer was und die Jack Russels haben es bis jetzt auch überlebt. Zudem möchte ich mal ganz mutig sein und Sven zutrauen, in solchen Fällen zu improvisieren - mach ich ja auch andauernd.
Zusammenfassend - aus meiner ganz persönlichen Perspektive:
Wie bei so Vielem gibt es auch in der Hundehaltung (ja, auch in der RR-Haltung!) zwischen "Ideal" und "geht ja GAR nicht" einen breiten "ist schon okay"-Bereich. Ich selbst schaffe das Ideal auch nicht, sehe mich aber auch weit entfernt vom "geht ja gar nicht".
Ich würde unter den gegebenen Umständen auch von einem WELPEN abraten. Eigentlich weniger, weil der so riesigen Schaden nehmen könnte, sondern weil Welpen halt noch geprägt werden müssen und wollen. Und wenn Welpi vorrangig auf die Jack Russels geprägt wird, könnte das für die spätere Führigkeit ein Problem geben. Nein: WIRD! Wenn Jungspundhund große Teile des Tages unbeaufsichtigt Dönekes machen kann, ist es unter Umständen schwierig, ihn später sinnvoll (=den Menschenbedürfnissen entsprechend?) zu beschäftigen.
Aber ein erwachsener RR, der sorgfältig ausgesucht wurde und zu den geschilderten Umständen "passt"? (Gibt ja genug Nothunde ...) Fiele bei mir unter "ist schon okay". Auf alle Fälle weit besser als das, was so manchem Hund im Tierheim, aber auch bei sich weit weniger Gedanken machenden Haltern, passiert.
Nur meine Gedanken.
Liebe Grüße
Tina
Lesezeichen