Michaela,
stell Dir für einen Moment vor, Du hättest einen allradgetriebenen, spikebewehrten, muskelbepackten 50-kg-Knaller mit eingebautem Hormon-Turbolader an der Leine.
Stell Dir vor, dieses 50-kg-Paket steht auf Wild. So richtig. Kommt vor. Stell Dir vor, Du willst dem begegnen und hast den Hund an der langen Schlepp. Weil Du relativ freie Sicht hast, lässt Du die Schlepp schleifen. Dumm gelaufen, der Hund sieht das Reh vor Dir und startet durch. Du kriegst die Schlepp zwar noch zu greifen und den Hund zum Stehen, aber leider hat Dir die Schlepp bis dahin die Haut an den Fingern bis auf die Muskeln bzw. Sehnen runtergebrannt. Dauert 'ne Weile, bis sowas verheilt.
Stell Dir weiter vor, dieser Hund steht nicht auf andere Rüden (ja, gibt es auch!). Dann stell Dir vor, ihr begegnet an ungünstiger Stelle einem fremden Rüden. Stell Dir vor, Du unternimmst alles, was Dir einfällt, um den Hund zu sichern. Es ist nur leider nicht genug, weil ... wir alle nicht immer perfekt sind.
So und jetzt darfst Du mit dem Kraftpaket ringen, bis er Dich mit dem Hintern auf die nasse Straße gesetzt hat und sich schlussendlich aus seinem Halsband gewickelt hat (oder bis meinetwegen der Karabiner aufgeht).
Der Anblick, den Du hast, wenn so ein Kerl sich, dergestalt befreit, geifernd und alle 42 Zähne blank ziehend auf seinen "Gegner" (nebst Herrchen!) stürzt - kannst Du Dir DEN ausmalen? Das ist nix zum Sich-damit-Anfreunden, echt nicht.
Aber damit rechnen musst Du. Sag nur hinterher nicht, keiner hätte Dich gewarnt.
Wünsche eine weise Entscheidung!
Tina
(Nein, ich rede NICHT von MEINEM Hund. Ich hab 'ne Hündin und Glück mit ihr gehabt

. Dennoch schildere ich real erlebte RR-Begebenheiten)
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