Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : gefrorenes Eis als Gefahr vor Ridgis
Sabine Schulz
22.12.2001, 01:03
Hallo,
ich war vorhin im Chat, und da hatten wir das Thema schlitternde Ridgis, weil meine Lucie gerne übers Eis schlittert um mit Stöckchen zu spielen und so weiter. Sollte ich es Ihr vielleicht besser verbieten, damit sie sich nicht sämtlich Knochen bricht ?
Ich freue mich auf ein paar Ratschläge.
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Liebe Grüße
Sabine
Hi Sabine,
meine Ridgis lieben es auch, über Eis zu schlittern. Sogar der Alte scharrt zur Zeit die dünne Schneedecke von zugefrorenen Pfützen, nimmt Anlauf und rutscht übers Eis. Bei zugefrorenen Tümpeln und Teichen achte ich darauf, daß die Eisdecke stark genug ist. Aber ansonsten....
Wollen wir unseren Hunden wirklich alle Aktivitäten verbieten, bei denen sie theoretisch zu Schaden kommen könnten? Irgendwann einmal verbieten wir ihnen das Leben, weil das ja unweigerlich mit dem Tod verbunden ist. Gefahren lauern überall, auch in Situationen, in denen wir garnicht damit rechnen. Vorgestern Nacht ist mein fünfjähriger Bansai beim Spielen mit seinem Kumpel im gestreckten Galopp gegen unser geparktes Auto gerannt; es ist das einzige Auto auf diesem Feldweg und seit Jahren stelle ich es beim letzten Auslauf an dieser Stelle ab; kilometerweit kein anderes Hindernis - und der Depp rennt dagegen. That´s life!
Aber vielleicht solltest du aus Sicherheitsgründen das STÖCKCHEN durch ein anderes Spielzeug ersetzen. Verletzungen im Maul-/Rachenbereich durch Stöckchen habe ich schon sehr oft gesehen. Es ist allerdings nicht einfach, einen für die Hunde akzeptablen Holzersatz zu finden - Holz fühlt sich eben einmalig an. Eine pfiffige Klientin hat aus robustem Stoff so eine Art Kondom für Stöckchen genäht ;) , auf dieses Teil sind die Hunde ganz wild!
Liebe Grüße,
Ute BB mit Kopfweh-Bansai
Ralph Schober
22.12.2001, 14:56
Bitte nachdenken - es ist ein ganz schönes Riskiko dabei!
Wenn ein RR im vollem Tempo auf Eis rutscht, ist er fast nicht zu bremsen.
Dazu kann es ihm die Läufe auseinanderreisen und er hat dann Zerrungen oder Sehnenrisse.
Das Risiko ist nicht nur auf Eis, sondern auf jeder glatten Fläche gegeben, als Parkettboden, Fliesen etc.
Besonders gefährlich bei Welpen und Junghunden, deren Bewegungsapparat noch nicht voll entwickelt ist.
Jeder Tierarzt kann da Schaudergeschichten erzählen.
Mit Pfotengrüssen von
Kimba & Rakor & Ralph
Jeder, der sich täglich mit Hunden beschäftigt, kann Schauergeschichten über irgendetwas erzählen. Ich kannte einen Hund, der an einem Bröckchen Trockenfutter erstickt ist (im Ernst!!)!
Die meisten Rhodesians bewegen sich auf glatten Flächen sehr vorsichtig. Es ist mein persönlicher Erfahrungswert, daß Hunde sobald sie den festen, rauhen Boden verlassen, sofort ihr Bewegungsmuster verändern, indem sie z.B. die Zehen aufspreizen. Das ist ein Reflex. Ich will damit sagen, daß es höchst selten vorkommt, daß ein Hund aus vollem Lauf und ungebremst aufs Eis gerät. Junge Hunde kann man z.B. an der Leine mit den unbekannten Bodenverhältnissen vertraut machen. Und wenn man tatsächlich so einen unvorsichtigen Hund hat, der sich auf Eis genauso wie auf dem Acker bewegen möchte, dann kann man es ihm ja verbieten! Den anderen, die sich anpassen können, sollte man diesen Spaß als Koordinationstraining ruhig gönnen.
Rutschige Grüße von der (fast ;) ) immer nachdenkenden Ute BB
Sabine Schulz
22.12.2001, 18:01
Hallöchen,
danke für die Antworten. Also ich finde mittlerweile auch, dass es nicht so schlimm sein kann den Hund schlittern zu lassen, da bin ich ganz Deiner Meinung Ute. Lucie bewegt sich auch sehr vorsichtig auf dem Eis und hat viel Spaß darauf und ich auch *lach*.
Mit dem Stöckchen finde ich das genauso, alle Hund und Wölfe und co. haben sie immer geliebt und gebraucht für die Zahnpflege und Zeitvertreib. O.k. es kann auch mal was passieren, dass habe ich schon live erlebt bei einer Ridegeback Hündin, da hatte sich ein Stock hinten oben am Gaumen eingeklemmt. Aber ich denke mir, solch eine tolle Sache kann man keinem Hund weggnehmen oder verbieten.
Es Millionen Menschen, die risikovolle Sachen machen, nur weil es Spaß macht. Wie von Ute gesagt, der Hund sollte auch seinen Spaß haben dürfen. Zumindestens bei Stöckchen und Eis (also das was Wölfe früher auch gehabt haben). ;)
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Liebe Grüße
Sabine
P.S.: und bitte nicht ausrutschen :-)))
Ralph Schober
22.12.2001, 23:22
Rutschige Grüße von der (fast ;) ) immer nachdenkenden Ute BB [/B][/QUOTE]
Liebe Ute,
du hast im Prinzip recht, wenn du fast ;-) immer nachdenkst...
Meine persönliche Erfahrung mit einem rutschverletzten Hund ist leider trauriger. Eine Freundin besitzt einen nun 8 Monate alten Golden Retriver.
Ihrem Hund riß es auf einem Parketboden die Läufe auseinander und seither hinkt der Hund unter sichtlichen Schmerzen, obwohl der Tierarzt alles mögliche versuchte.
Dabei wurde von Tierarzt ausdrücklich betont, dass glatte, rutschige Flächen für Hunde, insbesonders Welpen und Junghunde eine beträchtliche Gefahr bedeuten.
Von Zerrungen über Muskeleinrisse hin zu Gelenksverletzungen und Brüchen ist so ziemlich alles möglich.
Wir können unser Hunde nicht in Watte einpacken, ich muss als Jäger täglich damit rechnen, dass mein Hund verletzt wird, aber wozu ein Risiko eingehen, das nicht nötig ist?
Meine Freundin bereut es sehr, dass sie den Hund am Parkett zum Herumtoben animierte, sie gibt sich nun die Schuld am Leiden ihres Golden Retrivers.
Fact ist, dass wir beide beim Umgang mit Hunden Erfahrungen sammelten und dabei nicht umbedingt zum selben Schluss kommen.
Wünsch´dir ein Frohes Fest und Suchenheil für 2002!
Ralph
Ja, lieber Ralph, so lebt halt jeder mit und nach den Erfahrungen, die er gemacht hat!
Ich denke (Ups, schon wieder! Da kannste mal sehen...:p), daß es schon ein Unterschied ist, einen jungen Hund mit rutschigen Flächen vertraut zu machen (wie ich geschrieben hatte) oder ihn direkt auf solchen zum Toben zu animieren. In meinem Welpenkurs setze ich Brücken und Stege mit verschiedenen Neigungswinkeln aus Plexiglas ein, damit die Hunde frühzeitig lernen, sich auf solchen Flächen angemessen vorsichtig zu bewegen. Die Lernfähigkeit für Bewegungsmuster ist bei Welpen und Junghunden besonders stark ausgeprägt und sollte unbedingt ausgenutzt werden. Erwachsene Hunde tun sich da weitaus schwerer. Ich lerne eben lieber, mit Gefahren umzugehen als ihnen auszuweichen.
Jeder muß für sich persönlich entscheiden, welchen Risiken er seinen Hund aussetzen möchte und welchen nicht. Wer gerne zur Jagd geht, setzt bei der Bewertung von Risiken andere Akzente als jemand, der sich mit seinem Hund anderweitig beschäftigt. Wir Rettungshundler setzen unsere Hunde auch einem erhöhten Verletzungsrisiko aus; und niemand zwingt uns zu einer solchen Beschäftigung.
Wie gesagt, Unfälle können immer und überall passieren.
Mir fällt auf, daß die geliebten Hunde vieler besorgter Besitzer immer weniger dürfen, damit den Hundis ja nichts passiert. Die Grenze zum öden Leben im goldenen Käfig ist fließend und jeder von uns sollte in aller Ruhe überlegen, ob er die Risiken für seinen Hund realistisch einschätzt oder ob er manchmal vielleicht eher hysterisch reagiert. Worin liegt denn das Problem, einen vorsichtigen Hund übers Eis laufen zu lassen?! Und das Gleiche mit einem überdrehten Bällchen-Freak zu vermeiden?!
Zu den Stöckchen-kauenden Hunden und Wölfen von Sabine möchte ich noch anmerken, daß wildlebende Caniden ihre „Freiheiten“ mit einer sehr hohen Sterblichkeitsrate bezahlen! Das Leben unter naturnahen Bedingungen ist alles andere als idyllisch. Ziehen wir den Vergleich mit Wildtieren als Argumentationshilfe heran, so dürften wir unsere Hunde z.B. auch nicht von Ektoparasiten wie Flöhen und Zecken befreien... Das ist halt die alte Geschichte mit der Medaille und ihren beiden Seiten!
Schlaft gut,
Ute BB
Ralph Schober
23.12.2001, 05:54
Das Leben unter naturnahen Bedingungen ist alles andere als idyllisch. Ziehen wir den Vergleich mit Wildtieren als Argumentationshilfe heran, so dürften wir unsere Hunde z.B. auch nicht von Ektoparasiten wie Flöhen und Zecken befreien... Das ist halt die alte Geschichte mit der Medaille und ihren beiden Seiten!
Schlaft gut,
Ute BB [/B][/QUOTE]
Liebe Ute,
da fällt mir die alte Story mit den Ridgies im Ehebett ein, wir hatten mal einen echt ätzenden Beitrag dabei.
Heraus kam, dass fast jeder 2. Ridgie das eheliche Bett dem schnöden Hundekorb vorzieht.
Was meinst du als Expertin: wenn diese RR´s völlig naturnah gehalten werden, *kicher* ob die Besitzer dann noch GUT SCHLAFEN???
*grins* die entflohten und daher recht vergnügten
Kimba & Rakor & Ralph
Na ja, zumindest die Krabbeltiere leben dann naturnah: Nest ist Nest! *grins*
Du weißt ja, lieber Ralph, daß meine Hunde ebenfalls dem Lotterleben in menschlichen Schlafstätten frönen. Mein Sohn Adrian wurde einmal in der Schule von seiner Lehrerin wegen der vielen "Mückenstiche" auf seinem Arm angesprochen. Als echtes Biologen-Kind klärte er die Dame stolz darüber auf, daß dies FLOHstiche seien, und daß man diese an der Anordnung in Reih und Glied erkennen könne. Darüberhinaus seien Flohstiche nicht dramatisch, solange man keine Ratten im Hause hätte, denn dann könne auch die Beulenpest nicht ausbrechen! Im darauf unausweichlich folgendem Elterngespräch *seufz* gewann ich den Eindruck, daß es ein wenig an Verständnis für die naturnahe Haltung von Kindern fehlt.... ;)
Wir gehen jetzt raus, aber nicht auf´s Eis, denn dafür ist es nicht mehr kalt genug!
Hast du schon alle Geschenke eingepackt? Manche Männer denken ja, sie seien selbst Geschenk genug *feix*
So werden aus rutschigen schlüpfrige Grüße,
Ute BB
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