Solch einen Menschen gibt es auch in unserer Stadt!
Es ist ein alter Mann, weit jenseits der sechzig. Zusammen mit seiner alten Mali-Mix-Hündin geht er jeden Morgen zum Supermarkt.
Wären die beiden ein menschliches Paar - sie gingen vielleicht eingehakt, sie sicher an seinem Arm.
So aber führt er seine Lady an einem ehemals schwarzen Nylongeschirr, er selber in Schlappen, die abgegriffene Leine oft um die Schultern gelegt, um auf dem Rückweg eine Hand frei zu haben für die Einkaufstüte.
Seine Begleitung geht nicht bei Fuß, die beiden gehen den Weg gemeinsam.
Der Eindruck wird noch verstärkt, weil sie keine Eile kennen und man beiden an manchen Tagen ansieht, dass die alten Füße müde geworden sind.
Wartet sie vor dem Supermarkt auf ihn, dann ist da dieser Blick.
Dieses Wissen, diese unumstößliche Gewissheit, dass er gleich wiederkommt.
Das ist unglaublich.
Sie sitzt da, ganz still. Spricht man sie an, guckt sie hoch, tiefbraune Augen, weise und schon leicht trübe in dem grauen Gesicht - und dann sieht sie nach einem stummen "Hallo" schon wieder zur Tür.
Da gibts keine Unruhe, kein Winseln, nur Geduld und Urvertrauen, dass er gleich durch die Tür kommen wird. Und den Moment will sie nicht verpassen.
Ich hoffe, mein Hund kann andere Menschen eines Tages auch so ansehen!
Und so niedlich mit dem alten Popo wackeln, wenn ich aus dem Supermarkt geschlichen komme!
Die beiden Alten sind einfach wundervoll und ich wünschte, ich wüßte, was sie schon alles zusammen erlebt haben.
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