Ich versuche solchen Dingen immer aus dem Weg zu gehen wie jeder hier. Aber sorry, wenn ein Hund auf meinen abliegenden Hund zurennt und sich in ihm verbeißt und auch mit Hilfe des Besitzers nicht mehr von meinem Hund zu entfernen ist, dann wähle ich andere Mittel. Hätte ich einen Eimer Wasser zur Hand gehabt, hätte ich zuerst den über den Hund geschüttet. Aber es war Gefahr in Verzug und der Hund hatte nicht vor, Neo in Ruhe zu lassen. Er hörte einfach nicht auf. Was hättest Du gemacht? Seelenruhig zugesehen, wie der pelzige Hund Deinen Kurzhaarhund noch mehr zerschlitzt...?

Ich musste drei Mal neben meinem zitternden Neo in der Klinik sitzen, seine Schreie hören, während er genäht wurde... zusehen wie ihm das Fell vor Angst ausfiel. Ernsthaft, wer meinem Hund sowas antut, der muss damit rechnen, dass ich mich nicht daneben stelle und leise sage: Bitte, bitte - angreifender Hund, lass meinen Hund in Ruhe. Sondern einfach nur versuche, den angreifenden Hund irgendwie loszuwerden.

Der Todesschrei ist dagegen völlig harmlos und hat schon mehrfach funktioniert. Ich habe ihn dann angewendet, wenn sich mal wieder ein Hund auf Neo gestürzt hatte und ich Angst hatte, mit meinen Händen in das kämpfende Knäul zu greifen. Man schreit einfach ganz laut und böse (ich nenne das nur Todesschrei, weil es furchtbar klingt). Mehr nicht. Das funktioniert manchmal und der Angreifer rennt davon.

Wir sprechen hier aber grundsätzlich von Situationen, in denen es schon zu spät ist - die Hunde sich schon verbissen haben. Es geht hier nicht darum, wie man solchen Dingen aus dem Weg geht oder was man macht, wenn sich zwei Hunde mal anknurren. Denn das passiert weitaus häufiger und ist völlig friedlich abwendbar. Einfach den Hund hinter sich pfeifen oder die Spannungen zwischen den Hunden lösen, indem man sie splittet. Oder einfach einem Hund aus dem Weg gehen, von dem man weiß, dass es krachen könnte.

Dass Hunde auf andere Hunde zurennen und sich sofort verbeißen kommt ja nun nicht ständig vor, aber wenn, dann kann man ja nicht einfach zusehen (abgesehen davon, dass man ja irgendwie auch unter Schock steht und gar nicht nachdenken und analysieren kann...). Man versucht, die Hunde zu trennen - irgendwie. Und manchmal ist es nötig, Gewalt einzusetzen, denn die meisten Hunde reagieren in diesem adrenalingeladenen Zustand nicht mehr auf ein "Nein!" des Besitzers.