Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Zweithund aus Spanien
Hallo zusammen,
ich bin nicht so oft hier im Forum unterwegs und selber schreiben tu ich nur selten, aber nun hoffe ich auf ein paar Erfahrungsberichte. Es geht darum, dass wir zu unserer Ridgi Dame 3,5 Jahre alt gerne einen mittelgroßen Zweithund dazu nehmen möchten. Ich denke an einen etwa gleichaltrigen Hund. Ob Rüde oder Hündin steht nicht fest, obwohl ich eher zum kastrierten Rüden tendiere. Und da eigentlich auch schon ein Tier ins Auge gefasst habe.
Gibt es hier jemanden, der quasi einen ausländischen Hund hat kommen lassen, ohne ihn natürlich vorher zu kennen und natürlich auch nicht zu wissen wie es mit der "Hausdame" läuft. Da Baya aber verträglcih ist, ist das meine geringere Sorge. Vielmehr interessiert mich, wie der Alltag so aussieht während der Eingewöhnung. Der neue Hund kennt ja quasi auch nichts, kein Haus, keine Leine...Ich bin unsicher, inwieweit den Tierschützern möglich ist, Aussagen über den Charakter der Hunde zu machen, da sie im Süden auch unter ganz anderen Umständen leben. Ach so zwei Kinder springen auch noch rum bei uns 5 und 8 Jahre.
Ich möchte aber jetzt bitte keine Diskussion auslösen, warum ich mich nicht ans nächste Tierheim wende, das wäre alles viel einfacher u.s.w, das weiß ich selbst, habe ich auch schon gemacht, aber momentan ist kein passender Kanditat dabei und ich hab mich eben "verliebt" in einen Hund aus Spanien und ich fänd es super, wenn sich jemand findet, der damit Erfahrungen gemacht hat.
Vielen lieben Dank.
Liebe Grüße
Anja
ducaracer66
24.01.2013, 14:47
wenn du schon nicht hören möchtest das man auch in unseren tierheimen traumhunde findet dann bedenke: was ist wenn sich der neue nicht mit dem alten verträgt....du hast 2 kinder....was ist wenn er kinder beängstigend findet oder sie einfach nicht leiden kann....... setzt du dich in den flieger und bringst ihn zurück?
bei einem deutschen tierheim kannst du vorab schon mal probespaziergänge machen....kannst ihn mal übers wochenende mit nach hause nehmen um zu sehen wie es klappt.
Loca Sonique
24.01.2013, 14:56
Bei den Hunden in unseren Tierheimen kennt man meistens auch schon die Vorgeschichte und weiß woran man noch arbeiten muss.
Bei einem Hund aus Spanien würde ich grundsätzlich erstmal davon ausgehen, dass es ein wildlebender Hund ist/war, der möglicherweise erstmal so rein gar nichts an Erziehung oder Gehorsam kennt. Das wäre mir viel zu heikel, so einen Hund in eine bestehende Familienkonstellation mit Kindern und Hund zu holen. Viel zu viel Baustellen auf einmal.
Was spricht gegen einen Tierheimhund aus Deutschland? Es gibt ja mehr als eine Hand voll Tierheime hier :scept:
Und dann wären da noch die Mittelmeerkrankheiten. Die Hunde sind zwar 100% alle negativ getestet, aber die Krankheiten werden seltsamerweise immer wieder mal eingeschleppt.
galathee
24.01.2013, 15:22
Ich finde es toll, dass Du als Zweithund einen Tierschutz Kandidaten in Betracht ziehst.
Mir persönlich wäre ein unbekanntes Tier aus dem Ausland zu riskant bzgl. der genannten Faktoren (Verträglichkeit mit existierendem Hund und den Kindern, unklare Vorgeschichte). Ich würde eher die deutschen Tierheime in Betracht ziehen, wo man eine gewissen Kennenlern Phase haben kann. Es gibt so viele Tierheime, Deine Suche muss ja nicht auf das nächstgelegene beschränkt werden.
Leider landen einige der eingeflogenen Tiere aus dem Ausland in Tierheimen in Deutschland, da die o.g. Faktoren zuschlagen. Hierzu gibt es auch gerade einen Thread unter 'Notfälle'.
Hallo. ..
ich bin jemand der das aus diversen Gründen anders sieht als die Schreiber vor mir...
und ja. ..wir haben einen Hund aus Spanien zu unserer Ridgeback Hündin geholt und würden es so wieder tun :-)
allerdings war mit der Organisation abgesprochen dass diese ihn bei evtl Unverträglichkeit mit unserer Hündin weiter vermittelt. ..
LG
notemba
Hallo Anja,
wir haben ja auch eine Hündin aus dem Tierheim mit dem Unterschied, dass wir in ihr Land geflogen sind;-))))…Spaß beseite…zum „Einfliegen“ kann ich nichts sagen, aber zu Erfahrungen mit Tierheimhund an sich, in einem Land, in dem Hundehaltung oftmals auch anders verstanden wird, als in D.
Grundsätzlich finde ich, dass jeder Tierheim-/Nothund es verdient hat, ein gutes Zuhause zu bekommen, unabhängig davon, ob nun aus dem eigenen oder einem anderen Land.
Wie das organisatorisch ablaufen kann, wenn es wider Erwarten doch nicht klappen sollte mit dem „eingeflogenen“ Hund, weiß ich nicht, das müsstest Du (bzw. hast Du wahrscheinlich schon!) evtl. in Erfahrung bringen, aber ich denke, da werden auch die „Versender“ ihre Erfahrungen, wie damit umzugehen wäre, haben, wenn sie das nicht zum ersten Mal machen.
Wie Du, wollten wir einen mittelgroßen Zweithund aus dem Tierheim, Hündin/Rüde war erst mal egal. Wir hatten den Betreuern im Tierheim geschildert, was wir suchen und wie unser Inja so drauf ist und haben dem Urteil der Tierheimmitarbeiter bzgl. der Auswahl/Empfehlung eines geeigneten Hundes für uns vertraut. So kam unsere Jozi mit damals ca. 9,5 Monaten zu uns und sie kannte seit ihrer 5. Lebenswoche nur das Leben im Tierheim, also kein Leben im Haus, keine Kommandos (außer Sitz), kein Spaziergang an der Leine o. ä. Ob sie stubenrein wäre, konnte man uns nicht sagen, nur der Hinweis, die Hunde würden im Tierheim dazu angehalten, auf dem Gras ihr Geschäft zu verrichten.:confused:
Der Alltag mit ihr war eigentlich von Anfang an unproblematisch zunächst haben wir sie so wenig, wie möglich bedrängt und versucht, sie in unserem ganz normalen Tagesablauf mit unserem RR „mitlaufen“ zu lassen. Glücklicherweise hat sie sich von Anfang an stark an unserem Inja orientiert, allerdings ging wenig Initiative von ihr aus, es war ihr eben alles noch zu fremd und zu wenig vertraut. Sie schien zunächst wirklich ein Lamm, fast schon ein „Automat“ zu sein, es kamen fast keinerlei Reaktionen ihrerseits: keine Freude, keine Spiellust, keine Neugier, aber auch kein Jammern oder Fordern. Keinerlei Anzeichen für den neugierigen, lebhaften, spielfreudigen Hund, als der sie uns geschildert wurde…:scept:
Allerdings konnten wir zu unserer Freude beobachten, je länger sie bei uns war und je mehr sie anfing, sich zugehörig zu fühlen und uns zu vertrauen, desto mehr taute sie auf…irgendwann begrüßte sie uns freudig, wenn wir nach Hause kamen/morgens nach dem Aufstehen, erst zaghaft und unmerklich und heute überaus stürmisch…irgendwann fing sie an, mit Inja (und dann auch mit uns) zu spielen, erst zaghaft und heute ziemlich fordernd und stürmisch…irgendwann zeigte sie, wenn sie von sich aus etwas wollte - ergriff die Initiative oder brachte ihren Unmut zum Ausdruck….ihre Körpersprache wurde immer offener und selbstsicherer….:)
Baustellen waren, dass sie sich erst mal an alle möglichen Geräusche und Gegenstände eines Haushalts gewöhnen musste, da hat sie dann oft bei Unbekanntem gebellt. Uns gegenüber war sie – bis heute nicht! – kein einziges mal böse, aggressiv, hätte uns angebellt oder gebissen …Fremden gegenüber begegnete sie allerdings meist mit bellendem Lostürmen, vermehrt zu Hause, aber auch draußen – das hat sich zwischenzeitlich sehr sehr stark verbessert. :devil:
Außerdem liebt Jozi bis heute das Knibbeln, was ihr u. a. wohl bei der Stressverarbeitung hilft, worunter anfangs unsere Einrichtung teilweise stark gelitten hat. Mittlerweile knibbelt sie immer noch gerne (Stressabbau/Zuneigung zeigen), hat aber gelernt, dass sie dabei nichts kaputt machen darf – schon gar nicht Injas Hals:eek:
Autofahren hatte sie ja auch nie kennen gelernt und obwohl sie es bis heute nicht wirklich liebt, wie unser RR, der mit Freuden ins Auto springt, sind ihre Stresssymptome beim Autofahren komplett zurück gegangen und das Einladen lässt sie wohl oder übel über sich ergehen (das ließ sich auch bis heute – 9 Monate später - nicht „schönfüttern“), aber schließlich will sie ja mit zum Spazi….immerhin führte die Tatsache, dass sie gewohnt war, auf Gras zu pieseln, dazu, dass sie wirklich vom ersten Moment an stubenrein war und ihr Geschäft nur draußen verrichtete:p
Summa summarum würde ich sagen, manche Dinge kosten viel Zeit und Geduld, wie bei „normalen“ Hunden eben auch und man bekommt sie gut in den Griff und manche Eigenheiten werden wohl auch nie ganz verschwinden, welche das sein werden, keine Ahnung:confused:... z. B. wird unsere Jozi wohl immer sehr devot und beschwichtigend reagieren, wenn man ihr etwas verbietet, obwohl wir das in keiner Form gewaltsam machen…( und man bekommt bei ihrer sehr unverhältnismäßigen Reaktion oftmals selbst ein schlechtes Gewissen und hätte am Liebsten gar nichts gesagt oder ist gleich versucht, sie zu trösten…:blink:)
Andererseits hat sie sich zwischenzeitlich als eine sehr berechenbare, fröhliche, lernfähige, aufgeweckte, loyale, aber auch (trotz ihrer Zierlichkeit) zähe Hündin entpuppt (ganz wie von den Tierschützern anfangs beschrieben!!!) und Jozi ist die beste und schmusigste Kuschlerin der Welt!!!:kuscheln:
Zu ihrer positiven Entwicklung hat sicherlich sehr unser RR-Rüde, an dem sie sich orientieren konnte, beigetragen – sowohl beim Erlernen (für sie) neuer Kommandos, da hat sie richtig gehend bei Inja abgeguckt, was gefordert war und nachgeahmt – als auch was die Hausregeln und den Umgang miteinander anbelangte. Für uns war Injas Anwesenheit insofern von Vorteil, dass wir nicht zu stark auf Jozi fixiert waren und genau wussten, was Inja kann bzw. wie er reagiert, so dass wir nicht versucht waren, sie zu früh zu stark zu (über-)fordern…und wenn Inja mal ein „Platz“ ausführen sollte und sie halt nur ein „Sitz“ konnte, dann gab’s halt ein „prima Sitz“ und trotzdem Leckerli für sie….:rolleyes:
tbc...
....
Was die Einschätzung des Charakters eines Hundes durch Tierschützer anbelangt, kommt es m. E. ein wenig auf die Rahmenbedingungen in der Tierorganisation und wie der Hund dort gehalten wird an. Sollte es sich um erfahrene und meist gleichbleibende Betreuer handeln, halte ich diese schon für dazu in der Lage, nach relativ kurzer Zeit eine grobe zutreffende Beschreibung eines Tieres abgeben zu können, was natürlich nicht alle Alltagssituation eines Hundes außerhalb des Tierheimes abdecken, aber zumindest Tendenzen bzgl. Verhalten/Charakter aufzeigen kann.
Bei so Dingen wie „verträglich gg. Kindern bzw. mit anderen Hunden“ gehe ich mal davon aus, dass sie da belastbare Anhaltspunkte dafür haben, wenn sie das sagen und nicht leichtfertig/verantwortungslos einen Hund durch die Welt schicken, wenn sie wissen, dass eine derartige Konstellation auf ihn wartet, nur um ihn los zu bekommen, sonst wären es ja keine wirklichen Tierschützer.
Viel Glück bei Deiner Entscheidung und viel Spaß beim Zusammenraufen!:blink:
Viele Grüße
Simone
P.S. Sorry, dass es so lange wurde...:eek::blink:
P.P.S. …an das oben Geschriebene musste ich erst kürzlich denken, als Rosemarie in einem anderen Faden sinngemäß darauf hinwies, dass es häufig vorkomme, dass „Tierheimhunde“ u. U. erst nach einiger Zeit ihren „wahren“ Charakter offenbaren und insofern ziemliche Wundertüten sein können – da hat sie – gemäß unserer Erfahrungen – absolut recht!
Rumkugel
24.01.2013, 20:09
Also,ich habe eine Hündin aus Spanien und bin sehr glücklich mit ihr!
Es ist einfach toll zu sehen,wie dieses verschüchterte ,magere Bündelchen zu einer selbstbewussten fröhlichen Hündin wächst.
Dazu das wohlige Gefühl einen Hund aus einem echt miesen(mit deutschen nicht vergleichbaren)Tierheim gerettet zu haben.
Denn ,ja,das ist nicht uneigennützig,es befriedigt das Helfersyndrom...warum auch nicht???
Es muss nur auch der Backrount da sein.
bei uns heisst das,sie kleine musste nix können.
Sie kläfft? -Egal,Eigenheim
Sie kann nicht alleine bleiben? -Egal,immer wer zu hause.
Sie kann nicht Gassie gehen,weil Angst - Egal,sie kann erstmal in den Garten.
Die anderen mögen sich nicht(Ja,der Grosse fand sie sehr blöd!)? -Vorgesort mit Gittern und verhaltensregeln.
Sie mag keine Kinder? -Wir haben keine.
Sie ist Totkrank? - Nicht egal,aber wir sind drauf eingestellt und rechnen mit dem Schlimmsten.
Das liesse sich sicher noch fortführen. Man sollte auf vieles gefasst sein und einen Plan B haben.
Oder die Orga sollte!
Was ist,wenn es absolut nicht klappt? Hat die Orga einen Pflegeplatz?
Oder habt ihr eine Idee?
Ich wollte eine Bodeguera,die hätte ich hier nicht bekommen und überhaupt finde ich es schon seltsam,dass man als TH-Hunde-Adoptant anscheinend verpflichtet ist erstmal im deutschen TH zu suchen,aber als Zuchthundekäufer ist die moralische Verpflichtung verpufft sich um arme Kreaturen zu kümmern.
Nicht falsch verstehen,ich finde es absolut gut sich einen Hund beim guten Züchter zu holen,ich hätte selber gerne einen,würde sich nicht immer ne Notnase vorschieben.
Das muss jeder selber wissen.
Die Vorteile eines deutschen TH-Hundes sehe ich auch ein,aber pauschal verurteilen(wie es oft passiert) finde ich daneben.
Naja,alles in allem finde ich es toll einen Ausländer aufzunehmen,wenn man sich allem bewusst ist und sich auf alles einlassen kann:D
ich empfehle folgende lektüre :
http://www.amazon.de/Hunde-aus-dem-Ausland-Expertenwissen/dp/3930831813/ref=sr_1_7?ie=UTF8&qid=1359061592&sr=8-7
zweiaufeinenstreich
25.01.2013, 03:00
Hallo Anja,
erst mal freuts mich, dass du einen Nothund aufnehmen möchtest.
Mit Erfahrungen kann ich dir leider nicht dienen. Aber vielleicht könnte dir Marcos (mbruguera) hierzu schreiben. Er hat Verbindungen zu Spanien und kennt sich sicher mit Notorgas dort etwas aus.
Es wundert mich eh, dass er sich hier noch nicht zu Wort gemeldet hat.....
Ansonsten wünsche ich dir die richtige Entscheidung und viel Glück mit der eventuellen zusammenführung der Hunde.
LG
Heike
Hallo,
wir haben auch einen Zweithund aus Spanien, Ivo ein Bodeguero Ratonero Andaluz und wir haben es keinen Augenblick bereut.
Es gibt in Kranenburg, in der Nähe von Goch ein riesiges Tierheim, Albert-Schweitzer Tierheim, da sind fast nur Hunde aus Spanien und dem Ostblock.
Ich bin mit unserem RR Leon 4 mal hingefahren, hab lange mit der Leiterin gesprochen, wir bekamen ein freies eingezäuntes Gelände zur Verfügung und den Ivo hat die Tierheimleiterin für uns ausgesucht, ich wollte eine ältere ruhige Hundin und bekam einen jungen Terrier.
Ivo ist ein kleiner Sonnenschein, sehr sozialverträglich und wenn er unsicher ist orientiert er sich an Leon.
Übers Internet würde ich keinen Hund auswählen, das kann unglücklich für alle enden.
Gruß
Elke
wir haben sehr lange auslandstierschutz gemacht und ich bin "geheilt"!
wir haben in deutschland weiß gott genug tierschutzfälle, als dass man sich einen hund aus dem ausland holen muss.
es ist wie mit den welpenproduzenten: für jeden hund, den man dort holt, rutscht ein neuer nach.
müssen muss man nicht...aber man kann....
in Spanien ( und nicht nur dort ) sind es keine Tierheime, sondern Tötungen....
In unseren Tierheimen sitzen oft grosse, schlecht verträgliche Hunde, meist auch älter:
und das sind nunmal Hunde, die oftmals mehr Anspruch an den zukünftigen Halter stellen, als ein junger Hund
der aus irgendeinem anderen Land kommt...
Die meisten Orgas, die Hunde aus dem Ausland vermitteln, machen das über i-net;
das ist ja zb auch nicht jedermanns Sache, und ein Grund warum viele lieber ins Tierheim vor
Ort gehen.
Ich weiss nicht, warum es immer schwarz-weiss sein muss...
auch einen Hund aus Spanien aus der Tötung zu holen, ist meiner Meinung nach ne gute sinnvolle Tat,
und nicht besser oder schlechter als einen aus einem dt. Tierheim zu nehmen...
notemba
Ich weiss nicht, warum es immer schwarz-weiss sein muss...
auch einen Hund aus Spanien aus der Tötung zu holen, ist meiner Meinung nach ne gute sinnvolle Tat,
und nicht besser oder schlechter als einen aus einem dt. Tierheim zu nehmen...
notemba
eine gute tat, weil der nächste nachrutscht dann den knüppel über den kopf geschlagen kriegt?
Hallo Anja,
in eurer Konstellation (Kinder und schon vorhandener Hund) würde ich bei dem Wunsch nach einem Zweithund aus dem Ausland immer mit einer Notorga zusammenarbeiten, die über Pflegestellen vermittelt (Far from Fear, Windhundhilfe e.V., etc.). Da du dich ja nun schon "verliebt" hast - kläre es ab, sprich mit der Orga, was im Fall der Fälle wäre, wenn es nicht klappt. Vielleicht gibt es ja den Fall B, falls nicht, würde ich zu Gunsten des Tieres verzichten.
Wir drücken die Daumen.
Lg,
Steffi mit Luna und Pepper und Xelina tief im Herzen
jalu-jindo
25.01.2013, 11:59
Hallo,
Du bist Dir sicher, dass Du Dich anhand eines Fotos in einen Hund aus dem Ausland verliebt hast ? Naja, ich bin ja schon etwas älter. Bei mir startet das Verliebtsein noch dadurch, dass wenn man einen Mensch und hier in diesem Falle ein Tier direkt vor einem steht und sich ein Gefühl breit macht. Ich will nicht sagen, dass ich absolut keinen Hund aus dem Ausland holen würde, könnte ich auch gar nicht, unser Jindo Rüde kam aus Korea.. aber ich käme niemals im Leben auf die Idee anhand eines Fotos oder einer Geschichte ein mir fremdes Tier in ein fremdes Land zu holen.
Sollte der "Erbfall" eintreten und ich würde irgendwo im Ausland über einen Hund stolpern, aus welchem Grunde auch immer, und es würde "klick" machen und alles passen, ja dann würde ich dafür sorgen, dass er mit mir nach Hause kommt und zwar mit allen Konsequenzen.
Ich kaufe im Übrigen überhaupt keine Tiere übers Internet und schon gar nicht bei Ebay, auch nicht bei Züchtern, die unsere innig geliebte Rasse bei ebay wie "warmes Bier" anbieten.
Ganz einfach, weil ich gerade ,wenn es um ein Lebenwesen geht, den persönlichen Kontakt, sei es zu einem Züchter, einem Tierheim oder einer Notorganisation bevorzuge.
Barbara
Hallo Leute,
vielen Dank für Eure ganzen Antworten. Damit habe ich nicht gerechnet.
Ein ganz großes Danke an Simone, für den ausführlichen Erfahrungsbericht, auf solche Antworten habe ich gehofft:blink:.
Natürlich ist mir klar, dass es viele Risikofaktoren gibt bei einer " Auslandsadoption", deshalb tu ich mich auch etwas schwer damit und hätte gerne mehr Erfahrungsberichte gelesen, statt mal wieder hier eine Grundsatzdiskussion auszulösen und von dem ein oder anderen einen aufn Deckel zu kriegen:motz: Ich finde man kann das alles nicht so schwarz weiss sehen. Der Hundekandidat, der mir gefällt wird von einer seriösen Tierschutzorganisation vermittelt, ist negativ auf Mittelmeerkrankheiten getestet und bereits kastriert. Meine Ansprechpartnerin kennt die Tiere persönlich, da sie öfter dort ist und meint, dass er gut hierher zu uns passen würde. Falls trotzdem schwerwiegende Probleme auftreten würden, die es unmöglich machen würden den Hund zu behalten, wäre für ihn in Deutschland eine Pflegestelle der Organisation frei.
Mir geht es eigentlich darum zu erfahren wie es bei Euch so gewesen ist, welche persönlichen konkreten Erfahrungen ihr mit einem "eingereisten Südländer" gemacht habt. Auch negative Beispiele, ich versuche mir so gut wie möglich ein Bild zu machen. Dankeschön.
Liebe Grüße
Anja
Rumkugel
26.01.2013, 09:17
eine gute tat, weil der nächste nachrutscht dann den knüppel über den kopf geschlagen kriegt? Meinst du echt ein spanischer Jäger,der ungeliebte Hunde tötet oder aussetzt interessiert sich dafür was mit denen passiert?
Ob sie in Deutschland enden oder elendig verrecken?
Meine Hündin(übrigens auch eine Ratonero Bodeguera) kommt aus einem TH mit 600 HUnden,im Jahr werden vielleicht 10 nach DE vermittelt,die Zahl der dort lebenden Hunde steigt stetig,auch aufgrund der finanziellen Situation der Leute in diesen Ländern.
Ich denke nicht,dass das eine das andere beeinflusst.
Ansonsten müsste man sagen,dass man keinenVermehrerhund von RR in Not aufnehmen darf,weil dann rutscht ja auch der nächste nach.
Ich kenne deine Erfahrungen nicht aber so pauschal kann man das sicher nicht sagen.
Zu den ERfahrungen ,meine Ausländerin hat mir uf meine Matratzen gepinkelt und ist auch immer nochnicht Stubenrein:rolleyes:,könnte durchaus auch noch etwas dauern,bis wir da bei 100% sind.
Sie hat immerhin gelernt sich in ihrem Aufenthaltsbereich zu lösen,das kann durchaus schwierig sein.
MMK (weisst du vermutlich) können durch einen einmaligen Test nicht absolut ausgeschlossen werden.Im Endefekt könnte der Hund trotz negativem RTest immer noch erkranken.
Aber,vor Krankheiten kann man sich nirgens sicher sein.
Die option mit der freien Pflegestelle hört sich gut an.Wenn alles seriös ist,und du weiss worauf du dich einlässt würde ich es wagen:)
Guten Morgen,
mit Erfahrungswerten innerhalb der Familie können wir dienen:
1. Inu, Mix-Hündin,Herkunft spanische Tötungsstation, mit knapp 2 Jahren nach D, Trotz negativ Testung auf Mittelmeererkrankungen in Spanien schwer in Deutschland an LSH und Babeliose erkrankt. Zeit ihres kurzen Lebens sehr auf medizinische Hilfe angewiesen. Letzendlich verstarb sie nach knapp 2,5 Jahren an ihren schweren Erkrankungen. Verhaltenstechnisch eine Jägerin vor dem Herrn, Stubenreinheit war auch lange ein Thema, zu Menschen total lieb, sehr, sehr selbstbewusst, Artgenossen pinzipiell verträglich, eine sehr gewitzte und offene Hündin
2. Afra, RR-Hündin: Herkunft Tschechien. Alter bei Ankunft in D: 2 Jahre Eigentlich tolle Welpenstube, dann an miese Menschen vermittelt.Lebte lange im Zwinger, Ausbruch aus diesem, um sich selbst zu versorgen, dann Erfahrung mit Teletakt, gebrochene Rippen vermutlich aufgrund Tritten. Afra war schwer traumatisiert, autark, in sich gekehrt, kaum freiweilige Kontaktaufnahme in den erstem Monaten zu Menschen, ständig mit Nahrungssuche innerhalb und auch ausserhalb des Hauses beschäftigt. Extrem futterneidisch, Zeit um in der Familie in Deutschland anzukommen satte 2 Jahre. Heute extrem enge Bindung zu ihrer Familie und den dort lebenden Hunden, Menschen gegenüber sehr freundlich, dennoch territorial, mittlerweile auch sehr selbstbewusst, hat sich viel von dem Rüden im Haus abgeschaut und benötigt ihn dringend. Sie ist kernig, mutig und klaut immer noch bei Gelegenheit. :rolleyes: Empfindlich bei Berührungen, die sie nicht mag. Reagiert mit Abwehrschnappen, bessert sich aber. Verspielt, und eine Couchpotatoe, bei Bedarf aber in Bruchteilen einer Sekunde in Aktion.
3. Abeni, RR-Boxer-Mix: Herkunft ungarische Tötung: Alter bei Ankunft in D ca. 6 Monate, war stark untergewichtig, trotz Prophylaxe in Ungarn massiver Giardienbefall, nicht stubenrein , aber schnell gelernt, keine Beisshemmung, erst in sich gekehrt, dann hochdrehen. Keine Impulskontrolle, extrem Stressempfindlich, hochreaktiv, hyperaktiv, Zitat Trainerin: ein 5.000 Volt -Hund.:joker: Bei Unsicherheit Tendenz nach vorne, Gleichzeitig verspielt, witzig, schmusig, aktiv, neugierig, verträglich, manchmal zickig Kannte aber nix. Heute eine extrem aktive Hündin, die immer noch nach 2,5 Jahren in D viel Unterstützung und Management benötigt. Gesundheitliche Probleme bisher: Mit einem Jahr schwere SDU, schwaches Immunsystem, mit 2,5 Jahren Spondylose, empfindlicher Magen-Darm-Trakt. Sie ist Dr. Jekyll und Mr. Hide.
Das sind unsere Erfahrungen in extrem gekürzter Form.
Fazit: Es kann alles ganz toll laufen, aber auch grundlegend in die Hose gehen. Wer dann nicht bereit ist, Arbeit, Zeit und auch Geld in die Erziehung, Management, medizinische Versorgung zu stecken, wird scheitern. Klar gilt das auch für deutsche Nothunde und auch Welpen, aber ein ausländischer Hund ist nach meinen Erfahrungen noch ein anderes Ü-Ei.
Rumkugel
26.01.2013, 10:25
Ach,da fällt mir noch ein,die oft genannte tolle Sozialverträglichkeit,der Ausländer ist oft nicht vorhanden.
Ich kenne inzwischen viele Immigranten,die absolut auf Artgenossen verzichten können und das auch deutlich mitteilen.
Viele packen ihre Köfferchen aber eben erst aus,nachdem sie aus dem TH und bei ihren Leuten so richtig angekommen sind,das kann Monate dauern.
Meine Hündin(übrigens auch eine Ratonero Bodeguera) kommt aus einem TH mit 600 HUnden,im Jahr werden vielleicht 10 nach DE vermittelt,die Zahl der dort lebenden Hunde steigt stetig,auch aufgrund der finanziellen Situation der Leute in diesen Ländern.
Ich denke nicht,dass das eine das andere beeinflusst.
Ansonsten müsste man sagen,dass man keinenVermehrerhund von RR in Not aufnehmen darf,weil dann rutscht ja auch der nächste nach.
Ich kenne deine Erfahrungen nicht aber so pauschal kann man das sicher nicht sagen.
über 30 pflegehunde aus spanien, ungarn, polen, frankreich - soviel zur erfahrung. transportfahrten aus den ländern hierher und spendenfahrten in diese länder.
meine ansätze wären eher:
die deutschen th´s und not-orgas in ihrer arbeit hier in deutschland unterstützen
im ausland kastraprogramme unterstützen und aufklären, aufklären, aufklären.... - nicht die hunde nach deutschland holen
Rumkugel
26.01.2013, 11:31
die deutschen th´s und not-orgas in ihrer arbeit hier in deutschland unterstützen
im ausland kastraprogramme unterstützen und aufklären, aufklären, aufklären.... - nicht die hunde nach deutschland holen
Natürlich,aber in welchen deutschen TH hätte ich denn eine Bodeguera bekommen?
Und,ja aufklären und kastrieren ist absolut richtig,aber was wäre denn z.B mit diesen 600 Hunden dort?
Die holt dort keiner raus und es werden mehr und von Kastration werden es nicht weniger.
Doch vergasen?
Wie lautet denn eigentlich das Agument einen RR au einer Zucht zu holen,statt einen TS-Hund?
(Nicht das ich etwas dagegen hätte)
Wenn ihr mit allen Wassern gewaschen seid und wirklich bereit seid gegebenenfalls Enttäuschungen auszuhalten, dann tut es. Ich habe selbst einen Hund aus Spanien als Zweithund(Berger de Pyrenee-Mix). Ein Jäger unterm Herrn, sowas habe ich selbst bei den RR nicht erlebt, ein den Menschen als Reccource Verteidiger, etc...aber unglaublich sanft, intelligent und ein Schmuser, wie ich es gar nicht kannte bisher. Er hat mir schon den letzten Nerv geraubt, mich weinen lassen und mich sehr zweifeln lassen. ABER: mit jedem Tag und jedem neuen geschafften kleinem Ziel macht es umso mehr Freude. Und ehrlich gesagt: so gerne ich ihn mag, schwarze Tage habe auch ich...
Es ist ein Abenteuer, sich auf einen Hund einzulassen, den man gar nicht kennt. Aber in unserem Fall hat es sich voll gelohnt!
Und ich finde, dass mein Hund wenigstens nicht für mich gezüchtet werden mußte. Nur um mal provokant zu sein:p
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