Hallo Kutti,
es ist ganz spannend, wie oft die Entscheidung, nachdem man schon zwei Hunde gehabt hat, zurück auf "Einzelhund" geht.
Finde ich doch bemerkenswert.
Wir haben zwei Rüden.
Ich wollte unbedingt zum 5jährigen einen zweiten dazu.
Und ich finde zwei immer noch toll.
Meine Familie eher nicht mehr so.....deshalb wird es hier wohl keine zwei großen Hunde mehr geben.
Wir haben alles das, was hier durchaus warnend zu bedenken gegeben wird.
Ist so und vorgestellt habe ich mir das ganz sicher komplett anders.
Selten können beide Hunde zusammen spazieren gehen, das geht nur, wenn wir zu zweit unterwegs sind.
Sie sind so dermaßen unterschiedlich in ihrem Wesen, dass es schwer zu glauben ist, dass beide RR`s sind.
Der erste ein Freigeist, der inzwischen mit 8 Jahren mal eben so mitlaufen kann, auf den man draußen nicht mehr gucken muss, weil er einfach der netteste Hund der Welt ist, freundlich bis distanziert zu jedem anderen Hund, hat nie Ärger mit anderen Hunden, geht gerne mit uns spazieren und stronzelt so umher, schnüffelt hier und da, läuft nahezu immer unangeleint.
Er möchte zumindest jeden Hund kennenlernen und begrüßen.
Erst vorgestern bin ich mit ihm spazieren gegangen und irgendwann fiel mir auf, dass ich zwar die Leine dabei hatte, aber der Hund irgendwie weder Halsband noch Geschirr trug.
Hatte ich einfach vergessen, ich war in Gedanken.
Braucht er eigentlich auch nicht wirklich mehr, der Spaziergang war trotzdem entspannt, hatte ich halt vergessen, egal.
Der andere das absolute Gegenteil.
Unsicher, eher ängstlich, vollkommen auf den Menschen fixiert, kein Interesse an anderen Hunden, Kontakte zu anderen Hunden müssen akribisch geplant werden.
Lediglich zu einer Handvoll RR`s hat er regelmäßig Kontakt, die kennt er aber lange schon.
Und er war noch niemals Einzelhund...ist es aber eigentlich durch und durch.
Er braucht mich als Hauptbezugsperson, mag auch alle anderen Familienmitglieder, ist aber trotzdem nur richtig glücklich, wenn ich auch da bin.
Seinen Horst mag er sehr, der gibt ihm oft genug auch Sicherheit, lieber allerdings wäre es ihm, er hätte mich komplett für sich alleine.
Er braucht einfach keinen anderen Hund.
Die Interessenslagen beider Hunde sind vollkommen konträr.
Und man sollte keineswegs davon ausgehen, dass der 2. sich Sachen vom 1. abguckt und von dem profitiert, was der Ersthund besonders gut kann.
Unser Ersthund kann besonders gut und souverän Hundekontakte, das hat dem Zweithund null und gar nichts genützt.
Der guckt sich an, wie der Ersthund mit anderen Hunden umgeht und macht es komplett anders.
Dafür ist er aber sofort zur Stelle, wenn der Ersthund anschlägt oder auch mal in der Ferne etwas scannt...das ist für ihn das Signal zum Durchstarten.
Und noch dazu ist er ein Hund, der zur Ressourcenverteidigung neigt.
Und da wären in erster Linie ich als seine Hauptressource und dann Horst...an uns beiden hat nicht so wirklich jemand was zu suchen, weder Mensch noch Hund.
Muss man immer sehr genau gucken.
Er ist sehr trainingsintensiv und braucht viel Achtsamkeit und Aufmerksamkeit.
Man kann Glück haben und es passt....aber man kann auch Pech haben und es passt überhaupt nicht.
Dann steht man blöd da.
Mit den Jungs hier passt es zusammen im familiären Umfeld, auch draußen geht es, wenn wir zusammen gehen.
Aber eben auch nur dann.
In Eurer beschriebenen Lebenssituation kann ich mich dem bisher Gesagten nur anschließen und Dir raten, lass`es sein.
Ich denke aber, zu dem Schluss bist Du schon gekommen.
Hätte ich meine Familie nicht im Rücken, hätte ich es nicht getan.
Und es würde ohne Unterstützung auch nicht funktionieren.
LG, Suse
Bis Hund Nr.2 so 1,5 Jahre alt war, war zum größten Teil alles super.
Danach war für lange Zeit nix mehr so, wie ich es mir vorgestellt hatte.....jetzt, wo er fast drei Jahre alt ist, wird es langsam wieder.
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