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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Aufgaben eines Züchters



Carmen
01.04.2004, 19:34
Hallo Ihr Lieben!

Ich brauche dringend Eure Hilfe.

Ich möchte gerne wissen, worin die Aufgaben eines seriösen Züchters während der Welpenaufzucht bestehen. Also vorrangig die Prägung der Welpen. Doch wie sollte die aussehen?

Was sollte in der Zeit, in der die Welpen beim Züchter sind, an Prägung stattgefunden haben, bevor sie an die neuen Hundebesitzer abgegeben werden?

Unsere Amira wird morgen 7 Wochen alt und ich habe das Gefühl, dass die Prägung irgendwie unter den Tisch fällt. Vielleicht sehe ich das mit der Prägung auch zu eng und vieles kann man evtl. aufarbeiten, wenn sie tatsächlich bei uns ist oder ist es da für einige Dinge schon zu spät?

Ich weiß es nicht und bin ziemlich verunsichert.

Könnt Ihr mir helfen?

Liebe Grüße

Carmen

Naala
01.04.2004, 21:49
Schönen guten Abend :D

Also, was ein Züchter alles machen muss, bzw. machen sollte weiß ich ja nicht...
...aber was unsere Züchter so alles mit unserer kleinen - ja, und mit den Geschwistern natürlich auch ;) - "angestellt" haben, das weiß ich!
Und das war alles prima:

Sie sind mit den Zwergen Auto gefahren - war für die laaange Heimfahrt sehr hilfreich ;)
Die Babys wurden an viele Haushaltsgeräte gewöhnt, Fön, Staubsauger, und alles was Krach macht...
Und sie waren immer beim ersten Sonnenstrahl draußen zwischen Hühnern und Gänsen und den "großen" Hunden, ständig unterwegs, sodass sie möglichst viele Eindrücke sammeln konnten und später nicht zu Angsthasen werden!

Natürlich stand noch ein bisschen mehr auf dem Programm, aber das war das, was ich am wichtigsten fand.
Aber ich denke, dass das bestimmt fast alle Züchter so machen...

...oder nicht?!

Also wie gesagt, ich hab' keine Ahnung was gemacht werden sollte, aber das oben genannte hat unserem Zwerg und auch uns :D bestimmt sehr viel gebracht...

Vielleicht habe ich Dir ja wenigstens ein bisschen geholfen...

Einen schönen Abend noch, viele Grüße von

Naala-Maus & Miri

FrankW
01.04.2004, 23:59
Hallo Carmen,

das wichtigste, finde ich, sind möglichst viele Menschkontakte ( so ab der 3.-4. Woche)

Da sollte beim Züchter wirklich 'Open House' sein und viele verschiedene Leute sollte die kleinen besuchen, auf den Arm nehmen etc.

Bei unserem Samba hat das ganz prima geklappt, er hatte in seiner ganzen Welpenzeit niemals Angst vor Menschen.

Wir haben dann später andere RR in der Welpengruppe unserer Hundeschule erlebt. Teilweise sind die Welpen schreiend geflüchtet, wenn man ihnen nur die Hand vor die Nase gehalten hat.

Viele Grüße

Frank & Samba

Sandy
07.04.2004, 10:03
Original geschrieben von FrankW

Wir haben dann später andere RR in der Welpengruppe unserer Hundeschule erlebt. Teilweise sind die Welpen schreiend geflüchtet, wenn man ihnen nur die Hand vor die Nase gehalten hat.


Hallo Frank

Ist das nicht ein biiiissschhhen übertrieben ;) .. wenn das so ist hätten die Welpenbesitzer ihren kleinen Fratz bei dem Züchter ja mit Gewalt aus irgendwelchen Ecken oder unter irgendwas hervorholen müssen weil von alleine wäre dieser Welpe bestimmt nicht zu den Menschen hingegangen wenn er schon schreiend vor einer Hand flüchtet die ihn noch nicht mal berührt bzw. sogar berühren kann, findest du nicht?

Sicherlich kann sich ein Welpe einmal erschrecken und versucht zu flüchten aus Instinkt aber das ist normal nur so extrem hab ich es noch nie gesehen ;-).

Lieben Gruss
Sandy

FrankW
07.04.2004, 17:04
Hallo Sandy,

leider ist diese Schilderung kein bisschen übertrieben. Der besagte Welpe hat genauso reagiert, als Nadja ihm die Hand hingestreckt hat (vielleicht liegts ja an Nadja :D )

Ich kann nicht sagen, ob er generell so heftig reagiert hat, er war aber anfangs Menschen gegenüber schon ängstlich.

Viele Grüße

Frank & Samba

Thomas Christine
07.04.2004, 17:25
Hi
Also , ich denke das der Züchter die Hunde mit Menschen und lauten Geräuschen zusammen bringen sollte.
Das ist sicher das wichtigste. Natürlich gibt es da noch viele Dinge die man machen kann,aber das muß jeder für sich entscheiden.
Wenn man denkt das der Züchter den man ausgesucht hat die Prägung nicht optimal gestaltet , sollte man evt Abstand von dem Kauf nehmen,das wäre für mich keine Gute Basis. Wichtig ist das Züchter und Käufer Vertrauen zueinander haben und auch über alles sprechen können. Vielleicht solltest Du Deinen Züchter mal Fragen was er so alles macht und wie oft Besuch kommt usw.
Natürlich macht der Züchter den Welpen ,aber der Käufer macht den Hund. Die Prägephase dauert in der Regel bis 12 Wochen und auch länger je nach Rasse,also ist das was der Züchter eigentlich macht nur die Vorarbeit,der Hauptteil wird vom Käufer erledigt.
Alles Gute Christine

Bubu01
08.04.2004, 19:12
Hallo Alle,

zunächst einmal wünsche ich allen hier ein fröhliches Osterfest mit hoffentlich schönem Wetter.

@Christine.
Der Käufer macht den Hund, der Züchter den Welpen. Ok, aber das ist wie mit einem Haus, ist das Fundament nicht ok, kannst du das teuerste Haus drauf stellen und wirst trotzdem Probleme kriegen. Die ersten Wochen der Prägung sind schon sehr sehr wichtig. Alle möglichen Geräusche, Autofahrten, fremde Leute, fremde Hunde (in Maßen wegen Ansteckungsgefahr) sind schon sehr wichtig für die Prägung der Kleinen. Ich persönlich finde es auch wichtig, dass die Welpen nicht nur den Garten sondern auch das Haus kennen, das heißt von Anfang an mit allem was in einem Haushalt vorkommt, Kontakt haben. Desto älter der Hund ist oder wird, desto länger brauch man für diese Prägung. Meiner Meinung nach sollte es das Mindeste sein, was ein Züchter den Kleinen mitgibt...

Ich jedenfalls habe von einer tollen Prägung meines Hundes sehr profitiert. (Immer dieser Blick, als ob er wüßte das ich von ihm schreibe)

Liebe Grüße und frohe Ostern

Jörg & Jamil

FrankW
08.04.2004, 23:19
Hallo,

Prägung ist nicht gleich Sozialisation. Auch wenn sich die beiden Begriffe im Alltagsgebrauch häufig mischen.

Wer sich damit genauer auseinandersetzen will, findet eine sehr ausführliche und gut verständliche Erklärung in Barbara Schönings Buch 'Hundeverhalten' (Kosmos-Verlag)

Viele Grüße

Frank & Samba

Anita Koba
08.04.2004, 23:53
Hallo zusammen,
die Praegung in den ersten Wochen sehe ich als ausgesprochen wichtig an.

Wir hatten ja letztes Jahr Hundebabies und ich habe sehr auf Praegung geachtet. Aufenthalt im Haus, Spiellandschaft im Garten, Sandkiste mit 250 Baellen, Trampolin, Holzstaemme, viel Kinderbesuch und 2x Ausflug mit dem Auto und ueberhaupt viele Menschen, aber auch die angemessene Ruhephasen sind wichtig.

Vor 3 Wochen hatten wir Welpentreffen und zu meiner Freude habe ich ziemliche selbstbewusste und unerschrockene Junghunde vorgefunden. Aber was mich am meisten gefreut hatte war, dass die von uns ausgesuchten Leute die passenden Hundebesitzer sind. Mit viel Hundeverstand haben diese Menschen das fortgefuehrt, was wir als Grundstein gelegt hatten.

In unserer RR/Junghundegruppe der Hundeschule ist eine junge RR-Huendin die das all nicht erleben durfte. Sie konnte sich kaum vor unseren so selbstbewussten Knaller retten. Die Besitzer geben sich aber absolut viel Muehe ihre Huendin in unser Rudel zu intergrieren. Sie hoeren auf unseren Trainer, suchen auch ausserhalb der Hundeschule Kontakt und siehe da, das klappt immer besser.

Die intensive Arbeit liegt bei den neuen Besitzern. Die muessen das Beste drauss machen.

Ein schoenes Osterfest wuenschen

Anita Koba
Spoc, Jambo, Asabi u. Akio

Thomas Christine
14.04.2004, 10:05
Hallo Jörg
Sorry das ich erst jetzt Antworte ,ich war weg.
Ich wollte damit nicht sagen das der Züchter ewinen Welpen nicht prägen muß,im Gegenteil.Ich wollte nur damit sagen das viele denken das wenn die Welpen so toll geprägt sind , das dann später nix mehr gemacht werden muß das das ein Leben lang ausreicht.
Also sorry das das falsch rüber kam.
Der Züchter macht den Welpen = Vorzüglich vorbereiten für die Zukunft beim neuen Herrchen.
Der Besitzer macht den Hund= Vorzüglich weiterarbeiten für das Leben.
So hätte ichs vielleicht schreiben müßen.
Ciao Christine

Erongo
02.06.2004, 19:25
Hallöchen Carmen,
Ich hab Dich jetzt erst bzw. Deinen Beitrag gelesen. Unser Erongo ist heute 41 tage alt und wir holen Ihn bald zu uns nach Haus.
Was die prägung angeht, ist bei meiner Züchterin supi. Wir können jede frei Minute bei unserem kleinen ********r verbringen und er wird an alles gewöhnt was im Haushalt anfällt und anhört. Jeden Tag ist die Hütte voller Leute und Hunde. Ausser der Mama gibt es noch eine "Ridgi-Oma" und 2 Border-Terrier und Ziegen und halt viele Besucher.
Erongo und seine Geschwister sind absolut nicht scheu egal ob gross oder klein.
Du hast nu Deinen Ridgi bestimmt schon zu Hause und wir müssen leider noch warten.
Wenn Du ein bisschen mehr sehen willst guck einfach auf meine HP, dort ist auch ein Link zu meiner Züchterin.
Viel Freude mit deinem kleinen Ridgi
Karen aus Leverkusen

kijanni
04.06.2004, 01:34
Da sollte beim Züchter wirklich 'Open House' sein und viele verschiedene Leute sollte die kleinen besuchen, auf den Arm nehmen etc.



Nee ne?
Sorry, aber 'open House' ist ja wohl ein bisschen heftig.
Man kann (sogar Welpen!) restlos überfordern!!
Schon mal darauf gekommen, dass der Welpe überreagiert hat, weil ihn in der falschen Zeit zuviele Leute 'begrabscht' haben?






Bei unserem Samba hat das ganz prima geklappt, er hatte in seiner ganzen Welpenzeit niemals Angst vor Menschen.




Dann hast du wohl einen prima Züchter gehabt, Glückwunsch,
aber gleich zu verallgemeinern????

Ich denke, da gibts auch noch weit andere Prioritäten, denen ein Welpe 'nach und nach' ausgestzet sein sollte:

Klar, Menschenkontakt, aber auch Autofahren, unterschiedliche Böden, Geräusche, Kinder, Radfahrer, Jogger, etc.

babette
08.06.2004, 13:19
Wie war das, beim Züchter fängt alles an. Ein verantwortungsvoller Züchter legt die Basis
beim Welpen für sein späteres Leben. Was ein Züchter tun und wissen sollte. Er sollte über
das Sozialspiel von Hunden genaustens informiert sein, seine Käufer beraten können welcher Welpe zu wem passt. Einen vertrauensvollen Umgang mit den Welpen haben, wie z.B. viel Körperkontakt. Er sollte wissen, das immer der Welpe den Kontakt zum Menschen sucht und nicht umgekehrt (grapschen oder festhalten zerstört das Vertrauen). Er sollte die Welpen ruhig und mit viel Zeit mit den verschiedensten Situationen vertraut machen. Es geht nicht dabei um viel ist mehr, sondern um den richtigen Umgang mit alltäglichen Situationen. Der Züchter muß gezielt auf einzelne Welpen eingehen. Man sollte sich auch in Ruhe die Mutter ansehen, denn aus ihrem Verhalten lernen die Welpen. Ist die Mutter eher ängstlich wird sie das auf die Welpen übertragen. Beispiel die Mutter hat angst vor Menschen die dunkel gekleidet sind, so wird sich dies Verhalten auf die Welpen übertragen, wenn der Züchter dies nicht erkennt und geeignete Maßnahmen ergreift.Wie zeigt sich die Mutter, geht sie offen auf Menschen zu? Ist sie entspannt wenn sich
jemand der Wurfkiste nähert oder droht sie. Bitte das Drohen nicht gleich mit Schützen der Welpen in Verbindung bringen. Eine Hündin die zu Menschen und ihrem Menschen Vertrauen hat, läßt auch Fremde an der Wurfkiste stehen. Wie geht sie mit den Welpen um. Wie verhält sie sich in Gegenwart des Züchters etc. Vor allem aber sollte der Züchter das kleine 1x1 der Welpenaufzucht kennen. Warum läuft ein Welpe der Mutter nach? Weil da sein Futter läuft. Hier kann der Züchter den ersten Grundstein für die Freifolge legen. Er kann sich viele der natürlichen Verhaltensweisen zu nutze machen.
Bei allem was ein Züchter mit den Welpen veranstaltet, sollte er wissen was er tut. Partys sollten nicht zum Repertoire gehören. Viel Kontakt zu Menschen ist wichtig, aber ruhig und kontrolliert. Das selbe gilt für Autofahren, Gewöhnung an Haushaltsgeräte etc. Man hat nichts davon, wenn der Staubsauger heult und zwei Welpen flüchten. Weil sie haben ja zumindest den Staubsauger kennen gelernt. Ein Züchter muß wissen, das auch Laute eine Bedeutung haben. Oder was passiert bei bestimmten Geräuschen?
Wie verhält sich hierbei die Mutter. Was weiß der Züchter über die Beisshemmung? Kann er Ratschläge geben wir man diese aufrecht erhält? Nachdem was ich so kennengelernt habe sind viele Züchter eher gute Verkaufstalente statt fähig. Doch die ersten 8 Wochen im Leben eines Welpen sind immens wichtig. Denn alles was ein Züchter verbockt oder nicht macht wird für den zukünftigen Besitzer sehr schwierig. Auch sollte der Welpe mit spätestens 8 Wochen in sein neues zu Hause übergeben werden. Aber nicht nur der Züchter auch die Welpenschule sollte geeignet sein. Man hat nichts davon zu sagen der Welpe muß in eine Hundespielgruppe, wenn der Trainer nicht geeignet ist und Situationen die einen Welpen überfordern erkennt. Ein guter Trainer muß korrigierend eingreifen können, wenn ein Welpe nieder gebügelt wird oder ein anderer sich zum Platzhirsch entwickelt. Statt Spiel (Sozialspiel) sollte in einer guten Welpenschule eher Wert auf die
wichtigsten Grundregeln gelegt werden, nämlich das der Welpe erwachsen wird und später ein freundlicher und sozialsicherer Partner wird. Das die Bindung an den Menschen die Nummer eins ist und nicht das der Welpe möglichst viel mit anderen herumtobt. Das jede Situation kontrolliert herbeigeführt wird und nicht ziehen an der Leine, da sind ja meine Kumpels, dann Leine los und ab geht's. Das macht dann der Junghund genauso und schon sehen wir wieder jemanden mit einem ziehenden Hund. Wie war die Reportage "Hunde die heimlichen Herrscher an der Leine". Huch schon wieder so viel geschrieben.
Ich habe mal irgendwo die 10 Fragen (können auch mehr gewesen sein) an den Züchter gelesen. Werde mal suchen gehen, sehr interessant. Denn diese sollte der Züchter gut beantworten können.
Liebe grüße Babette