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  1. #1
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    Pfeil Ridgeback als Wirtschaftsfaktor im Jagdbetrieb.

    Liebe Freunde,

    während ich das schreibe, liegt die aktuelle Nachsuchenstatistik der RRAGJ neben mir.

    Die jagenden Kollegen in Deutschland haben mit ihren Jagd-Ridgebacks ganz hervorragende Arbeit geleistet.

    Es wird selten daran gedacht, dass der Einsatz eines Nachsuchenhundes für einen Forstbetrieb ein beträchticher Wirtschaftsfaktor ist.

    Vor einigen Wochen suchte ich mit Rakor auf einen jüngeren Abschusshirsch nach. Der Hirsch hatte bei der Abwage ein Gewicht von 85Kg.

    Also ein eher schwacher Hirsch. Vom Käufer des Wildbretes wurden bezahlt:

    85Kg Wildbret x ATS 52,00 + 10% MWST = ATS 4.862,--

    Für den Abschuss und die Pirschführung wurden ATS 9.000,-- in Rechnung gestellt.

    Zusammen also fast 2.000DM. Dabei war es, wie gesagt, ein schwacher Hirsch.

    Das ist ein fixer Betrag, der vom Forstbetrieb als Einnahme einkalkuliert wird.

    Ohne Einsatz eines Nachsuchenhundes wäre der Hirsch nicht oder nur mehr als Aas aufgefunden worden.

    Man kann also durchaus sagen, dass der Einsatz eines RR auch wirtschaftliche Vorteile mit sich zieht.

    Leider kenne ich die Wildbretpreise in Deutschland nicht.

    Es wäre sehr interessant, wenn wir hier erfahren könnten, wie hoch der Wert des von Hunden der RRAGJ gefundenen Wildes war.

    Vielleicht kann das jemand erurieren? (Ullrich?)

    Ralph

  2. #2
    MALG Avatar von Ute BB
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    Sollte es nicht eher heißen "HUND als Wirtschaftsfaktor..."
    Oder hätte kein anderer Hund den schwachen Hirschen nachsuchen und finden können?
    Für viele Jäger, die ich kenne, ist der hohe Welpenpreis unserer Rhodesians auch ein Wirtschaftsfaktor, der eher abschreckend in die Rechnung eingeht.

    "Jagd ohne Hund ist Schund". Aus Gründen des Tierschutzes. Und weil es selbstverständlich sein sollte, daß getötete Tiere auch verwertet werden; egal wieviele Papierfetzen den Marktwert ausdrücken!

    Ute BB

  3. #3
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    Blinzeln

    @ Liebe Ute,

    mein Statement bezieht sich AUSDRÜCKLICH auf die Nachsuchenstatistik der RRAGJ und meine eigene Nachsuchen mit meinem RHODESIAN-RIDGEBACK-RÜDEN:

    Das auch deshalb, weil ich das Jagdreferat des österreichischen RR-Clubs betreue.

    Natürlich kann auch mit anderen Jagdhunderassen eine Nachsuche geführt werden. Dafür gibt es genug andere Jagdhundeforen, z.b. in "Wild und Hund".

    Was den "hohen" Welpenpreis betrifft, sollte ich mal sagen, dass hier in Österreich die Welpen ATS 14.000,-- kosten, also knapp 2.000DM. Das ist der empfohlene Welpenpreis unseres Vereins.

    Der Kaufpreis eines Welpen war also mit einer einzigen erfolgreichen Nachsuche "wieder drinnen".

    Wir haben in unserem Revier einen jährlichen Pflichtabschuss von 35 Stück Rotwild, 20 Rehen.

    Im zweiten Revier wo ich jage, stehen 130 Stück Rotwild zum Abschuss.

    Und im dritten Revier fallen jährlich 65 Sauen.

    Da bleibt es nicht bei EINER Nachsuche.

    Dass eine Nachsuche und die Verwertung des Wildes gerade aus ethischen Gründen notwendig ist, habe ich NICHT bestritten.

    Sinn meiner Meldung war jedoch, die betriebswirtschaftlichen Gründe eines Forstbetriebes beim Hundeeinsatz vorzustellen.

    Schliesslich weisst du ja, dass ich den RR als Arbeitshund sehe.

    Ausserdem warte ich auf Antwort von den Kollegen bei der RRAGJ, wie es bei ihren Nachsuchen mit dem Wert des erlegten Wildes aussah.

    Liebe Grüsse

    Ralph

  4. #4
    MALG Avatar von Ute BB
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    Standard

    Hast ja recht, lieber Ralph! Mich störte nur der Titel deines Beitrages. Ich bin halt kein Mensch, der vorrangig wirtschaftlich denkt.

    Dank dir für deine sachliche Antwort,

    Ute BB

  5. #5
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    Blinzeln Früher arbeiteten halt alle...

    Liebe Ute,

    man kann einen Hund und die gesamte Rasse LIEBEN, auch wenn man sie ARBEITEN lässt.

    :-)))

    Ich denke, da sind wir uns einig.

    Mein Statement sollte ausschließlich den praktischen Nutzen des Arbeitseinsatzes anzeigen.

    Emotionell geschriebene Beiträge haben wir im Forum genug.

    Ich muss mich selbst zusammenreissen, im Zusammenhang mit meinen Hunden sachlich zu denken, die Liebe zum Hund verleitet auch mich oft zu unlogischen Handlungen.

    :-)))

    Mit Pfotengrüssen von

    Ösirudel

  6. #6
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    Beitrag Rhodesian Ridgeback als Wirtschaftsfaktor

    Hi Ralph,

    entschuldige die späte Antwort, ich habe seit mindestens 10 Tagen nicht mehr ins Forum geschaut. Ich hatte ein bißchen viel um die Ohren, Du weiß ja selbst, Herbstzeit ist Jagdzeit. Habe übrigens mit meiner "Kleinen" BoneyR Anfang November die Jagdprüfung 1 der RRAGJ bestanden. Unter anderem 10 ml Sauschweiß auf einer Fährte von 750 m und dann noch eine längere Strecke einen Rotwildwechsel entlang und die Fährte vom Rotwild völlig zertrampelt. Da sind meine Hündin und ich schon etwas ins grübeln gekommen.

    Die Nachsuchestatistik der RRAGJ zeigt höchstens 50 % der tatsächlichen Nachsuchen, da manche Kollegen so unheimlich schreibfaul sind. Bei manchen Nachsuchen ist es auch besser, man schreibt nicht auf was man gesehen hat. Das geht Dir doch bestimmt auch manchmal so?

    Zu den Wildbretpreisen muß ich mal meine beiden Haupt-Mitstreiter fragen, aber ich Glaube Schwarzwild das Kg bei 8,-- DM (da haben wir im Moment eine Schwemme) und Rotwild zwischen 30 und 40 DM
    (allerdings sind die Angaben ohne Gewähr, da ich mich kaum um die Preise gekümmert habe)

    Werden Dir die hohen Abschußzahlen nicht manchmal zu viel? Jagd sollte nicht in Streß ausarten! In unserer Gegend erfüllen die Autobahnen und Bundesstraßen einen großen Teil des Abschusses.

    Alles Gute und Waidmannsheil

    Ulli und die wilden Ridgi-Mädels

  7. #7
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    Daumen hoch Wir bekommen leider keine Schwerarbeiterzulage...

    Lieber Ullrich,

    danke für deine Antwort. Es war interessant, über eure Erfolge mit der RRAGJ zu erfahren.

    Die fehlenden Angaben zur Nachsuchestatistik kenne ich zur Genüge, auch "meine" Jäger im Ösiland sind sehr faul, wenn es um Schriftverkehr geht.

    Wie du siehst, ging es mir darum, auch unsere "Nichtjäger" zu informieren, was ein "Jagd-Ridgeback" leisten kann.

    Respekt zur beschriebenen Jagdprüfung 1, der Beschreibung nach ist sie schwierig. Stehzeit der Fährte?

    Auch bei mir ist die Zeit von Oktober bis Jänner sehr jagdintensiv.

    Wenn wir im Berufsleben Bedingungen hätten wie auf der Jagd, würden wir Schwerarbeiterzulage, Nachtschichtzulage, Trennungszulage, Schmutzzulage etc verlangen...

    Die Auflistung unserer Pflichtabschüsse ist völlig normal, bedenk bitte, ich gehe in diesen Revieren nicht allein jagen.

    Da ich das erste Revier betreue und in den anderen Revieren mit Rakor immer gerne gesehen werde, habe ich allerdings vom Beginn der Schusszeit im Mai bis zum 15. Jänner wirklich mehr als genug Abschüsse frei.

    Ich gehe unter der Woche 2x, an jedem Wochenende und an allen Urlaubstagen (immerhin 38 Tage) ausschließlich jagen, meine Frau jagd ebenfalls. Es ist kein Streß, wir haben keine Kids im Haus und es gefällt uns sehr gut.

    In meinem besten Jahr waren es 33 Stück Schalenwild, kaum Trophäenträger, hauptsächlich Kahlwild, weibliches Rehwild und Überläufer bis 35kg.

    In den Reviere arbeiten wir daran, den Abschuss zu erfüllen, Wildschaden haben wir genug. Die Sauen im Osten von Östereich werden eine Plage.

    Ich rechne mit einer deutlichen Zunahme der Saunachsuchen in den nächsten Jahren.

    Freu mich, wieder von dir zu lesen!

    Ralph

  8. #8
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    Idee Ridgeback in jagdlicher Hand

    Hallo Ralph,

    als erstes muß ich mal meine Angaben zu Wildbretpreisen korregieren,
    da ich heute mit meinen jagdlichen Lehrmeister telefoniert habe.
    In Nordhessen sieht es, bei Abgabe an den Wildhändler, wie folgt aus:

    In der Decke bzw. Schwarte

    Schwarzwild: 4,00 - 5,00 DM/Kg
    Rotwild: 7,00 DM/Kg (hier hatte ich den Preis für zerwirkte Stücke angegeben)
    Rehwild: 8.00 DM/Kg

    In unserer Gegend hat man das Gefühl, daß der Forst das Wildbret verschleudert, dadurch gehen natürlich die Preise total kaputt.

    So, nun zu Dir, Du bist ja ein richtiger Glückspilz mit Deiner jagenden Frau und Deinen schönen österreichischen Revieren. Du solltes mal Lotto spielen, vielleicht hast Du dort dann auch sechs Richtige.

    Für die Abteilung "RR als Jagdhund" wird in unserer AG zur Zeit eine richtig schöne und informative Präsentation ausgearbeitet. Die Webmaster hatten mich schon angemailt, ob wir nicht ein bißchen was auf die Beine stellen könnten. Wir sind voll dabei und bekommen es wahrscheinlich noch in diesem Jahr fertig. Ab diesem Zeitpunkt wird die RRAGJ auch mit einer eigenen Homepage präsent sein.

    Für die Prüfung RRJP 1 wird folgendes gefordert:

    Gehorsam: Leinenführigkeit im Bestand
    Ablegen und Schußruhe
    Standtreiben
    Führigkeit und allgemeiner Gehorsam

    Schweiß: Übernachtfährte mit mind. 600 m Länge, 2 Haken und 2
    Wundbetten.
    Die Fährten werden mit Fährtenschuh und mit max. 0,1
    Ltr. Schweiß gelegt. Stehzeit der Fährte mind. 12 Stunden.

    Da die geforderten Werte Mindestwerte sind und wir keine Operetten-Schweißhundführer sein wollen, liegen bei allen Prüfungen die Anforderungen um einiges über dem Mindestwert. So hatte meine Hündin z. B. eine Fährte von 750 m Länge und bis wir dran kamen eine Stehzeit von 20 Stunden. Ich denke, mit dieser Prüfungsordnung und den bisherigen Ergebnissen brauchen wir uns vor anderen Rüdemännern nicht verstecken.
    Was der AG eventuell noch fehlt, ist ein gewisser Herr Schober, der schon längst seinen Mitgliedaantrag unterschreiben wollte und aus dessen Erfahrungsschatz viele Hundeführer bestimmt noch einiges lernen könnten.

    Viele Grüße und Waidmannsheil

    Ulli und die wilden Ridgi-Mädels

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