Huhu liebe Foris,
man hört ja immer und immer wieder dass der Hund ja vom Wolf abstammt und deswegen sollte man dies tun und jenes lassen, der Wolf tue dies aber jenes niemals und deswegen müssen wir dies auch mit unseren Hunden so handhaben.
Manchmal werde ich das Gefühl einfach nicht los, dass die Argumente teils weit hergeholt sind (siehe Thema "Eine Woche ohne Futter" von heute, wo ein TA es anscheinend regelmäßig praktiziert, Hunde eine Woche lang hungern zu lassen, da Wölfe in der Natur ja auch nicht regelmäßig futtern).
Sagen wir so, ich finde es manchmal übertrieben. Dass der Hund tatsächlich vom Wolf abstammt ist natürlich wahrheitsgemäß und wichtig, aber man sollte nie vergessen, dass der Hund sich weiter entwickelt hat.
Wir stammen der Wissenschaft zufolge auch vom Affen ab. Vergleichen wir uns deswegen permanent mit der Lebensart des Affen?? Sollen wir uns deswegen auch an Ästen schwingend fortbewegen, keine Winterbekleidung mehr anziehen, da der Affe dies ja auch nicht tut, tagelang hungern, dies und jenes nicht mehr essen etc.??
Wie viel Wolf steckt denn wirklich noch im Hund? Schauen wir uns doch ein Extrembeispiel an, den Chihuahua. Ich kann mir nicht helfen, doch die rein phänotypische Ähnlichkeit ist fast so gravierend wie jene von Mensch und Affe?
Kennt jemand von euch Zak George? Ist ein Hundetrainer in den USA, der rein auf positiver Ebene arbeitet und in den USA sehr erfolgreich ist (siehe youtube). Er sagt auch immer und immer wieder, dass der Hund sich vom Wolf WEITERENTWICKELT hat und sich dahingehend vom Wolf unterscheidet, dass er mit dem Menschen interagieren MÖCHTE (was der Wolf einfach nicht tut; dazu gibt es viele wissenschaftliche Untersuchungen). Zak George sagt immer, dass der Hund jahrhundertelang dazu gezüchtet wurde, mit dem Menschen zusammenzuarbeiten und mit ihm zu interagieren. Dies ist ein Riesenunterschied zum Wolf.
Versteht mich nicht falsch - ich habe die Herkunft unserer Haushunde stets im Kopf - aber ganz ehrlich, wir vergleichen uns doch auch nicht immer mit dem Affen oder unseren Vorfahren vor hunderten von Jahren. Manchmal find ich die Vergleiche einfach übertrieben und unsinnig (gesunde Menschen können übrigens auch problemlos eine Woche lang hungern ohne zu sterben - aber wer würde dies denn freiwillig tun wenn genügend Nahrung vorhanden ist??)
P.S. hier ist das Video von Zak George dazu: http://www.youtube.com/watch?v=s47fM-lsT7A
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