Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Frage Gift, Rasierklingen, Maulkorb?
Hallo,
Monika`s Frikadellenfund beschäftigt mich.
Hier in unserer Gegend werden des Öfteren mal Giftköder ausgelegt.
Rattengift, Rasierklingen, E605, alles schon dagewesen und so mancher Hund hat dabei sein Leben gelassen.
Und es kommt vor allem in schöner Regelmäßigkeit vor.
Nun gibt es Hunde, die sind durch nichts und wirklich nichts davon abzubringen, ALLES, was sie finden, aufzunehmen.
Der Hund läuft frei, verschwindet mal kurz im Gebüsch und kommt kauend und schluckend wieder `raus.
Selbst an der Schlepp, einmal kurz nicht hingeguckt, schon passiert.....und teils ekelhafteste Dinge verschwinden da auf Nimmerwiedersehen im Hund.
Ich habe das ganz große Glück, daß Horst nichts aufnimmt, was auf der Erde liegt, auch Leberwurstbrote läßt er liegen.
Sag`niemals nie, ich weiß, aber bislang hat er tatsächlich auch den größten Verlockungen noch widerstanden.
Er ist ja sowieso nicht so freßlustig, das beruhigt mich draußen dann enorm.
Ich hatte letztens eine Diskussion, da ging es um genau dieses Thema.
WENN der Hund ALLES, aber auch ALLES aufnimmt, was nicht niet- und nagelfest ist, teils sogar umdreht und 100 Meter weit zurückrennt, um an einer Stelle bsplsw. Aa(s) oder was immer zu fressen, obwohl es vorher verboten wurde......usw., Ihr wißt schon.
ICH würde einem solchen Hund einen Maulkorb anziehen, mir wäre die Gefahr einfach viel zu groß, daß ihm was passiert und ich daran die Schuld trage.
Schließlich weiß ich ja um diese Schwachstelle.....
Ich meine, WENN dem Hund was passiert, dann ist das doch eine Katastrophe, die leicht zu verhindern gewesen wäre.
Wie gesagt, ich würde es in jedem Fall so machen.
Wie seht Ihr das?
Bescheuert? Übertrieben? Oder das kleinere Übel?
LG, Suse
jalu-jindo
03.09.2012, 12:44
Hallo Suse,
also, mein Hund würde lediglich in zwei Situationen einen Maulkorb tragen müssen:
a) Ich hätte einen "Angstbeisser" beim Tierarzt, dann würde ich auf jeden Fall mit Maulkorb arbeiten schon wegen der Fremdgefährdung bzw. Eigensicherung.
b) Ich hätte einen "verhaltensauffälligen" Hund aus dem Tierschutz. Der müßte dann halt so lange einen Maulkorb tragen, bis die Ursachen in Zusammenwirken mit einem guten Hundetrainer gefunden und abgestellt hätten.
Natürlich habe ich Angst vor Gift etc. Aber es bleibt halt immer ein Restrisiko. Simba ist soweit erzogen, dass er, obwohl stets unter Hunger leidend, nichts aufnimmt wenn jemand von uns in der Nähe ist. Das haben wir trainiert.
Wenn er aber beim Freilauf/Spielen mit seinem Kumpels etwas finden und fressen sollte, da ist das ein Restrisiko für mich, das ich um der Lebensqualität meines Hundes eben eingehen muss. Wir erziehen uns unsere Hunde, packen sie zum Teil in Watte. Es waren freie Lebewesen, die vom Wolf abstammen. Diese Tiere sind uns in ihrer Entwicklung schon genug gebeutelt worden durch uns Menschen. Ihnen die "letzte" Würde zu nehmen und sie aufgrund unserer Angst vor Gift noch beim Freilauf oder Spaziergang mit einem Maulkorb zu versehen, das ist für mich eindeutig zuviel des Guten.
NfU. Barbara
Wieso nfu? :blink: Ich hab`doch nach Meinungen gefragt :).
Ich habe so ein nettes Exemplar hier, welches durchaus zeitweilig ALLES aufsaugt.
Aber ich habe auch das große Glück, ihn mittlerweile so gut zu kennen, dass ich weiss,
wann es wieder soweit ist.
Und dann gibt es den Maulkorb drauf und fertig.
Ist für den Hund entspannter und für mich und meine Familie auch. Zu unserem großen
Unglück reagiert der Wuff nämlich IMMER mit Durchfall und/oder Erbrechen, weil er
schlichtwegs nichts verträgt.
Ich habe lange mit mir gerungen, wie ich es angehe und bereue es nun nicht, dass ich
mich für den Maulkorb entschieden habe.
Achso, das beschriebene Szenario stellt sich vielleicht alle 2 Monate mal ein. Der Mauli ist bei uns
kein Dauerzustand.
Bei uns wurde vor ein paar Monaten Giftköder (mit Speck umwickelt) auf Grundstücke von Hundehaltern geworfen.... Es ist Gott sei Dank nichts passiert, da eine Besitzerin die Köder vor ihrem Hund gefunden hat und schleunigst due Polizei verständigt hat. Die haben allle Anwohner informiert, so dass die Köder sichergestellt werden konnten.
Zu der Zeit war eh Leinenzwang, so dass Becks nicht frei rumlief, sonst hätte er den Mauli sofort aufgekriegt.
Da die Leine aber dran war habe ich ca. 2 Wochen mit ihm zusammen "geschnüffelt":blink: und genau beobachtet was er macht.
Meiner Meinung nach ist eine Maulkorb gegenüber einer Vergiftung das kleinere Übel...
dasjulchen
03.09.2012, 16:46
Ich persönlich würde meinem Hund deswegen keinen Maulkorb anziehen.
Für mich geht das eindeutig zu weit.
Dann dürfte Niemand seinen Hund losmachen, weil auch dabei immer ein Restrisiko bleibt, dass er wegläuft und dabei unter ein Auto kommt.
Nichts für ungut, aber ich kann weder für mich, noch für meinen Hund, alle Gefahren des Lebens umgehen.
Wenn ich so ein verfressenes Exemplar hätte, würde ich aufpassen.
Es gäbe keine Schleppleine und ich würde viel trainieren.
Maulkorb kommt, wie bereits gesagt, überhaupt nicht in Frage!
Asani Hekima
03.09.2012, 17:13
mit dieser frage schlage ich mich auch schon eine ganze weile rum. kima saugt ja auch einfach alles in sich auf. in windeseile verschlingt er die dinge, beivor ich überhaupt die chance habe es ihm abzunehemen. ich hatte ihm erst einmal den mauli deswegen auf, dann musste er aber auf sein heissgeliebtes ballspiel verzichten - auch blöd :(.
angedroht habe ich es ihm schon oft :blink: aber eben.......
wegen der lebensqualität: muss er deswegen ständig an der leine laufen, damit ich einfluss auf sein "fressverhalten" nehmen kann, nehme ich ihm ja auch viel von seiner lebensqualität. kann er dafür frei laufen und springen, muss aber einen mauli tragen, denke ich, ist das das kleinere übel.
wie gesagt, bis jetzt konnte ich mich noch nicht dafür entscheiden, ihm den mauli dauerhaft zu verpassen, aber es könnte früher oder später dazu kommen, sollte er seine verfressenheit nicht ablegen oder kontrollieren lassen.
Ich weiß ehrlich nicht oder bin mir da nicht so sicher, ob ein Maulkorb tatsächlich eine derartig fürchterliche Einchränkung der Lebensqualität ist oder ob wir uns das nicht einreden, weil wir selber das so schrecklich finden und der Hund das also somit auch finden muß.
Mein Hund läuft immer ohne Mauli, trainiert habe ich den mal vor einem Jahr, seitdem hing das gute Stück im Schrank.
Neulich nun brauchte er ihn mal .
Was soll ich sagen, er hat die Nase `reingesteckt, hat ihn eine knappe Stunde aufgehabt und gut war.
Er hat sich benommen wie sonst auch, überall geschnuppert, Leckerchen bekommen, Wasser getrunken.....keinerlei Zeichen von Unbehagen zu erkennen gegeben.
Zugegeben, er sah.....befremdlich aus und ich hätte ihm das Teil schon gerne früher ausgezogen.
Weil ich es blöd fand :blink:.
Ich nehme lieber einen Maulkorb in Kauf als einen vergifteten Hund....
LG, Suse
Dany,
genau darum ging es mir.
Um völlig unkontrollierbare Freßmonster :blink:.
Ich denke nicht, daß Kima auf sein heißgeliebtes Ballspiel verzichten müßte....weshalb auch?
In so einer Situation machst Du ja aktiv was mit ihm und beschäftigst ihn.
Und da mit der Qualität.....einen Hund dauerhaft an der Leine, egal ob kurze oder Schlepp, zu lassen, damit er dies oder jenes nicht tut, hat auch nix mehr mit Lebensqualität und/oder artgerecht zu tun.
Dann lieber unbeschwerter, sorgenfreier Freilauf mit Maulkorb als lange Zeit an kurzer Leine.
LG, Suse
galathee
03.09.2012, 21:52
Ich denke auch, daß bei konkreter Gefahrensituation (also Giftköder im heimischen Umfeld) ein Maulkorb die bessere Lösung ist vs. Spazis an kurzer Leine. Lion nimmt nichts auf, aber Allegra (die Nothündin, die Hunger kennengelernt hat) ist noch nicht zuverlässig in dieser Sache.
Da fällt mir ein, daß keiner meiner Hunde jemals an Mauli gewöhnt wurde. Das nehme ich doch mal in Angriff für den Fall der Fälle.
Rumkugel
03.09.2012, 22:20
also, mein Hund würde lediglich in zwei Situationen einen Maulkorb tragen müssen:
a) Ich hätte einen "Angstbeisser" beim Tierarzt, dann würde ich auf jeden Fall mit Maulkorb arbeiten schon wegen der Fremdgefährdung bzw. Eigensicherung.
b) Ich hätte einen "verhaltensauffälligen" Hund aus dem Tierschutz. Der müßte dann halt so lange einen Maulkorb tragen, bis die Ursachen in Zusammenwirken mit einem guten Hundetrainer gefunden und abgestellt hätten.
a)habe ich
b)hab ich auch,gefunden und abgestellt ist süss!
Aus diesem Grund kann ich sagen,dauerhafter Maulieinsatz ist ganz sicher eine Einschränkung der Lebensqualität!
Kein Futterbeuteltraining(zumindest kein überraschender Abpfiff)keine
Leckerlie werfen,keine Futtertube,Juckreiz und nerven tut das Ding auch,bei optimaler Passform(etliche Modelle durch)was sitzt,lässt nicht genug hecheln,was hecheln lässt ist nicht 100%ig sicher,und Gewöhnung.
Mittel zum Zweck und zur Sicherheit,ja aber
doch so selten ,wie möglich.
Ich habe nen Karlie Maulkorb mit ausgeschnittener Front(natürlich nicht komplett) aber da geht Futtertube, hecheln und trinken. LG Cathy
Rumkugel
03.09.2012, 22:51
:Dok,ist vielleicht auch Hundeschnüssabhängig,bei meiner Schlabberlappensabberchnüss,mit Bollerkopp, ist es schwer!
Asani Hekima
04.09.2012, 12:32
Dany,
genau darum ging es mir.
Um völlig unkontrollierbare Freßmonster :blink:.
Ich denke nicht, daß Kima auf sein heißgeliebtes Ballspiel verzichten müßte....weshalb auch?
In so einer Situation machst Du ja aktiv was mit ihm und beschäftigst ihn.
LG, Suse
ja suse, und trotzdem, wenn ihm während des rennens ein toller duft in die nase sticht, lässt er dafür auch den ball ball sein, rennt zurück und verleibt sich erst das "gute" fresschen ein :eek:, der ball rennt ja nicht weg!
im zweifel kommt immer erst das fressen und erst dann das spiel, auch wenn er noch so gerne spielt. leider!
ja suse, und trotzdem, wenn ihm während des rennens ein toller duft in die nase sticht, lässt er dafür auch den ball ball sein, rennt zurück und verleibt sich erst das "gute" fresschen ein :eek:, der ball rennt ja nicht weg!
im zweifel kommt immer erst das fressen und erst dann das spiel, auch wenn er noch so gerne spielt. leider!
Bäh......DAS ist echt fürchterlich, sowas. So einen Hund hatte ich in meinem EP beschrieben. Und DAS kann echt gefährlich werden.
Ist jedenfalls hier bei uns so, eben wegen der häufig ausgelegten Köder.
Und die liegen zwar in einem gewissen Umkreis, aber doch jedes Mal woanders und sind, und das ist das richtig Miese an der Sache, immer wieder anders "verpackt"......mal ist es Hackfleisch, mal ein Brot, mal etwas Vergammeltes....
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