Zitat Zitat von Stefanie R. Beitrag anzeigen
Warum wird immer wieder behauptet, dass ein Rüde, der trotz der unterschiedlichen Einflüsse ausreichend gut hört, kein Interesse an der Damenwelt hat? Und warum höre ich das besonders bevorzugt von Leuten, die selbst pro Kastration sind und deren Tierarzt selbstverständlich nur das Wohl des Hundes (und nicht seinen eigenen Geldbeutel) im Kopf hat?

Mein Rüde hat deutliches Interesse an der Damenwelt, seitdem er sechs Monate alt war. Bei unserem ersten Ausflug mit einer Hündin, die aus irgendeinem Grund gut roch, ist er ausgeflippt wie sonstwas und wollte sich überhaupt nicht davon abbringen lassen, sie zu verfolgen. Abrufbarkeit und Ansprechbarkeit gleich null. Mein erster Gedanke war, wenn wir das nicht in den Griff kriegen, muss ich mich das erste Mal mit dem Thema Kastration auseinandersetzen.

Mit entsprechendem Alter und Trainingsstand des Hundes wurde es besser und besser. Es IST in den allermeisten Fällen eine Frage der Erziehung und Lebenserfahrung des Hundes, sich nicht von jeder Hundedame aus der Fassung bringen zu lassen. Wenn mein Hund heute ausflippt, ist mit der Hündin irgendwas nicht in Ordnung. Hundemänner nehmen zum Beispiel auch Entzündungen wahr. Da muss man auch mal ein Stück weit auf seinen Hund hören.

Wenn man nicht die Geduld aufbringen möchte, dem Hund entsprechend Entwicklungszeit einzuräumen, kann man ihn natürlich "erlösen". Aus meiner Sicht erlöst sich damit aber nur der Besitzer, nämlich von der Arbeit, seinem Hund entsprechendes Benehmen beizubringen.

Viele Grüße,
Stefanie mit BamBam
Das ist exakt die Erfahrung, die ich auch gemacht habe.
Ich dachte nur, als er anfing, Scheixxe.....wie ist der denn drauf`????
Oh wei, wenn das so weitergeht....
Kastration war schon allein deshalb nie ein Thema, weil er sich immer sofort wieder eingekriegt hat, wenn die Dame aus den Augen war.
Er hat weder zu Hause viel geweint, noch schlecht gefressen (ja, solche Tage gibt`s mal, ich finde halt zwei oder auch mal drei Tage nicht weiter wild), noch war er sonst unruhig.
Gehorsam draußen gleich null...furchtbar anstrengend.
An der Schlepp durch den Wald geschleift, immer der Dame hinterher.
Wie es heute, mit 3,5 Jahre ist, auch ohne, daß er jemals bislang seinen durchaus vorhandenen Sexualtrieb ausleben durfte, habe ich jetzt hier mehrfach und in verschiedenen Themen beschrieben.

Zitat Zitat von Jerry Lee1 Beitrag anzeigen
So etwas meine ich, ihr seht eben nur eure Hunde, aber eben nicht die anderen. Ihr seit gegen Kastra, immer in jeder Hinsicht. Und es ist immer ein Erziehungsproblem, immer hat der Halter die einfache Lösung gewählt. Immer sind es die armen Hunde, denen keine Zeit gelassen wird.

Jetzt sag mir bitte, was ist das für ein Erziehungsfehler, wenn ein Hund, jeden Hund beschnüffelt bis ins unermessliche, riecht er nur annähernd gut, muss er bestiegen werden. Egal ob Männlein oder Weiblein. Es kein geknurre, gebelle oder sonst was von dem bedrängten Hund in der Regel nutzt, dass der andere wegbleibt. Soll man diesen Hund, für immer und ewig an der Leine lassen, weil sich dieses Verhalten in den letzten Monaten verschlimmert hat, und ihm jeden Hund vorenthalten. Dieser Hund spielt nicht mehr mit den Hunden, sondern sie müssen beschnüffelt und bestiegen werden.

Aber klar, es ist eine Erziehungsfrage, weil man hat dem Hund das so beigebracht. Man ist als Hundehalter auch auf alle viere zu jedem Hundearsch gerannt und ist vor lauter Freude fiepsend und springend um den Hund herhumgetobt.

Super Erziehungsfehler.

Und ja, ich rede hier von meinem Hund. Und nein, ich lasse dieses Verhalten natürlich nicht zu. Und ja, ich trainiere mit unserem Hund, und ja, ich finde dieses Verhalten sehr ******* und glaube nicht, dass das ein Erziehungsfehler ist, weil von mir hat er das nicht gelernt. Und wie lange soll ich in so einem Fall warten, nur um die Hoffnung zu haben, dass es in einem oder zwei Jahren besser wird. Wer gibt mir die Garantie, wer sagt mir, dass er irgendwann damit wieder aufhört. Niemand. Und genauso wenig sagt mir niemand, ob ich ihn dann lieber aus so einem Streß rausholen sollte, damit er wieder mit anderen Hunden spielen kann und nicht nur immer besteigen will.

So. Und jetzt bitte wieder Vollgas geben.....
Natürlich sehe ich nur meinen Hund, mit dem lebe ich nunmal.
Der war eine totale Knalltüte und nein, wir hatten keinen super leichtführigen Hund, der schon vor und während der "Pubertät" nur vorrangig mich im Kopf und in den Augen hatte.
Im Gegenteil, ich höre es noch heute, wie der Gatte einer Freundin, die eine sehr leichtführige Hündin haben, abends, nachdem ich mal wieder zwei Stunden hechelnd hinter meinenm Hund hing (war warm.....und die Schlepp schwer....) abends auf dem Sofa zu ihr sagte:"Die arme Suse, mit der möchte ich echt nicht tauschen, nein, so einen Hund wollte ich um`s Verrecken nicht haben....."
Und ja, Jerry Lee, Dein Hund ist noch nicht mal annähernd fertig.
Und ich sage Dir, wie lange ich Geduld hatte....DREI Jahre.
Und die habe ich NICHT mit Warten verbracht....
NIEMAND gibt Dir die Garantie, für nix und gar nix.
Auch eine Kastration ist keine Garantie.
Für nix und gar nix.
Und spielen....will mein Hund nicht. Schon lange nicht mehr.
Und schon gar nicht mit Kastraten, die sehr jung kastriert wurden und ewig Kinder geblieben sind.
Von denen ist er nur genervt, sonst nix.
Ich sage es immer noch...JA, es gibt Rüden, denen hilft nur eine Kastration.
Das sollte man aber bei einem 15 oder 16 oder 20 oder 24 Monate alten Hund nicht in Erwägung ziehen.
Sie brauchen halt einfach lange, bis sie fertig sind.
Und mancher Halter braucht länger als sein Hund.
Ich bin froh, daß ich durchgehalten habe, ich hätte meinem Hund viel an Entwicklung genommen (und mir selber als Halter auch....), dessen bin ich mir sicher.

LG, Suse