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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Fehleinschätzung meiner Hündin



Brigitte Kiel
30.09.2013, 23:35
Hallo,

seit einigen Jahren halte ich meine Shari (6) für unverträglich mit Hündinnen und Kastraten.
Mehrere Trainer haben sie sich angesehen und einen Freilauf unter mehreren Hunden ausgeschlossen.
Uns hat das nicht beeinträchtigt, grosse Hundetreffs sind nicht meins und Shari hat täglich mehrfach Kontakt zu Rüden zum toben und miteinander schnuppern. So haben wir uns damit abgefunden, wenn kein intakter Rüde des Weges kommt, Leine dran und gut ist. Sie pöbelt dann nicht und wir können locker vorbei gehen.

Jetzt waren wir ein paar Tage in DDorf an den tollen Rheinwiesen, ein Traum für die Hunde, riesig breit, Wasserzugang, kein Wild.....und ja - unzählige unangeleinte Hunde aller Geschlechter und Rassen. Also ein Alptraum für mich.
Mein Freund hat auf mich eingeredet wie ein Irrer, 2 durchgeschwitze T-Shirt und 6 Flachmänner später, bin ich in den Rhein gekippt, nein...habe ich Shari abgeleint:devil: . Aber Mauli drupp.
Nach wenigen Minuten konnte ich diesen auch abnehmen. Mein unverträglicher Hund plötzlich verträglich.
Die erste Zeit bin ich große Bogen gelaufen, Shari immer hinter mir her, die anderen Hunde wurden ignoriert. Schon mal unglaublich toll. Bei den Bogen bin ich geblieben, allerdings etwas weniger ausladend und somit hatten wir auch Hunde im Körperkontakt. Mein Monster hat sich abschnuppern lassen, hat sich nach ein paar Sekunden mehr entspannt und ist wieder hinter mir her. es waren x-Begegnungen dieser Art ohne einen einzigen "Vorfall". eine junge Labbi Hündin, die zu aufdringlich war, hat sie kurz weggeschnappt und das wars.
Glücksmomente pur.

Klar weiss ich, das es an

fremder Umgebung
fremde Hunde
genug Weite
und vor allem an den coolen Leuten, die sich nicht einmischen und einfach weitergehen

gelegen hat
...und auch an der tollen Shari

Was auch immer, ich möchte nur allen Mut machen, verkleisterte Denkweisen auszubröseln, zuzulassen Probleme auch mal von einem anderen Winkel zu betrachten und euren Hunde zu vertrauen. Es lohnt sich und man glaubt danach kaum - das noch mehr Liebe für diese Reissverschlusshunde möglich ist.:kiss:

LG
Brigitte und Shari

Extragilla
30.09.2013, 23:48
Tolle Geschichte!! Schön zu lesen!
Ich verstehe deine Freude sehr gut.
LG
Gilla

HeikeCR
30.09.2013, 23:56
Na, das ist doch wie Geburtstag, Weihnachten und Silvester an einem Tag :)!
Manchmal sollte man tatsaechlich unverkrampfter an die Sache herangehen (ich weeeiiiisss, leicht gesagt, wenn man seinen Hund kennt...:blink:)
Aber tolle Geschichte. Da bleibt zu wuenschen, dass Shari begriffen hat, dass andere Hunde auch ganz toll sein koennen. Man ist halt nie zu alt, um noch was dazuzulernen (wobei 6 Jahre ja noch ins Huepferzeitalter faellt):D
Ich wuensche euch noch viele solcher schoenen Erlebnisse,
lg
Heike

galathee
01.10.2013, 00:38
Bestätige ich voll und ganz. Auch unser 'Doppelpack' ist total verträglich.... wenn man sie lässt und ihnen einfach mal vertraut.

Feeyota
01.10.2013, 00:58
Ich habe festgestellt, dass Nali einen ziemlich große Individualdistanz hat und diese größer ist, wenn wir zu Hause laufen und viel, viel kleiner, wenn wir irgendwo "neu" sind oder lange nicht dort waren.

Vielleicht ist Shari einfach nur zu Hause so sehr territorial, wie Nali, Brigitte kann das sein?

Ansonsten ein wirklich toller ericht - Danke.

LG Feeyota, die auch sehr gern mal ein paar Tage die Orte wechselt :)

Gabriele
01.10.2013, 07:31
Hallo und einen guten Morgen


ein toller Bericht und ich freue mich mit euch. :)
Asani tickt leider ähnlich - Hündinnen und Kastraten - :devil:
Vorbeigang an der Leine - wenn keiner pöbelt - kein Problem

Unser Haus mit Grundstück - ihr Revier - aber Katzen dürfen :)

Außerhalb im Freilauf mit Rüden kann sie toben

lb Gabi mit Asani

Monthy
01.10.2013, 07:49
Da geht einem beim Lesen das Herz auf!

Ich musste das während unseres 2wöchigen Sommerurlaubs an der Ostsee auch feststellen. Monthy war am mehr als überfüllten Hundestrand mitten in der Hauptsaison auch weitestgehend verträglich.
Es gab da zwei Rüden, die seeehhhr aufdringlich waren. Denen hat ein eine Ansage erteilt - soll heißen - er hat sie bellend weggejagt. Und das war legitim. Ansonsten gab es keine Vorkommnisse.

Die ersten beiden Tage, hat er sich in seiner Strandmuschel verkrochen, damit er nicht gesehen wird von anderen Hunden. Vermutlich brauchte er diese Zeit, um sich eine Strategie fürs weitere Vorgehen auszutüfteln. Er hat sich für Harmonie entschieden und so konnten wir entspannt in den Wellen toben. So hatte er Spaß und wir auch und konnten uns toll erholen.

Oft denke ich auch, das es was mit Territorialverhalten zu tun hat.

LG
Sabine

chilli09
01.10.2013, 08:55
Hallo Brigitte ,

ich erlebe es momentan sehr oft , dass Hunde aus der eigenen Unsicherheit und Angst einfach nie abgeleint werden. Meine Hündin mag eigentlich auch nur recht wenige... Aber in der offenen Spielstunde unter mindestens zehn Hunden , genau wie in der Stadt im größten Getümmel ist Friede. Würde eine Hündin allein auf der Wiese stehen, wäre die Sache nicht so problemlos. Meinem Rüden trau ich momentan jeden Kontakt zu.
Auch Hunde entwickeln sich weiter und das darf man nicht vergessen.
Schön, dass Shari so viel Spaß hatte!

Lg Heidi

Achrisla
01.10.2013, 09:10
Klar weiss ich, das es an

fremder Umgebung
fremde Hunde
genug Weite
und vor allem an den coolen Leuten, die sich nicht einmischen und einfach weitergehen

gelegen hat
...und auch an der tollen Shari

Was auch immer, ich möchte nur allen Mut machen, verkleisterte Denkweisen auszubröseln, zuzulassen Probleme auch mal von einem anderen Winkel zu betrachten und euren Hunde zu vertrauen. Es lohnt sich und man glaubt danach kaum - das noch mehr Liebe für diese Reissverschlusshunde möglich ist.:kiss:

LG
Brigitte und Shari


ein klitzekleiner punkt auf der liste fehlt noch:

-entspannte urlaubsstimmung / 6 flachmänner später....:D

christine

kenia
01.10.2013, 09:33
Wir wohnen in Düsseldorf und gehen fast täglich an den Rheinwiesen spazieren und ich muss auch sagen: ein seltener Ort. Dort sind einfach alle entspannt und ich habe noch nie (!!!!) irgendwelche Probleme dort gehabt oder davon gehört. Ich kann dort problemlos mit 3 Hündinnen spazieren gehen und das Highlight ist, wenn wir auf Dog Walker mit 10 Hunden + treffen. Kommt bald wieder! :-)

Brigitte Kiel
01.10.2013, 19:00
WOW, da freu ich mich aber, das euch mein Beitrag gefallen hat.

Ja hier zuhause ist es wieder wie immer. Die Feld- und Waldwege geben einfach ein "breites" Nebeneinander nicht her.

Aber es gibt hier Truppenübungsplätze, da ist es ähnlich, da werden wir mal aufschlagen.
( hoffentlich liest keiner von dort mit :-) )


Ich wünsch euch einen schönen Abend.

LG
Brigitte & Shari

galathee
01.10.2013, 21:41
WOW, da freu ich mich aber, das euch mein Beitrag gefallen hat.

Ja hier zuhause ist es wieder wie immer. Die Feld- und Waldwege geben einfach ein "breites" Nebeneinander nicht her.

Aber es gibt hier Truppenübungsplätze, da ist es ähnlich, da werden wir mal aufschlagen.
( hoffentlich liest keiner von dort mit :-) )


Ich wünsch euch einen schönen Abend.

LG
Brigitte & Shari

Brigitte,
auch unsere Hunde sind im 'heimischen Revier' anders drauf. Das scheint lediglich die Erweiterung des Gartens zu sein und da muss ich meist anleinen, denn viele Kleinhundebesitzer fürchten sich. Und meine sind im heimischen Gelände pöbelig an der Leine, leider.

Aber - um Dir Mut zu machen - ein Erlebnis vor einigen Wochen, genau hier im heimischen Umfeld:
Seit ca Mai läuft ein 'neuer Hund' hier, ein Tierheim Hund, Rotti Mix, intakte Hündin, knapp 2 Jahre alt. Sie lief mit ihrem Besitzer mehrmals den Feldweg an unserem Gartenzaun entlang und meine beiden waren sehr sehr unfreundlich am Zaun. Volles Pöbel-Programm, obwohl die Rotti Dame Abstand vom Zaun hält.

Kürzlich trafen wir uns im Gelände, ich flugs angeleint, meine beiden bellten und pöbelten. Wir Menschen blieben stehen, unterhielten uns auf sichere Distanz (wir mussten laut reden) und ich entschuldigte mich dafür, dass meine am Zaun so ein Theater machen. Nach ca 5 min entspannter Konversation der Herrchen/Frauchen beruhigte sich das vierbeinige Krawallteam. Sie schauten sich an, Allegra legte den Kopf schief, die Rotti Dame wedelte freundlich und Lion ging vorne runter zur Spielaufforderung. Wir haben das kurz diskutiert und haben abgeleint. Und siehe da, es ging gut. Saubere Vorstellungsrituale... alles fein. Richtig gespielt haben sie noch nicht, aber das kommt noch. So ein Rotti-Light wäre eine tolle Ergänzung für unsere, denn sie kann Tempo mitmachen und ist stabil genug, die RR Pfotenpratzerei auszuhalten.

Ergo... mit Umsicht und dem passenden Partner könnte es auch im heimischen Umfeld klappen.

LG Karin