Es gibt Hunde, (zum Beispiel auch Hunde aus zweiter Hand, aus dem Tierschutz, mit üblen Vorerfahrungen, oder einfach veranlagte Hunde), die betrachten ihren Schlaf, ihre Ruhe als Ressource. Werden sie darin beabsichtigt oder unbeabsichtigt gestört, kann es sein, dass sie dieses Unbehagen, welches durch die Störung verursacht wurde, äußern. In Hundesprache kann das eben ein Knurren, Brummeln oder sonstiges sein. Bei starkem Erschrecken sind Abschnapper sicherlich nicht gänzlich auszuschließen.
Bevor ich einen Hund bei mir im Bett schlafen lasse, muss ich ihn und seine Reaktionen genau kennen und einschätzen können.
Bei einem Welpen ist die Sache sicherlich am Einfachsten. Dieser wird aller Wahrscheinlichkeit nach das Kontaktliegen sehr genießen und auch dabei entspannen. Kontaktliegen, großflächige Berührungen haben bekanntermaßen Oxytocin-Ausschüttung zur Folge, beim Menschen sowohl auch bei Hunden. Dieses Hormon sorgt in hohem Maße für eine wohlige Befindlichkeit, ein Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit. Daher halte ich es für sehr wichtig, das Bedürfnis der Hunde nach Körperkontakt in individuellem Maße zu befriedigen. Wo kann man das am besten: auf dem Sofa, im warmen Bett.Ich stelle immer wieder fest, dass Hunde, die mit diesem engen Körperkontakt aufwachsen dürfen, eine intensive Bindung zu ihren Menschen haben sowie ein hohes Maß an Vertrauen und Ausgeglichenheit.
Geht es um einen erwachsenen Hund, der übernommen wurde, so sieht die Sache womöglich zunächst anders aus. Nicht jeder Hund muss den Körperkontakt, die Nähe zum Menschen sogleich wollen. Manche Hunde haben einfach schlechte Erfahrungen gemacht; andere sind einfach keine Kuschler und bevorzugen es, gesondert zu liegen. Manche benötigen einfach Zeit.
Man beobachte Hunde im Mehrhundehaushalt, die zuweilen gemeinsam und nah beieinander schlafen. Da kann es schon mal passieren, dass das ein oder andere mal gegrummelt wird, wenn sich ein Hund in eine andere Liegeposition bringen möchte.
Geschieht dieses zum Beispiel durch Aufschrecken hervorgebrachte Verhalten auch in Bezug auf den Menschen, so macht es wahrscheinlich eher Sinn, den Hund neben dem Bett seine Liegestätte einzurichten.
Ich kann verstehen, dass zum Beispiel Ersthundehalter einen Schrecken bekommen, wenn der eigene Hund aufgrund von gestört-worden-sein seinen Menschen urplötzlich anknurrt. Ich werte diesen Schrecken des Menschen einfach als Unkenntnis und zu wenig Erfahrung. Diese Erfahrung stellt sich zunehmend im Zusammenleben mit Hunden ein.
Es ist wichtig, dass ein Hund "sagen darf", wenn ihm etwas zu viel ist oder er sich erschreckt hat oder er Schmerzen hat. Ihm Knurren zu verbieten oder ihn gar zu bestrafen, führt langfristig in eine Problemlage. Besser ist es, die Ruhe zu bewahren und Vertrauen wiederherzustellen.
VG Rosemarie
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