Eine andere gefährliche Situation gestern:

Kimba läuft auf einer Waldstrasse rechts runter zu einem Bach. Zu spät sehe ich, dass da eine Röhre unter der Strasse durchführt und auf der anderen Seite das Wasser in einen ca. 10 Meter tiefer unten gelegenen steilen, felsigen Bachlauf fällt. Der Bachlauf oben war ca. 5 Meter vor Röhreneingang zementiert. Moosig-glitschig, steil und das Wasser mit ziemlich zug drauf.

Die Panik in meiner Stimme veranlasste Kimba, schon mit einer Pfote auf dem Beton auf dem Weg mal in die Röhre zu schauen, sofort, ganz schnell aus dem Bach hochzukommen.

Sie verknüpft diese Panik mit einer Gefahrensituation und dass es nur bei mir nun sicher ist.


Vermutlich weil ich mal vor einer Schlange zutiefst erschrocken zurückschreckte, die dann auf Kimba zuschoss. (Zornnatter, nicht giftig aber wehrhaft) Das Viech war richtig gross und ich kreischte "Kimba". In dem Moment schnellte die Schlange auf Kimba zu, klatschte auf den Boden und peitschte dann auf ihrer Flucht im 3-Metersätzen den Wald runter.

Hallo Eva, schöner Beitrag und wertvolles Beispiel! Danke dafür.

Da habt ihr Glück gehabt, dass die Verknüpfung mit der Situation so stattgefunden hat,
dass sich Kimba bei einem ähnlichen Tonfall in deiner Stimme sofort an dir orientiert.

Ich habe mit Basihma eine ähnliche Situation mit Wespen gehabt und deshalb bringt
Panik in meiner Stimme BASIHMA sofort zu mir.

Billie ist eine, auch vom Temperament her, vollkommen andere Hündin. Sie hat in ihrem ersten
Zuhause (leider) zu oft Panikrufe beim Anblick von Häschen und anderem Wild erleben dürfen, was
sie dann leider als "Aufbruch zur Jagd" "gewertet" hat.
Das hat zudem dahin geführt, dass sie aufgeregte Stimme sofort mit Wild verknüpft und anfangs, wenn sie
nicht durch Schlepp gesichert worden wäre, da hinterher wollte. Billie hat insgesamt eine sehr liebevolle
"Ausgangsbasis" an Erziehung beim Vorbesitzer genossen; leider reicht liebevoll alleine nicht immer aus..
Das nötige Wissen um bestimmte Lerninhalte und konsequente Umsetzung hat eben gefehlt.

Ich habe ihr ein besonderes / bzw mehrere andere Signale für den Rückruf aufgebaut.
Noch HEUTE ist es aber noch leider so, dass sie Aufregung in menschlicher Tonlage mit Wild verknüpft.
Die falsche "Ausgangsbasis" sitzt also ganz tief. Nur ein Funke verkehrte Stimmlage bei ihr und sie ist auf,
na sagen wir mal 180... oder auch, wie im Post 2 beschriebenen Beispiel, friert sie ein, wenn sie Angst spürt.

Ich möchte mit den Beispielen einfach noch mal verdeutlichen, was Aufregung und /oder Stimmungsübertragung
in unterschiedlichster From bezogen auf Verknüpfungen und Verhalten verursachen kann.

Bezogen auf mein Beispiel in Post 2 könnte man vielleicht noch andere Möglichkeiten durchspielen, die ich hätte
anwenden können. - Aber mit einer Möglichkeit hätte ich zu 100 Prozent versagt: wenn ich etwas nach ihr geschmissen hätte und dabei ggfsl noch stimmlich "grantig" diese Einwirkung "untermalt" hätte. Hier hat sich einfach gezeigt, dass meine Aufbau sich bewährt hat:
nämlich über positive und ruhige, freudige Arbeit, sowie über Einfühlung in den Hund eine VERTRAUENSVOLLE BASIS zu schaffen. Dieses, gekoppelt mit Vorausschau, raschen Reaktionen und guter Konzentration auf die Motte, hat dahin geführt, dass wir schon viele, auch heikle Situationen meistern gelernt haben.

Heute ist es in der überwiegenden großen Zahl der Fälle so, dass die Motte so bezogen auf Frauchen und darüber hinaus sozial verträglich ist, dass mich eigentlich nichts mehr überraschen kann.

Notfälle betrachte ich abgestuft:

Für mich gibt es kleinere und harmlose Notfälle; die nichtsdestotrotz spontanes und richtiges Handeln erforderlich machen. Das beziehe ich zum Beispiel auf kleine Stolpersteine, wo in Sekundenbruchteilen Fehlverknüpfungen möglich sind und das richtige Handling in eben diesen Situationen.
Hierzu gehören vielleicht auch kleinere "Gehorsamsproblemchen", wo ich nichtsdestotrotz zur Handlung verpflichtet bin, um nicht Größeres daraus werden zu lassen.

Dann sind da die mittleren Notfälle, zu denen ich Beispiel in Post 2 zählen würde. Wahrscheinlich hätte der Bauer ja noch rechtzeitig gebremst; aber wissen kann man sowas ja auch nicht. Es hat mir aber auch gezeigt, dass im Notfall, und sei es NUR ein mittelschwerer Notfall ( nach meiner Einordnung) schon dazu führen kann, alleine aufgrund von Stimmungsübertragung grobe Fehler zu begehen. Davor ist niemand gefeit. Wenn aber das eigene "Handwerkszeug" durch Antizipation verschiedenster auch konstruierter Fälle gerüstet ist, dann ist man möglicherweise schneller wieder "handlungsfähig".

Die ganz schweren Notfälle sind hier im Fred schon genannt worden. Da begrüße auch ich, Notfallmedikamente dabei zu haben ( ich schleppe im Rucksack immer bischen was mit) oder eben auch erste Hilfe leisten zu können. Händy gehört für mich unbedingt immer zur Ausrüstung dazu. Auch Pfefferspray, um ggfls Hunde und Menschen abzuwehren. Wir treiben uns vielfach auch in einsamen Gegenden rum und ich hab schon einige Verrückte unterwegs leider antreffen dürfen und mich deshalb irgendwann mal ausgerüstet. Zur Anwendung ist das Spray noch nie gekommen. Gott sei Dank.

VG Rosemarie

p.s sorry, bin etwas abgeschweift zwischendurch und ist etwas länger geworden. Mein Kaffee ist ausgegangen ;-)