Ein Welpenkäufer soll nicht nur Artikel lesen, er soll sich RRs in verschiedenen Altersklassen anschauen und den jeweiligen Züchter fragen, ob sie gemeinsam mit den Hunden mal spazieren gehen können. Dann hat man ein realistisches Bild, das dir kein Buch oder Artikel vermitteln kann. Wird hier immer wieder empfohlen und aus meiner Erfahrung kann ich dem nur zustimmen. Da trennt sich Bild und Wirklichkeit außerordentlich schnell.
Ich wollte früher gerne einen Chesapeake Bay Retriever haben. Wer die nicht kennt, kann sie ja mal googeln. Der Optik wegen.Sie haben auch Schutz- und Wachtrieb, Territorialverhalten und eben den Apportiertrieb, wenn sie aus einer vernünftigen Zucht kommen. Das wurde von der besseren Hälfte aber kategorisch abgelehnt. Tja, und als dann auf irgendeiner Website mal ein ballherumtragender Welpe dabei war, wurde mir der natürlich stolz präsentiert. "Guck mal, die apportieren auch!" HAHAHA! Unsere Züchter haben übrigens direkt beim Erstgespräch gesagt, dass die Wahrscheinlichkeit sehr hoch sein wird, dass mein RR später mal NICHT apportieren wird.
Am Badesee haben wir mal zwei RR getroffen, einen Rüden und eine Hündin. Beide souverän und neutral unseren Hunden gegenüber.
Die imponierendste Begegnung war dann auf unserem HuPla, als eine Frau mit einer ca. 15 Monate alten Hündin aufkreuzte. Was habe ich die mit ihrem Springinsfeld damals belächelt. "Mein Gott, der unerzogene Köter springt die ganze Zeit neben ihr hoch. WENN ich mal einen solchen Hund haben würde, würde ich das bei meinem ganz sicher nicht dulden." Im Lieblingsbilderfred gibts ein Foto von uns zu dem Thema. Soviel dazu.
Dazu kam, dass diese Hündin die einzige war, mit der unsere damals schon an Spondylose und Arthrose erkrankte Labbi-Hündin gespielt hat. Diese mochte es verständlicherweise nicht, von anderen Hunden im Spiel angerempelt zu werden. Ich werde niemals vergessen, wie wir zusammen spazieren gingen und Caraboo wie ein Berserker unten durch den mit Dreckwasser vollstehenden Bachlauf rannte und dabei einen ungeheuren Spaß hatte (sie gab wirklich alles, was ihr kranker Körper hergab), während die RR-Hündin im Zickzack über ihr über den Graben sprang, ohne sie dabei zu berühren.
Jepp, kann ich unterschreiben. Wenn man sich hier vorher ein bisschen durchliest und den o.g. Ratschlag beherzigt, kann man sich im Vorfeld einen guten Eindruck verschaffen.
Ich möchte nun keinen Chessie mehr haben. So lange ich das verantworten kann, werde ich RRs halten. Ist halt "meine" Rasse mit allen Ecken und Kanten.
Wie bei uns. Die ersten 10 Tage waren WIRKLICH hart. Da kam hier die Frage auf, ob wir uns das gut genug überlegt hatten und ob der RR wirklich die Rasse ist, die wir bewältigen können. Und als Monsieur das erste Mal eine für ihn gut duftende Hündin während eines Spaziergangs wahrnahm, war mein erster Gedanke "Alter Schwede, DAS IST WAS ANDERES. Wenn das so bleibt, muss ich mir das erste Mal über eine Kastration Gedanken machen..."
Aber wie man sieht, hats ja dann doch noch hingehauen.![]()
Tränen, ja die habe ich auch vergossen. Allerdings beim ersten Hund, einem Labrador. Und dem sagt man gemeinhin nach, dass er (im Gegensatz zum RR) ein Anfängerhund ist.
Viele Grüße,
Stefanie mit BamBam
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