Vertrauen... so etwas habe ich mit meiner Pflegehündin erlebt:
Wir haben sie an einem Sonntag aufgenommen. Sie war sehr nervös, im alten Zuhause war ein Hund ständig hinter hier her, sie fand kaum Ruhe, Autofahrten stressen sie, neue Leute, neues Haus, Djuma mochte sie, aber sie war insgesamt sehr nervös und mehr als ridgebacktypisch scheu. Ich hatte ein Telefonat, gleichzeitig kratzte der Kater an der Türe, den wollte ich hereinlassen. Unser Pflegi stand an der Tür, Djuma direkt hinter ihr, neben ihr ein Stuhl. Ich ging mit der Hand nach vorne, um die Türe zu öffnen, kam sehr dicht an ihrem Kopf vorbei, da schnappte sie nach mir, hielt meine Hand zwischen den Zähnen, sah mich an und ließ schnell wieder los. Mein Fehler, sie hat mich gewarnt, ich war abgelenkt, da passiert so was.
Sie hielt abends und auch am Montag Abstand, nur für die Spaziergänge ließ sie sich kurz anfassen, damit das Geschirr angelegt werden konnte. Das gab jeweils Gelegenheit, kurz über den Rücken zu streichen. Am Dienstag war sie immer noch nervös, sie wich aber nicht mehr ständig aus, nur anfassen ging nicht. Erst am Abend wurde sie wieder sehr unruhig. Ich lag auf dem Boden, sie lief ständig hin und her, blieb neben mir stehen. Ich streckte meinen Arm aus und sagte: "Leg Dich doch hin". Sie setzte sich neben mich, überlegte kurz, legte sich hin, den Kopf auf meiner Brust, seufzte tief und schlief kurz darauf ein. An diesem Abend war das Eis zwischen uns gebrochen. Sie folgt mir nun im Haus wie ein Schatten, bleibt auf den Spaziergängen immer in meiner Nähe und sucht mich, wenn sie mich nicht sieht.
Sie ist eine ganz besondere Hündin.
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