Hallo Tanja, herzlich willkommen.
Ob RR oder andre Rasse - Zähne haben sie alle.
Ich geh mal zuerst auf eure Wohnsituation ein:
grundsätzlich habe ich kein Problem damit, einen RR in einer Wohnung zu halten. Mein Haus ist auch nicht größer
an m² als eure Wohnung....allerdings hängen da 1200 m² Grundstück dran und Welpen müssten keine Treppen
bewältigen, bzw rauf und runter getragen werden, sondern können gleich raussausen, wenns drückt.
IM Haus merke ich meine Hunde (3 RR)eher nicht. D.h. sie lümmeln irgendwo rum oder hopsen hinterher, wenn einer die heiligen Hallen (Küche) betritt. Draußen drehen sie dann auf, wo Freigabe erfolgt und rennen, springen, verfolgen im Höchsttempo eine Spur, planschen im Teich und sind einfach nur wunderschön anzusehen in der Bewegung.
Wenns regnet, sehen sie nicht ganz so schön aus, da wirken sie eher recht unzufrieden:"Mama stell das ab!!!!"und streben wesentlich früher Richtung Heimat, als bei trockenem Wetter.
RR und Kinder: Hast du Kinder, stell dir bitte vor, wie du es bewältigen willst, wenn der Welpe quiekt und dringend rausmuss ( der kann nicht einhalten bis er 5 MOnate ist, wenns pressiert dann aber mit Schmackes) Dann müsstest du erst die KInder anziehen - je nach Jahreszeit mehrere Schichten, dann den Welpen schnappen, alle irgendwie durchs TReppenhaus bugsieren......und dann resigniert alles wieder auf 0, weil Welpi mittlerweile bereits ausgelaufen ist und nicht mehr raus muss.....Daher ist die Möglichkeit schnell für Gassi sorgen zu können nicht zu unterschätzen.
Ansonsten: wir hatten immer Hunde und später kamen die Kinder dazu. Das war nie ein Problem, weil alle zur Familie gehören, einen ganz selbstverständlichen Umgang miteinander und Rücksicht aufeinander von Beginn an lernen.
Kein Hund wurde je weggeschoben, Neugeborene wurden ERST dem Hund vorgestellt und dann erst den Großeltern,
Kinder wurden gleich eingenordet, dass Hundi kein Spielzeug ist und lernten sogar am eigenen Leib, dass Ohrenziehen weh tut und weh tun wollte keiner dem Hund. Im Gegenzug dankten es die Hunde, indem sie immer ein offenes Schlappohr für alle Geheimnisse von großen und kleinen Kindern hatten, jeden Blödsinn mitgemacht haben, und ganz offenbar auch sehr gut auf die Kinder aufpassten. Für Teenager-Liebeskummer gibt es kein bessres Heilmittel, als einen geduldig zuhörenden Hund, der auch noch den einen oder anderen tröstenden Schlapper verteilt, an den passenden Stellen tief seufzt und sich einfach als besonders verständnisvoller Freund zeigt.
An der Wedelrute haben sich unsre Jungs mehr blaue Flecken geholt, als an der zahnbewehrten Vorderseite, denn da gab es in der ganzen Zeit nur einmal ein Kneifen, weil Kind auf Hund fiel und HUnd war DAckel und nicht RR....
Ich habe sogar den Eindruck, dass unsre erwachsenen Söhne, die nun 300km weiter weg wohnen, die HUnde mehr vermissen, als ihre Eltern!
Nun bin ich ins Schwafelschwärmen geraten...
Was ich sagen will: ein entspannter Umgang mit auf beiden Seiten erzogenen Wesen- Kind und Hund bereichert das Leben ungemein. Ich kann mir vorstellen, wenn man ständig um die Parteien rumwuselt, immer in Habchtstellung, weil ja die mordende Bestie in dem Vierbeiner schlummert, macht auch die Beobachteten irgendwann wuschig. Lebst du wirklich MIT den dir anvertrauten, kennst du sie gut genug, um beurteilen zu können, ob es gefährlich ist, mal eben die vergessene Kaffeemilch aus der Küche zu holen ohne die zu trennen.
FREMDE Kinder würde ich nicht unbeobachtet mit den eignen HUnden lassen und fremde Hunde nicht unbeobachtet
mit meinen Kindern, denn da kann ich nicht einschätzen, was passiert.
Ich bin aber auch heute nicht bereit, mich von einer gerade angesagten Hysterie anstecken zu lassen, immer nur mit dem Schlimmsten zu rechnen und mir die ganze Freude am Zusammenleben zu nehmen.
Ansonsten hat Ulli Recht: Welpen, die Kinder bereits positiv(!) in der Wurfkiste erfahren durften und liebevoll aufgezogen wurden, die aus Verpaarungen mit bekanntermaßen freundlichen, gesunden Eltern stammen, sollten eure Wahl sein. Das heißt für euch: genau hinsehen, mehr als ein Gespräch suchen, geduldig sein. Der für euch perfekte Welpe wird nicht unbedingt dann vom Himmel vor die Füße fallen, wenn ihr es wollt, sondern wenn das Schicksal es so will.
Viel Erfolg!
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