Hallo

Auch auf die Gefahr hin, gleich zerlegt zu werden – mir ist es völlig unerklärlich, warum man (und frau natürlich auch) so einen Hund haben möchte?

Ich rede hier von Deutschland, nicht von irgendeinem Land, wo solche Hunderassen – vielleicht – ihre Berechtigung haben.

Ist es der Nervenkitzel - wie beim Bungee-Springen, Fallschirmspringen, klettern ohne Sicherungen?
Ist es das Motto: Ich kann was, was andere nicht können, ich habe etwas überlebt, was nicht jedem gelingt?
Oder ist es eher das klitzekleine Ego, entscheidungsunfähig, welches jemanden – in diesem Fall den Hund - dazu braucht, voranzugehen?
Oder ist es der Machtkampf – wer ist psychisch und physisch stärker – der Hund oder ich?


Ein Hund, der Gefahren eigenständig als solche einschätzt - aber hallelujah.
Ich stelle mir gerade vor, wie ein Boerboel der Meinung ist, es handle sich um eine gefährliche Situation, die sich im Schlafzimmer abspielt und denjenigen, den er als Rudelführer ansieht, nachhaltig verteidigt.

Dito bei einer Kissenschlacht mit den Kindern.

Oder der Boerboel spürt meinen Verdruss, weil Tante Lena sich wie die Prinzessin auf der Erbse aufführt und beschließt, diese sei eine Gefahr für mein Seelenheil.
Womit er vielleicht nicht ganz daneben liegt – aber die Entscheidung, wie Tante Lena beizukommen ist, möchte ich lieber alleine treffen.
Und ich möchte mir auch nicht andauernd Gedanken darüber machen müssen, ob mein Hund in dieser oder jener Situation eine Gefahr für mich sieht.

Hier einige Zitate von der genannten Website:

"Es liegt ihm (dem Boerboel )im Blut, sein Rudel bedingungslos gegen Gefahr, die er eigenständig als solche einschätzt, zu schützen. Eine klare Rangordnung, Erfahrung mit selbstentscheidenden Hunden, die zu Misstrauen gegenüber Fremden neigen, sowie eine gute Prägung und Sozialisierung sind bei dieser Rasse unerlässlich.

Es ist jedoch nicht selbstverständlich, dass jeder Boerboel Kinder mag - auch wenn dieses oft so dargestellt wird. Er muss - wie jeder andere Hund auch - an das Zusammenleben mit Kindern und deren Freunden gewöhnt werden, um diese auch zu akzeptieren.
Man muss sich im Klaren darüber sein, dass Kinder für einen schlecht sozialisierten, stressanfälligen Hund eine starke Belastung bedeuten können.

Gerade auch ständiger Besuch von fremden Kindern und deren Eltern kann einen stark territorialen Hund wie den Boerboel starkem Stress aussetzen, besonders wenn die entsprechende Sorgfalt in der (Auf-)Zucht fehlt.

Bei inkonsequenter Haltung und Erziehung kann es passieren, dass gerade die Rüden die Rangordnung in Bezug auf ihr menschliches Rudel in Frage stellen.

Leider haben wir es oft erlebt, dass ein Boerboelwelpe das bestehende Rudel und die darin bestehende Rangordnung sehr schnell in Frage stellen und drastisch darauf einwirken.
Sie sollten darauf achten, dass der Welpe von vorneherein in ihr Rudel passt. Wenn das Rudel aus sehr starken Hunden besteht, sollten sie keinen aufstrebenden Welpen dazunehmen, sondern einen, der sich auch bei seinen Geschwistern gut unterordnen konnte.
Es kann sehr schnell zu schweren Verletzungen aller beteiligten Hunde kommen.


Beide Geschlechter zeichnen sich durch die molossertypische Sturheit aus.
Dies trifft generell zu, allerdings kann man gerade in der Phase der Pubertät den Eindruck haben, einen tauben Hund vor sich zu haben. Lassen Sie sich davon nicht beirren – mit Konsequenz haben Sie bald ihren „alten“ Hund wieder.

Leider läßt sich feststellen, dass es in Deutschland viele unsichere Boerboels gibt.

Unsicherheit ist zu einem großen Teil vererbbar. Achten Sie neben artgerechter Prägung und Sozialisierung schon beim Züchter auf das Wesen der Elterntiere und auch der Welpen. Sind die Welpen sehr schreckhaft oder werden Sie aufgefordert, den Eltern nicht anzufassen oder gar in ihre Nähe zu kommen, nehmen Sie in Ihrem eigenen Interesse Abstand vom Kauf.
Es ist kein Vergnügen, einen angst-aggressiven 60kg-Koloss neben sich zu haben."

Ich jedenfalls würde mich dagegen wehren, wenn ein solcher Hund in unsere Nähe ziehen würde.