Jetzt hatte ich mal wieder so eine denkwürdige Kleinhundbegegnung und ärgere mich gerade ziemlich...
Ich komme mit meinen von einer Runde zurück und fummel den Hausschlüssel aus der Tasche - beide Hunde friedlich neben mir, natürlich angeleint, weil in der Altstadt. Aus dem Augenwinkel bemerke ich, dass etwas Bukis Interesse weckt und dreh mich um. Direkt hinter uns kommt ein Mann mit kleinem schwarzem Hund um die Ecke.
Buki ist direkt vor der Haustür etwas eigen - da kommt Besitzanspruch durch. Solange ein anderer Hund einfach seines Weges zieht, ist das kein Problem, aber provokantes Fremdhundeverhalten direkt vor der Haustür kommt nicht so gut...
Nun hat der Mann die Inspiration, dass das ganz klasse ist, mit seinem Kleinen einen Meter entfernt von Buki stehenzubleiben (ei duzi duzi, alle Hunde müssen Freunde sein...). Der Kleine fixiert Buki und fängt das Maulen an. Buki wechselt schlagartig in den Groll-Modus und macht einen akkustisch hübsch untermalten Satz nach vorne (ich war ja am Schlüsselfuseln und hatte die Leine sehr locker - das gab ihm einen Meter Spielraum). Hätte der Kleine daraufhin Ruhe gegeben, wäre es damit wohl auch erledigt gewesen.
Blöderweise gab der Kleine keine Ruhe. Bei Bukis Vorwärtshopser hat er sich schnell hinter Herrchen gerettet und mault von da weiter. Das war für Buki Anlass, den Turbo einzuschalten und nochmal grollend einen Meter nachzuhopsen. Bevor ich gucken konnte (das ging alles total schnell), holte Kleinhundherrchen Schwung mit dem Fuss und tritt Buki so richtig mit Schmackes in die Rippen. Buki und ich standen völlig perplex da...
Kleinhundherrchen läuft weiter, nach 10 m dreht sich Kleinhund nochmal um, um aus sicherer Entfernung noch bisserl nachzubellen.
Was mich nun ärgert: Dass Buki überhaupt brummend nach vorne geht (auch wenn ich es ihm in so einer Situation nicht ganz verdenken kann). Es ist einfach an mir, dass so etwas nicht passiert. Eigenversagen.
Was mich aber noch mehr ärgert: Den Tritt kann ich ja verzeihen - der Mann wusste bei der Geräuschkulisse sicher nicht, ob sein Hund gleich platt ist (Buki hat einen großen Resonanzkörper und das Brummen klingt schon recht brummig). Auch wenn ich persönlich weiß, dass Buki dem Rotzlöffel kein Haar krümmt, kommt ein "der tut nix" in dem Moment nicht gut. Aber warum gelten für viele Kleinhundebesitzer manche Regeln einfach nicht? Warum brauchen die keine Distanz und warum dürfen Kleinhunde fixieren und pöbeln? Den Ärger kriegen immer die Großen... Wie soll man die Kleinen als vollwertige Hunde sehen, wenn sie keine vollwertige Erziehung genießen und irgendwie andere Maßstäbe gelten?
Für den Mann bin ich die Böse mit dem großen bösen Hund - eine Teilschuld gestehe ich gerne ein. Dass er und sein armer kleiner Zwerg sich aber auch nicht korrekt verhalten haben, sieht er sicher nicht...
Immer wiederkehrendes Thema, aber da musste ich mir einfach Luft machen.
Liebe Grüße
Susanne mit Bukinator und Röschen (die die ganze Zeit brav hinter Mama stand und sich tunlichst raushielt - schlaue Maus)
Lesezeichen