Indie,
ich kann dazu nur folgendes anmerken:
1.
Ich halte einen Züchter, der von mehreren Rassen gleichzeitig Würfe hat, nicht für seriös. In meinen Augen ist das ein Vermehrer, egal ob er nun im Ausland oder in D sitzt. EINEN Wurf zu betreuen ist schon ein Megajob - mehrere Mutterhündinnen mit Nachwuchs angemessen zu versorgen, für erste Erfahrungen, auch in Sachen Stubenreinheit etc zu sorgen, kann meines Erachtens nicht funktionieren, es sei denn, man verfügt über eine Riesensippe zur Unterstützung, oder hat Angestellte.
2.
Die nette Dame, mit der Du Kontakt hast, ist nicht die Züchterin, sondern nur die Vermittlerin - von solchen Konstrukten halte ich gar nichts, die riechen für mich schon von weitem nach Vermehrer. Ein Züchter, der sich für seinen Wurf nicht selbst engagiert, und auch verantwortlich fühlt, kommt für mich nicht in Frage.
3.
Niemals würde ich Welpen von einem Züchter kaufen, der die Welpen nicht in seinen Tagesablauf integriert. Welpenhäuser irgendwo separat auf einem Grundstück finde ich sehr fragwürdig. Wenn es gut läuft, bekommst Du "nur" einen Welpen, der seine ersten Wochen vergleichsweise abgeschirmt und reizarm verbrachte - das ist für die Entwicklung eines Hundes, der mit Menschen leben soll, negativ, und kann den Boden bereiten für durchaus handfeste (Verhaltens)Probleme. Hunde können ein Leben lang lernen - aber das, was in ihren ersten Lebenswochen passiert, prägt sie auf besondere Weise. Das, was Du beschreibst, löst daher in mir grosses Unbehagen aus.
Des weiteren bin ich über das "sehr saubere" Welpenhaus gestolpert. Es ist gut möglich, dass das nur für Besucher benutzt wird, um einen guten und seriösen Eindruck zu hinterlassen, während die Würfe ansonsten irgendwo in einer Scheune untergebracht sind. Ich würde wissen wollen, wo mein Welpe seinen Tag verbringt, und wie dieser sich gestaltet - das scheint mir in dieser Konstellation mit vielen Fragezeichen versehen.
4.
Klar können Welpen mal Durchfall haben - aber gleich mehrere Welpen gleichzeitig, und begründet mit einer Futterumstellung? Da halte ich Zweifel für überaus berechtigt.
Mal zum Vergleich:
Wir haben auf unseren ersten RR weit über ein Jahr gewartet, und kannten den Züchter lange bevor er überhaupt einen Wurf hatte. Eine Zusage für den Welpen bekamen wir überhaupt erst, nachdem ein persönliches Kennenlernen stattgefunden hatte, bei dem wir ordentlich unter die Lupe genommen wurden, und zwar nicht nur vom Züchter selbst, sondern auch von seinen anwesenden, im Haus mit ihm lebenden Hunden.
Bei unserem zweiten Racker konnten wir jederzeit die Züchterin und die Welpen besuchen, die mit ihr und ihrer Familie lebten. Die Züchterin gab alles, um den Welpen möglichst einen guten Start ins Leben zu ermöglichen, und nahm jeden Interessenten genau unter die Lupe. Bei einem Paar, bei dem sie Unbehagen verspürte, sagte sie auf die Gefahr hin, auf einem Welpen "sitzen" zu bleiben, noch kurz vor dem Abgabetermin ab.
Sie ist seit der Abgabe regelmässig in Kontakt mit allen Menschen, die von ihr einen Welpen bekommen haben, war hier bei uns auch schon zu Besuch, und ist schon einmal eingesprungen, als wir wegen einer Hochzeit einen Welpensitter für eine Nacht brauchten. Ich kann sie jederzeit anrufen, wenn irgendwas sein sollte, und für den undenkbaren Fall, dass wir unseren Racker temporär oder gar endgültig abgeben müssten, was hoffentlich niemals eintritt, sähe sie sich mit in der Verantwortung.
Mein Fazit daher: Finger wech!
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