Hallo Matthias,
ich finde Du vermischst in deinem Posting mindestens drei unterschiedliche Fragen, die nur bedingt etwas miteinander zu tun haben.
1. Sind die hohen Welpenpreise gerechtfertigt?
2. Ist der RR ein Familienhund oder wird er nur von geldgeilen Züchter zwecks Absatzsteigerung als solcher profiliert?
3. Was hat 1 und 2 mit dem Rücknahme recht des Züchters zu tun (verstehe ich ehrlich gesagt nicht).
Wir überlegen uns gerade, ob wir für unsere Hündin eine Zuchtzulassung anstreben sollten. Über das Geld haben wir dabei eigentlich nie nachgedacht. Ich habe aber jetzt mal eine überschlägige Rechnung basierend auf dem von dir genannten Welpenpreis von 1500 € gemacht. Selbst wenn man von einem fehlerfreien Wurf mit 10 Welpen ausgeht und nur die direkten Kosten (ohne Arbeitszeit!) rechnet, kann da wirklich nicht viel hängen bleiben. Zumindest dann nicht, wenn man das ganze verantwortungsvoll betreibt. Wenn ich mir überlege, dass ich meiner Hündin bestimmt nicht mehr als 2 Würfe in ihrem Leben zumuten werde, kann das ganze nur ein Hobby mit "Drauflege-Charakter" bleiben. Insofern kann ich Sandy da nur Recht geben.
Zur 2. Frage: Ich bin durchaus der Meinung, dass der RR sich sehr wohl als Familienhund eignet. Nur eben sicher nicht für jede Familie. Die meisten RRs die kenne, leben als Familienhunde meist zusammen mit Kindern. Ich denke es liegt in der Verantwortung der Züchter, Kaufinteressenten entsprechend aufzuklären und dafür zu sorgen, dass die Welpen in die richtigen Familien kommen (also z.B. in keine wo die Eltern einen Spiel- oder Schmusehund für die Kinder kaufen wollen). De facto ist der RR ein Familienhund, der aufgrund seiner hohen Reizschwelle (sofern gut sozialisiert) meist hervorragend mit Kindern auskommt...und dieses Image ist mir von allen denkbaren ehrlich gesagt auch das liebste. Was natürlich nicht ausschließt, dass die Züchter möglichst an solche Interessenten abgeben sollten, die vorhaben dem Hund eine ausfüllende Beschäftigung (z.B. Sport, Jagd- oder Rettungshundeausbildung) zu geben. Das muss aber kein Widerspruch sein. Manche Versuche dem RR ein besonders elitäres Image zu verpassen, fand ich ziemlich daneben. Ob man dadurch die "besseren" Welpenkäufer adressiert, halte ich für sehr fraglich.
Zur 3. Frage: Für jeden seriösen Züchter sollte eine "Rücknahmepflicht" selbstverständlich sein, wenn er merkt, dass ein Welpenkäufer mit Hund überfordert ist. Mehr gibt's dazu eigentlich nicht zu sagen. Vielleicht sollte so etwas auf der Ebene der Zuchtverbände geregelt werden.
Gruß, Christian
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