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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : RR Gruesse aus Australien!



Nikki
10.02.2004, 01:41
Hallo & G'day @ all!
Seit ca. 2 Jahren bin ich regelmaessiger "stiller Mitleser" hier am Board. Es fing an als fuer uns fest stand, dass in nicht allzu ferner Zukunft ein RR zu uns in die Familie (besteht z.Z. aus mir, Frank meinem Mann, unserer 8jaehrigen Tochter, Nandu sowie zwei Wellis ;-) )kommen sollte und ich auf "Info Suche" ueber diese einmalige Rasse war... seit dem ist viel Zeit vergangen und nach unserem Umzug nach Australien und einigen Ausstellungs/Zuechterbesuchen hier in Down Under war es dann im vergangenen Maerz endlich soweit - unser Nandu kam zu uns nach Hause! Er ist mittlerweile 13 monate alt & unser Ein und Alles - auch wenn er mitten in seiner "Teenagerphase" zu stecken scheint...und immer wieder auf neuen "Unsinn" kommt um uns als "passende Rudelfuehrer" auszutesten:D ! Da ich zu den Newbies gehoere was Hunde angeht, Nandu ist mein erster (Frank ist mit Hunden gross geworden), habe ich mich nie so recht zu Wort getraut :( ... Das soll sich jetzt aendern - wie Ihr ja seht :D
Vielleicht erzaehle ich erstmal ein wenig von unserem Alltag...morgens gehen Nandu und ich unsere erste Erkundungstour machen die wir dann leider nach ca 45 minuten wg. meiner Arbeit abbrechen muessen... ich arbeite allerdings von zu Hause und wir haben noch dazu einen riesigen Garten , so dass Nandu mir diesen kurzen Ausflug wohl nicht ganz so uebel uebel nimmt *hoff*....Ich arbeite 6 Stunden taeglich, die aber mittags noch mal fuer ca. eine 1/2 Stunde fuer einen kleinen Gang unterbrochen werden. Abends nachdem Frank von der Arbeit zurueck ist, gehen wir alle gemeinsam nochmal fuer ca. 1 1/2 Stunden spazieren. Eine Hundeschule besuchen wir derzeit nicht; wir hatten eine Welpenspielstunde besucht und auch einige male am "Unterricht" in einer Hundeschule teilgenommen, die wir dann aber verlassen haben, da Nandu & uns die Methoden (eher alte Schule, nix von wegen positive Reinforcement) nicht gefallen haben. Alle anderen Hundeschulen liegen ueber 1 1/2 Std. fahrt von uns entfernt :-( so dass wir im Moment eher auf DIY zurueckgreifen. Klappt bis auf einige Dinge auch ganz gut, aber wie schon erwaehnt ist Nandu mein erster Hund (und auch Frank hat (trotz "Hundeerfahrung" ;) festgestellt, dass Ridgies eben "anders" sind als Collies oder Schaeferhunde... gott sei dank !) so dass ich nicht immer sicher bin was zu tun ist.... Ein Problem was wir haben ist zB das wir ihm dass ziehen an der Leine einfach nicht abgewoehnen koennen! Fing bei ihm schon als ganz Kleiner an....hat sich immer mit aller kraft in die Leine "geschmissen". Mittlerweile ist das jedoch schon zu einem Problem geworden, denn es macht mir schon Muehe ihn vernuenftig zu halten wenn er mit seinen knapp 40 kg loslegt! Habe mit unserem TA gesprochen und er hat ein Halti empfohlen! Gesagt getan....Nandu ist nach anfaenglichem Zoegern auch relativ schnell mit diesem "Ding" klargekommen, doch es ist ja eigentlich mein Ziel ihn irgendwann auch wieder am Halsband fuehren zu koennen. Haben dann Halsband mit Halti kombiniert (lt. Anraten von TA), aber auch das brachte keinen Lerneffekt, sobald er merkt das er nur noch am Halsband gehalten wird ging die Zieherei wieder los. Das andere Problem ist, das nach dem er nun ein groesseres Halti brauchte, dieses hinten und vorne nicht mehr passt & dem armen kerl immer in die Augen rutscht so dass ich es nicht mehr benutze. Wer will schon so ein Ding haben was einem dauernd in die Augen drueckt :( Wir haben versucht stehen zu bleiben so bald er anfaengt zu ziehen, wir haben die richtung gewechselt, haben mit haufenweise leckerlis gearbeitet, ...nix...
Zugegeben nach dem er die ersten 30 Minuten gelaufen ist, wird es besser...aber bis dahin *seufz*. Waere wirklich dankbar wenn Ihr mir da einen rat geben koenntet... Die andere Sache die mich momentan beschaeftigt ist, dass wir im December planen fuer 4 wochen nach DLand zu fliegen und uns nicht sicher sind was besser fuer Nandu waere. Ihn fuer 4 Wochen zu unseren Freunden zu geben (sie kennen ihn von klein auf und Nandu und meine Freundin haben ein inniges Verhaeltnis, so dass wir uns keine Sorgen machen muessten, ob sie mit Nandu zurechtkommt) oder ob wir ihn mitnehmen. Was uns eigentlich das liebste waere, denn so recht koennen wir es uns nicht vorstellen 4 Wochen ohne unseren Dicken zu sein! Aber was ist mit der langen Flugreise? Ist das nicht viel zu stressig fuer ihn? Und wie ist das mit den Temperaturen dort im Laderaum? Tiere werden doch direkt im Laderaum transportiert oder? Hat man die Moeglichkeit seinen Hund bei ner Zwischenlandung zu sehen? TA meinte man solle ihn mit ner Spritze ruhigstellen? Hat jemand von Euch damit erfahrung? 20 Std im Flugzeug und dann 4 Wochen spaeter schon wieder?:( Weiss nicht genau was das beste waere.... waere total dankbar ueber Infos/Rat von Eurer Seite!

Uuups, habe gar nicht gemerkt, wie lang der Beitrag jetzt schon ist! Sorry:D Aber wenn man erstmal anfaengt... Schon mal lieben Dank und Nandu und ich freuen uns schon auf Eure antworten!

Liebe Gruesse hier aus dem momentan regnerischen ("nicht-Nandu-freundliches-Wetter"....Regen?*IIIEEEH*) Melbourne!
Nikki & ein das Sch...wetter verschlafender Nandu

Ute BB
10.02.2004, 01:58
Hallo Nikki in Down Under ;),

du wirst hier sicherlich eine Reihe von Vorschlägen erhalten.

Ich möchte dich auf eine großartige australische Kollegin verweisen: Pat Robards. Ihre Homepage findest du unter

http://www.k9events.com

Sie führt auch eine äußerst hilfreiche und nette Mailingliste namens Dogtalk. Wenn du dich dort einschreibst, wirst du nicht nur fundierten Rat bekommen, sondern auch Kontakte zu Gleichgesinnten und gebildeten Trainern finden.

Herzliche Grüße ins Traumland aller Biologen,

Ute BB mit Baru, Ashanti, Bansai und Scotty

Nikki
10.02.2004, 02:46
Hallo Ute!
Vielen lieben Dank fuer Deine superschnelle Antwort. Habe mir die Website gleich angesehen! Wirklich viele interessante Sachen...waren auch einige Adressen von Trainern und Schulen dabei die nicht ganz so weit weg sind! Freue mich schon auf die anderen Antworten...

Lieben Dank & viele Gruesse
Nikki & Nandu:)

Sylvia
10.02.2004, 18:00
Hallo Nikki,

herzlich Willkommen in Deutschland :)

also wie es scheint, hat Euer Nandu eine ganze Menge Energie, was ja auch so sein soll. Gerade zu Beginn Eurer Spaziergänge, scheint er nicht recht zu wissen wohin mit seiner Energie.

Gibt es vielleicht die Möglichkeit, dass ihr vor den Spaziergängen in Eurem Garten Rennspiele macht, z. B. mit der Reizangel. Versteckspiele von Gegenständen, Lauf- und Zerrspiele etc. ?

Danach würde ich den Spaziergang beginnen und mit den gleichen Übungen wie bisher (stehen bleiben und auf Blickkontakt warten wenn er zieht, erst nach Blickkontakt weitergehen oder einfach die Richtung wechseln). RR brauchen manchmal etwas länger als andere Hunde um etwas dauerhaft umzusetzen. Meistens wenn man glaubt „das klappt ja nie, ich erschieße den Hund oder mich“ :D zeigt der Hund noch während man darüber nachdenkt wer von beiden denn nun erschossen werden soll, das gewünschte Verhalten. Also Geduld und weitermachen! :)Allerdings IMMER weitermachen. Konsequenz ist das A und O. Du musst wirklich bei JEDEM ziehen an der Leine reagieren, so nervig es auch ist, aber Inkonsequenz ist einfach tödlich für den Lernerfolg.

Außerdem würde ich Nandu auf den Spaziergängen beschäftigen. Auch hier Gegenstände verstecken und suchen. Mal eine Fährte legen. Deinen Mann suchen, der sich versteckt hat oder umgekehrt. Versuche den Spaziergang so spannend wie möglich zu gestalten, damit Nandu lernt sich an Euch zu orientieren und nicht in seiner Umgebung die Abwechslung sucht.

Ich wünsche Euch viel Spaß beim Üben.

FrankW
11.02.2004, 00:10
Hallo Nikki,

wir hatten dieses Leinenzieh-Problem mit unserem Samba auch von Welpenalter an, und haben es noch immer nicht 100%ig in jeder Situation gelöst.

Wir haben auch alles Mögliche ausprobiert, einschließlich Halti. Das Einzige was meiner Meinung nach wirklich hilft ist stehenbleiben sobald der Hund zieht.

Wie Sylivia schon schreibt ist absolute Konsequenz dabei aber unerlässlich. Jeder Erfolg von Nandu, daß ihn ziehen letztlich doch zum Ziel führt wirft die Erziehung wieder um Tage zurück.

Du muß Dich zunächst bei allen Spaziergängen wirklich völlig auf den Hund konzentrieren und sofort wie angewurzelt stehenbleiben wenn sich die Leine strafft. Erst nach Blickkontakt geht es weiter. Bis dahin auch nichts sagen, den Hund völlig ignorieren.

Bei konsequenter Anwendung stellt sich der Erfolg ziemlich schnell ein. Je nach Ablenkung (aufgedreht wegen anderen Hunde etc.), gibt es aber auch immer wieder Rückschritte.

Viele Erfolg und viele Grüße

Frank & Samba

Nikki
11.02.2004, 01:41
Hallo Sylvia, hallo Frank!
Danke erstmal fuer Eure schnellen Antworten... Tia, muss doch zu meiner Schande :( eingestehen, dass ich wohl nicht immer 100% konsequent war. Denn auf unseren morgendlichen Spaziergang (oder auch am Mittag) habe ich oftmals doch nachgegeben, da ich auf grund meiner Arbeit (arbeite von zu hause, muss aber telefonisch schon irgendwie erreichbar sein und den PC parat haben :rolleyes: ...&Laptop laesst sich so schlecht mitnehmen :D ) "schnell" nach Hause wollte und nicht die Geduld hatte dauernd stehenzubleiben....:(
Heute bevor wir los sind, haben wir erstmal ne Runde im Garten getobt, sprich ich hab' seinen Lieblingsball geworfen & Nandu ist "hinterhergetobt"... anschliessend ging's dann los. Fuer die ersten 20 Meter haben wir doch schon einiges an Zeit gebraucht...habe dann jedesmal seine aufmerksamkeit auf mich gelenkt, den Blickkontakt abgewartet und bin dann weitergegangen...auch wenn's manchmal nur einen schritt war...Zwischendurch hat er mich dann immer wieder angesehen als ob er sagen wollte:"Hey, was ist denn mit dir los? Machst Du schon schlapp?" Auch wenn wir sicherlich noch weit von unserem Ziel entfernt sind, hat mir dieser Spaziergang doch gezeigt, dass der Fehler eindeutig an meinem Ende der Leine liegt...*seufz*

Eines interessiert mich allerdings noch, hatte ich gestern voellig vergessen. Seit ungefaehr 3,4 Wochen hat Nandu sich angewoehnt nach jedem markieren an der Stelle wie ein irrer zu scharren...sieht dann aus wie eine Katze die ihr Geschaeft verbuddelt...:D Habt Ihr dass bei Euren RR's auch schon mal beobachtet? Habe das eigentlich ganz gut im Griff, ist nur "aergerlich" wenn ich einen moment nicht aufpasse und neben mir "fliegt der ganze Rasen" weg...*schluck* Ein Freund hat mir erzaehlt es laege daran dass er seinen Geruch so weit wie moeglich verteilen moechte?

Liebe Gruess aus dem immer noch regnerischen :mad: Melbourne!
Nikki & Nandu (der schon wieder schlaeft....*schnarch*)

Sylvia
11.02.2004, 09:06
Hallo Nikki,

es freut mich, dass Du schon so schnell eine kleine Erfolgsmeldung abgeben kannst. Stell Dich trotzdem schon mal auf Rückschläge ein. Die sind in der Hundeausbildung ganz normal – Du darfst dann auf keinen Fall aufgeben. Bleib konsequent. Gerade pubertierende RR sind kleine Teufel, die ständig testen wollen wie weit sie gehen können.

Zum Scharren:

Es gibt bestimmt einige hier im Forum, die dieses Verhalten ganz genau erklären können ***winkmitzaunenpfahlanUTE***

Ein Erklärungsversuch von mir ist:

Nandu fängt an zu mackern! Scharren ist eine Art von Machogehabe (geht auch schon in Richtung Dominanz). Dieses Verhalten würde ich nicht dulden sondern den Hund einfach weiterziehen. Mir wäre die Gefahr zu groß, dass er mich nicht mehr richtig als Oberhaupt akzeptiert, wenn es z. B. um Rüdenbegegnungen etc. geht.

Aber wie schon geschrieben – es gibt glücklicherweise Leute hier, die Verhaltensweisen viel hintergründiger erklären können als ich.

Viele Grüße

FrankW
11.02.2004, 09:12
Hallo Nikki,

das Scharren macht Samba auch ganz extrem, es fliegt einem manchmal regelrecht Laub und Wiese um die Ohren.
Bei Samba hat das mit etwas 10 Monaten angefangen. Soweit ich gehört habe ist das eine Dominanzgeste auf andere Hunde bezogen.

Wenn es nicht gerade auf einem gepflegtem Rasenstück passiert, lassen wir ihm aber seinen Spaß und gehen darauf gar nicht ein.

Viele Grüße

Frank & Samba

Ute BB
11.02.2004, 09:20
*rums* Ein Zaunpfahl am Morgen macht doch so richtig wach!!! ;)

Scharren nach dem Absetzen von Kot oder Urin ist erst einmal nichts anderes als ein optisches Zeichen.
Untersucht worden ist dieses Verhalten nur recht spärlich, dagegen kursieren viele wilde Vermutungen, die gerade in Richtung "Mackern" gehen. Vielleicht deswegen, weil uns Menschen selbst das "Mackern" so wichtig ist ?? ;)

Eine ernstzunehmende Untersuchung hat gezeigt, dass dieses Verhalten häufiger auftritt wenn andere Hunde, speziell fremde Hunde in der Nähe sind.
Allen Vorurteilen zum Trotz ziehen Wissenschaftler immer die einfachste, die sparsamste Erklärung vor: Scharren ist ein optisches Zeichen, welches die Aufmerksamkeit anderer Hunde auf die markierte Stelle lenken soll. Erregung kann die Häufigkeit des Scharrens so steigern, dass es auch ohne Anwesenheit anderer Hunde ausgelöst wird.
Da weder das Urin- noch das Kotabsetzen etwas mit "Dominanz" zu tun hat, hat es das Scharren auch nicht.
Ich würde dieses Ausdrucksverhalten nicht unterbinden!

Liebe Grüße,

Ute BB mit Baru, Ashanti, Bansai und Scotty

Sylvia
11.02.2004, 09:54
.... na was für ein Glück, dass der Pfahl getroffen hat :D


Da lag ich ja voll daneben :rolleyes: Ich danke Dir für die kurze Einführung in die "Optik" :D :D :D

Liebe Grüße

Dalli
11.02.2004, 11:29
Hallo Ute BB

Das mit dem Scharren glaube ich so nicht. Beobachte doch mal die Körperhaltung, die Rute und sogar den Blick beim Scharren. Das passiert alles nicht beiläufig oder unbewußt oder mit niedriger Dringlichkeitsstufe. Nein, der starre bewußte Blick, das Emporrecken des Kopfes, der gerade Rücken und die steil erhobene Rute sprechen doch ganz deutlich aus: hier bin ich, und nur ich. So benehmen sich nur Angeber oder 2 Rüden die sich zum erstenmal begegnen. Ich denke schon das dies ein mackern sein kann.

Liebe Grüße

Alex und Shaka, der das gar nicht kennt

Nadja
11.02.2004, 11:38
Huhu Alex,

also Samba scharrt oft - um danach dann übermütig loszuzischen. Das Imponiergehabe das du beschreibst, zeigt er aber nicht beim Scharren, sondern wirklich nur bei Begegnung mit anderen Rüden, es hat mit der Haltung beim Scharren nix zu tun.

Viele Grüsse
Nadja & Samba, der das gut kennt ;)

Nikki
11.02.2004, 12:04
Hi Ihr alle!
Bin ganz begeistert, dass Ihr so zahlreich auf meine Fragen geantwortet habt...:) - werden sicher in Zukunft noch einige folgen :D ... und da ist es schon toll, wenn man da auf soviel Erfahrungen zurueckkommen kann! Ganz lieben Dank!
Eure Antworten zum Thema scharren sind echt interessant... aber vom verhalten her gleicht Nandu da auf jeden Fall Samba - scharren und dann kurz darauf uebermuetig weitertraben! Halte es da momentan wie u.a. auch Frank, solange es sich nicht um guten "englischen Rasen" oder ein "nettes" Blumenbeet" handelt lasse ich ihn gewaehren...

Liebe Gruesse & "Gute Nacht" (sind ja schon 10 Stunden weiter....*gaehn*)
Nikki und ein ganz interessiert guckender Nandu...der ueberhaupt noch nicht muede zu sein scheint....:confused:

Ute BB
11.02.2004, 12:14
Hallo Dalli,

"Mackern" hat eine negative Bedeutung - in der Menschensprache. Hunde sprechen Hundesprache mit der ihr eigenen Bedeutung. Du siehst ja selbst, zu welchen Empfehlungen es führt, wenn wir Verhalten als "mackern" bezeichnen. Oder dem Hund wird ein Stempel aufgedrückt: Dominant!

Scharren ist eine aufmerksamkeitserregende Geste - sonst wäre sie nicht relativ häufiger in Anwesenheit anderer Hunde zu beobachten.
Der starre Blick ist häufig ungerichtet, also nicht adressiert: Konfliktvermeidung!

Die Körpersprache signalisiert eindeutig Anspannung. Allerdings resultiert gerade die Rutenhaltung auch aus der kräftigen Rückwärtsbewegung der Hinterpfoten. Diese Scharrerei ist ja nur mit einem gespannten Körper möglich.

Scharren tritt in erster Linie bei einem gewissen Erregungsniveau ein (und kann bei manchen Rüden auch als Konfliktreaktion kultiviert werden). Der scharrende Hund ist durch die Anwesenheit anderer Hunde oder durch deren Duftmarken erregt. Aus menschlicher Sicht kann das "Mackern" sein. Aber welchen Vorteil ziehen wir für unseren Umgang mit dem Hund aus dieser Deutung? So eine Etikettierung schränkt doch nur ein!
Unterbinden wir dieses Verhalten, so versperren wir dem Hund ein Kommunikationsmittel.

Ich würde eher mit dem Rüden NACH dem Scharren einige entspannende Übungen machen: Blickkontaktspiele o.ä. , die ihn von anderen anwesenden Hunden "abziehen".

Liebe Grüße,

Ute BB mit Baru, Ashanti, Bansai und Scotty

Andrea + Shani
11.02.2004, 14:25
Hallo Ute!


Ich würde eher mit dem Rüden NACH dem Scharren einige entspannende Übungen machen: Blickkontaktspiele o.ä. , die ihn von anderen anwesenden Hunden "abziehen".

Wir arbeiten auch in den meisten Fällen mit Blickkontakt. Ob vor einer Übung, nach einer Übung und den Blick selbst als Übung, ich meine so mit Blick auf ihre Decke meinerseits=ab auf den Hundeplatz oder ähnliches, aber das ist ja nun nicht grad ein aufregendes Spielchen...
Was macht ihr so an Blickkontaktspielchen, unterwegs und zu Hause?


LG
Andrea

Sibilla Teichert
11.02.2004, 15:00
Hallo,

hier ist immer nur die Rede von scharrenden Rüden.

Famira macht das aber auch, und vor allen Dingen ganz stark während ihrer Hitze. Da pieselt sie ja auch genau so oft wie die Jungs. Und da ist es ja eigentlich klar, sie will ihre Superduftmarke noch mal verstärken, oder?

Ich bin immer davon ausgegangen, daß mein Rüde, der auch oft gescharrt hat, den Duft seiner Pfoten auch noch verstärkt hinterlassen wollte:confused: Lag ich da ganz falsch? War übrigens sein ganzes Leben ein ganz braver, nicht ein Fünkchen dominanter, und ganz friedfertiger Geselle. Und gescharrt hat er mit Begeisterung.

Liebe Grüße von Sibilla und Famira

Ute BB
11.02.2004, 15:15
Hallo, liebe Sibilla!

Du liegst kein bisschen falsch! Scharren ist in erster Linie als Aufmerksamkeiterregendes Verhalten zu deuten. Ob die Düfte nun dadurch verstärkt, weiter verteilt, ergänzt oder auffälliger gemacht werden - egal! Hauptsache, die anderen Hunde gehen hin und schnuffeln.

Liebe Grüße,

Ute BB mit Baru, Ashanti, Bansai und Scotty

Ute BB
11.02.2004, 15:27
Liebe Andrea,

wir üben verstärkt den freiwilligen Blickkontakt unter Ablenkung. Ziel ist ein Hund, der bei Erregung erstmal bei seinem Menschen "eincheckt" und nachfragt, was man denn in der Situation tun könnte.

Blickkontakt soll nicht aufregend sein - im Gegenteil! Durch das Abwenden von erregenden Situationen wird der Hund automatisch wieder ruhiger.

Unser liebstes Blickkontaktspiel heißt "Fang meinen Blick!" Egal wie der Mensch sich dreht und wendet, sich duckt und hüpft, sich auf den Boden legt, der Hund macht mit, um den Blickkontakt zu halten.

Liebe Grüße,

Ute BB mit Baru, Ashanti, Bansai und Scotty

Silke Baumann
17.02.2004, 23:23
Hallo Nikki,

habe gerade Dein Posting vom 09.02. gelesen. Wir haben selbst einen RR im Alter von 3,5 Jahren. Seit 2 jahren fliege ich regelmäßig mit unserer Hündin nach Mallorca (zwar nur ein 2 Std. Flug), aber ohne Probleme. Bei den ersten Flügen haben wir ihr nach Absprache mit unserem TA Beruhigungstabletten gegeben (pro 10 kg 1 Tablette- wir haben ihr aber nur die Hälfte der Dosis gegeben), haben aber negative Erfahrungen damit gemacht. Unsere Hündin war noch Stunden nach dem Flug total neben sich. Sie hat nur geweint und alles unter sich gehen lassen. Beim nächsten Flug haben wir ihr nur 1 Tablette gegeben mit dem gleichen Resultat wie vorher.Nach dieser Erfahrung, fliegt sie jetzt problemlos ohne Medikamente. Sie ist vollkommen entspannt wenn sie am Flughafen in die Transportbox geht, und freut sich riesig wenn sie uns am Ankunftsort wiedersieht und ist einfach mein Hund. Wir haben selber 6 Jahre in Dubai gelebt und als wir zurück kamen, mußte unser damaliger Hund mit uns Ausreisen (insgesamt ca. 9 Std.). Er hat es auch mit Medikamenten sehr gut überstanden. Ich glaube auch, es ist einfach die Rasse. RR`s sind sehr relaxt, hauptsache sie sind anschließend wieder bei ihrem Rudel. Sie kommen bei Flügen in einen separaten , beheizten und beleuchteten Frachtraum, der allerdings für Passagiere unzugänglich ist. Bei einigen Airlines kann man im Cockpit über einen Bildschirm in den Frachtraum sehen (z.B.KLM). Wir (Afra) haben das Fliegen ohne Medikamente noch nie bereut.

Ich hoffe, Ihr übersteht den Flug ohne Probleme, falls Ihr ihn mitnehmt.

Grüße Silke