Hallo,
Ein wirkliches "Problem" hat man nur dann, wenn Defektgene in der Linie vorkommen. Das "merkt" man natürlich nicht gleich, weil sie auch rezessiv sein können oder weil manche Tiere und bereits vorhander Nachwuchs garnicht auf vererbliche Krankheiten untersucht wurde. Das ist "das heisse Eisen"! Darum muss man vor und natürlich nach einer solchen Verpaarung theoretisch das komplette "genetische Umfeld" auf Defektgene untersuchen.
Nicht nur Gene "erwünschter Eigenschaften" werden homozygot (reinerbig), sondern eben auch jene, welche unerwünschte Eigenschaften (z.B. Krankheiten, Wesen) bedingen und die häufig rezessiv vererbt werden.
Kommen Defektgene vor, muss man harte Konsequenzen ziehen (Zuchtausschluss des Defektgenträgers oder der gesamten Linie)
Ist so eine Linie frei von Defektgenen, muss/sollte man ab einer gewissen Generation dann mit Inzuchtdepressionen (Unfruchtbarkeit, geringere Lebenserwartung, Krankheitsanfälligkeit usw) rechnen.
Die "Chance" der Inzucht ist natürlich, dass man Defektgene frühzeitig erkennen kann und, andererseits, dass man eben "gewünschte Eigenschaften" gezielt fixieren kann.
Am Beispiel HD mal dieser Rüde mit sehr hohem Inzuchtk. (siehe Stammbaum):
Otis du Clos de Champcheny - Working-Dog.eu
Auf "Kinder" klicken und die HD Auswertungen beachten!
Meiner Meinung nach geht das aber auch - nur eben viel zeitaufwendiger - über Selektion (wobei natürlich auch das Inzuchtniveau steigt).
Inzucht auf äussere Merkmal finde ich fatal - Inzucht auf Leistung/Gesundheit in gewissem Grad vertretbar, wenn weitreichende Untersuchungen samt penibler Dokumentation stattfinden.
Bei einem Ridgeback, privat geführt (also ohne extrem spezialisierte Anforderungen), würde ich persönlich auf einen sehr niedrigen Inzuchtk. achten - wegen der genetischen Varianz.
Meine Meinung.
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