Zu den Erfolgsgeschichten, die ich allen Beteiligten von Herzen gönne, möcht ich mal ne Anekdote beisteuern.
Ich war damals auf der Hundesuche öfters im Tierheim.
Da war ein großer Zottel. Ein Cuvac. Der hielt sich immer im hintersten Bereich seines Käfigs auf und zeigte deutlich, dass er von menschlichem Kontakt weder etwas erwartet (jedenfalls nichts gutes) noch ihn wünscht.
So viel Trauer und Verbitterung hab ich nie wieder in Hundeaugen gesehen. Der wirkte wie ein Kandidat für lebenslänglich hinter Gittern mit seinem traurigen Mörderblick.
Eines Tages war gerade ein alter Mann gekommen um Gassi zu gehen, wie das Tierheimbesucher ja häufiger machen. Hager, klein, alt, verbiestert. Ich hatte einen Onkel der im Russlandfeldzug war, der hatte einen ähnlichen Blick und war ähnlich redselig (also gar nicht).
Die Tierpflegerin begrüßte den Mann und sagte, wie sehr es sie freue dass er so oft da sei um mit Ivan dem Schrecklichen (den echten Namen kenne ich nicht) spazieren zu gehen, da er der einzige sei mit dem der Hund gerne mitgehen würde und bei dem es nie Probleme gab.
Manchmal muss man nicht gucken warum es scheppert, manchmal sind die Besonderheiten die Fälle wo es keinen Stress gibt. Immer wenn ich an die beiden Misanthropen denke hoffe ich, dass ihre Freundschaft noch endlose Jahre gedauert hat, vielleicht gar ein echtes Happy-End nahm.
Würde mich ein älterer Herr, der nicht mehr gut auf den Beinen ist fragen ob ein Cuvac eine gute Wahl ist, würde ich dennoch nicht mal sagen "das kommt ganz darauf an". Sondern ganz diplomatisch (so dolle wie ich das hinkriege) "lass es".
Nun behandelt meine Anekdote extremere Fälle als das Threadthema, aber ich hoffe es wird klar was ich meine.
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