Hallöchen Jeandy,

willkommen hier im Forum. Löblich, dass du dir Gedanken machst.
Werde mal ein bisschen auf deine Äußerungen eingehen.

Zitat Zitat von Jeandy Beitrag anzeigen

Meine persönlichen Kriterien für einen Hund sind, dass der Hund groß ist, bereit mich zu beschützen (selbstverständlich AUF KEINEN FALL mit HANG ZUM ANGREIFEN UND VERLETZTEN!) und eigentlich alles in allem ein großer Hund

Nicht dass das falsch rüberkommt, ich möchte keinen aggrohund, er sollte eigentlich nur angsteinflößend wirken.
Ich denke, ein großer Hund wirkt selbst von weitem erst einmal respekteinflößend- und das finde ich in meinem persönlichen Fall gut
Also große Hunde gibt es genügend, vorallem weitaus größere, dies sollte nicht der Hauptgrund sein.
Was meinst du, auf welche Art und Weise sich der Beschützerinstinkt auswirken würde? So wie du geschrieben hast setzt du vorraus, dass dich der RR beschützt. Na meinst du, der steht nur daneben? Das gilt übrigens für jeden Hund, nicht nur speziell für den Ridgeback. Erziehst du ihn dazu, dich zu beschützen, wird er dieser Aufgabe auch gewissenhaft nachgehen.
Folgen dieses Verhaltens könnte sein, dass dich dein Hund irgendwann vor allem und jedem beschützt und eine völlige Mauer um dich errichtet. Dann hast du einen Problemhund und dein Hund trägt die überaus schwierige Bürde, unter ständiger innerer Anspannung zu stehen, glaub mir, das ist eine große Last für einen Hund. Du tust deinem Hund damit keinen Gefallen.
Ach so, wichtig ist noch hinzuzufügen, dass ein Hund dich optisch, auf Grund seiner Ausstrahlung Schutz geben kann, aber von allein besteht kein Beschützerinstinkt seitens deines Hundes, dieser entsteht durch positive Reaktionen deinerseits, wodurch du dieses verhalten förderst.

Die Erscheinung und das Aussehen dieser Göttlichen Rasse sollten dich erst als Hauptbeweggrund leiten, wenn du dir des Charakters dieser Hunde 1000% bewusst bist! Irgendwo war mal passend zu lesen: "Die Schönheit und Eleganz des Ridgebacks ist gleichzeitig auch sein Fluch!" Dem ist nix hinzuzusetzen.

Zitat Zitat von Jeandy Beitrag anzeigen

....dass RR schwer von der Leine zu lassen sind wegen dem ausgeprägten Jagdtrieb. Jagdtrieb=Instinktverhalten, nicht abtrainierbar, oder? [...]Geht es da mit ihm durch, EGAL wie gut er erzogen ist, von Welpe an? Ausserdem: Wenn er schwer an der Leine zu halten ist, dann reisst er mich doch als Frau komplett um wann er will und spielt Spielchen oder?
Das kommt ganz auf den jeweiligen Ridgeback drauf an. Meine Freya z. B. hat noch nie gejagt, von daher kann ich dir dazu keine konstruktiven Antworten liefern. Aber meine Freundin hat auch ein RR Mädchen, Kibi und sie ist eine Jägerin. Die Besitzerin ist manchmal nahezu verzweifelt wegen diesen Verhaltens. Sicherlich ist es irgendwie möglich dieses Verhalten wieder abzugewöhnen - bei manchen erfolgreich, bei vielen anderen erfolglos.


Zitat Zitat von Jeandy Beitrag anzeigen

....dass RR sich ein Alpha-Männchen/Weibchen in der Familie aussuchen und sich extrem auf diesen fixieren. Was passiert nun wenn... ich die Bezugsperson bin und mit meinem Freund bzw. mit irgendjemand lautstark streite oder auch nur mich aus Spaß raufe (manche Hunde denken ja das wäre ernst und bellen und werden nervös). Ernsthaft... wird oder würde der RR ZUBEIßEN? Bitte ehrlich... wäre er in der Lage dazu? Ist der RR ein aggressiver Hund?
Das sich der RR ein Alpha Männchen / Frauchen aussucht und extrem auf diese Bezugsperson fixiert ist, kann ich bestätigen. So ist es bei uns auch - für Freya bin ich das "Alphatier". Wenn du mit Freund deinen Partner meinst und ihr zusammenlebt wird er wahrscheinlich versuchen, an der spaßigen Rauferei teilzunehmen, da er es als ein Spiel ansieht.
Bei lautstarken Streitereien wird der RR wohl das Weite suchen und sich irgendwo in sicherer Entfernung verkriechen. So ist es jedenfalls bei uns. Du darfst nicht außer Acht lassen, dass der Hund nicht weiß, dass der Streit bzw. die lautstarken Wortgefechte nichts mit ihm zu tun hat.
Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass der Hund es in erster Linie auf sich bezieht, da es eine ungewohnte Situation darstellt, die er nicht zuzuordnen weiß.
Aber wie gesagt, es gibt solche und solche RR, man kann das Verhalten eines RR nicht für alle pauschalisieren.
Jeder Hund ist in der Lage zu beißen, beißen hat außerdem die unterschiedlichsten Ursachen, z.B. auch Angst oder Schmerzen.
Aber der RR ist bei richtiger konsequenter Erziehung keineswegs von Haus ein aggresiver Hund.

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Ich habe nun soviel von diesem Hund gehört und bekomme nun doch etwas Angst. Vielleicht könnt ihr mir helfen und mir mal von eurer Hundeerziehung erzählen- und ob sich meine genannten Verhaltensweisen durch konsequente Erziehung und Welpenschule "ausmerzen" lassen?
Deine Angst ist unbegründet, vielmehr solltest du dir der Herausforderung, die der RR in gewisser Weise darstellt, bewusst sein.
Die Erziehung habe ich bei Freya (wie auch bei Leo gemeinsam mit meinem Freund, bei Odin sind wir noch dabei) selber vorgenommen - Bedingungslose Liebe, Einfühlsamkeit, starke Nerven, Geduld, eine gewisse Gelassenheit, Konsequenz und die Gabe, auch mal einen Rückschlag zu ertragen sind GRUNDVORRAUSSETZUNG, um einen Ridgeback zu erziehen.
Bedenke, dass ein RR aus Trotz gern mal das genaue Gegenteil dessen macht, als das, was du gefordert hast. Wie gesagt, um Erfolg zu erzielen brauchst du das richtige Feeling für deinen Ridgeback. Beim RR erzielst du einzig und allein mit Liebe Resultate. Rifgebacks sind da echt schwieriger als andere Rassen, finde ich.

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In der Welpenphase habe ich soviel Zeit wie der Hund braucht(habe einen tollen Chef)- doch leider hab ich unterschiedliche Zeitangaben im INet gefunden. Von 3 Wochen bis 14 Wochen. Was ist nun richtig? Wann hört die intensive Pflege auf?
Die intensive Pflege hört nie auf. Beziehst du dich auf die Prägephase?
Angenommen, dein Chef gewährt dir 3 Wochen intensive Pflege und Zuneigung für deinen Hund, sag mir bitte, was du nach diesen 3 Wochen zu tun gedenkst? Alleine lassen? Keine gute Idee. Das musst du deinem Welpen ganz schonend beibringen, immerhin ist in den ersten Monaten die Blase des Welpen noch völlig untrainiert und hält nicht lange an. Könntest du zwischendrin nach Hause und deinen Zwerg versorgen?
Der idealfall wäre natürlich, wenn du deinen Welpen mit auf Arbeit nehmen könntest, denn RR sind richtig ungern allein. Für 3-4h mag das nach einiger Zeit gehen, aber längeres Alleinsein empfindet der Ridgeback als grausam. Wie gesagt, ist alles eine Sache der Erziehung, aber der RR zieht es vor, dich so oft woe nur möglich zu begleiten und um dich herum zu sein, wie gesagt er erfordert viel Liebe - aber diese bekommst du 3 fach zurück.

Zitat Zitat von Jeandy Beitrag anzeigen
Morgens (7 Uhr) bis zu 1 Std zum Gassi gehen
Mittags max. 1 Std. (12 Uhr-1 Uhr)
und abends unbegrenzt, ab 5 Uhr, meist auch ab 4 Uhr. je nachdem was die Welpenschule und irgendwann dann Hundesport hergibt bis spätabends.
Und natürlich an Wochenenden eigentlich fast nonstop.
Zwischen den angegeben zeiten bin ich nicht zu hause. Ich habe das Glück fast neben meiner Arbeit zu wohnen, das erleichtert einiges ungemein. Doch reicht das für den "schwererziehbaren" RR?
Grundsätzlich kann man beim RR erst mit 3 Jahren von erwachsen sprechen. Bist du Single oder hast du einen Partner? Ein Partner wäre gut, dass die Zeit,in der der RR alleine ist, möglichst gering ist. So sehe ich das. Wie gesagt, diese Rasse hasst es ungemein allein zu sein. Ich finde, dies ist bei RR besonders stark ausgeprägt. Obgleich dein Arbeitsplatz in unmittelbarer Nähe deines Wohnortes gelegen ist: Versetze ich mich in die Lage des Hundes, du würdest morgens schön mit mir spazieren gehen, das Haus daraufhin verlassen, ich würde mich gewissermaßen damit abfinden, dass du jetzt weg bist. Ein Hund hat kein Zeitgefühl wie wir - nach 5 Minuten Abwesenheit wird er dich genauso begrüßen, wie wenn du 4 Stunden weg bist. Mittags kommst du nach Hause, um Spazieren zu gehen, wäre ich der Hund würde ich mich kaum einkriegen vor Freude, dass du endlich wieder da bist - doch dann bist du wieder weg. Ich schätze, ich wäre zu tiefst betrübt, denn eine erneute Zeit des Wartens steht an. Und zum Feierabend hab ich dich für mich. Um diese Situation in deinem Alltag erreichen zu können steht dir ein laaaaaaaaaaaaaaaaaaannnnnnnnnggggggeeeerrrr Weg bevor.
Stell dir selber die Frage, ob du diesen Herausforderungen gewachsen bist - lässt du dich darauf ein und übst dich in Geduld und Liebe, wirst du einen treuen, von bedingungsloser Liebe für dich erfüllten Begleiter haben.

So, nun habe ich aber genug geschrieben, ich hoffe, ich konnte dir deinen Eindruck dieser wundervollen Geschöpfe zum positiven wenden.
Liebe Grüße von Julchen und der Rasselbande