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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Der Ridgeback als Modehund und dessen folgen



cockroach
01.06.2009, 14:26
Moin,

zunächst muß ich sagen, dass ich hier im Forum neu registriert bin, aber das ganze bereits seit 2,5 Jahren verfolge.
Wir halten selber seit dem oben genannten Zeitpunkt eine Ridgebackhündin, zu der sich im April des Jahres 2008 ein Rüde aus der Notvermittlung gesellt hat.
Die Fazination Ridgeback hält mich bereits seit 15 Jahren gefangen, seit dem mir die Rasse zum ersten Mal aufgefallen ist.
Ich war zu dem Zeitpunkt glücklicherweise noch nicht in der finanziellen Lage, mir einen solchen Hund anzuschaffen.
Ich sage bewusst glücklicherweise, da ich für einen solchen Hund, was dessen Ansprüche anbelangt, noch nicht reif war.
Wir haben 13 Jahre eine völlig andere Rasse gehalten, bei der wir in der Erziehung sicherlich viele Fehler gemacht haben.
Es waren Fehler, welche die von mir gehaltene Rasse sicherlich besser verziehen hat, als dies ein Ridgeback tun würde.
Wir haben über all die Jahre die Rasse Ridgeback nie aus den Augen verloren, uns mit dieser auseinandergesetzt und sie stets als unsere Traumrasse deklariert.
Ich bin, wie die meisten Ridgebackhalter sicherlich auch, zunächst der optischen Faszination,unbestreitlichen Schönheit und Eleganz der Rasse erlegen.
Heute weiß ich, dass dies zwar angenehme Begleiterscheinungen der Rasse sind, aber nicht zum Kauf einen solchen Hundes führen sollten.
Der Ridgeback fordert aus meiner Sicht eine große Portion Einfühlungsvermögen und Verstand seines Besitzers, um dessen Ansprüchen gerecht zu werden.
Aus meinen heutigen Erfahrungen heraus behaupte ich, dass die Rasse für Einsteiger in die Hundehaltung völlig ungeeignet ist.
Was mich zu diesem Thread führt, ist folgendes :
In der letzten Woche wurden wir telefonisch von unserer Tierärztin Kontaktiert, weil ein Ehepaar in ihrer Praxis auflief, welches ihren knapp 10 Monate alten RR Rüden einschläfern lassen wollte.
Hintergrund war, dass der Rüde die Besitzerin nach Schilderung der Halter angefallen haben sollte.
Der Anruf ging an uns, da unsere TÄ darüber informiert war, dass unser Rüde von Ridgeback in Not übernommen wurde und sie die Kontaktdaten erfragen wollte.
Im Laufe des Telefonats stellte sich heraus, dass Carlos, so heißt der "Kleine", einfach falsch gehalten wurde.
Im fehlten soziale Kontakte zu Artgenossen, Auslauf und eine ridgebackgemäße Erziehung.
Er wurde stets mit lauter Stimme angewiesen, zu tun, was man von ihm erwartet.
Fehlende Geduld schlugen sich hier in anschreien des Hundes nieder.
Wie ich aus eigener Efahrung weiß, ist zwar konsequente Erziehung gefordert, das anbrüllen des Hundes läuft allerdings aus meiner Sicht ins Leere.
Der Hund schaltet auf stur, ist verunsichert und wird mit Sicherheit nicht das tun, was der Halter erwartet.
Der "Angriff" des Hundes geschah nach Schilderung meiner TÄ aus folgender Situation heraus :
Carlos befand sich im Garten der Halter und sollte ins Haus kommen.
Etliche Versuche, dies auf vebalen Wege zu erreichen, waren nicht von Erfog gekrönt, worauf hin die Halterin den Hund mittels lautstarken Äußerungen und wild gestikulierend an die Leine nehmen wollte.
Carlos fasste diese Gesten und das ihm gewohnte Geschrei wohl als Aufforderung zum Spiel auf und sprang die Halterin an.
Der Hund wiegt bereits 40kg und ist mit seinen Ridgebackkrallen einmal der Länge nach den Oberkörper der Frau hinabgerutscht.
Ich denke, wir alle wissen, welche Spuren diese hinterlassen können.
Desweiteren hat Carlos dann noch den kleinen Finger der Frau mit seinen Zähnen erwischt.
Es war aber wohl, laut Aussage der TÄ, kein Biss sondern eine spielerische Handlung.
Diese Aktion war wohl der Tropfen, welcher das Fass zum Überlaufen brachte.
Dieser Hund sollte weg und wurde aufgrund dieses Vorfalls nun, seitens der Halter, als gefährlich für Kinder eingestuft.
Da die TÄ sich glücklicherweise weigerte, das Tier einzuschläfern, einigten wir uns dahingehend, den Hund unseren beiden RR's vorzustellen.
Das ganze fand auf neutralem Boden bei meiner TÄ statt, die diesen Hund seit dem Welpenalter betreut.
Ich begenete Carlos zunächst ohne meine Hunde und er kam völlig aufgeschlossen auf mich zugelaufen und ließ sich nach kurzen beschnuppern an jeder Stelle anfassen.
Wir ließen ihm noch etwa eine halbe Stunde Zeit, sich an meine Anwesenheit zu gewöhnen und führten dann zunächst meine angeleinten Rüden in den Garten.
Carlos war sofort im siebten Himmel und wollte spielen.
Mein Rüde, ja nun deutlich älter, sah die ganze Sache zunächst etwas distanzierter aber ohne jede Spur von aggression.
Nachdem die Leinen entfernt waren, begann der Hundetanz, in dessen Verlauf Carlos versuchte, meinen Rüden zu besteigen.
Ich kann es nicht anders beschreiben, aber mein Rüde schaute mich mindesten 5 Sekunden fragend an, bevor er Carlos kurz und bündig zeigte, dass er dies nicht dulden würde.
Carlos Verstand schnell, war kurzfristig schwer beeindruckt und näherte sich dann wieder mit Gesten der Unterwürfigkeit.
Die Fronten schienen geklärt.
Als meine Hündin hinzu kam war Action pur, ein wunderschönes Spiel dreier Ridbacks war zu beobachten, in dem mein Rüde definitiv das Sagen hatte.
Agressivität war nicht vorhanden.
Da es über Pfingsten schwer war, Carlos über Ridgeback in Not unterzubringen, riskierten wir es, nach Absprache mit der TÄ, Carlos bei uns Asyl zu gewähren.
Nach kurzem klären der Machtverhältnisse in unserem Garten herrscht seltsamerweise völlige Harmonie.
Carlos ist weit von dem Entfernt, was die Halter beschrieben, er ist nun wohl zum ersten mal ausgelastet und gefordert.
Er ist lammfromm, anschmiegsam und reagiert auf die Grundbefehle, wenn man sie mit ruhiger Stimme spricht.
Was mich am meisten Erstaunt, ist, dass er das Nachtlager der anderen Beiden ohne jeglichen Streß teilen darf.

Hier war definitiv der falsche Hund seitens der Halter gewählt worden, dessen Anspüchen man in keinster Weise nachkommen konnte.
So wie wir wissen, war Carlos bis zum heutigen Tag noch nicht von der Leine.
Die Ersthalter befinden sich im Rentenalter und es ist nicht meine Absicht, diese hier öffentlich anzuklagen.
Es sollte vielmehr ein Apell an die Züchter sein, bei der Vergabe der Welpen genaustens zu selektieren und alles daran zu setzten,un zu verhindern, dass der Ridgeback ein Modehund wird.

Wir gehen des Öfteren mit unseren Hunden in die Innenstadt von Leer, um die Hunde an größere Menschenmengen zu gewöhnen.
Im Verlauf dieser Spaziergänge werden wir sehr häufig auf die Beiden Angesprochen und gefragt, was das für Hunde seien.
Ich bin mittlerweile geneigt, zu sagen, es seien einfach braune Hunde, um zu verhindern, dass die Rasse sich ausbreitet und die Seiten von Ridgeback in Not weiter füllt.

Zu guter letzt sei erwähnt, dass Carlos bei uns ein neues zu hause gefunden hat.


Freundliche Grüße


cockroach

Feli
01.06.2009, 17:04
Ich freue mir gerade ein Bein aus........

Nach dem Telefonat eben mit cokroach kriege ich das breite Rundumgrinsen nimmer ausm Gesicht!


Carlos du "gefährlicher " Jungrüpel......das haste genial hinbekommen.

Die Mädels und ich freuen uns auf ein leckeres Eis in der Trainings(Fußgänger-)zone in Leer!!!

Claudia05021974
01.06.2009, 17:15
liebe schabe, danke für diese ausführliche schilderung dessen, was ihr erleben durftet (musstet).

über den "modehund" RR gibt es hier schon etliche threds, ebenso über die auswahl der "neuen hundeeltern", züchter -und deren auswahl als interessent-, züchter -und deren sorgen, nöte, bedenken,...zur welpenelternauswahl- sowie z.t. ähnliche geschichten von gestrandeten hunden und ungeheuerlichkeiten, die so in "unserer" welt geschehen.

es freut mich, dass der "kleine" bei euch unter gekommen ist. durch das verschweigen des rassenamens deiner hunde erreichst du nicht viel (ich gestehe aber, dass ich den vollen namen "rhodesian ridgeback" auch nicht jedem fünfmal deutlich vorspreche...ridgeback muss dann reichen ;)), auch dadurch, dass welpen nicht an rentner vermittelt werden, ändert sich nichts, oder dadurch, dass verantwortungsvolle züchter interessenten noch besser sieben und nach ihrem gusto auserwählen.
die sch**ß vermehrerei muss aufhören. wie das zu schaffen ist? keine ahnung!
da gibt es glaube ich kein rezept für. mode ist nunmal eine massenbewegung...und wenn sich eine masse erstmal bewegt...........

cockroach
01.06.2009, 17:39
Hi,

kurze Korrektur,

ich spreche mich hier nicht gegen die Vermittlung von Welpen in Rentnerhände aus.
Ich werde mich hier kaum mit einer ganzen Generation überwerfen, in dem ich diese als ungeeignet darstelle.
Ich wollte lediglich zum Ausdruck bringen, dass man sich als Züchter genaustens Anschauen sollte, ob man die Zielperson als geeignet erachtet.
Da empfinde ich die Aussagen von Feli, was die Selktion anbelangt, sehr erfreulich und richtig.
Für mich definiert sich das Wort Zucht über das Interesse, die Rasse durch Selektion der Zuchtiere zu erhalten oder zu verbessern. Profit darf da nicht im Vordergrund stehen.
Leider sehe ich das bei der Zuchtstätte, aus welcher Carlos stammt, als profitorientiert an.

Den Namen der Rasse verschweige ich nicht, ich bin nur geneigt, dies zu tun.

Wie auch immer, die Situation ist fürs Erste gerettet und wir freuen uns riesig darauf, künftige Aufgaben anzufassen und zur Zufriedenheit von Hunden und Haltern zu erfüllen.
Sicher werden noch etliche Anfragen zur Haltung eines Rudels folgen müssen und wir hoffen, auf die Hilfe des ein oder anderen bauen zu können.

Liebe Grüße

cockroach

Melle NT
01.06.2009, 18:05
Hallo allerseits,

freut uns zu lesen, dass der "Kleine" so schnell ein neues Daheim gefunden hat, in dem er artgerecht aufwachsen kann.
Mich macht es immer sehr traurig, dass manche Hundebesitzer als erste Möglichkeit bei Problemen das Einschläfern lassen in Betracht ziehen. Ein Hundetrainer hätte sicher helfen und beraten können.
Wobei ich dafür bin, dass VOR Anschaffung eine Beratung stattfinden sollte, welche Rasse in die Familie passt. Nicht jeder Hund passt zu jedem Besitzer. Manche Menschen sind lernfähig und -willig, andere nicht.

Was es heisst, einen Ridgeback selbst zu haben, erfahren wir nun seit 4 Wochen. Wir sind hundeerfahren, haben einen alten Dobermann daheim, der sehr gut erzogen ist und sehr lieb.
Uns fasziniert die Rasse Ridgeback schon lange und wir haben viele Bücher gewälzt und uns Gedanken darüber gemacht, ob wir fähig sind, einen solchen Hund zu halten.

Was wir gelernt haben: ein Ridgeback ist anders als alle anderen Hunde und benötigt darum eine andere Behandlung. Das zu lesen ist eine Sache, es zu leben eine andere.

Die Ridgeback Hündin, die seit 4 Wochen bei uns lebt ist schon älter (9) und in keinster Weise ein Problemhund.
Ich muss sagen: sie erzieht uns. Sie zeigt uns, wie sie behandelt werden möchte und muss.
Strenge Worte, wie beim Dobermann, führen zu nichts.
Durch Konsequenz, aber stets freundlich und motivierend, klappt das, was wir von ihr möchten, zumindest meistens.
Sie sucht Kumpel, keine Chefs.

Natürlich haben wir das "Sagen", sie darf nicht auf das Sofa und auch Küche während Kochen ist tabu. Sie hat sehr schnell verstanden, mit welchem Verhalten sie uns gefällt, und das ist ihr wichtig. Aber zu viel Strenge wird von ihr ignoriert.

Wir sind lernwillig und richten den Umgang danach aus, wie es am besten klappt und sie trotzdem glücklich ist. Gar nicht so einfach, wenn auf der anderen Seite ein Hund sitzt, der fast genau das Gegenteil ist, nämlich unterwürfig.

Was ich damit sagen will:
Ich hoffe, dass alle Menschen, die sich überlegen einen Ridgeback anzuschaffen, sich vorher gut beraten lassen und sich selbst gegenüber ehrlich sind, ob sie das erfüllen können und wollen.

Wir sind froh, ein solch freundliches liebes tolles "Übungsobjekt" zu haben, bevor es dann in ein paar Jahren an junge Ridgebacks geht (natürlich auch wieder welche in Not), die wir dann noch besser, weil geübter erziehen können, bzw. uns erziehen lassen *zwinker*.

Die alte Dame hat es uns ermöglicht, schnell zu lernen, wie, ob und warum ein Ridgeback gehorcht.
Falls es ein Problem gegeben hätte, wären wir sofort zu einem Hundetrainer gegangen, um zu erfahren, was WIR falsch machen.

Euch alles Liebe mit dem Zuwachs und Hut ab!

MelleNT

Bonsai
01.06.2009, 19:00
Danke für die Schilderung eurer Erlebnisse, und DANKE für euer Engagement!!! *hut ab*

Esther mit Caneesha

ajamu66
01.06.2009, 19:39
Hallo Kakerlake,

netter Bericht und superschön, dass Carlos ein vernünftiges Zuhause bekommen gefunden hat.

Was du anprangerst ist leider rasseübergreifend ein Problem, das auch vor Exoten nicht halt macht. Dann oftmals mit weiterreichenden Folgen.

Ich wünsch euch viel Spaß mit eurer Dreiergang.

boerdy
01.06.2009, 21:21
wow... was können hunde doch glück haben !
und euch drücke ich die daumen, daß die harmonie im rudel bestand hat ! :angel:

herzliche grüße aus dem norden ! ganz aus der nähe :blink:
*gerührt bin*

galathee
01.06.2009, 21:52
Hallo Cockroach,
danke für den Bericht. Schön, daß der junge Carlos bei Euch ein Zuhause gefunden hat. Klasse !

Du sprichst die Selektion der künftigen Welpeneltern an. Dazu möchte ich gerne fragen, ob Carlos von einem Vermehrer stammte, oder von einem seriösen Züchter. Ich will hier bewußt keinen Thread auf "VDH yes oder no" umwidmen. Aber es ist hinglänglich bekannt, daß Vermehrer einen Hund auch am Telefon verkaufen und daß seriöse Züchter sich mit der Auwahl Mühe geben und auch Interessenten ablehnen. Falls Du meine Frage nicht hier beanworten möchtest, dann gerne auch per PN. Bin einfach nur neugierig.

Generell sehe ich die Tatsache 'Rentnerehepaar' nicht als pro oder contra Kriterium, denn es kommt darauf an, ob sie Erfahrung mit Hunden haben, welche Erziehungsmethoden sie kennen/anwenden, etc. Ich möchte dies ebenfalls nicht zum Thema machen.

Das mit dem Modehund stimmt. Deine Ausweichantwort 'brauner Mischling' ist passend, wird aber diese Tendenz nur geringfügig einbremsen. Leider. Was abschrecken könnte wäre 'permanenter Kläffer', 'kaum stubenrein zu bekommen', 'unruhig und chaotisch', 'stinkt wie ein Raubtier', 'stark haarend' oder ähnliche Horrorstories.

Shiva
02.06.2009, 08:54
Puh, ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich musste beim Lesen des Eingangsposts ein paar kleine Tränchen verdrücken, so hat mich das gerührt.

DANKE an den threadersteller. :)

Liebe Grüße

Martina

McQuag
02.06.2009, 17:29
Wow, mir ging es wie Martina. Die Geschichte von Carlos ist wirklich bewegend und zeigt, wie schwer es sein kann einem Hund einer speziellen Rasse gerecht zu werden. Ich hoffe, dass wir unseren "kleinen" Ayubu halbwegs richtig erziehen und er sich wohlfühlt. Sagen kann er das ja nicht. Während ich das schreibe liegt er auf seinem Schlafkissen neben mir und grummelt im Schaf. Was er wohl träumt?

Alles Gute weiterhin mit Carlos und dem Rudel und meinen totalen Respekt für das Übernehmen der Aufgabe drei Hunde zusammen zu führen und zu halten!

Liebe Grüße, Frank

Amani HT
03.06.2009, 11:22
Da es über Pfingsten schwer war, Carlos über Ridgeback in Not unterzubringen

ich bin mal der Spaßverderber. Bist du dir sicher das du bei RR-in-Not angerufen hast und das dir niemand helfen konnte ? Ich habe die Erfahrung gemacht, das die Leute von RR-in-Not kein Privatleben haben und das man dort Tag und Nacht und auch an Feiertagen anrufen kann und es wird einem geholfen. Ansonsten gibt es einen AB und du hättest innerhalb kürzester Zeit einen Rückruf erhalten.

Aber es freut mich trotsdem das Carlos ein neues Zuhause gefunden hat

Feli
03.06.2009, 11:36
Dirk ja er hat Kontakt aufgenommen und es ist wie er sagte.
Ich selber wollte Carlos Montag abend abholen, da Freitag bis Sonntag
nicht in der Nähe aber da hatte der Kleine bereits sich ins Herz von Cockroach geschlichen.

So ist er gleich vom Vorbesitzer in die Endstelle gekommen und besser gehts nicht.

ulliinsa
03.06.2009, 14:04
Hallo Zusammen,

ich muss mal stänkern stänkern. Es freut mich das es Carlos jetzt besser geht. Jeder Hund hat es verdient den passenden Besitzer zu finden. Jedoch eins bringt mich echt zum Platzen!!!!!:devil::devil::devil:

Dieses ständige: Ein Ridgeback ist kein Hund für Anfänger. Es kotzt mich auf gut Deutsch echt an das ständig hier in diesem Forum zu lesen. Ihr alle Ridgeback Besitzer und Züchter, wer seid ihr? Übermenschen?

Nur zur Erklärung, wir haben einen knapp 11 Monate alten Ridgback Rüden (ohh Rüden) und es ist unser erster Hund (schluck) und? was ist dabei? jeder hat mal klein angefangen oder ihr etwa nicht? nicht jeder hat das Glück in einer Familie aufzuwachsen, die Hunde haben. Wir haben uns über 5 Jahre mit dieser Rasse beschäftigt, weil an erster Stelle sein Wesen stand, der uns so fazinierte. Erst jetzt haben wir die Möglichkeit einen Hund zu halten, da ich den ganzen Tag von zuhause arbeite, vorher wäre es nicht fair dem Hund gegenüber gewesen. Unser RR ist gut erzogen und läuft ohne Leine, jeden Tag. Wegrennen tut er nicht. Sind wir nur weil uns ein VDH Züchter einen RR gegeben hat (und sich nicht geweigert hat weil wir erstlinge sind) unfähig einen RR so zu erziehen und zu halten das es ihm gut geht und er trotzdem ein freundlicher und liebenswerter Rüde geworden ist?

was bildet ihr euch eigentlich ein? sorry für diese harte worte aber das musste jetzt mal raus, ich lese das schon viel zu lange immer und immer wieder. ja, es gibt menschen, die nichtmal einen Ridgeback oder gar eine andere Rasse halten sollten, sondern sich um ihr Orchideen kümmern sollten. Aber es gibt auch Menschen, die fähig sind, einen RR zu halten und zu erziehen. Also, macht mal die Bremse rein und denkt nach bevor ihr Euch als die Übermenschen der RR Besitzer hinstellt.

Grüße
Ulliinsa

komo58
03.06.2009, 20:53
Nach meinen Erfahrungen wird nicht nur der Rhodesian Ridgeback ohne Vorinformation und Verantwortungsbewusstsein ins Haus geholt, sondern andere Rassen auch, früher der Collie, eine Zeit lang die Huskys, letztens die Portugiesischen Wasserhunde.
Der Ridgeback gehört aber sicher zu den Hunden, bei denen dieses Verhalten gefährlich werden kann, denn er ist aussergewöhnlich schnell, stark und mutig. Aber was soll man tun, ausser sich den Mund fusselig reden?

cockroach
03.06.2009, 21:10
Ja Dirk, ich gebe Dir insofern Recht, als das der Verdacht Nahe läge, ich wollte mir den Kleinen unter den Nagel reißen, so süß wie er ist.:)
Ich hatte ihn vor dem Anruf bei RR in Not aber nicht zu Gesicht bekommen.
Ich schwöre , dass ich mir zunächst gar nicht vorstellen konnte, einen dritten Hund haben zu wollen Ich wollte zu diesem Zetpunkt nur helfen, dass King Carlos möglichst ganz schnell ein glückliches zu Hause findet.
Doch dann sah ich Carlos....:D, er kam, ich sah, er siegte.
Wie heißt es doch so schön : Ein Hund ist kein Hund, erst zwei Hunde sind ein Hund.
In diesem Fall sind es jetzt zu unserer Freude drei.
Ein erster Erfahrungsbericht vom Leben des kleinen Rudels befindet sich bereits in Arbeit.

Liebe Grüße

cockroach

cockroach
04.06.2009, 17:34
Hallo Zusammen,



Dieses ständige: Ein Ridgeback ist kein Hund für Anfänger. Es kotzt mich auf gut Deutsch echt an das ständig hier in diesem Forum zu lesen. Ihr alle Ridgeback Besitzer und Züchter, wer seid ihr? Übermenschen?




Grüße
Ulliinsa

Hi,

ich rudere mal so weit zurück, dass man natürlich nicht alles pauschalisieren sollte.
Es gibt sicherlich eine Menge verantwortungsvoller Besitzer, deren Ridgeback ihr erster Hund ist.
Ich bestreite Deinen persönlichen Sachverstand auch ganz sicher nicht und ich freue mich über jeden, der sich im Vorfeld ausreichend über die von uns gehaltene Rasse informiert.
Wenn Du dich also persönlich von mir angegriffen fühlst, bitte ich um Entschuldigung.

Ich denke, Du wirst mir aber anhand Deiner heutigen Erfahrungen mit Deinem Hund recht geben müssen, dass ein Ridgeback schon insofern etwas besonderes ist, als dass er seine geistige Reife wesentlich später erlangt, als man ihm dies körperlich ansieht.
Wenn man alleine diese Tatsache mit der Entwicklung eines Labradors vergleicht, muß man zu dem Schluß gelangen, dass besondere Ansprüche bezüglich der Haltung und Erziehung eines Ridgebacks gefordert sind.
Es dauert halt einfach etwas länger, einen verlässlichen Hund zu bekommen, als dies bei der oben genannten Rasse der Fall ist.

Ich halte neben meinen Hunden noch einige Reptilien und bin auch dort der Ansicht, dass ein Tiger-Netzpython nicht in die Hände von Anfängern gehört.
Es gibt einfach in Bezug auf beide genannten Tierarten Unterarten, welche für den Einsteiger bedeutend besser geeignet sind, um erste Erfahrungen zu sammeln.

Ich für meinen Teil bereue nicht, dass mein erster Hund eben kein RR war und ich Gelegenheit hatte, meine Fehler dort zu machen, wo sie nicht so weittragende Konsequenzen hatten, wie es bei meinen RR's der Fall gewesen wäre.

Freundliche Grüße

Helge

Feli
04.06.2009, 19:10
Liebe Ulliinsa,

mich verwundert dein agressiver Tonfall.
Hier in diesem Thread hat doch niemand was gegen Abgabe eines RR an Erstbesitzer gesprochen , zumal es hier für die Vorbesitzer keinesfalls ein Ersthund war.

Allerdings vermute ich , da es nicht nur zeitlich genau passt, dass diese Vorbesitzer genau die sind, die von mir keine Zusage bekommen haben!

gegen Ersthundler habe ich absolut nichts, wenn sie den Eindruck machen, sie seien geeignet sich auf einen RR total einzulassen und mit ihm gemeinsam zu lernen. Boerdy z.B. hat ihren Donkor von mir.

Also bitte bleib mal auf dem Teppich und überdenke deine Wortwahl.
Da findest du hier sicher geeignetere threads zum ausk.........

freundlichen Gruß
Feli

Chena
04.06.2009, 20:22
Züchter und Zuchtverband haben es in den Händen...
Viele möchten einen Ferrari, aber nicht jeder kann es sich leisten, einen zu kaufen...

Wendell Borton
04.06.2009, 21:54
Chena? Das verstehe ich nicht.
Und wenn du damit sagen willst, dass die Welpenpreise noch nicht hoch genug sind:
Dummheit geht nicht zwangsläufig mit Armut einher...

ulliinsa
05.06.2009, 09:50
Hallo Helge, hallo Feli,

wie ich bereits schrieb, musste ich mich mal ausk... Ich musste das einfach mal rauslassen. Helge, es betrifft nicht nur dich, mit deiner aussage, ein RR ist kein einsteigerhund. da kommen noch ganz andere her. wir waren laaange auf der suche nach einem züchter, der nicht diese (entschuldigung) "arroganz" an den tag legte.

Wir wussten von anfang an, das ein RR alles hinterfragt. noch bevor der kleine mann zu uns kam, haben wir ein langes gespräch mit einer Tierlehrerin gehabt, die uns mit Rat un Tat vom erten Tag an zu Seite stand. Das hat uns sehr geholfen. Ich denke das wir mit genügend verstand an das thema rangegangen sind.

Warum ich so "ausgeflippt" bin? Ich lese es immer und immer wieder und freunde von uns wollten auch eine RR Hündin haben (ist jedoch nicht ihr erster hund). lange quälerei bis wir uns kennenlernten und wir ihnen unsere züchterin an herz legten.

Ihr müsst mich ein klein wenig verstehen, vielleicht bist Du Feli ja auch so eine aussnahme, dass du wenn du interressenten hast, die noch nie einen hund hatten, für geeignet hälst ihnen ihren wunsch erfüllst. Freut mich, es sollte mehr von deiner sorte geben, die sich die leute erstmal anguckt und dann entscheidet. Doch unsere Erfahrung zeigt, das die meisten züchter schon beim wort "ersthund" einfach nicht zurückschreiben oder das gespräch gleich beenden.

Viele Grüße
Ulliinsa

Amani HT
05.06.2009, 13:38
Ja Dirk, ich gebe Dir insofern Recht, als das der Verdacht Nahe läge, ich wollte mir den Kleinen unter den Nagel reißen, so süß wie er ist.:)


das mit dem "unter den Nagel reißen" war von mir nicht impliziert.
Sorry falls mein Posting dies gespiegelt haben sollte. Es ging mir nur um eine allgemeine Feststellung, das die Ansprechpartner von RR-in-Not im Regelfall fast rund um die Uhr erreichbar sind oder sich melden so schnell es ihnen möglich ist.
Das es zu Pfingsten eine gewisse Zeitspanne gab, in der für dich niemand erreichbar war, hat Feli ja schon geschrieben.

Ansonsten freut es mich natürlich, wie schon geschrieben, das euch der kleine so "überrumpelt" hat und es ihm jetzt gut geht. :blink:

Pro-Hund
05.06.2009, 14:16
...

Wir wussten von anfang an, das ein RR alles hinterfragt.




Wie stelle ich mir das in der Praxis vor?

Gruß

Pro Frage

Chena
05.06.2009, 14:26
Nein Wendell, die Preise meine ich nicht... Viel eher, dass nicht jeder das bekommen soll/kann was er möchte. Wünsche kann man viele haben...

NicoleStef
05.06.2009, 14:39
Ich find´s einfach nur toll, daß der kleine Carlos so einen Volltreffer gelandet hat. Er scheint ein richtiges Glückskind zu sein, ich gönne es ihm von ganzem Herzen und freue mich über diese wunderschöne Geschichte mit Happy End. Mein Tag ist gerettet!!!!
Liebe Grüße an Cockroach, gut gemacht, so soll es sein!!!

Feli
05.06.2009, 17:04
ach Uliinsa,

verstehe du aber auch bitte, dass auch Züchter miese Erfahrung machen.
...und dann demenstsprechend sehr vorsichtig werden.

Es ist kein Witz wenn ich am liebsten immer nur "Wiederholungstäter" hätte, die ich schon lange kenne und bei denen ich weiß, wie sie mit den Hunden leben.

Das schwerste ist nicht die richtige Verpaarung etc....das schwerste bei der Zucht ist immer die bestmöglichen "Eltern" mit 2 Beinen zu finden!

Das MÜSSEN nicht immer die sein, die schon seit zig Jahren Hunde haben!

Paddy
05.06.2009, 20:27
oh ja,

Carlos geht es sehr gut. Er findet immer etwas neues interessantes.

Nur so einige Dinge wie Mp3 player, Schulhefte, Schuhe, usw. unserer Kinder geht es nicht mehr so gut.

Ich hoffe doch, daß unser Riesenbaby damit den Kindern das Aufräumen beibringt.
Carlos findet alles.:D

LG
Ariane,Gasira,Sahin+Carlos

galathee
05.06.2009, 22:22
Hallo Ulliinsa,
Du sprichst ein Thema an, zu dem ich mich äußern möchte. Die Definition 'Ersthundebesitzer'.

Ich denke, die Züchter unterscheiden zwischen 'uninformiertem Ersthundbesitzer' und 'informierten Ersthund...'.

Du gehörst vermutlich zu der informierten Fraktion, denn Du hast Dich über viele Jahre mit der Rasse, den Anforderungen und den Herausforderungen beschäftigt. Das ist eine andere Liga.

Daneben gibt es 'nicht Hundebesitzer', die sich sowohl Wissen angelesen und Erfahrungen gesammelt haben, aber nie Hundehalter waren. Mein Mann gehört dazu. Er erlebt die Hunde meiner Familie und er Nachbarn, sieht wie wir mit ihnen umgehen, geht mit ihnen alleine spazieren um und hat sicherlich einiges an Erfahrung gesammelt. Jedoch fällt auch er in die Kategorie Ersthundebesitzer, da er trotz ca 12 Jahren Umgang mit Hunden nie einen 'eigenen' hatte.

Wo zieht man die Trennlinie?

Ich denke wenn hier von 'Ersthundbesitzern' die Rede ist, daß die wirklich unbelesenen damit gemeint sind. Nimm es nicht persönlich und ordne Dich selbst in noch zu definierende Zwischenkategorie ein.

Hätte das gerne als OT markiert, um den Carlos Thread nicht zu 'verschmutzen'. Aber es funktionierte nicht :-(

cockroach
05.06.2009, 23:53
oh ja,

Carlos findet alles.:D

LG
Ariane,Gasira,Sahin+Carlos

Ich würde es so definieren :

Carlos ist halt ein Gebrauchshund, er kann alles gebrauchen.:)
Nun gut, ich gebe zu, dass er nicht alles seinem Zweck entsprechend gebraucht :D.

Ich danke auch noch allen für die netten Worte und dafür, dass Ihr unserer Freude teilt.

Liebe Grüße

Helge

shirotora
15.06.2009, 18:05
Ein schoener Fred. Ich denke Carlos hat wirklich Glueck gehabt. Er hat nicht nur ein schoenes Zuhause gefunden sondern auch noch 2 Erwachsene Ridgis von denen er lernen kann.
Alles Gute fuer Euch!!!