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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : DSH Hündin von PKW angefahren



Anja B.
17.03.2006, 09:07
Hallo!

Ich mußte gestern abend mit ansehen, wie eine DSH Hündin von einem Auto angefahren wurde.
Wir machten unsere Abendrunde (war schon dunkel) und wurden von einem Bulli überholt. Ca. 30 Meter vor uns knallte es dann zweimal ganz fürchterlich. Darauf folgte ein so grausames Geschrei, ich habe in meinem ganzen Leben noch nie einen Hund so schreien gehört, es ging einem wirklich durch Mark und Bein.
Der Bulli machte eine Vollbremsung, aber wie es sich anhörte, hat er die Hündin wohl zweimal erwischt.
Ich hörte dann den Besitzer der Hündin sagen, sie sei ihm einfach so aus dem Zwinger entwischt (was ich durchaus verstehen kann aus Sicht der Hündin).
Unsere Tequila konnte ich so gut wie gar nicht mehr beruhigen, was sicher an meiner Aufregung und an dem Geschrei des Hundes lag.
Sie standen dann zu viert um den Hund herum, der dann an die Seite geführt wurde (konnte noch laufen). Das dauerte allerdings eine ganze Zeit lang.
Auf meine Frage ob ich irgendwie helfen könnte, bekam ich nur ein unfreundliches NEIN!
Also gingen wir dann doch langsam weiter. Kurz danach fuhr dann der Bulli weg.
Was mir dann später klar wurde, ich hätte nicht einmal gewußt wie ich hätte helfen können. Wir haben vor kurzem erst einen Erste-Hilfe-Kurs für Hunde mitgemacht.
Zu dem Zeitpunkt ist alles logisch und man weiß was man tun sollte. Aber wenn es wirklich soweit ist, in dieser Hektik und Aufregung, ich bin ganz ehrlich, ich hätte so gut wie nichts mehr gewußt. Nur, das erste was ich getan hätte, wäre einen Tierarzt anrufen, statt so lange drum herum zu stehen.
Ob sie mit der Hündin zum Tierarzt gefahren sind, weiß ich nicht, sie hatte mit Sicherheit innere Verletzungen bei dem Aufprall.
Ich werde heute noch mal dort vorbei gehen, und sehen ob sie evtl. wieder in ihrem Zwinger sitzt. Falls ja, ist es für mich klar, dass sie wohl nicht wirklich beim Tierarzt waren, und falls nicht.... kann zweierlei Sachen bedeuten, entweder sie darf sich im Haus auskurieren, oder.......
Ich konnte diese Nacht jedenfalls nicht gut schlafen.
Leute, passt auf Euere Hunde auf! Es kann dem Hund jederzeit in den Kopf kommen irgendwo hin rennen zu wollen, auch wenn sie "normalerweise immer" bei Herrchen oder Frauchen laufen.

xelina
17.03.2006, 10:44
Liebe Anja,

ich kann Deine Gefühle gut verstehen. Vor ca. 4 Jahren musste auch ich so eine Erfahrung machen. Das Auto vor mir überfuhr einen 7 Monate alten Australian Shepherd, der auf der anderen Straßenseite seinen Kumpel gesehen hatte und nicht mehr abrufbar war. Ich habe damals die Besitzerin und den Hund auf schnellstem Wege zu dem nächsten Tierarzt gebracht, leider ist der Hund kurz nach unserer Ankunft dort verstorben, es hatte ihm die Aorta zerfetzt, äußerlich war nichts zu sehen, auch er stand noch auf. Noch heute sehe ich diesen Hund dort auf der Straße liegen, wenn ich an dieser Stelle entlang komme. Den markerschütternden Schrei des Hundes werde ich wohl nie vergessen, auch nicht das Bild der Besitzerin mit der Leine in der Hand beim Verlassen der Tierarztpraxis. Nun kommt zu Deinem schlimmen Erlebnis auch noch die grausame Haltung des DSH-Besitzers dazu. Man kann nur hoffen, dass er erst einmal unter Schock stand und dann doch noch richtig gehandelt hat und mit dem Hund beim Tierarzt war.

Liebe Grüße,

Steffi und Xelina

Angela mit Azizi
17.03.2006, 13:48
Liebe Anja,
schlimmes Erlebnis!
Ich hoffe, die Schäferhündin ist nicht zu schlimm verletzt und kann sich wieder erholen.
Letztes Jahr wurde vor unserer Haustür ein Junghund totgefahren. Der Welpe hatte gegenüber im Neubaugebiet mit einem anderen Junghund gespielt und die beiden sind dann wohl in Richtung Straße abgezischt und dann war es schon passiert.
Beide Hunde unter ein Auto gekommen (der Fahrer hatte keine Chance, noch zu bremsen), der kleinere Welpe ist dann nach wenigen Minuten gestorben.
Es war furchtbar, das Schreien der Hundebesitzerin zusammen mit dem Schreien des anderen verletzten Hundes (für den die Sache dann aber noch glimpflich ablief)
Der Autofahrer stand unter Schock (er hatte selber einen Hund im Auto und war auf dem Weg zur Begleithundeprüfung...)
Man sollte sich wirklich immer gut überlegen, wo man den Hund ableinen kann.
Wir lassen Louis und Azizi immer erst auf dem Feld los und nicht schon vorher, wo noch Autos fahren können, das ist uns viel zu gefährlich.
Ich wüsste nicht, wie ich damit umgehe, wenn ich mir Vorwürfe machen muss, dass ich schuld am Tod meines Hundes bin.
Viele Grüße und hoffentlich nicht noch mal so ein Erlebnis
Angela

ttpaw
18.03.2006, 19:09
Hallo Anja,

ich kann Dir nachfühlen, weil ich vor 2/3Wochen ein ähnliches Erlebnis hatte.

Bei meiner Geschichte ist allerdings extreme Dummheit der Hundebesitzerin und die Blödheit der Autofahrerin schuld an dem Unfall. Zumal beide ein und dieselbe Person sind.

Wer kennt sie nicht, die faulen Hundehalter, die ihre Füße schonen und ihren Hund per Auto Gassi führen? Aus meiner Beobachtung heraus sind es oft Jäger, die ihre Hunde auf diese Art "auslasten". (Nicht-Jäger laufen ja auch Gefahr von Jägern zurechtgewiesen zu werden, weil man auf die Art und Weise den Hund nicht kontrollieren kann)

Vor 3 Wochen konnte ich auf unserer Runde einen Jeep beobachten, der mit ca 40 - 50 kmh über einen Feldweg schoß. Davon mal ab, dass er eh viel zu schnell gefahren ist, und da überhaupt nichts zu suchen hatte, rannte vor dem Auto ein "Kleiner Münsterländer".

Ich hatte den Gedanken "der spinnt" noch nicht fertig gedacht, da hörten wir ein dumpfes "Klong". Der Hund war vor dem Auto plötzlich abgebremst, weil er etwas in die Nase bekommen hatte.
Der Jeep hat den Hund seitlich erfasst und machte dann eine Vollbremsung, die Fahrerin (die Frau eines Jägers) sprang aus dem Auto und ich hörte über die Felder ihre Stimme: "*******, *******, *******"
die Frau sammelte den Hund ein, legte ihn in den Kofferraum und fuhr mit Karacho davon.
Und vorbei war das "Schauspiel".

Ende der Geschichte:
abends wußte ich sicher, wer das war. So viele Jeeps in Kombination mit Kleinen Münsterländern gibt es hier nicht.
Eine Woche später kam der Dorftratsch dann auch bei uns zu Hause an, der mir bestätigte, dass sie ihren eigenen Hund totgefahren hat.
Allerdings wurde die Geschichte im Dorf so erzählt, dass der Hund und nicht die Fahrerin schuld gewesen wäre. Dummheit gibt man halt nicht gerne zu.

Schreiben tu ich diese Geschichte, damit Hundehalter, die ihre Hunde auf diese Art und Weise Gassi führen, vielleicht mal überlegen, dass das ganz schnell richtig ins Auge gehen kann.

LG

Andy

Fradhi
18.03.2006, 19:51
Boah, ich habe so eine Gänsehaut, wenn ich so etwas höre. Horror. Die armen Hunde. Unser Golden Retriever wurde auch von einem LKW angefahren und wir mussten ihn damals, er war 11 Jahre alt, auf Grund der Schwere seiner Verletzungen einschläfern lassen. Er war damals schon etwas verwirrt und schwerhörig und meinte plötzlich alleine spazieren gehen zu müssen. Er lag immer so gerne draußen in der Sonne und da hatte ich ihn draußen angeleint - ich weiß bis heute nicht wie und warum, aber unser Captor war nach kurzer Zeit nicht mehr an der Leine und als ich die Straße hinuntersah, konnte ich am Ende schon einen Menschenauflauf sehen und alle standen um unseren auf dem Boden liegenden Hund.... Er war laut Augenzeugenberichten einfach so über die Straße getrottet und der LKW hat wohl noch gehupt und hat ihn dann aber leider erfasst. Der LKW-Fahrer hat aber nicht einmal angehalten.... Nachbarn haben ihn dann von der Straße getragen. Es war so schrecklich und ich bin heute noch froh, dass mein Mann gerade um die Ecke gefahren kam, der Captor dann ins Auto trug und mit ihm zum Tierarzt fuhr - seine letzte Fahrt.....
Heute ist unser Grundstück so eingezäunt, dass es hoffentlich nie wieder möglich ist für unsere Hunde, dieses ohne uns zu verlassen und ich hoffe vor allem, dass sie dazu auch keine Veranlassung sehen. Das sind ganz schreckliche Geschichten.....
Auch ich könnte, selbst wenn ich wüsste was zu tun ist, schwer helfen, da ich da wirklich Berührungsängste habe. Meine Hilfe würde auch nur darin bestehen, einen TA zu rufen o.ä.
Anja, würdest Du hier berichten, wenn Du etwas Neues von der Hündin erfährst?
Ich hoffe Sie muss nicht leiden.....

Frau_Broeckelschmidt
18.03.2006, 19:52
Hallo!
Heute bei uns hier in der Siedlung wär es auch bald soweit gewesen. Allerdings wäre nicht nur der Hund betroffen gewesen, sondern auch das Frauchen.
Wir kamen aus dem Wald und müssen ja dann noch ein Stück auf dem Bürgersteig gehen bis nach Hause. Eine Frau auf dem Fahrrad taucht auf, neben ihr ein großer Hund, befestigt an so einer "Feder" (ich weiß nicht wie das Ding richtig heißt).
Da diese Frau uns auch längst bemerkt hatte, aber munter weiter fuhr, war ich eigentlich schon beruhigt, dass der einfach weiter läuft. Sie fuhr praktisch auf der anderen Straßenseite. Auf einmal (in unserer Höhe) macht der Hund einen Satz, bellt und knurrt und die Frau fliegt samt Fahrrad mitten auf die Fahrbahn. Und wie es der Teufel will kommt da gerade ein Auto. Hätte der Fahrer auch nur den Bruchteil einer Sekunde später reagiert, wären beide platt gewesen. Da passte keine Briefmarke mehr dazwischen!
Also das war auch so ein Schock!
Oder mit dem Moritz - da war er noch ganz jung. Es war schön warm draußen und ich hab dann eigentlich den ganzen Tag die Terrassentür auf. Den Garten hatten wir rundherum moritztechnisch gesichert, aber hinter Efeu an einem Holzzaun war noch ein kleiner Spalt und ich schwöre, ich hätte a) nie gedacht, dass er diesen überhaupt finden würde und b) er ist zwar klein, aber dass der sich zu einem Hamster zusammenziehen kann, das hätte ich im Leben nicht geglaubt!
So ist er abgehauen.
Ich hab ihn ja immer "kontrolliert" - man weiß ja nie und so bin ich also ca. 2 Minuten, nachdem er sich rausgetrollt hatte, hinterher. Hab hinter jeden Busch geschaut und bin dann nach vorn zur Straße gerannt (sind ca. 100 m Privatweg bis dorthin). Und da sitzt er da oben in der 30-er-Zone am Straßenrand. Ich hab ihn mir geschnappt und bin zurück. Mein Herz war echt in der Hose - sowas Blödes und nur, weil ich nicht 100 % aufgepasst habe! Meine Nachbarin kam aus dem Haus und meinte, sie hätte ihn langlaufen sehen, HÄTTE SICH ABER NICHTS DABEI GEDACHT! So eine blöde Kuh! Sie hätte ihn nur zu rufen brauchen, dann wär er gar nicht bis zur Straße hoch. Für jeden Mist ruft sie an, mischt sich in alles ein, aber DENKT sich nichts dabei wenn ein Welpe hoch zur Straße läuft.
Im Garten hab ich ihn dann laufen lassen, damit er mir zeigen konnte, wo der Durchgang war und beim nächsten Mal, als er dort durchschlüpfen wollte (tags drauf), hat er sich hinter dem Efeu ordentlich den Kopf gestoßen, denn da war natürlich längst alles verrammelt.
Aber man kann wirklich nicht genug aufpassen, denn ich hätte mit Sicherheit nicht eine einzige Nacht mehr schlafen können wegen den Vorwürfen...
Lieben Gruß und die Hoffnung, dass all unseren Hunden nichts Schlimmes passiert!
Andrea

Anja B.
18.03.2006, 22:01
Hallo Zusammen!

Also ich weiß leider noch gar nichts. Die Hündin ist bis jetzt noch nicht wieder in ihrem Zwinger.
Muß aber nicht zwangsläufig das Schlimmste bedeuten, sie haben sie auch schon ins Haus geholt, wenn es sehr kalt war. Das läßt mich noch hoffen.

Nach dem unfreundlichen NEIN möchte ich auch nicht unbedingt klingeln und nachfragen, sind sowieso etwas seltsame Leute.
So blöd wie sich das jetzt anhört, aber ich hoffe ich werde sie bald wieder in ihrem Zwinger sehen.

Ich höre immer noch das Geschrei der Hündin. Irgendwie achtet man jetzt noch mehr, als man es eh schon tut, auf seinen eigenen Hund, wenn man so etwas erlebt hat.

Falls ich was erfahre, werde ich es natürlich erzählen.

Anja B.
21.03.2006, 23:00
Hallo!

Ich habe die DSH Hündin wieder in ihrem Zwinger gesehen, sie war zwar ruhiger als sonst, aber immerhin, sie lebt!

Ist schon erstaunlich was ein Lebewesen aushalten kann.

Frau_Broeckelschmidt
22.03.2006, 00:11
*stoßgebetzumhimmel*
Das ist ja schonmal was...