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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Jagdtrieb



Stuppi
02.02.2009, 14:33
Hallo alle zusammen.
Ich bin neu hier und habe vor mir demnächst einen so tollen Hund zuzulegen.
Also ich habe dann auch vor sie mit meinem Pferd zu Ausritten mitzunehmen, die gehn dann aber auch durch die Wälder. Jetzt ist aber meine Sorge das ich sie aufgrund des angeborenen Jagdtriebes doch nicht mitnehmen kann. Ich möchte sie ja dann (nach etwas Übung) auch ohne Leine neben dem Pferd laufen lassen. Wäre das denn mit dieser Rasse überhaupt möglich oder sollte ich mich doch lieber nach einem anderen Hund umsehen. Was ich natürlich sehr schade finden würde. Aber wenn es so besser für Hund und Halter ist...

Hoffentlich kann mir jemand Tipps geben.

Shiva
02.02.2009, 14:56
Hallo Stuppi,

erst einmal herzlich willkommen hier im Forum.

Es ist grundsätzlich absolut möglich, einen RR zuverlässig am Pferd mitlaufen zu lassen. Meine Hunde laufen auch problemlos mit.
Allerdings kommt das nicht von alleine, sondern erfordert eine Menge Arbeit durch Abstimmung und Feingefühl deinerseits.

Und wenn du magst, guck mal bei den Interessengemeinschaften in die IG Pferd und Hund.

Liebe Grüße

Martina mit
Bonny und Shiva

dissens
02.02.2009, 15:45
Es ist grundsätzlich absolut möglich, einen RR zuverlässig am Pferd mitlaufen zu lassen. Meine Hunde laufen auch problemlos mit.
Allerdings kommt das nicht von alleine, sondern erfordert eine Menge Arbeit durch Abstimmung und Feingefühl deinerseits.

Unterschreibe ich zu 100%, erlaube mir jedoch die Hervorhebung des sehr wichtigen zweiten Satzes.

LG
Tina

nothle
02.02.2009, 15:49
Hallo Stuppi!

Der Jagdtrieb kann sehr unterschiedlich ausgeprägt sein...von "so gut wie nicht vorhanden" bis hin zum "irren Blick sobald was raschelt...und ab geht die Post"

Niemand wird dir garantieren können, wie sich dein Hund entwickelt - rechnen muss man mit allem. :D

Mit gutem Training kann man allerdings viel erreichen - und auch schon vom Welpenalter an an dieser Thematik arbeiten. Möglicherweise kann es auch sehr lange dauern, bis der Hund am Pferd durch Wald und Felder sicher mitlaufen kann - solltest du dich für diese Rasse entscheiden... solltest du diese Zeit im Hinterkopf mit einplanen.

Meine beiden gehen regelmäßig zu zweit mit auf Ausritte - das klappt gut. Allerdings konzentriere ich mich sehr auf die Hunde und lasse sie niemals zu weit "ihren Weg" gehen und bin sehr vorsichtig.

LG Kerstin

Pro-Hund
02.02.2009, 15:59
Es ist grundsätzlich absolut möglich, einen RR zuverlässig am Pferd mitlaufen zu lassen.


Aber nur wenn Du KEINEN RR mit dem "irren" Blick erwischt hast...



Der Jagdtrieb kann sehr unterschiedlich ausgeprägt sein...von "so gut wie nicht vorhanden" bis hin zum "irren Blick sobald was raschelt...und ab geht die Post"


...der "irre" Blick - da kannst Du Dich dann mal locker von der Idee verabschieden - der Hund braucht dann im Freilauf 100% Aufmerksamkeit. Und selbst dann ist es schon schwierig genug.

Jagdtrieb fällt unterschiedlich stark aus - der eine mehr, der andere gar nicht und der nächste ist die totale Rakete. Und mit reinem Training kann man den echten Jagdtrieb auch nicht einfach mal so ausschalten.

Um sicherzugehen würde ich mir an Deiner Stelle eine nicht jagdliche Rasse aussuchen.

Mexchen
02.02.2009, 16:02
Uli, danke :)

Stuppi
02.02.2009, 17:20
Vielen Dank für die Antworten!
Das da einiges an Arbeit auf mich zu kommt war mir klar:) Das "sieht" man so nem Welpen ja auch nicht an, da hat auch ruhiges oder aufgedrehtes Verhalten nix zu sagen oder?! Die Elterntiere vererben doch solches Verhalten sicher auch.
Da könnte ich doch sicher auch mit Clicker Training was ausrichten.
Ist nur schwierig ne andere Rasse zu finden die sonst so gut passt. Denn es sollte was kurzhaariges sein, schlank, mittelgroß und auf jeden Fall ne Rasse die nicht überzüchtet ist(wegen Rassekrankheiten). Treu, darf ruhig mal etwas dickköpfig sein denn ich möchte gern auch mal was vom Hund lernen, was ich von meiner vorherigen Hündin noch nicht kannte. und sooft ich auch überlege ich bleib immer wieder beim Ridgeback hängen.:D

LG Stuppi

Shiva
02.02.2009, 17:36
Aber nur wenn Du KEINEN RR mit dem "irren" Blick erwischt hast...



...der "irre" Blick - da kannst Du Dich dann mal locker von der Idee verabschieden - der Hund braucht dann im Freilauf 100% Aufmerksamkeit. Und selbst dann ist es schon schwierig genug.

Jagdtrieb fällt unterschiedlich stark aus - der eine mehr, der andere gar nicht und der nächste ist die totale Rakete. Und mit reinem Training kann man den echten Jagdtrieb auch nicht einfach mal so ausschalten.

Um sicherzugehen würde ich mir an Deiner Stelle eine nicht jagdliche Rasse aussuchen.


Uli, darum schrieb ich ja "grundsätzlich". Denn grundsätzlich bedeutet "mit Ausnahmen"!

Darüber hinaus kenne ich auch Labbis, die vollkommen aus der Spur geraten, wenn irgendwas raschelt o.ä. Da geht dann auch nix mehr. Dieses Risiko besteht also bei weitem nicht nur beim RR.:)

LG Martina

dissens
02.02.2009, 17:41
Martina, auch hier gebe ich Dir Recht.
ABER: Wenn ich mir nochmal die ursprüngliche Anfrage durchlese und dazu mir die Äußerungen von Kerstin und Uli durch den Kopf gehen lasse (so unrecht haben sie ja nun nicht!) ...
... würdest Du dann nicht zustimmen, dass es durchaus (weitaus) geeignetere Rassen für die "Reitbegleithundschiene" gibt? Also Rassen, die qua Rassenspezifik eher auf das "Bei der Herde Bleiben" ausgerichtet sind als auf den Jagd(be)trieb?
Ich denke da an Hütehunde: Borders, Aussies ... (die können natürlich anderen Probleme bergen, auch klar)

LG
Tina

Shiva
02.02.2009, 17:44
Ja, natürlich!! Ich wollte mit meinem post auch nicht widersprechen. Falls das so ankam, nehm ich das zurück.

Es gibt ganz sicher geeignetere Rassen. Aber auch hier ist viel Erziehungs- und Gewöhnungsarbeit nötig. Das gilt meiner Meinung nach für alle Rassen, auch wenn es bei der einen oder anderen grundsätzlich leichter fallen mag - man weiß letztlich im Vorfeld nie, welches Exemplar man hat. Darum auch meine Bemerkung wegen des Labbis.

Auch kommt es für meine Begriffe auf das Pferd an. Hund und Pferd müssen auch zusammenpassen, um ein Team werden zu können.

Ach ja, und einen Hütehund würde ich persönlich gerade nicht nehmen wollen. Diese Umkreiserei, die viele Harzer Füchse oder Aussies an den Tag legen, kann auch nicht jedes Pferd ertragen und ich schon mal gar nicht, hehe. Aber dies nur am Rande.

Liebe Grüße

Martina mit
Bonny und Shiva

Pro-Hund
02.02.2009, 18:15
Uli, darum schrieb ich ja "grundsätzlich". Denn grundsätzlich bedeutet "mit Ausnahmen"!




Dann stimmen wir ja überein.

Abe rum auf das Zitat nochmals einzugehen:

Quelle Wikipedia
"
Ein Grundsatz ist eine Erkenntnis, Aussage oder Regel, welche die Basis für nachfolgende Überlegungen, Aussagen oder Tätigkeiten bildet.
Grundsätze und Systeme von Grundsätzen sind im Regelfall


allgemein (http://de.wikipedia.org/wiki/Allgemein) anerkannt und verpflichtend,
klar formulierbar,
nicht weiter reduzierbar (http://de.wikipedia.org/wiki/Reduktion),
konsistent (http://de.wikipedia.org/wiki/Konsistenz) und einleuchtend,
Hilfsmittel zur Gliederung komplexer Vorgänge oder komplexer Argumentation.

Anders als im Privatbereich werden im Juristendeutsch die Wörter „Grundsatz“ und „grundsätzlich“ jedoch relativierend verwendet - als übliche Richtschnur, von der in Einzelfällen auch abgewichen werden kann.
"


Also, wenn überhaupt dann eher grunsätzlich NEIN. Die Ausnahmen sind dann die bei denen es doch geht sie als Reitbegleithund zu führen...

baerbel.baumann
02.02.2009, 19:21
Hallo,
ich denke auch, dass der Hund eher schwerer am Pferd zu halten ist im Vergleich zu ner anderen Rasse oder Mix.

Aufs Pferd kommt es auf alle Fälle an. am besten man hat son nen alten Hasen, der das dem Hundl schon in aller Ruhe beibiegt.

Ich hab son 1000% Pferd. Seit sie jung ist. sie war immer schon so cool. Da gehts auch am Anfang oder wenn nötig mit Leine. Selbst wenn Hundl meint, sie müsse das Pferd einwickeln bleibst sie stehen und wartet, dass Frauchen das Hundetier wieder auswuzelt. Aber hab mal son Pferd, das ist ein Juwel.

Meine Hündin geht zwar nicht auf ner Fährte ab und auch nicht auf Geräusche, aber wenn ihr ein Reh vor der Nase vorbeiflitzt, dann ist nichts zu wollen. Ab-erziehen, wäre schön, wenn das so einfach ginge.

Also im Wald oder wildreichem Gebiet eben die Leine. Ich hab ihr beigebracht mit den Vorderpfoten auf meinem Fuß, der im Steigbügel steht zu kommen, dann ein Halsband (geht mit Geschirr nicht) mit nem Karabiner im Anbindering, dann kann man sie mit einer Hand anleinen.

Es gibt auch so Spezialleinen, die man von oben über Hundels Kopf stülpt. (Sabro hat auch welche).

Viele Grüße
Bärbel + Issa

Asim08
02.02.2009, 19:39
Hallo!
Den Traum RR als Reitbegleithund hatte ich auch!
Nun hab ich einen mit dem "irren Blick" erwischt und zwar so irre das ich nicht glaube das ich ihn im Wald ohne Leine jemals laufen lassen kann :(.
Ursprünglich dachte ich, es wäre möglich den Jagttrieb unter Kontrolle zu behalten wenn der Hund erst garnicht auf den Geschmack kommt, also keine Möglichkeit zum hetzen bekommt bis er "gefestigt" ist. Und bis zum 9. Monat meines Hundes hab ich auch gedacht das es klappt. Aber plötzlich innerhalb weniger Tage hat er ein solches Interesse bekommen an den Gerüchen im Wald ohne das er vorher überhaubt nur ein mal zum Jagen von Wild gekommen wäre. Der Geruch einer Spur allein hat schon gereicht um ihn unansprechbar zu machen. Und anscheinend gibt es bei uns im Wald alle 20 Meter eine Spur :eek:!
Nun arbeite ich schon einige Zeit daran mit Antijagttraining diese Ansprechbarkeit herauszuzögern, es ist schon besser geworden aber ich glaube nicht das ich es jemals schaffen werde ihn wirklich zuverlässig abrufen zu können wenn Wild SEHR nahe ist oder gar in Sichtweite.
Und so muss ich meinen Traum von RR-Reitbegleithund warscheinlich aufgeben...

aber wir üben weiter und die Hoffnung stirbt zuletzt...

übringens hatte ich vorher einen Schäferhund der nicht den kleinsten Ansatz zum jagen hatte- da konnten die Rehe 10 meter entfernt übern Weg springen- er hat nur dumm gekuckt. Er war der perfeckte Reitbegleithund! Aber sicherlich gibt es auch genug Schäferhunde MIT Jagttrieb!
Aber enpfehlen würde ich dir trotzdem auf jeden Fall einen Nicht-Jagthund!
Denn ich schätze die warscheinlichkeit SEHR viel höher ein den Jagttrieb eines (z.b.) Schäferhundes unter Kontrolle zu bekommen als den eines hochspezialisierten Jagthundes.

Viele Grüße, Asim 08

Shiva
02.02.2009, 19:47
Gut, Uli, dann eben so. :)

Ja, Bärbel, auch ich gehe mit Hunden und Pferden nicht auf volles Risiko. Ich habe sehr coole Pferde und auch sehr coole Hunde.
Ich reite sehr oft im Stockdunkeln aus oder auch durch den Wald, verwinkelte Wege und und ...
Aber DANN nehme ich die Hunde nicht mit. Die Hunde bleiben bei mir und laufen nicht weg, egal, was ihnen bisher begegnet ist.
Trotzdem ist es mir zu viel, im Dunklen auf Pferde- UND Hundegespenster zu achten. Ebenso verwinkelte Wege, Wald etc. Dies nur ohne Hunde.
Wenn die Hunde dabei sind, bleibe ich auf Strecken, die ich gut überblicken kann, um eben alles im Vorfeld einschätzen zu können.
Ein Restrisiko hat man eh immer, aber Überraschungen, die ich verhindern kann, möchte ich dennoch ausschließen.

Liebe Grüße

Martina mit
Bonny und Shiva

daani1983
02.02.2009, 20:27
Allerdings kommt das nicht von alleine, sondern erfordert eine Menge Arbeit durch Abstimmung und Feingefühl deinerseits.

Um einen Reitbegleithund ausbilden zu wollen braucht man erst einmal ein Pferd, auf das man sich zu 100 % verlassen kann. Dann vielleicht eine 2te Person, die den Hund an der Leine hat und zu Fuß geht, während Du auf dem Pferd sitzt und die Kommandos gibst, der Fußgänger hilft dem Hund dann vorerst, diese auszuführen.
Vielleicht besorgst Du Dir erst einmal Literatur zu diesem Thema und sprichst mit Leuten, die bereits Reitbegleihunde (idealerweise einen RR) ausgebildet haben, bevor Du Deine Entscheidung triffst.

Stuppi
02.02.2009, 20:45
Hallo, danke für die vielen Antworten.
Also mein Pferd ist auch schon älter (19) und auch sehr zuverlässig, meine vorherige Hündin hatte ich zwar sehr, sehr selten mit zu reiten mit(weil sie sehr auf Jagd war und allein ging das nie. Aber sie war aufgedreht und eifersüchtig auf´s Pferd und hat ihn oft angebellt aber das hat ihn total kalt gelassen. Also ich denk am Pferd sollte es nicht scheitern, und Leute die mitgehen würden hab ich auch. Ich denk aber selbst wenn bei einem sehr gut erzogenen hund, egal welcher Rasse, direkt vor der Nase ein Reh steht rennen die meisten nach, der eine länger als der andere.

LG Stuppi

nothle
02.02.2009, 20:59
Cool...es scheint...der Begriff "Der irre Blick" setzt sich durch ;)!!!

Aber Spaß bei Seite... man sollte sich einfach darüber im Klaren sein "Was wäre wenn...???"
Läuft ein RR am Pferd...ist es eine tolle Verbindung - die wie ArscX auf Eimer passt... es kann aber gaaaaaanz anderst kommen....

Und da muss sich der Hundebesitzer in spe einfach fragen - möchte ich einen Hund, der UNBEDINGT am Pferd mitlaufen soll....oder nehme ich die Möglichkeit...dass es so sein KANN als "nette Beigabe" zum Hund dazu.

Wer UNBEDINGT einen Reitbegleithund sucht...ist u.U. mit einer anderen Rasse besser bedient...

Ich gehe eigentlich mehr für die Hunde reiten...als dass die Hunde mich begleiten...wäre es nicht möglich, die Hunde mit zu nehmen...Wäre es in meinem Fall so gewesen, dass ich die Reitbeteiliigung (die sich zufällig aufgetan hat) abgesagt hätte und die Zeit lieber mit meinen Hunden bei "sicheren" Aktivitäten verbracht hätte...

LG Kerstin

nothle
02.02.2009, 21:23
Um einen Reitbegleithund ausbilden zu wollen braucht man erst einmal ein Pferd, auf das man sich zu 100 % verlassen kann. Dann vielleicht eine 2te Person, die den Hund an der Leine hat und zu Fuß geht, während Du auf dem Pferd sitzt und die Kommandos gibst, der Fußgänger hilft dem Hund dann vorerst, diese auszuführen.
Vielleicht besorgst Du Dir erst einmal Literatur zu diesem Thema und sprichst mit Leuten, die bereits Reitbegleihunde (idealerweise einen RR) ausgebildet haben, bevor Du Deine Entscheidung triffst.

naja...so lief es bei uns dann nicht ganz... die Hunde kannten beide Pferde - ich hab sie von klein auf hin und wieder damit konfrontiert - dann bin ich einfach aufgestiegen und los geritten.

Allerdings...konnte ich meine Hunde eben gut einschätzen...wie sie reagieren und sie waren auch recht sichere Begleiter wenn ich "zu Fuß" war.
Die Gewöhnung ans Pferd und die "Reitsituation" war dann auch sehr unkompliziert...insbesondere die "Kleine" hat mich letzten Herbst sehr begeistert...sie lief nach einer viertel Stunde...als wäre sie einfach dafür gebacken worden...:angel:

Allerdings habe ich auch die Möglichkeit weit ab von Straße, Verkehr und anderer Ablenkungen aufs Pferd zu steigen...daher konnte ich es mir auch sehr einfach machen...das Pferd ist auch sehr verlässlich...

Anderen Falls schadet es nicht, den Hund sehr langsam an die Situation zu gewöhnen... den Dicken hatte ich als Junghund häufig in der Reitbahn mit dabei - dort lernte er, wie es mit "Fuß" funktioniert und "Platz" wenn Mama auf dem Zossen sitzt :D

Ging auch gut.

LG Kerstin