Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Begrüssungsritual mit Spielzeug......
Hallo liebe Foraner,
eine Frage die mich schon lange beschäftigt, aber zwischendurch immer wieder in Vergessenheit geraten ist....
Mein Charly, fast 6 Jahre alter Rüde, Scheidungsopfer aus "2. Hand", bald 4 Jahre in unserem Rudel, sucht ganz aufgeregt nach einem Spielzeug und präsentiert mir dieses in der Schnauze, wenn ich nach Hause komme!
Wer von Euch kennt dieses Verhalten auch und hat plausible Erklärungen dafür, kenne diese Art der Begrüssung sonst von keinem meiner Hunde aus der Vergangenheit oder Gegenwart!
Habe da so meine eigenen Theorien und freue mich auf Eure Antworten!
Viele Grüsse,
Suse, Ashanti & Co
_______________________________________
Man kann nur lieben, was auch liebenswert ist!
Hi Suse,
unserer kommt zur Haustür, begrüsst kurz, rennt dann zurück und kehr ausser sich vor Freude mit einem Schuh von mir, einem Sofakissen oder einer Decke in der Schnauze zurück, geht damit pinkeln und ist dann wieder im "normalen Gleis". Er muss einfach erst etwas holen und mir bringen wenn er ( was sehr selten vorkommt ) mal das Haus allein hüten muss. Vielleicht ein Geschenk ???
Hallo
Ein Spielzeug herum zu tragen ist in erster Linie mal ein Besitzverhalten zeigen und zu demonstrieren. Es kommt dann immer etwas darauf an, was damit getan wird. Gibt der Hund das in die Hand des Menschen ab und wartet dann gespannt auf ein Spiel, so hat er es geschafft, unsere volle Aufmerksamkeit zu bekommen und ein Spiel an zu zetteln. Dies zeigt ganz glar, wer im Mittelpunkt steht und somit das Sagen hat.
Läuft er mit einem Gegenstand davon und markiert, dann demonstriert er ebenfalls Besitzanspruch.
Hunde, die alleine gelassen werden, bauen dann Frust auf, wenn sie die Kontrolle über Familienmitglieder verlieren. Das erwähnte Ritual bestätigt den Hund in seiner Position und so ist die Welt für ihn wieder in Ordnung.
Ein wirklicher Liebesbeweise wäre, wenn er einen Knochen bringt und dann keinen Anspruch darauf stellt....ähnlich, wie ein Ehemann, der seiner Herzdame eine Rose schenkt:angel:.
Ein wirklicher Liebesbeweise wäre, wenn er einen Knochen bringt und dann keinen Anspruch darauf stellt....ähnlich, wie ein Ehemann, der seiner Herzdame eine Rose schenkt:angel:.
Liebe Silvia,
der Vergleich hinkt :p ; der Hund würde den Knochen lieber behalten....der Mann die Rose wohl kaum:D!!
Dies zeigt ganz glar, wer im Mittelpunkt steht und somit das Sagen hat.
Das ist die klassische Dominanztheorieaussage zu diesem Verhalten, mit der ich hier nicht übereinstimme.
Ich glaube eher, dass das freudige Ereignis "Frauchen kommt wieder" einen Erregungszustand (positiver Stress) auslöst und diese Erregung durch das Suchen, Finden und Überbringen oder Zeigen des Gegenstandes abgebaut wird.
Einige Hunde machen es so, andere nicht.
Viele Grüsse
Jacqueline, Zina und Asim
Zitat:
Zitat von Baba1
Ein wirklicher Liebesbeweise wäre, wenn er einen Knochen bringt und dann keinen Anspruch darauf stellt....ähnlich, wie ein Ehemann, der seiner Herzdame eine Rose schenkt:angel:.
... ja genau, und Frauchen oder Herrchen knabbert dann den Knochen auf, dann ist auf jeden Fall klar, wer hier das Sagen hat ... :rolleyes: :D
Ich glaube eher, dass das freudige Ereignis "Frauchen kommt wieder" einen Erregungszustand (positiver Stress) auslöst und diese Erregung durch das Suchen, Finden und Überbringen oder Zeigen des Gegenstandes abgebaut wird.
Einige Hunde machen es so, andere nicht.
Ich schließe mich auch eher dieser Erklärung an, wenn mich nicht alles täuscht, nennt man so etwas Übersprungshandlung?
Dunja kam uns immer zur Begrüßung mit ihrem großen Kauknochen entgegen, knurrte dabei wohlig rum, gab uns den Knochen in die Hand, wir bewunderten den Knochen ;) , um ihn ihr dann wiederzugeben. Während sie in unserer Abwesenheit gar nicht am Knochen nagte, tat sie dies nun umso ausgiebiger in unserer Gesellschaft.
Und unser Flummymonster Ayla ist denn auch zufrieden, wenn ich sie bitte, ihre Decke zu holen, anstatt uns zur Begrüßung anzuspringen. Mit der Decke im Maul rattert sie dann wenigstens mit allen vieren auf dem Boden um unsere Füße, anstatt den aufrechten Gang zu trainieren.:)
Angela mit Azizi
13.12.2005, 13:45
Hallo Susanne,
dieses Verhalten zeigt unser Louis auch. Wir haben ihn ebenfalls "aus zweiter Hand", d. h. von uns hat er dieses Verhalten nicht beigebracht bekommen. Vermutlich habe seine Vorbesitzer dieses Verhalten positiv bestärkt.
Wenn er sich sehr über den Besuch freut (oder wenn ich nach Hause komme), dann jault er dabei auch noch...
Er gibt das Spielzeug auch sehr gerne her.
Wenn davon gerade nichts greifbar ist, dann schleppt er auch schon mal eine Decke an.
Es ist mir allemal lieber, er läuft mir dem Spielzeug rum, als dass er uns anspringt...
Im Gegenzug dazu können wir froh sein, wenn Azizi mal aufsteht, wenn wir nach Hause kommen...
Viele Grüße
Angela
Moritz17
13.12.2005, 17:38
Hallo
Ich muss Baba Recht geben!
Ein Spielzeug oder sonstiges herum zu tragen ist wirklich Besitzverhalten.
Wobei dieses Verhalten nicht zwangsläufig ein Problem sein muss. Unser Labrador zeigt dieses Verhalten schon seit ich denken kann.
Er ist aber auch bei uns zuhause der Chef !!!
Liebe Grüsse Carmen
Hallo
Ein Spielzeug oder sonstiges herum zu tragen ist wirklich Besitzverhalten.
Liebe Grüsse Carmen
Wirklich? :confused:
Wie kann man diese Annahme begründen?
Wie kann man erklären, dass es gerade die High-Energy-Hunde sind, die dieses Verhalten zeigen? Je mehr Temperament, desto mehr "Besitzverhalten"?
Was ist eigentlich "Besitzverhalten"?
Liebe Grüße,
Ute BB mit Ashanti, Bansai und Scotty. Baru begleitet uns auf der anderen Seite des Weges.
Bestitzverhalten finde ich völlig aus der Luft gegriffen...
Unsere Olle war/ist auch immer sehr aufgeregt, wenn wir wieder nach Hause kommen! Früher ist sie uns angesprungen, hat mir die ein oder andere Einkaufstüte zerfetzt - heute bestärke ich sie sozusagen in ihrem Besitzverhalten ;) indem ich ihr jedesmal ein Begrüßungsbringsel in den Schnabel stecke, das ich im Zeitungsrohr deponiert habe!
So wird sie auf etwas anderes konzentriert, ist ruhiger, gelassener und ich habe angenehmeres Auspacken!
Übrigens lässt sich mich trotzdem noch auf dem Sofa sitzen... :D
Liebe Grüße,
Miri & Schnaaltier!
Guten Morgen
Besitzverhalten zeigen territorial veranlagte Hunde. Besitz zu haben ist bezeichnend für eine hohe Stellung in einer sozialen Gruppe, somit zeigen soziale Hunde dieses Besitzverhalten auch, um mit Rudelgenossen zu kommunizieren. Hunde zeigen dies auch sehr häufig, wenn Besuch kommt. Dann wird genüsslich inmitten des Raumes am Knochen herum genagt, der zuvor irgendwo, unbeachtet in einer Ecke lag und fast vergessen wurde. Die Hunde platzieren sich sehr bewusst so, dass jeder ihm dabei zu sehen kann, denn er hat den Knochen, die anderen nicht:devil: .
Besitzverhalten zu zeigen hat nichts mit dem Temperament des Hundes zu tun, sondern ganz einfach mit der Veranlagung des Hundes. Jeder Hund kann dieses Verhalten zeigen, da jeder Hund sowohl territorial als auch soziale Veranlagung hat, jedoch nicht jeder Hund gleich stark ausgeprägt.
Das ganze hat auch nichts damit zu tun, ob unser Hund uns mag oder nicht, natürlich mag uns unser Hund, weil wir seine Rudelgenossen sind und einfach dazu gehören. Der Hund mag es aber auch mit uns zu kommunizieren und für ihn ist es auch ein Spiel, uns immer wieder klar zu machen, das er ein Pfundskerl ist und so einiges auf dem Kasten hat.
Leute haben immer das Gefühl, dass sich die ganze Welt nur um sie dreht und der Hund alles nur aus liebe für sie tut. Der Hund denkt aber das gleiche auch und er findet daher, dass die Welt sich um ihn dreht und alle das tun, was er will, weil er so super ist:angel: .
Baba
Guten Morgen
......Der Hund denkt aber das gleiche auch und er findet daher, dass die Welt sich um ihn dreht und alle das tun, was er will, weil er so super ist:angel: .
Baba
......wer dies alles kann, "funktioniert" nicht mehr nach Verhaltenschemen sondern nach Persönlichkeitsprinzipien.
Das wird die Wissenschaftler und Verhaltensforscher, vor allem bei Hunden, als Rudeltiere, in diesem Maße der hier unterstellten kognitiven Fähigkeiten, überraschen. :p
Frank
Also das mit dem Besitzverhalten sehe ich - zumindest bei uns nicht so, Baba -
er kommt also begeistert mich begrüssen, saust dann zurück, um einen Schuh oder etwas was mir gehört, zu holen, rennt damit pippi machen ( aber nur, wenn ich mitgehe), lässt gerne den Schuh vor der Einfahrt liegen, um dann begeistert zurückzustürmen wenn ich ihm sage "hol Mamas Schuh" - den ich dann wiederum in die Hand gedrückt bekomme, um ihn an seinen Platz zu stellen. Auch bei Spielzeug oder Kauknochen deute ich es mehr als ein Willkommensgeschenk, da er es ja bringt und abgibt. Er holt ja auch meine Schuhe, wenn ich mit ihm rausgehen will.
Hallo
So wie Du das beschreibst, dass Dein Hund Dir vor dem Spatzierengehen die Schuhe bringt, kann dass in Deinem Fall auch sein, dass er Dich auffordern will, mit ihm diesmal raus zu gehen, weil wenn er sonst die Schuhe bringt, gehst Du ja sonst immer mit ihm raus.
Viele Dinge sind ritualisiert in einer Beziehung. Wenn der Hund soetwas veranlasst, dann ist er auf jeden Fall mit uns beschäftigt und möchte uns etwas mitteilen, er fordert uns quasi zu einem Gespräch auf. Die Frage ist dann immer, wie wir darauf reagieren. Gehen wir darauf ein und tun etwas mit ihm, dann hat er die Initiative ergriffen und sieht sich bestätigt. Das ist ja auch so gesehen nicht weiter schlimm, nur wer das regelmässig tut, der müsste damit rechnen, dass wenn er dann mal nicht mehr darauf eingeht, der Hund sauer und frustriert ist, weil wir nun plötzlich seine Anweisungen nicht mehr befolgen. Das wären dann die Hunde, die vor einem stehen und bellen oder sich irgendwelche Dinge ausdenken, damit sie wieder unsere Aufmerksamkeit erhalten.
Ich würde nicht darauf eingehen, ein bisschen warten, bis der Hund ruhig ist und ihn dann auffordern, mit mir etwas zu spielen.
Baba
Hallo Baba,
Kommunikation beruht auf Gegenseitigkeit. Wenn ich jemanden begrüße und keine Antwort bekomme, dann ist das auch frustrierend.
Rituale sind wichtig - sie durch Ignorieren abbauen zu wollen schafft Unsicherheit.
Ich würde die Kommunikation vertiefen. Ein einfaches "jetzt nicht" oder "gehe auf deinen Platz" reicht aus, um dem Hund zu zeigen, dass jetzt keine Zeit für ihn ist. Reagiert er auf diese Kommunikation und man kümmert sich etwas später um ihn, so ist er für seine Kooperation belohnt worden. Du kannst davon ausgehen, Inge handhabt das genauso. Weshalb bei einem 6 Jahre alten Hund dieses verändern? Er hat in den vergangenen 6 Jahren keine Tendenzen gezeigt, penetrant auffordernd zu werden!
Patentrezepte sind oberflächlich und werden der Vielfalt der Hund-Mensch-Beziehungen nicht gerecht!
Ich ziehe es immer vor, Kooperation zu belohnen anstatt Kommunikation zu ignorieren.
Ute BB mit Ashanti, Bansai und Scotty. Baru begleitet uns auf der anderen Seite des Weges.
Hallo,
vielen Dank für Eure Antworten und Meinungen!
Ich gehe bei Charly auch nicht davon aus, daß seine Begrüssung auf Dominanz-oder Besitzverhalten zurückzuführen ist.
Charly ist in seinem Wesen einfach nur lieb und unkompliziert; er hat noch nie geknurrt, versteht sich mit Allem und Jedem, geht Streitigkeiten aus dem Weg und ist eher unterwürfig.
Die einzige "Penetranz" die er an den Tag legt, ist, dass er immer wie ein Schatten an meiner Seite ist und ständig Körperkontakt sucht.
Ich denke daher, dass seine Motivation darin begründet ist, dass er die ersten 2 Lebensjahre in einer Familie mit 4 Kindern und einem weiteren Hund verbracht hat, dort vielleicht umständehalber nicht immer die gewünschte Aufmerksamkeit bekommen hat und aus der "Not" zum Spielzeug "gegriffen" hat, um auch mal im Mittelpunkt zu stehen, vielleicht hat er damit Erfolg gehabt und dieses Ritual daher beibehalten.
Den "Kauknochentest" würde ich nicht praktizieren, da ich vor vielen Jahren erlebt habe, wie eine meiner Hündinnen das letzte Stück so unglücklich verschluckt hat, dass es sich quer vor den Mageneingang gelegt hat und wenn ich nicht zu Hause gewesen wäre, sie daran jämmerlich verendet wäre. Seither lasse ich in meiner Abwesenheit keine Kauknochen mehr herumliegen.
Viele Grüsse,
Suse, Ashanti, Charly & Nikita
____________________________________________
Man kann nur lieben, was auch liebenswert ist!
ChristinM
15.12.2005, 21:44
Unsere jüngere Hündin Manou begrüßt meinen Mann und mich jeden Morgen in dem sie vorsichtig unseren Unterarm ins Maul nimmt.Das hat sie als Junghund schon gemacht.
Grüße Christine
Den "Kauknochentest" würde ich nicht praktizieren, da ich vor vielen Jahren erlebt habe, wie eine meiner Hündinnen das letzte Stück so unglücklich verschluckt hat, dass es sich quer vor den Mageneingang gelegt hat und wenn ich nicht zu Hause gewesen wäre, sie daran jämmerlich verendet wäre. Seither lasse ich in meiner Abwesenheit keine Kauknochen mehr herumliegen.
Da haben wir ja Glück gehabt, dass Dunja immer nur in unserer Anwesenheit gekaut hat, sie gehörte nämlich durchaus auch zu den 'Schlingern'. Ayla dagegen kaut alles gründlichst durch. Ein gewisses Restrisiko wird man wohl in allen Bereichen kaum ausschließen können. Anfangs brauchte sie noch den Kauknochen, wenn wir weg waren, sonst hätten sich evtl die Holzsplitter vom Tischbein quergelegt. ;)
Aber inzwischen schläft Ayla einfach, wenn wir weg sind und kaut eh nicht am Knochen- da kann (und werde) ich den Kauknochen natürlich solange ab jetzt weglegen, bis ich wieder da bin.
Wenn "Beute tragen" immer einen Dominanzanspruch beinhalten würde:
Was ist mit den untergeordneten Rudelmitgliedern, die Beute zum Bau, zu den Jungen hintragen?
Ich würde mich freuen, wenn mir mein Hund Beute zuträgt, egal welche.
Das zeigt mir doch seine Kooperationsfähigkeit.
Mit besten Grüßen!
Es ist genau so, wie Ute es beschreibt, ein "jetzt nicht" oder "es dauert noch ein Weilchen" reicht aus, um dem Hund ( übrigens bereits 7 Jahre alt ) anzuzeigen, dass es noch nicht soweit ist. Das klappt sogar schon bei der "etwas penetranteren Notflitze, die ja erst seit 3 Monaten bei uns ist - auch sie verschwindet erstmal wieder in Sybillas Glückskuhle !!! ( sie ist ja auch erst 16 Monate alt). Auch wenn die beiden nicht mitkommen können ( sollen) reicht ein "ich komme gleich wieder" oder das Anstellen einer betimmten (Entspannungs-)
CD um eindeutig klarzustellen, "keiner kommt mit" und "die Sofas werden aufgesucht".
Wobei ich beim Wiederkommen mit den bereits oben erwähnten Geschenken empfangen werde, die Hunde dürfen pippi machen und dann gehen wir alle zusammen wieder ins
Haus und es gibt ein Leckerli. Bruno hat eben den Schuhtick, Luna bringt Kauknochen oder Bällchen mit ( falls sie nicht zu aufgeregt ist wenn "Mama" wiederkommt).
Ich denke es ist bei uns eine gegenseitige Kommunikation, denn ich bringe ja auch etwas mit.
Powered by vBulletin® Version 4.2.3 Copyright ©2024 Adduco Digital e.K. und vBulletin Solutions, Inc. Alle Rechte vorbehalten.