Zitat Zitat von daani1983 Beitrag anzeigen
Ich würde es genauso halten, wenn ich Kinder hätte und diese alt genug dazu wären.

daani, bevor du das liest ein kleiner tip von mir. du kannst es als blöde anmache verstehen und dich ärgern oder du kannst darüber nachdenken und im hinterkopf haben, wenn mir der typ ans bein pinkeln wollte, machte er das anders. täte er nämlich.

meine nickeleien in deine richtung, ob etwas wo geschrieben steht oder nicht und mein deutliches zum ausdruck bringen, dass mich deine literaturhinweise ein wenig nerven ist nicht aus der luft gegriffen sondern hat einen gewissen sachlichen hintergrund.

hier kann man(n) diesen, so finde ich, wunderbar darstellen.

sicherlich entspricht es der wunschvorstellung eines jeden elternteils, sein kind zu einem selbstsicheren, verantwortungsbewussten erwachsenen zu erziehen. und sicherlich steht in vielen büchern auch, dass man, um dieses ziel zu erreichen, verantwortung übertragen und die möglichkeit zur fehlerschaffung einräumen muss.

diese literarisch-pädagogigischen grundsätze auf das praktische leben umzusetzen bedeutet dann halt, das kind mit dem hund gehen zu lassen. selbstredend nur, wenn es das umfeld zulässt. und selbstredend nur, wenn das kind die persönliche reife und körperliche fähigkeit dazu besitzt.

nun kommt die von mir schon gelegentlich angesprochene praktische erfahrung dazu, welche diese ansätze, ich sage mal relativiert. in einer anderen stimmung würde ich es umschreiben mit bullshit.

das führen eines hundes gehört nicht zu den bereichen, in welchen kinder erfahrungen ohne eingriffsmöglichkeit des verantwortlichen hundehalters sammeln sollen. und mit eingriffsmöglichkeit meine ich die möglichkeit zur sofortigen übernahme der geistigen und körperlichen kontrolle.

ein kind, ich grenze jetzt mal vorsorglich ein, jünger als 16, ist nicht in der lage, die zur führung eiens hundes erforderliche verantwortung alleine zu tragen. das szenario reicht hierbei von der gefahr, dass der hund ausbüchst, angreift, angegriffen wird, dem verkehr zum opfer fällt oder nur einem fremden anlass bietet, streit zu suchen bis hin zum in die hand des vorbeigehenden beißen und die oma vom rad holen.
blättere bitte einfach mal durch das forum und suche dir beispiele heraus, wo hundehalter angepöbelt oder sonstwie belästigt wurden. suche dir die fälle, in denen der eigene hund "überreagiert" hat oder von einem "überreagierendem" gebissen oder sonstwie verletzt wurde.
selbst die hier postenden erwachsenen zeigen, dass sie mit diesen situationen regelmäßig akut überfordert werden. wie soll ein kind das schaffen. und vom umfeld hängt dies leider auch nicht ab. wir leben in einer umgebung, welche geprägt ist von der menschlichen zivilisation. gegenden, wo gilt, da ist sonst nie jemand, gibt es realistisch gesehen nicht.

ich für meinen teil würde noch nichteinmal einen unerfahrenen erwachsenen mit einem meiner hunde spazieren gehen lassen, da dieser einer reaktion des hundes oft nicht gewachsen ist. noch weniger ein kind.

nun der bogen zu alter und erfahrung. ich habe, als ich in deinem alter war, meinen sohn mit unserem schäferhund raus gelassen. das ging gut und ich war überzeugt das richtige zu tun. heute ist der junge um einiges älter und ich bin es auch. heute lasse ich ihn mit keinem meiner hunde mehr spazieren gehen. nicht weil ich ängstlicher bin sondern weil ich in den jahren zu viel negativer erfahrungen gesammelt habe. zum glück keine eigenen, nur die von dritten, aber ausreichend negative. ein kind hat einen hund ebensowenig zu führen wie eine waffe oder ein auto. das anlernen erfolgt unter aufsicht und die eigenständige verantwortung dann, wenn es ausreichend alt ist.

ich für meinen teil hatte glück. jene, welche die erfahrungen selbst sammelten oft weniger. sei so klug und mache sie dir zumindest zum teil zu eigen.

und ich darf dir mit verlaub sagen, diese erfahrungen wirst du in den wenigsten hundebüchern oder pädagogischen ratgebern finden. aber fast jeder, der lange zeit hunde besaß wird sie dir bestätigen.

pete