Hallo Claudia,

ich habe nur Tierheimtiere (zwei Hunde und zwei Katzen) und bin damit sehr sehr glücklich.
Ein Pro oder Contra für den Tierheimhund allgemein gibt es eigentlich nicht. Wie immer, kann es nur um das einzelne Individuum gehen, das beschreibt der Text von Arche2000 schon sehr gut.
Wichtig ist, dass man sich von dem jeweiligen Tierschutzverein gut betreut fühlt. Auch dass man vernünftige Aussagen bekommt, ob der betreffende Hund in die jeweiligen Lebensumstände passen würde und was über seine Vorgeschichte bekannt ist. Gerade wenn Kinder oder andere Tiere bereits im Haushalt leben und der ausgesuchte Hund das Welpen- und Junghundalter schon überschritten hat, ist es sinnvoll, mit der ganzen Familie eine Zeit lang regelmäßig den Hund im Tierheim zu besuchen, um zu schauen, ob alle gut miteinander auskommen. Von sogenannten Probewochen, bei denen man das Tier zum Testen mal mit nach Hause nehmen kann, halte ich allerdings nichts, weil es für ein solches Tier jedesmal eine schlimme Erfahrung bedeutet, wenn es nach einer Woche "Urlaub" wieder ins Tierheim einziehen muss.
Man sollte auch im Tierheim nachfragen, ob ein Ansprechpartner da ist, falls es Probleme mit dem neunen Hausgenossen geben sollte, ob Hundetrainer empfohlen werden usw.. In meinen Augen hört die Verantwortung eines Tierschutzvereins nämlich nicht bei der Vermittlung auf.
Natürlich gibt es in den Tierheimen auch viele Hunde, die man nur zu Menschen mit viel Hundeerfahrung und oft auch nur in einen kinderlosen Haushalt vermitteln sollte. Aber es gibt auch viele, die bedenkenlos an eine Familie abgegeben werden können. Auch wenn es im ersten Moment frustrierend ist, es ist immer ein gutes Zeichen, wenn man in einem Tierheim auch mal die Auskunft erhält "Nein, diese Hund ist für sie nicht geeignet, weil ... ." Dies zeigt, dass man sich die Mühe macht, das passende Tier für die passenden Interessenten zu finden.
In manchen Fällen halte ich einen "second-hand-Hund" als Ersthund sogar für angebrachter als einen Welpen. Viele Hunde aus dem Tierheim sind bereits erzogen, stubenrein, können stundenweise auch mal alleine bleiben usw.. Für manchen Ersthundhalter ist ein solches Tier tatsächlich geeigneter als ein Welpe, der dies alles noch lernen muss.
Ansonsten verhält es sich mit Tierschutzvereinen genauso wie mit Züchtern. Es gibt Gute, weniger Gute und Schlechte. Genauso wie man sich über einen Züchter im Vorfeld informieren sollte, sollte man dies auch bei einem Tierschutzverein vor! der Übernahme eines Tieres tun.
Liebe Grüße
Conny