Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Mein Türke an der Ecke - Hundewunsch
BerlinRidge
28.08.2005, 14:42
So,
da ich mich die letzten Tage mit einer unangenehmen Seitenstrang-Angina und damit einhergehender Heiserkeit und Hausarrest herumplage, ich aber noch tippen kann (wie man an meinen umfangreichen sinnvoll und -leeren:D Posts unschwer erkennen kann) wird das jetzt mal was länger....es ist aber eine ernste Angelegenheit und es würde mich freuen, wenn sich jemand hier durchliest:)
Ich hoffe, dass mein Beitrag hier nicht mißverstanden wird, ich möchte niemanden belehren, kritisieren und schon gar nicht diskriminieren (siehe Titel). Ich brauche einfach in der Situation, in der ich mich befinde, etwas Rat. Denn es ist eine Riiieesen-Zwickmühle bzw. erscheint mir gerade so.
Bei uns an der Ecke ist ein Zeitungs-Lotto-Tante-Emma-Laden-Kiosk neu eröffnet worden. Von einem netten Geschäftsmann, der ursprünglich aus der Türkei kommt. Nur um Missverständnissen vorzubeugen, er könnte auch aus Honolulu, Polen, "dem Osten wo ich auch herkomme:D " oder Bayern:p etc. kommen - er kommt nun mal aus der Türkei. Allerdings, inwiefern sein Ursprungsland mit seinem (erlernten) Verhalten bezüglich Hunden doch etwas zu tun hat, muss hier geklärt werden...
Wir sind, als ich mir bezeichnenderweise "Der Hund" kaufte, das erste Mal länger ins Gespräch gekommen. Er ist total symphatisch, hat Kinder, Frau, etc. Natürlich kam das Gespräch auf den Hund...Ich (ich Dussel!!!???) schwärmte sofort von meiner großen Hundeliebe. Er kannte die Rasse nicht und wir haben uns gemeinsam Bilder angeschaut, im Netz. Und irgendwann meinte er, er wolle sich auch "so einen" Hund anschaffen. Ich hab dann gesagt, dass man sich keinen Hund so Holterdipolter anschaffen sollte, dass meine Pläne für einen zweiten Hund in meinem Leben über 8 Jahre nur Pläne waren und das ich mich 1 1/2 Jahre intensiv mit der Rasse RR beschäftigt habe etc.
Und dann kam der Hammer für mich: Er will den Hund, damit der nachts den Laden bewacht:eek: . Tagsüber soll der Hund (auch als Welpe:mad: ) "hinten" sein, in irgendeinem Raum. Eventuell mal im Garten (wobei ich mir den Garten dann zeigen lies - nur Sand und Kies). Ansonsten kein Menschenkontakt, "weil die Leute ja Angst haben könnten", Hundeschule - was ist das??? etc.
Ich hätte fast angefangen zu heulen und ihn mit "Der Hund" vermöbelt:wallbash: Hab ich natürlich nicht....ich stand da und hab tief Luft geholt und dann angefangen zu reden, zu reden, zu reden....
....zu reden zu reden zu reden....über mehrere Tage hinweg, hab mich mit ihm ins Netz gesetzt, ihm die "schwierige Rasse RR" erklärt, ihm mein allererstes Hundebuch geschenkt etc.
Zum Glück ist er dann vom RR abgekommen....aber das änderte nichts daran, dass er einen Hund wollte, der den Laden beschützt. Und das er mich gebeten hat, weil "er ja keine Ahnung hat", für und mit ihm den geeigneten :eek: Hund zu finden. Meine Anmerkung, dass es wohl keinen Hund gibt/geben sollte, der für solch ein "Hunde-Leben" geeignet ist, wurde überhört...
Und ich steckte und stecke mitten in einer Riesen-Zwickmühle: Er wird sich auf jeden Fall einen Hund holen wird - mit oder ohne meine Unterstützung. Ich überlege seit Tagen hin und her - helfe ich ihm, dann (klingt vielleicht pathetisch, ich empfinde es aber so) stürze ich aktiv einen Welpi ins Elend. Helfe ich ihm nicht, dann bricht der Kontakt ab und ich kann keinerlei Einfluss mehr nehmen. Helfe ich ihm, habe ich vielleicht, aber nur vielleicht, die Möglichkeit, ihm einiges von dem, wie man mit einem Hund umgehen sollte, zu vermitteln, ihn positiv in seinem "Hundebild" zu verändern, seinen Horizont bezüglich Hunde"haltung" in Richtung "Partner Hund" zu erweitern etc.. Helfe ich ihm nicht bei der Suche, bin ich aber noch lange nicht die Verantwortung los, denn ich weiss ja, was mit dem Zwerg "passiert".
In meinem Kopf dreht sich alles und ich weiss nicht, was richtig und was falsch ist. Wahrscheinlich gibt es hier kein richtig und kein falsch. Eines weiß ich aber, ich kann, will und werde nicht die Augen verschließen. Andererseits, steht mir das zu, hier mit erhobenem Zeigefinger "Moralapostel" zu spielen?
Ich weiss, dass gerade in südlicheren Ländern, das soll keine Pauschalisierung sein bitte, Hunde anders wahrgenommen werden als zum Teil bei uns. Vielleicht am ehesten zu vergleichen - um der Thematik mal die Schärfe zu nehmen und ein "persönliches Erleben" reinzubringen - mit meiner lieben Omi: Sie sagt partout, ein Hund gehört nicht in Haus und Wohnung sondern nach draussen, ein Hund soll nicht..., ein Hund ist ein Hund, nicht so viel Gewese, teures TroFu, stinkt+Flöhe etc. - in 4 Wochen denkt sie auch anders:)
Ach ja, noch eins, ich habe zwar den RR "vor ihm gerettet", aber nun wird es der Rotti oder Dobi.... Natürlich gibt es Hunde, die zumindest auch auf "Haus- und Hof" bewachen gezüchtet wurden und werden. Aber auch ein Hovawart will und braucht sein Rudel....
Ich bin echt verzweifelt, zumal er an sich super nett ist und ich auch das Gefühl habe, er interessiert sich für das was ich sage, ist lernfähig- und willig (hört sich vielleicht blöd an). Tja, dann gehe ich wohl bald mit zwei Knirpsen in die Welpenspielgruppe:confused:
Vielen Dank dafür, dass ihr euch bis hier durchgelesen habt. Vielleicht hat der eine oder die andere ja eine Idee, was ich machen kann, wie ich ihn "positiv beeinflussen" kann etc.
Liebe Grüsse,
Simone
Hallo!
Ist sicher keine gute Perspektive für einen Hund egal welcher Rasse! :hammer:
Vielleicht erzählst ihm mal wie teuer (neuer Laden kostet eh schon viel Geld und dann das auch noch) so ein Hund kommen kann.........(Tierarzt, Fressen,Hundeschule, Zeit die ihm verloren geht usw.) aber das weißt Du ja selber. Überhaupt ist eine Alarmanlage auf Dauer weniger Kosten.- und auch Zeitintensiv. :cool: Wenn Du ihm dann die Vorteile einer Alarmanlage und die "Nachteile" (hihi, gibts ja keine, für uns zumindest) einer Hundehaltung :D vor Augen hältst, entscheidet er sich vielleicht hoffentlich doch für eine Alarmanlage!! :taetsche:
Viel Glück und Liebe Grüße
Monika und Sandro
Hallo Simone,
da steckst Du aber richtig in der zwickmühle. Einfachste Lösung die im Moment einfällt. Wenn Du Dein Ridgi endlich hast, dann zeig Ihm wie es bei Euch zugeht. Nimm Ihn mit in die hundeschule etc. Sonst haben wir irgendwann ein "armes Würstchen das in irgendeiner Not Seite auftaucht". Wenn dies nicht fruchten sollte, würde ich hart sein, so schlimm das auch klingt, und Gute Beziehung Beziehung sein lassen und zum Veterinäramt gehen. Ist zwar immer sch... so was zu machen, aber wenns nicht anders geht.
Bei meiner angeheirateten Familie im tiefsten Süditalien ist es genauso. Ein Hund gehört an die Kette und muss Haus und Hof bewachen. Bei meiner Tante gibt es 2 Hunde. Einen kleinen weissen Mischling direkt neben den hauseingang an der 10m Kette und einen Jagdhundmix am Hühnerstall. Als ich das sah habe ich an unseren Erongo gedacht, den wir zu dieser zeit noch nicht hatten. Ich habe nur den Kopf geschüttelt. Beide Hunde waren total lieb und das kraulen von meiner Seite tat Ihnen echt gut. Auch wird dort auch nicht viel Wert gelegt ob die Hunde geimpft sind , Zecken haben etc.
Der Jagdhundmix war voller Zecken, echt derbe. Aber wenn Du was sagst bist Du gleich die böse Schwiegertochter bzw. Nichte. Das ist Süditalien und dort wird sich in der Einstellung des Menschen gegenüber dem Hund nicht sehr viel tun.
Du wirst wahrscheinlich auch Romane schreiben können bevor Euer Nachbar darauf reagiert. Es ist halt die Mentalität der Leute, die man nur schwer umstimmen kann. Wenn er in der Türkei groß geworden ist bzw. durch und durch Türke ist, dann hilft Dein Gerede wenig. Er will einen Wachhund und mehr nix.
Probier Ihn mit Deinem Ridgi zu überzeugen. Ich hoffe sehr es fruchtet. Ansonsten Anzeige. Es geschiet genug schlimmes mit unseren Vierbeinern, egal welche Rasse. Das muss alles nicht sein. Auch wenn Du Deine Hundezeitung in Zukunft wo anders kaufen gehst. Mir wäre das wurst, nachdem was ich bei meinen Verwandten gesehn habe.
Ich hoffe ich konnte Dir ein wenig helfen mit dem was Du als nächsten tust.
Liebe Grüße Karen und Erongo
und halt uns auf dem laufenden
:hammer: soll einfach einen ausgestopften Türkischen Hirtenhund kaufen:wallbash:
oder ??:taetsche:
Hi Simone,
ich würde ihm ganz klar sagen, dass das kein Hundeleben ist. So schwer es auch sein wird ihm das zu sagen. 12 Std hinten im einsamen raum, 10 Std Abends wachen und paar mal am Tag "darf" der Hund dann an den Baum direkt vor dem Laden machem ... das darf man keinem Hund antun.:mad:
Wie schon gesagt, notfalls musst du zu einem anderen Zeitungsladen (es gibt ja viele bei uns in Berlin;) ).
Grüße Kathi und Arti
BerlinRidge
29.08.2005, 11:03
Hallo Monika,
ich hab ihm die Kosten "aufgerechnet". Ich glaube aber, wenn du als zukünftiger Hundehalter :mad: diese Kosten gar nicht einplanst, wird es schwierig......und traurig.
Liebe Grüsse,
Simone
BerlinRidge
29.08.2005, 11:16
Hallo Karen,
sobald ich wieder fit bin, werd ich mal hingehen. Wobei mir das echt Angst macht, weil ich wirklich nicht weiss, wie ich damit umgehen soll. Ich befürchte auch, dass er mehr gestern als heute einen Hund haben wird und das ich mit meinem Knirps da "zu spät komme".
Das, was Du erlebt hast, passt ja genau in das "Bild vom Hund", was er mir auch deutlich vermittelt:mad: Du hast recht, man kann Menschen / Traditionen / Lebensweisen / Ansichten nicht "schnipp" ändern, die Frage ist ja auch, ob es uns zusteht. Andererseits, bei Tierleid krieg ich ne Krise!!!!
Mit der Anzeige, wir hatten letztes Jahr 2 Wochen (!) vor unserer Hochzeit eine Katze mit Babies vorm Verhungern gerettet (die Miez kennen wir schon seit 3 Jahren, "durften" immer Babies von ihr vermitteln, der "Besitzer" hat sich nicht drum geschert, kastrieren lassen durften wir sie aber nicht - war uns auch zu riskant auf eigene Faust, weil er sich sicher nicht gekümmert hätte und sie nach der OP draussen gelassen hätte). Naja, lange Geschichte - kurz - er hat uns angezeigt.... Unsere Stellungnahme hat natürlich die Staatsanwaltschaft mehr als überzeugt, trotzdem habem wir von der Polizei gehört, dass sie glauben, das hier (noch) kein Amtstierarzt eingegriffen hätte und "Katzen gehören nach draussen". Das die Babies und Mama (laut tierärztlichem Gutachten - Gott sei Dank hatten wir das) völlig dehydriert, Mama fast verhungert, verlaust, verfilzt waren, alle Katzenschnupfen, Augenentzündungen und Ekzeme hatten, das hat die Beamten nicht wirklich interessiert. ABER: der Typ hat keine der Babies und die Mama wiederbekommen, wurden alle super vermittelt und es geht ihnen heute toll-wunderschöne liebe Katzen:)
Was ich mit dieser Geschichte sagen will, die Frage ist, ob eine Anzeige was bringt - der Hund wird drin/im warmen sein, seine Decke haben, Futter und Wasser bekommenen, angemeldet sein etc., keine Zwingerhaltung oder so. Wo fängt "Tierquälerei" an:confused: ? Ich meine, nicht für mich, oder Dich, sondern für "den Staat", "das Amt"???
@Kathi,
du hast recht - aber siehe oben:confused: :confused: .
Klar kann ich meine Zeitung woanders kaufen. Ach, ich weiss auch nicht. Ist völlig kompliziert. Liebe Grüsse an Arti:)
@Boxer
Au weia, kann ich ja mal vorschlagen:eek:
Ich werde auf jeden Fall berichten, wenn ich bei ihm war.
Liebe Grüsse,
Simone
Angela mit Azizi
29.08.2005, 13:45
Liebe Simone,
wir hatten vor einiger Zeit einen Fall in der Nachbarschaft, den ich dem Ordnungsamt angezeigt hatte. Es handelte sich um einen Rhodesian Ridgeback-Rüden, der ausschließlich im Garten gehalten wurde. Er hatte jahrelang keinen geschützten Platz dort, sondern lag auf einem Haufen Plastikplanen, auch bei Minusgraden.
Mitleidige Nachbarn bauten damals eine wirklich super schöne Hundehütte, die sie den Besitzern quasi aufdrängen mussten.
Der Hund kam nie, wirklich niemals vor die Tür.
Der Beamte vom Ordnungsamt hat sich den Hund angeschaut und für in Ordnung befunden. Er hätte ja mehrere Stunden am Tag Gelegenheit zum menschlichen Kontakt (hahaha) und er sah nicht verwahrlost aus. Als Resultat des Besuchs vom Ordnungsamt hatten die Leute dann ihren Zaun, durch den man bisher in den Garten sehen konnte, total verrammelt, damit keiner mehr hineinsehen kann.
Laut Tierschutzgesetz hat ein Hund keinen Anspruch auf Spaziergänge draußen...
Ich habe mir im Internet unser Tierschutzgesetz angeschaut, das ist wirklich das Letzte...
Die Besitzer haben den Hund dann irgendwann doch abgegeben, als die Frau des Hauses wieder schwanger wurde.
Ob daher eine Anzeige was bringt, hängt dann tatsächlich vom Zustand des Hundes ab.
In der letzten Ausgabe der Zeitschrift Wuff ist ein Artikel über einen Schäferhund, der ganz schlimmer Verhaltensweisen zeigt, weil er permanent isoliert gehalten wurde.
Vielleicht gibst Du diesen Artikel dem Budenbesitzer mal zu lesen.
Schick ihn doch zu einer guten Hundeschule zur Beratung, welcher Hund zu ihm passt, dann hast Du nicht den schwarzen Peter... Denn die können vielleicht noch aus ihrem reichlichen Erfahrungsschatz schöpfen, was die zu erwartenden Probleme angeht.
Na ja, und Du musst versuchen, Dich härter zu machen, denn Du wirst nicht jedes Hundeelend beseitigen können.
Was glaubst Du, was wir letztes Jahr in unserem Ungarn-Urlaub jeden Tag zu sehen bekamen?
Ganz schlimme Haltungsbedingungen, aber das war für die Leute dort normal.
Ach ja, auch Rottis wollen beim Rudel sein...
Ich denke, wichtig ist, dass Du den Kontakt nicht abreissen lässt und hartnäckig dran bleibst...
Optimistische Grüße
Angela
Hallo Simone,
Hallo RR Freunde,
ich kann Dich gut verstehen das Du Dir Vorwürfe machst, aber wenn jemand einen Hund haben will bekommt er einen, egal welcher Rasse. Menschen haben unterschiedliche Einstellungen und unterschiedliche Bezüge zu Haustieren. Für den einen ist ein Hund eben das Größte und Liebste was es gibt für den anderen eben was zum essen. In Deinem konkreten Fall würde ich versuchen mit diesem Menschen kontakt zu halten und versuchen ihn vielleicht mit Argumenten von seinem Vorhaben abzuhalten. Da war der Vorschlag mit der Alarmanlage doch gar nicht so schlecht.
Wenn das alles nicht helfen sollte, mach Dir doch das TierSchG http://bundesrecht.juris.de/bundesrecht/tierschg/
zu nutze und mache ihm im äußersten klar, dass Du bereit wärest ihn daran zu hindern bzw. es nicht hinnehmen würdest wenn er den Hund so halten will wie Du es geschildert hast. Wobei eine Androhung sicher das letzte mittel sein sollte.
Vor allem gib Dir selber nicht die Schuld an Mißständen die nicht in Deiner Verantwortung liegen. Man sollte aber eben nicht wegschauen wenn etwas nicht stimmt. Wir Hundehalter können nur immer wieder versuchen, Hunde vor einem derartigen Leben zu bewaren bzw. wenn uns Mißstände bekannt werden dagegen vorzugehen.
Es wäre vielleicht ein Bundesweit einheitlicher "Hundeführerschein" und eine "Chipflicht" auch bei Mischlingshunden ein probates Mittel um zu verhindern, daß Hunde in die Falschen Hände geraten. Vor allem hätte die Chipflicht den Vorteil, daß bei mißhandelten oder ausgesetzten Hunden der Halter sofort bestimmt und zur Rechenschaft gezogen werden könnte.
Grüße Hubert
Hallo Angela,
Hallo RR Freunde
Laut Tierschutzgesetz hat ein Hund keinen Anspruch auf Spaziergänge draußen...
sicher wird im Gesetzestext nicht direkter Bezug auf das Spazieren gehen genommen, aber das was geregelt ist reicht meiner Meinung aus um hier bei dem von Dir geschilderten Fall einzugreifen dumm ist nur, wenn vorhandene Möglichkeiten nicht zur Anwendung kommen. Selbst die Isolation von anderen Artgenossen wiederspricht den Haltungsbedingungen. "Günther Bloch" beschreibt dies in seinem Buch "Der Wolf im Hundepelz", Hunde die in Isolation gehalten werden zu Problemhunden werden.
TierSchG § 2
Wer ein Tier hält, betreut oder zu betreuen hat,
1. muß das Tier seiner Art und seinen Bedürfnissen entsprechend angemessen
ernähren, pflegen und verhaltensgerecht unterbringen,
2. darf die Möglichkeit des Tieres zu artgemäßer Bewegung nicht so
einschränken, daß ihm Schmerzen oder vermeidbare Leiden oder Schäden
zugefügt werden,
3. muß über die für eine angemessene Ernährung, Pflege und verhaltensgerechte
Unterbringung des Tieres erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten
verfügen.
Auszug
"
FCI Standard Nummer 146, FCI-Gruppe 6, Rassenkürzel RHR
Rhodesian Ridgebacks sind kräftige, muskulöse und aktive Hunde, ursprünglich in Afrika zur Jagd auf Löwen eingesetzt. Sie sind herausragend intelligent und haben daher keinen blinden Gehorsam, jedoch sind sie treue, unbestechliche Wächter und gelehrig.
"
Meiner Meinung nach ergibt sich aus §2 Abs. 2 und dem Entsprechenden FCI Standart "aktive Hunde, ursprünglich in Afrika zur Jagd", dass diese Rase nicht nur im Garten gehalten werden kann sondern täglich seinen Freilauf und geistige Forderung braucht.
Also wer einen RR nur im Garten hält, verstößt meiner Meinung nach schon gegen diesen §.
Grüße Hubert
Hallo Simone
Ich finde diese Situation wirklich komisch und besonders, wie Du Dich reinhängst. Ich lerne daraus, dass ich nur dort von meinem Hund schwärmen sollte, wo ich einen ehrenhaften, tierliebhabenden, mit nicht zuwenig Geld und einem Garten, mit eher weniger Kindern und wenn dann etwas grösseren etc. zukünftigen, eventuellen Hundebesitzer vermuten kann:angel:. Es dürfte zwar schwierig sein, aber damit kann ich vielleicht Deine missliche Lage umgehen:D .
Aber Spass beiseite. Ich denke mal, dass dieser Herr keine Ahnung von Hunden hat und dass wenn Du ihm ab nun nur noch die negativen Seiten der Hundehaltung darlegen kannst, er sich dann doch lieber eine Alarmanlage ohne Pelz anschaffen wird.
Wer sich so rasch von einer Idee begeistern lässt, der lässt sich noch schneller wieder von was anderem überzeugen.
Geh doch mal bei ihm vorbei und zeige ihm mal ein paar tolle und günstige Alarmanlagen aus einer Zeitschrift, die sein Bedürfnis an Sicherheit voll decken können. Erkläre ihm, dass die eigentlich noch viel bequemer sind, denn die brauchen nicht mit qualitativ hochwertigem Hundefutter (sonst funktioniert ja der Hund nicht) gefüttert zu werden, die k..cken nicht in jede Ecke und k..tzen nicht jedes mal auf den sauberen Fussboden. Erkläre ihm, dass nicht jeder Hund verlässlich Alarm schlägt. Das Risiko, dass er einen Angsthasen bekommen wird sei sehr hoch und dass dieser ihn dann noch selbst ins Hinterteil beisst, somit wahrscheinlich. Mit einer modernen Alarmanlage kann dies nicht passieren. Mach ihm klar, dass ein Hund, der nicht wie ein Bruder, liebevoll in der Wohnung gehalten wird, bösartig gegen Menschen wird und man sich dann selber nicht mehr sicher fühlen kann. Vielleicht findest Du noch ein paar Zeitungsberichte von verantwortungslosen Hundehalter, die eine Zelle von innen sehen dürfen, weil der Hund gebellt hat o.ä. Lass Deiner Phantasie freien lauf, ich bin sicher, dass Du dem das wieder ausreden kannst. Geld, Versicherung, Futter, Tierarzt, Hundehäufchen, Bissigkeit, keine Ferien haben können, Kunden die aus Angst nicht mehr zu ihm kommen wollen, Ungeziefer, 3 Stunden gassigehen etc. das wären mal so ein paar Themen, die man ausbauen könnte.
Aber übertreibs nicht, sonst könnte er glauben, dass Du gar nicht willst, dass er einen Hund zulegt:hammer: .
Viel Erfolg
Baba
BerlinRidge
29.08.2005, 20:32
Hallo Angela,
ich kann irgendwie nicht zitieren hier, versuche es aber mal.:)
Der Beamte vom Ordnungsamt hat sich den Hund angeschaut und für in Ordnung befunden. Er hätte ja mehrere Stunden am Tag Gelegenheit zum menschlichen Kontakt (hahaha) und er sah nicht verwahrlost aus. Als Resultat des Besuchs vom Ordnungsamt hatten die Leute dann ihren Zaun, durch den man bisher in den Garten sehen konnte, total verrammelt, damit keiner mehr hineinsehen kann.
Siehst Du, genau da ist mein Problem. Hatte das Theater ja schonmal mit den Katzen, wie ich geschrieben habe. Und um anzuzeigen, muss doch der Wuff erstmal da sein, oder? Und dann befürchte ich eben die Reaktion, die Du beschrieben hast - leider:mad:
Na ja, und Du musst versuchen, Dich härter zu machen, denn Du wirst nicht jedes Hundeelend beseitigen können.
Ich lerne...bin ja erst 26:rolleyes:
Nein im Ernst, ich nehme sowas IMMER mit nach Hause. Ich hab schon als Lütte immer ausgesetzte Tiere und Wildtiere angeschleppt, meine Mom kann ein Lied davon singen. Aber Du hast recht, man kann nicht alles (Tier)leid der Welt beseitigen und sollte sich vielleicht nicht alles so zu Herzen nehmen...andererseits...
Ach ja, auch Rottis wollen beim Rudel sein...
Ups, hab ich da was anderes behauptet:confused:
Ich denke, wichtig ist, dass Du den Kontakt nicht abreissen lässt und hartnäckig dran bleibst...
Ich denke auch, ich kann nur - in welcher Form auch immer - Einfluss nehmen, wenn ich dran bleibe.
Liebe Grüsse,
Simone
BerlinRidge
29.08.2005, 20:38
Hallo Baba,
Ich finde diese Situation wirklich komisch und besonders, wie Du Dich reinhängst.
Was meinst Du damit? Ich will da niemanden bedrängen oder mich "reinhängen", aber ich kann nicht tatenlos zusehen...Einfacher wäre es für mich auch, müsste ich diese Gedanken, dieses Problem nicht "mit nach Hause nehmen".
Wer sich so rasch von einer Idee begeistern lässt, der lässt sich noch schneller wieder von was anderem überzeugen.
Wahrscheinlich hab ich mich da missverständlich ausgedrückt, einen HUnd wollte er sowieso haben...nur dann kamm der Ridgeback ins Spiel, von dem ich ihn ja wieder abgebracht habe, hoffentlich:eek:
Geh doch mal bei ihm vorbei und zeige ihm mal ein paar tolle und günstige Alarmanlagen aus einer Zeitschrift, die sein Bedürfnis an Sicherheit voll decken können.
Ja, Alarmanlage ist gut, kam ja schon des öfteren als Vorschlag. Nur leider "schützt ihn eine Alarmanlage" nicht selbst, wenn Leute in den Laden kommen" - er will den Wuff auch als "Personenschützer" für sich:hammer:
3 Stunden gassigehen
ist ja kein Thema :mad: :mad:
Viel Erfolg
Dankeschön,
liebe Grüsse,
Simone
ridgehunter
29.08.2005, 23:13
Nach dem Koran sind Hunde unrein, Ihre Haltung ist nur erlaubt um Leben des Hauses zu schützen. Da im Kiosk keine Menschen wohnen, fällt das nicht darunter.:p
Vielleicht überzeugt Ihn das ja. Ansonsten würde ich Ihm die Probleme mit Ordnungsamt, Polizei etc. nahebringen.
Viele Grüße aus Osnabrück
Merke: Das schlimmste Säugetier dieser Welt ist der Mensch.
Solche Leute wirst Du nicht davon abbringen sich einen Hund zu kaufen. Unabhängig davon welche Rasse. Unabhängig davon, für welchen Gebrauch sie den Hund "halten" wollen.
Ist aber auch verständlich. Viele sind so aufgewachen, unabhängig ihrer Herkunft. Das sitzt einfach drin. Mir wird, und man werfe mir jetzt bitte keine Diskriminierung vor, auch niemand auch nur ansatzweise verständlich machen können, warum man sein Leben nach einem Allah ausrichten sollte. Das ist in diesem Fall nicht böse, sondern exemplarisch gemeint.
Menschen sind einfach verschieden, und haben unterschiedlichste Wert- und Rechtvorstellungen. Das trifft hier zu.
Die Welt kannst Du eh nicht retten. Wenn er es macht, sag ihm was für ein riesiger Idiot er ist, und kauf Deine Zigaretten, TV-Zeitschriften oder was auch immer, eine Straße weiter.
Er ist sicher ein netter Kerl, der aber aufgrund seiner u.a. vorgelebten Erfahrungswerte, Kultur und Wertvorstellunge seines und anderer Leben, doch anders gestrickt ist.
Mehr als ignorieren kann man da nicht machen fürchte ich. Und das ist ja bekanntermaßen für viele Lebewesen dieser Welt das Schlimmste. Denk nur mal an Hunde.
Zu eigentlich exakt demselben Thema kann ich auch noch was nettes erzählen, warte aber noch, bis das Kapitel abgeschlossen ist. Dann sträuben sich hier auch allen die Nackenhaare. Genau wie sie sich mir bei dieser Story sträuben.
Bei soviel dummer Ignoranz krieg´ ich echt Hass.
Cheers
Nils
Hallo an Alle,
es ist wirklich traurig, aber ich habe es mir vor Jahren angewöhnt, den RR als
Hund zu bezeichnen, der in "erfahrene Hände" gehört. Er braucht äußergewöhnliche
Erziehung usw. - weil ich nicht will, dass sich jeder, der den Preis bezahlen kann,
diese Rasse auch noch in Verruf bringt.
Simone, vielleicht erklärst Du dem guten Mann türkischer Abstammung einmal, dass
ein Hund, der so gehalten wird, wie er es für sich in Anspruch nimmt, auch ins Gegenteil
umschlagen kann und er und seine Familie dadurch grosse Probleme bekommen kann.
Ein Hund, der nicht entsprechend gehalten und ausgelastet ist, kann hochexplosiv
reagieren und frag ihn, was er dann mit diesem Hund macht.
Mach ihm einfach Angst vor den Folgen, dass er eventuell selbst nicht mehr seinen
Laden betreten kann.
Andere Länder, andere Sitten, umsonst gibt es gerade in "südlichen" Ländern nicht
soviel Tiere im Elend.
Hallo Simone,
Nach dem Koran sind Hunde unrein, Ihre Haltung ist nur erlaubt um Leben des Hauses zu schützen. Da im Kiosk keine Menschen wohnen, fällt das nicht darunter.:p
Vielleicht überzeugt Ihn das ja. Ansonsten würde ich Ihm die Probleme mit Ordnungsamt, Polizei etc. nahebringen
Hallo Hans Gerd (willkommen hier im Forum! :) ) Da hast Du meiner Ansicht nach einen sehr wichtigen Aspekt in die Diskussion gebracht. Ich habe folgenden Link dazu gefunden, welche Rolle Tiere im Islam spielen.
http://www.uni-wuerzburg.de/sopaed1/breitenbach/delfin/heimrich/islam.htm
Die Verfasserin kommt zu folgendem Fazit:
Obwohl der Koran in vielen Dingen dem Christentum ähnelt, gibt es doch einige Unterschiede. Die Einteilung der Tiere in rein und unrein wirkt für den Christen sehr befremdlich. Auch die Tötungs- und Schlachtvorschriften sind dem Christen fremd.
Im Großen und Ganzen scheint es so, als ob es dem arabischen Menschen nur darauf ankommt, wie die Tiere ihm nutzen können (oder eben schaden). Auf dieser Tatsache basiert das komplette arabische Schrifttum. Es existiert kaum ein anderes Interesse an Tieren, woraus sich natürlich auch keine besonders positive Beziehung zwischen Mensch und Tier aufbauen lässt. Das Tier zählt mehr oder weniger als Sache, einerseits nützlich, andererseits auch wieder schädlich.
Und bis heute hat sich bei vielen Menschen, die nach dem Koran leben, eine Abneigung gegenüber dem Schweinefleisch und auch gegenüber dem Hund erhalten.
Simone, ich wünsch Dir viel Erfolg bei einer vielleicht etwas grundsätzlicheren Diskussion. Und ich würde darin schon klarstellen, welche Wertvorstellungen hier in Deutschland vorherrschen.
PS. Jetzt verstehe ich auch erst, wieso so viele Mohamedaner auf großen Abstand zum (unreinen:mad: ) Hund gehen, wenn man ihnen beim Spaziergang begegnet.
MaLLeyka
01.09.2005, 09:41
Hallo,
ein Thema das mich seit Jahren beschäftgt, dass mir sowas von Nahe geht, mich gleichzeitig wütend, traurig und so hilflos macht.
Ich selbst komme aus Rumänien und dort ist die Tierhaltung nicht anders als in der Türkei. Hunde werden gehalten um das Haus zu beschützen.
Ich halte selbst erst seit 3 Jahren Hunde und seitdem ich denken kann, versuche ich mit Engelszungen auf diese Menschen einzureden, versuche an Ihrem Menschenverstand zu apellieren, leider bisher sehr erfolglos. Ein Hund an der Kette wird niemals einen Einbrecher aufhalten können - klingt logisch? Ja, das tut es. Der Hund soll ihn ja verbellen, bekomme ich als Antwort. So enden alle Diskussionen im kontraproduktiven Streit. Alle vorgebrachten Argumnete werden zerschalgen, die Menschen dort haben weitaus größere Probleme als ihre Hunde. Ich sehe das bedingt so. Es wäre ein Anfang und sobald ich mich irgendwie dafür einsetzen kann, werde ich das tun, ohne wenn und aber und ohne zu ermüden. Ich würde gerne Aufklärungsarbeit machen, ich würde gerne etwas tun, aber das kann nur ein Gesetz - ein Gesetz der den Menschen das Quälen der Hunde verbietet und hart bestraft.
Gerade in den Wintermonaten sitze ich oft da und schaue meinen Hunden beim Schalfen zu - automatisch denke ich an den Hund an der Kette, frierend in seiner Hütte, vieleicht krank, vieleicht traurig, ständig allein mit seinen Nöten. Und dann schaue ich meine beiden an und mir kommen fast die Tränen. Leider kenne ich das Elend und es hat sich zu sehr in meinem Gehirn eingebrannt.
Es tut mir sehr leid für den Hund, der diesen Laden bewachen muß.
Ich glaube ich würde diesem Menschen erklären das ein Hund nur dann irgendwas beschützt wenn er eine Bindung zum Menschen hat - und wenn er draußen im Garten gehalten wird, kann keine Bindung entstehen. Somit wird der Hund kein Gefühl verspüren den Laden zu beschützen. Würde nicht mal von einer Lüge zurückschrecken um dem Hund das Leid zu ersparen.
Ich selbst habe einen Dobermann - Dobermänner sind unheimlich sensible Tiere, genauso können sie nicht draußen gehalten werden, da sie ein sehr dünnes Fell ohne Unterwolle haben und sehr leicht frieren. Ein Dobermann ohne Beschäftigung, körperliche und geistige Arbeit wird eingehen. Ein Dobermann ist ein agiler, arbeitsfreudiger Hund der niemals herumliegt. Der Dobermann hat einen Beschützerinstinkt, allerdings kann sich das negativ auswirken wenn er isoliert wird. Ein Dobermann braucht eine sichere, führende Hand - nur so kann er zu dem wunderbaren Hund werden der er ist! Er braucht einen Menschen der ihn versteht, fordert und ihn niemals körperlich züchtigt. Auch wenn einige denken der Dobermann wäre stur und gefährlich - kann ich nur aus eigener Erfahrung sagen das er nicht so ist. Nur muß man eben wissen wie man mit ihm ungehen muß.
Traurige Grüße
Claudia
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