Hallo Michael,
die meisten Antworten zeigen eher negative Tendenzen (bezogen auf deine Fragestellung) - ich mache da leider auch keine Ausnahme.
Generell bin ich der Ueberzeugung, dass die Entscheidung, sein Leben mit einem Hund zu teilen, von allen Familienmitgliedern positiv gefaellt werden sollte.
In euerm Fall waerest DU die Bezugsperson fuer den Hund. Aber gerade DU bist tagsueber nicht da. Deine Frau ist da, will aber mit dem Hund nicht allzu belastet werden. Aber gerade RRs sind unglaublich personenbezogen und brauchen Naehe. Klingt irgendwie nicht so passend ...
Und was Schutz- und Jagdtrieb angeht, da gebe ich dir mal ein Beispiel:
Meine fuenf RRs sind/waren so unterschiedlich, wie nur moeglich.
Batoka:
haette jeden massakriert, der mich angreift (nach vorschriftsmaessiger Warnung, sie war eine echte Dame), im Wald haetten die Hasen auf ihr ausreiten koennen und die Rehe Tango tanzen ... vollkommen uninteressant
Chakanee:
voellig uninteressiert an Fremden, aber beim Spaziergang vibrierte dieser Hund vor Jagdfieber, blind und taub fuer alles andere (Loecher im Fell, ausgerissene Krallen und jede Art von Verletzungen waren an der Tagesordnung), sie war vollkommen fixiert.
Chakka:
Grosser Alarm-Beller und wenn ich nicht aufpasse (tue ich aber ), haengt sie ... zack ... an der Hose des Besuchers - gerne auch von hinten. Tiere werden verjagt, bis sie ausser Sicht sind, aber nicht verfolgt. Hoeren tut sie allerdings hervorragend.
Zulu:
monstroes gross und sofort gut Freund mit jedem Neuankoemmling (der wuerde bei Dieben wahrscheinlich keine Ausnahme machen). Er liebt alle Zweibeiner - alles, was vier Beine hat, ist tot. Sofort, egal, warum, wer, wo und wie.
Zambo:
kommt Besuch, ist Zambo weg. Eher scheu und zurueckhaltend braucht er eine Weile, um sich zu arrangieren. Bei Wildsichtung ist Zambo auch rasant weg - geradezu dematerialisiert - allerdings nach vorne! Aber er ist abrufbar.
Nun such dir was aus!
Uebrigens: Chakka (10) und Chakanee sind Schwestern, Zambo und Zulu (6 Jahre alt) Brueder - gleicher "Stall", voellig verschiedene Charaktere.
Natuerlich gibt es grundlegende, rassetypische Wesenszuege, aber ob dein Hund dann deinen Erwartungen entspricht, bleibt sehr fraglich. Wenn du eine Batoka erwischst, bekommst du den tollsten Familienhund, als Jagdhund aber die totale Niete. Eine Chakanee an deiner Seite erwischt hundertpro jedes Wild, kommt aber nie zurueck (jedenfalls nicht, wenn du es willst). Und ein Zulu waere sicher ein guter Jagdhund, wenn er nur halb so gross und schwer waere.
Vielleicht waere in deinem Fall wirklich ein guter Kompromiss der richtige Weg: ein kleinerer Jagdhund (so wie deine Frau es auch moechte), der aber rassetypisch eher die von dir gewuenschten Faehigkeiten mitbringt.
Aber gut, dass du so lange im voraus planst - gut fuer eure Familie und auch fuer den Hund.
LG
Heike
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