Ein erfrischend ehrlicher Bericht von spechti. Ich weiss gar nicht, wie oft ich bereits Hunde und ihre Menschen sah, die virtuell wahre Wunder-Paarungen waren, und sich im echten Leben dann als ebenso mit kleinen und großen Baustellen kämpfend zeigten, wie das nun einmal normal ist, wenn man sein Leben mit Lebewesen, und nicht mit Maschinen teilt.
Den 100%igen Gehorsam halte ich für eine Mär, es sei denn, der "verantwortliche" Mensch hat seinen Hund gebrochen, und aus ihm eine Marionette gemacht, die es gar nicht mehr wagt, eigene Impulse zu zeigen, geschweige denn ihnen nachzugeben.
Ich habe Macken. Meine Hunde haben Macken. Ich bin eine Persönlichkeit. Meine Hunde sind es ebenfalls. Viele unserer Eigenarten bedingen sich, und bringen einander oft sogar hervor. Ich bin veränderlich, bereits die hormonelle Großwetterlage - und das ist bei Männern im übrigen nicht viel anders (Steroidhormone wie Aldosteron unterliegen zyklischen Schwankungen), auch wenn sie das gern behaupten - sorgt für Veränderungen, die sich u.a. in der Ansprechbarkeit auf Stressoren bemerkbar machen.
Und auch wenn Caniden keine Primaten sind, so sind wir doch alle Mammalia, und unterliegen damit häufig sehr ähnlichen Stoffwechselvorgängen. Ich wäre also sehr naiv anzunehmen, dass nicht auch im hundlichen Stoffwechsel solche Schwankungen eine Rolle spielen, und sich auf das Verhalten auswirken.
Ernst kann ich daher Berichte vom rundum funktionierenden Fellträger beim besten Willen nicht nehmen, aber mei - jedem seine Grille.![]()
Lesezeichen