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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Geile Gäule, eyh!



dissens
30.01.2013, 12:40
... und sooo tapfer!

Habe überlegt, das Ganze in Kürze unter "ich freue mich..." zu packen, aber ich freu' mich zu sehr, als dass es damit getan wäre. Also ausführlicher und mit Sonderplatzierung. Aber Vorsicht: Hat "Suse-Umfang" :p

Vorgeschichte:
Wir haben ja zwei Zossen: die Ziege (wird 19, dreijährig gekauft) und den Giraffanten (wird 9, vor 2 Jahren gekauft). Speziell mit dem Giraffanten hatte ich anfangs meine liebe Not, da er mich beim Führen, wenn ihn etwas (egal was!) erschreckte, stumpf umsemmelte und sein Heil in der Flucht suchte. Und diese 700 kg Riesenklepper rein physisch halten ... naja, probiert es mal :cool:!
Gut, daran, an Respekt, Vertrauen, Mir-Folgen haben wir viel und letztlich erfolgreich gearbeitet (hatte ich Euch mal gezeigt), so dass er inzwischen ein "normal" führiges Pferd ist. So wie die Ziege eben. "Normal führig" heißt in etwa: Nein, durch Silvesterfeuerwerk oder direkt am St-Martinsfeuer vorbei müssen wir nicht führen, aber Busse, Laster, Mähdrescher etc. sind soweit okay. Bzw. "wenn Mama sagt, dass die okay sind, na, dann werden sie das vermutlich sein". So etwa.
Weiter wichtig: Meine Pferde werden zwar selten geritten, aber auf Koppel bzw. Weide (die ALLEsamt außerhalb des Dorfes liegen, also Fußweg erfordern) kommen sie JEDEN Tag. Außer es herrscht wirklich zentimeterdickes Glatteis, das auch mit Umwegen nicht zu umgehen ist. Das ist aber selten der Fall. Letztes Jahr etwa gar nicht.


Letzte Woche schon hat das Giraffantentier seine Fortschritte (Dableib-Schritte) mal wieder unter Beweis gestellt: Ist doch, als wir gerade an dem super gefährlichen Gehölz vorbei waren (da sitzt immer wieder Wild drin), direkt neben uns ein Velociraptor hochgesprungen, um uns anzugreifen. Na gut, eigentlich war's nur ein Graureiher, der aufflog, aber für die PFERDE war's mindestens ein Velo... dingsbums. Ziege hopst los, will weg, Giraffant merkt daraufhin (die Leitungen sind bei ihm halt etwas länger ...) dass was nicht stimmt, hopst ebenso los ... und beide bleiben am Ende des Stricks auch wieder stehen. Braaav! Leckers! Marschordnung wieder herstellen, weiter nach Hause gehen.


Aber heute waren die beiden dann wirklich super-tapfer.

Heute ist es windig hier, stürmisch sogar. Ein Wetter, bei dem Pferde eben ein bisschen guckiger und nerviger sind als normal. Da bewegt sich viel, da werden ihnen Geräusche und Gerüche am laufenden Band zugetragen, da ist eben die Welt ein bisschen unheimlicher als sonst. Eigentlich ein Wetter, bei dem ich gerne den Gatten mitnehme, damit ich nicht beide Pferde gleichzeitig führen muss. Gatte ist aber im Ausland, raus müssen die Pferde trotzdem. Also ziehen wir los. Von links nach rechts: Ziege, Tina, Giraffant, Hund.

Mülltonnen kennen sie. Mülltonnen sind sogar manchmal lecker, also genauer gesagt sind die Leckers lecker, die man ab und zu darauf serviert bekommt. Mülltonnen sind also grundsätzlich okay.

Aber was ist das da?! :eek:
An einer Abzweigung, neben einer kleinen grünen und einer großen blauen Mülltonne, die brav in einer Einfahrt stehen, da LIEGT ein graues Tonnenmonster! Ein TonnenKROKODIL! Und das Monsterkrokodil sperrt in fieser Erwartung eines Pferdefleischfrühstücks auch noch das Maul auf! :eek::eek:

Giraffant tut, was er beim Gefährlichem VOR ihm immer tut. Bleibt erst mal stehen. Gut, Strick lang lassen, kurz zuppeln, wieder lang lassen, mit Körpersprache einladen ... Klappt, Giraffant ist bereit, sich das Ding von (etwas) näher anzugucken. Schritt für Schritt. Ziege auf meiner anderen Seite reagiert nun ihrerseits (vorrangig auf des Giraffanten Reaktion) und beginnt zu schnorcheln. "Ui, das ist ja wirklich gefährlich!":eek:.

Schön, überreden wir eben ZWEI Pferde, sich das Dingen näher anzugucken, Giraffanten einladen, Ziege neben mir bedeuten, sie solle sich mal abregen und die Schnorchelei stecken lassen (ja sie brauchen unterschiedliche Ansprache!), so nähern wir uns Schritt für Schritt. Selbst als sich das "Maul" des Tonnenkrokodils bewegt! (Wind! Alle Tonnen sind leer, die Mieter des Hauses vor ein paar Wochen ausgezogen).

Mein Ziel ist eigentlich die Fütterung direkt am Gefahrenobjekt. Aber als wir fast dran sind, sehe ich, dass der Nachbar langsam mit dem Auto ankommt. Da wir ihm den Weg versperren, breche ich ab. Kurzes Lob, umdrehen, weiter auf unseren Weg und aus dem Weg des Nachbarn. Und gerade, als wir umdrehen, und von den Tonnen WEGgehen wollen ... was passiert? Was MUSS passsieren!?

Richtig!

Die große BLAUE Tonne fällt ebenfalls laut scheppernd um. HINTER uns. SPRINGT also die armen Pferdchen AN!

Und die Zausels?
Ja sie erschrecken sich! Ganz arg sogar. Ja, sie hopsen! Aber, oh Wunder! Oh wunderbare Mistviecher! Nach Erschrecken, Hopsen und sich am Strick umdrehen, bleiben alle beide brav stehen! Prustend, schnochelnd, höchst erregt, aber sie stehen! HEUREKA!

Geile Gäule! Tapfere Klepper!

Lob, beruhigende Ansprache, alles wieder sortieren, weiter. Hosiannah singen. Nur nicht zu laut. Nicht, dass sie wieder erschrecken! :D


Leute, also PFERDEleute, ich WEISS, dass das eigentlich "gar nix Besonderes" ist. So dachte ich ja auch immer. Aber für mich, die ich zwar die ZIEGE recht sicher halten kann, die aber durchaus mehrfach (!) schon das Nachsehen (hinter dem abknatternden Giraffantenhintern) hatte, war das heute kein popeliger kleiner Quantensprung, das ist der Sprung aufs nächste HOCHHAUS!

Wollja! Musste ich mal loswerden!

LG
Tina

P.S.: Und, ja, der Große wird im Unterschied zur Ziege nicht am gepolsterten Normalhalfter, sondern am Knotenhalfter geführt. Soviel Ehrlichkeit darf sein. Aber sie ändert - für mich - nicht viel.

Quietschel
30.01.2013, 13:00
Tina, das ist toll.
Ein so schönes Gefühl, wenn man ihr Vertrauen spürt

Ich habe ja auch so ein Giraffantenmodell.
Wir sind schon mal in einen Graben gefallen nur weil ein zerknittertes Plakat im Zaun hing.

Also weiß ich mit welchem Hochgefühl Du nach Hause gegangen bist. :)

LG Suse

harmony1
30.01.2013, 21:53
Super :) Da bleibt das Dauergrinsen auf dem Gesicht kleben :blink:



Die Frage kommt bei mir auf : warum sind die Riesengiganten mit 700 kg, 1000 kg oder mehr eigentlich oft solche Hasenherzen?
Wir - das heisst Männe, hat auch so ein Exemplar - Friesen-AltOldenburger....:scept: und sein Kalter war ein Schrittdurchgänger bei 1200 kg war kein Halten, auch nicht mit Knotenhalfter.......

xelina
31.01.2013, 11:50
Super, da geht einem doch dann das Herz auf! Oh ja, ich kenne den Weg dahin auch sehr gut, Ramses ist/war auch so ein Exemplar! Unser "kleiner Junge" misst 1,78, ich weiß noch gut, wie "gefährlich" es war, über den Hof zu gehen, wenn dort ein Schlauch lag, über den man gehen sollte. Und als wir das nach einem Kilo Möhren, einer fast ausgekugelten Schulter und einem plattgetretenen Zehen geschafft hatten, hat so ein Oberdepp an dem Schlauch gezogen, just als wir drüber gingen. Gottseidank hatte ich die Longe dran, er blieb so abrupt stehen, stolperte über seine Füße und schlug auf die Seite. Er hat das ohne Blessuren überstanden und ich war auch ganz froh, dass ich nicht unter dem Pferd lag! Heute genießt er die zischende Schlange, wenn sie ihn abspritzt. Heute sind auch Mülltonnen, Gullideckel, Fahnen etc keine Raubtiere mehr, aber die Polizeisirene, die genau auf seiner Höhe losging, die war ihm letztens sehr suspekt, aber heute bleibt er dann schlichtweg stehen, macht keine Sprünge mehr.
Mein "Mädchenpferd" Sheila, 1,63, ist dagegen eine obercoole Socke, die kann nichts erschrecken, wenn Mama da lang geht, alles gut, die richtet das schon und verjagt alle Raubtiere. Aber bei ihr hatte ich den großen Vorteil, schon als Fohlen mit ihr zu arbeiten. Sie widerum läßt sich nicht von Fremden von der Weide holen, etc. Zuerst einmal muss jeder mit mir zu ihr gehen, quasi vorgestellt werden, dann ist alles ok. Ansonsten läßt sie den Esel raus.

Lg,
Steffi mit Luna und Pepper und Xelina tief im Herzen

dissens
31.01.2013, 13:35
Die Frage kommt bei mir auf : warum sind die Riesengiganten mit 700 kg, 1000 kg oder mehr eigentlich oft solche Hasenherzen?
Wir - das heisst Männe, hat auch so ein Exemplar - Friesen-AltOldenburger....:scept: und sein Kalter war ein Schrittdurchgänger bei 1200 kg war kein Halten, auch nicht mit Knotenhalfter.......

Zunächst mal ... "Schrittdurchgänger" - finde ich ZU geil:devil:. Jepp, inklusive Koppkino und nicht wegwischbarem Grinsen. Muss sich aber echt bescheiden anfühlen, wenn man DA dran hängt. Weil's einem so ALBERN vorkommt!


Ich weiß auch nicht, ob "die Großen" allesamt oder auch nur überzufällig häufig Hasenherzen sind.
Mein "Alter" (den ich 8jährig kennenlernte und der bis er 30 war bei uns blieb) war auch deutlich über 1,70 und so knackig der in seiner Jugend war, ein HASENHERZ war der nie im Leben!
Eher ICH, die ich ihn immer wieder davon überzeugen musste, dass nicht zwingend nötig ist, bei teils unsäglichen Bodenverhältnissen immer nur im Jagdgalopp durch die Gegend zu kacheln und dabei alles zu überspringen, was auch nur in der NÄHE des Weges liegt ...
Der war cool wie eine tiefgefrorene Hundeschnauze. Dem konnte man sogar ohne jede Sedierung maschinell die Zähne raspeln. Naja, eine Zeitlang. Dann fand der das doof und hat den Kopf hochgenommen. Nicht -gerissen, nur -genommen. Gaaanz gemächlich. Und dann oben gelassen. "Jungs, Mädels, jetzt ist mal gut!" Und daran änderten auch ZWEI Leute nix, die mit vollem Gewicht am Halfter hingen. (Ach, der Pferdegott hab' ihn selig, den alten Fusselrumpel!)


De facto aber stellen GROSSE Hasenherzen im Vergleich zu KLEINEN das größere, weil massigere und kräftigere Problem dar. Und da liegt die Krux! Ohne irgendwas verallgemeinern zu wollen, glaube ich zumindest EINIGE der Faktoren ausgemacht zu haben, die mir und dem Giraffanten das Leben so schwer gemacht haben (ich finde die Vergangenheitsform hier ... hoffnungsfroh :blink:)

1) Pferde, die sich erschrecken, reißen den Kopf hoch um sich Überblick zu verschaffen. Schön, wenn Stutchen (1,63 m etwa) den Kopf hochreißt ist das das Eine. Die überrage ich dann immer noch ab etwa Mitte Hals. Und stehe ihr dann eben im Weg. Wenn der DICKE (auch so etwa 1,78 m) den Kopf hochreißt, dann sind seine Augen auf etwa 2,30 m (hab's nicht nachgemessen), so ziemlich der ganze Rest des Pferdes ist ebenfalls höher als ich, und dann "über-sieht" er meine popeligen 1,76 m schlichtweg schon mal. Hey, wenn ICH gerade stark abgelenkt bin, übersehe auch ich manchmal die Katze vor meinen Füßen ...:D

2) Große STARKE Pferde KÖNNEN sich auch leichter losreißen, ergo Erfolg mit diesem ihrem (Flucht-)Verhalten haben. Folgt der gleichen Logik wie "Warum leckt sich der Hund die ... Testikel?" - "Weil er es kann!"

3) Die Psychologie des menschlichen Gegenparts. Mag sein, dass es nur mir so geht, aber wenn die Ziege einen auf hysterisch macht, dann ... wie sage ich das? ... naja, ich nehme sie einfach nicht so ernst. Vielleicht weil sie, als sie zu uns kam NOCH "kleiner" und vor allem viel schmächtiger war. Vielleicht, weil sie auch ganz einfach ein "normal" dimensioniertes Pferdchen ist. Das Schlachtschiff aber? Ist vielleicht *denk* ein ähnlicher Unterschied, wie der zwischen der blöden Anmache eines schmächtigen 1,70m-Kerlchens und der blöden Anmache eines 2,10m-Schranks. Beide KÖNNEN als Gesamtpaket gefährlich oder auch harmlos sein, aber irgendwie ...:o


Aber egal, das meiste davon haben wir ja "im Sack", heute morgen haben wir die wieder brav in Reh' und Glied stehenden Krokodils-Tonnen auch gleich wieder besucht ("Pruust! Schnoooorchel! - Ihr wollt uns doch wohl nicht wieder anspringen?!") und die Restflausen kriegen wir nach und nach in den Griff.
Und jede (MIR!) gelungene solche Aktion ist ja ein prima Verstärker für MICH! :cool:

LG
Tina

xelina
31.01.2013, 14:57
[QUOTE=dissens;655257]De facto aber stellen GROSSE Hasenherzen im Vergleich zu KLEINEN das größere, weil massigere und kräftigere Problem dar. Und da liegt die Krux! Ohne irgendwas verallgemeinern zu wollen, glaube ich zumindest EINIGE der Faktoren ausgemacht zu haben, die mir und dem Giraffanten das Leben so schwer gemacht haben (ich finde die Vergangenheitsform hier ... hoffnungsfroh :blink:)

Ganz genau das war es auch bei uns! Natürlich denkt man in so manchen Situationen dann über die eigene Unversehrtheit nach und ja, ich hatte nach den ersten Spackereien auch so manches Mal Angst vor bestimmten Situationen, was wiederum für ihn bedeutete, dass ich nicht seine Führungsperson war. Ich bin nur 1,61, aber selbst mit 20 cm mehr - nur mit physikalischer Kraft würde ich auch keinen 1,30er am Strick halten, wenn der nicht wollte, nur bei dem würde ich darüber gar nicht nachdenken!

Lg,
Steffi mit Luna und Pepper und Xelina tief im Herzen

dissens
15.02.2013, 11:42
TA-DAAA!

Die heute bewältigte Krise: auf dem Feldweg 1 Transporter, 1 Bagger, 1 Kranfahrzeug (mit laufendem Motor) und lauter grellorange gekleidete Männlein (die waren alle da, um einen nicht mehr benötigten Strommast abzubauen).
Das Ganze auf einem Weg, der mit frisch zugeschneiten Eisplacken übersät war.

Ja, wir sind alle brav dran vorbei. Zwar mit Stehenbleiben, Glotzen, Prusten (und netterweise haben die Jungs die Füße und den Kranarm für uns stillgehalten), aber brav.

Jetzt können die Biester den ganzen Tag von ihrer Koppel aus dem Treiben zugucken. Mit oder ohne Spökes.

LG
Tina

Vorname Nachname
15.02.2013, 13:21
....
Ja, wir sind alle brav dran vorbei. Zwar mit Stehenbleiben, Glotzen, Prusten (und netterweise haben die Jungs die Füße und den Kranarm für uns stillgehalten), aber brav.
...

Na und ? Das würd ich ja sogar fast mit Clara hinkriegen :p

dissens
12.05.2013, 10:58
Um Fradhis Thread nicht weiter zu schreddern - hier auch noch ein Pferd-Reiter-Paar mit VERDAMMT guten Nerven:

http://www.youtube.com/watch?v=8NSXcvxpAec

(Ich weiß, was MEINE beiden gemacht hätten, ALLERspätestens ab 3'18'' ... und das wäre sicher nicht für die Veröffentlichung geeignet :rolleyes:)

dissens
07.04.2014, 18:02
Mal wieder was "ganz Banales" vom Giraffanten, das mir aber heute wirklich, wirklich Freude bereitet hat.

(Und ab hier bitte alle "ernsthaften", "ambitionierten", "erfolgreichen" Reiter weggucken oder wegdrücken, was jetzt kommt, ist reines "Freizeitpferdemenschengefreue"!)

Der Giraffant hatte den Winter über größtenteils Ferien. Nicht weil er oder ich ernsthaft verletzt gewesen wären, sondern, weil mir nicht nach Reiten war. Nicht in ewig schlammigen Gelände mit einem zuweilen arg hopsigen und zudem riesigen Pferd, bei dem ich nicht sicher weiß, ob er auch im Tiefschlamm seine Beine beim Landen noch unter den Bauch gesammelt bekommt. Und mit oder gar unter 700 kg Pferd zu liegen ist für mich eine weniger attraktive Aussicht. Lächelt, aber ist so. Und Halle oder so haben wir nicht. Also waren die Viecher zwar jeden Tag auf der Koppel, aber "gearbeitet" haben wir nix.

Egal.
Jetzt fangen wir wieder an. Gemütlich. Steht ja nix auf dem Spiel. (Das ist das Schöne, wenn man nur freizeitmäßig reitet.) Auf einem abgetrennten Teil der Weide, auf der der Giraffant und "seine" Stute 24/7 stehen.
Gestern hab ich ihn noch mit Hilfe des Gatten fertig gemacht und dann an die Longe genommen.

Brummkreisel, jo. Wundert nicht. Ist Frühling, ist der Giraffant. Und so viele gefährliche Fahrräder auf der Straße (50m weg von uns!). Ihn da raus in den Schritt parieren? Könnte ich genausogut versuchen, einen D-Zug an der Longe zu bremsen. Ich frag mich immer, wie Leute das machen von wegen "Pferde erst mal 15 Min. im Schritt arbeiten" bzw. wie deren Pferde drauf sind (und was die ins Futter bekommen). Der Dicke hatte darin gestern KEINE Aktien. Also gut, dann rennt er eben erst mal im Kreis. Laaaange Longe.

Nach diversen ziemlich flotten Runden (aber, so weit, so brav: ohne Zerren nach hier oder dort, auch ohne größere Sätze) war er dann auch so weit, dass er Kommandos und Hilfen annehmen konnte.
Auf beiden Seiten noch mal alle drei Grundgangarten laufen lassen, Looooben, Schluss. Ausziehen, wälzen und fressen lassen.

Heute komme ich auf die Weide, beide Hunde (1 mal älterer Ridgeback, 1 mal junger Setter) dabei. Giraffant überlegt 'ne Weile, kommt dann an, holt sich sein Leckerchen, lässt sich aufhalftern, putzen (jaaaa, bitte unterm Hals!), trensen (soll ich wirklich? na gut, Kopf runter, Maul um hingehaltenes Gebiss) und wir gehen rüber.

Läuft von Anfang an an der Longe als hätte er den ganzen Winter über nix anderes gemacht und nicht alle Zeit der Welt gehabt, sich Blödsinn auszudenken.
Lässt sich super easy "hoch- und runterschalten" (wir machen bisher nur einfache Gangartenwechsel, Halt aus dem Trab oder so kommt später wieder dazu, durch den Zirkel wechseln auch, dafür muss er dann schon wieder mehr auf der Hinterhand "sitzen"), Rahmenerweiterung klappt ebenso wie - leichtes, nicht als solches "versammelndes", das wäre glatt gelogen! - Zurücknehmen innerhalb der Gangarten, Herr Giraffant kommt auf den ersten Ruf rein in den Zirkel, lässt sich noch nicht mal von dem durchgeknatterten Setterlein irritieren, das mal hier, mal da herumgaloppiert oder Pferdeäppel durch die Gegend wirft.
Kurz: Toll!

Glaubt man kaum. So eklig der Kerl manchmal sein kann, aber heute hat er sich bei mir die goldene Klorolle am grünroten Band verdient.

Spaß macht er so!


LG
Tina