Wo bitte habe ich suggeriert dass in dem speziellen Fall die Umstände passen?
Ich habe mir hier erspart meine Auffassung von Hundehaltung darzulegen. Zu oft habe ich mir Gegenwind eingehandelt alleine schon wenn wir unsere Situation der Wohnungshaltung darlegen. Nein, dass muss nicht sein. Ich arbeite auch im Tierschutz und habe Ridgebacks aus Situationen befreien müssen wo eben das Hirn vorher und nachher nicht online war. Da gab es gute Enden und auch ein tragisches. Auch jetzt beobachte ich im Umfeld eine 74 jährige mit einem pubertierenden Jungrüden und hoffe immer nicht den Gau bearbeiten zu müssen. Wo kommen denn die Hunde her? Unser Züchter hat auch geprüft - ohne Aufnahmeprüfung. Wenn man die von mir zitierten Zeilen genau anschaut, Hundehaltung nur im 7/24 Rhythmus mit straffen Tagesprogramm und reglementiertem Stundenplan. DAS ist in meinen Augen etwas unreal.
Der Hund/Wolf in der Natur macht ja auch Frühsport, gemeinsames Frühstück, anschließen Nordic-Hunde-Gruppe mit integriertem Spurenlesekurs. Für Jungrüden die ja mehr Power haben gibts noch die tägliche Einheit: "wie hebe ich das Bein richtig um mir nicht die Vorderläufe voll zu pinkeln". Dann gibt es Mittagspause mit anschließendem 20 Kilometermarsch. Vorm Essen noch eine Gymnastikeinheit, dann Futteraufnahme und Hunderätsel bis zur Nachruhe.
DANN, das sehe ich ein, MUSS man all around the dog sein. Zur Erinnerung, in der Wildbahn schläft der normale Wolf/Hund (da stammen auch Ridgebacks ab, oder?) nahezu 20 Stunden, Ausnahmen sind Futtersuche und Markierungsarbeiten im Revier. Kein Tier in der Natur vergeudet Recoursen. Wenn ich jetzt noch sage das meine Hunde von 20 Uhr abends bis morgens um 6 Uhr schlafen (durch pinkeln unterbrochen) dann nach der Futteraufnahme sofort die Couch erobern, Mittags ich sie dann wecken muss zum Spaziergang, sie danach wieder (hier teilt sich die Spreu) im Winter wieder schlafend auf Futter warten oder im Sommer unliebsamen Besuch vom Garten fern halten müssen (auch das Sonnenbad geschieht liegend/dösend), dann weiß ich was mir fehlt, ich brauch einen Beobachtungsplatz. Direkt dabei (noch dabei weil sie es noch nicht schaffen uns von der Couch zu drängeln) als Kopfstütze oder warme Unterlage sind wir allabendlich.
Manchmal glaube ich sogar dass ein Hund auch mal eine Pause vom Menschen braucht.
Letzendes, gibt der Züchter, bei Züchter brauche ich das seriös nicht denn alles andere bezeichnet man anders, dem Interessenten keinen Welpen ab mit oder ohne Warteliste, dann holen sich die meisten woanders einen.
Die Situation des TE kann ich nachvollziehen. Wäre auch aus meiner Sicht kein ideales Feld für einen Hund, noch dazu von der Größe. Andererseits, es gibt Menschen die ich kenne, wo ich gesagt habe "um Gottes Willen, die haben einen Hund" sehr wohl gut mit Hunden zurecht kommen können. Da habe ich auch die Stärke das zu zu sagen und dem Achtung zu zollen. Hier gibt es so ein Gespann. Unterm Strich, die Startbedingungen wären nicht gut, auch im Hinblick auf ein Kleinkind + Ridgeback. Wenn sich Ridgebacks freuen tut das ja schon richtig weh manchmal.
Da fällt mir immer wieder ein alter Spruch der Indianer ein: Urteile nie über Menschen bevor du nicht eine Weile in deren Mokasins gelaufen bist.
Ende Gelände, das musste aber raus ... Sorry wenn es zeitweise aus dem Thema gerutscht ist.
LG Stephan
Lesezeichen