Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hundekumpels
Hallo Hallo,
Mich würden mal Eure Erfahrungen zum Thema Hunde-Freunde interessieren. Der Martin hatte ja einen ähnlichen Fäden, mir geht es jedoch nicht um die Anzahl derer, sondern um die Verträglichkeit und die Abläufe.
Ich erzähl mal kurz von uns. Thyron hatte einen Hundekumpel, seit er bei uns ist. Ein Herzensguter Labradorrüde. Die beiden sind fast gleich alt (ein Monat Unterschied) und sind wunderbar zusammen groß geworden. Wir sind jeden Morgen zusammen spazieren gewesen und die Hunde haben gespielt und ab und an haben wir zusammen trainiert.
Das Ganze ging einwandfrei, bis Thyron ca. Ein Jahr alt wurde. Dann haben wir das leider abbrechen müssen, da wir den Eindruck hatten, der Labrador kommt mit unserem Ridgeback Thyron nicht mehr zurecht. Dieser ist jedoch nicht aggressiv dem Labrador gegenüber gewesen, sondern eben ziemlich forsch mit ihm umgegangen. Wir hatten immer den Eindruck, das Thyron sich einfach ausprobieren und ein bisschen Messen wollte. Der Labrador kam damit aber nicht wirklich zurecht und lief am Ende immer nur noch zu seinem Herrchen um Schutz zu suchen, den er natürlich bekommen hat. Trotzdem haben sich die beiden im Anschluss immer noch regelrecht gesucht und waren manchmal von den üblichen Treffpunkten gar nicht weg zu bewegen. Das Tat mir damals wirklich leid, aber wir haben es dabei belassen, da wir dachten, dem Labrador einfach keinen Gefallen zu tun.
Nun wollten wir uns evtl. Noch einmal treffen, um zu sehen ob sich die Lage verbessert hat (ja ich konnte nach dem letzten Vorfall mit einem anderen Labrador, diese wieder von Thyrons Gefahrenliste verbannen, juchuu)
heute hat Thyron einen kastrierten Huskymix zum Freund, der aber leider nicht von der Leine darf, womit das Spiel dann nicht wirklich toben bedeutet. Außerdem tendiert er er immer dazu seine (kastrierten) Freunde beschützen zu wollen, daran arbeiten wir natürlich, dies war bei dem (unkastrierten) Labrador nie der Fall. Diesen hat er eher mal zurecht gewiesen, wenn er anwesende Damen bespringen wollte. (Auch nicht korrekt, ich weiß, er hat aber tatsächlich einen unglaublich vorsichtigen und lieben Umgang mit der Damenwelt, und beansprucht diese selten für sich, woran wir ja arbeiten, sondern möchte immer erst dazwischen gehen, wenn andere Rüden zu rüpelhaft der Dame gegenüber werden :D)
Also, wie sind Eure Erfahrungen diesbezüglich? Habt ihr schon einige Kontakte abbrechen müssen, oder lasst ihr die Hunde dann auch mal rüpelhaft sein? Freue mich auf Antworten und nachträglich noch ein frohes neues Jahr für Alle
Gruss
Ach und mir ist noch eingefallen, das ich fest gestellt habe, das Labradore und Ridgebacks sehr unterschiedlich sind. Also ich meine von der Kommunikation her. Unserem Thyron passt es oft gar nicht wenn ein Labrodor einfach auf uns zugeschossen kommt, auch wenn er nur spielen will. Und auch das - ich will spielen, ich will aber spielen - der Labradore findet er (sowie ich) zeitweise anstrengend bis nervig. Vielleicht liegt das bei machen Rassen an der unterschiedlichen Kommunikation? So, ihr seid dran :)
Hallo Nevi,
die Frage, die sich mir stellt, ist, warum Ihr so schnell die Segel streicht, wenn es schwierig wird?
Euer Rüde hat ein ganz normales Verhalten gezeigt - er kam in die Pubertät, und damit verändert sich sein Verhalten anderen Hunden gegenüber. Der Labrador-Freund hat auf die pubertären Anwandlungen offenbar Deiner Beschreibung folgend mit Rückzug reagiert, und bei seinem Menschen Unterstützung nachgefragt. Auch das ist nicht ungewöhnlich - nicht alle Hunde machen Jungspunden eine klare Ansage, und der Mensch des Labradors konnte hier ja regulierend einwirken, ebenso wie Ihr auch hättet regulierend eingreifen und die Aktivitäten Eures Rüden ein bisschen managen können.
Es hätte meines Erachtens nicht notwendigerweise einer Unterbrechung der gemeinsamen Aktivitäten bedurft - hier waren nur die Menschen stärker gefragt, und ich finde es eigentlich sehr schade, dass Ihr diesbezüglich nicht am Ball geblieben seid, denn Euer Racker hätte hier auch einiges lernen können.
Kontakte zu intakten und kastrierten Hunden laufen normalerweise unterschiedlich. Kastraten riechen anders, und werden von intakten Hunden oft anders behandelt als intakte Hunde. Kastrierte Rüden können schon mal sehr verführerisch duften, und werden dann bedrängt. Kontakte zwischen intakten und kastrierten Rüden laufen oft problemlos, aber ich finde es wichtig, dass man auch schaut, dass ein Jungrüde lernen kann, mit anderen intakten Rüden gut zurecht zu kommen.
Das klappt nicht immer - wir haben im entfernten Bekanntenkreis einen intakten RR, mit dem Interaktionen im Freilauf und an der Leine problematisch waren. Im Freilauf versuchte dieser Rüde, BamBam auf eine Weise zu begrenzen, die für BamBam nicht akzeptabel war - Holzauge, sei wachsam! An der Leine war besagter anderer Rüde ein Pöbler, auch da mussten wir also sehr bedächtig vorgehen.
Einfach loslassen und die Hunde sich selbst überlassen ist aber, hoffe ich zumindest, ohnehin keine Option.
Ich finde es übrigens völlig Hupe, ob das Gegenüber nun Labrador, Vizsla, Mops, Dackel, Dalmatiner, Schäferhund oder ein wilder Mix ist - die Hunde können die Unterschiede austarieren, wenn sie die Möglichkeit dazu bekommen, und ihre Menschen wachsam bleiben. Nicht jeder Hund ist an jedem anderen Hund interessiert, es gibt Hunde, die mein BamBam zum Gähnen findet, und auch das ist völlig okay.
Intakte Rüden begegnen sich oft zunächst auf eine Weise, die für manche erst einmal "erschreckend" ist. Es hilft, wenn man sich mit hundlicher Körpersprache auseinander setzt, und vor allem seinen eigenen Hund gut kennt, um zu entscheiden, wann man "laufen lässt", und wann man eingreift. Grundsätzlich ist Spiel immer auch Ernst, da werden Sequenzen geübt, und das kann schnell eine Eigendynamik entwickeln und kippen. Darauf muss man gefasst sein - manchmal ist die Dynamik schneller als die eigene Wahrnehmugn, und dann kann es scheppern, oft ist dabei bei Rüden aber mehr Getöse als dass es wirklich zu Schäden käme.
Ich finde es dabei aber sehr wichtig, den Jungens Gelegenheit zu geben, ihre Beziehung zu klären. Das funzt nicht, wenn ich ständig zu früh dazwischen gehe - unter Umständen kommt es dadurch erst Recht zu Frustrationen und Spannungen.
Wenn Ihr unsicher seid, probiert es doch aus, wenn ein guter Trainer bei Euch ist, und Euch dabei helfen kann, Situationen einzuschätzen - das wäre mein Tipp!
brainwork
04.01.2014, 10:48
Die Konstellation bei mir ähnlich. Auch RR und Labrador. Labrador 2 Monate älter, jetzt 13 Monate jung. Anfangs alles wunderbar. Dann wollte der RR austesten was denn alles so geht mit dem Labrador. Dieser hat sich allerdings wenig darum gekümmert und blieb die Ruhe selbst. Nach kurzer Zeit hat mein Ridgeback dann Ruhe gegeben und heute ist fast alles so wie am Anfang, allerdings mit etwas mehr Dominanz. Vertragen sich aber weiterhin prächtig.
Asani Hekima
04.01.2014, 11:13
dem post von sabine ist nicht viel bei zu fügen.
es war schon richtig, dass ihr die hunde nicht selber machen gelassen habt, das wäre dem labi gegenüber nicht fair gewesen. wie aber sabine schon sagte, wäre das kein grund gewesen die beiden endgültig zu trennen. auch kima hat bisweilen zu grob gespielt, dann hab ich ihn rangerufen und er musste ne weile an der leine laufen. war er wieder ein bisschen runter gekommen durfte er erneut frei laufen.
er hat sehr schnell kapiert, dass wenn er nicht angepasst spielt, er an die leine muss.
und da sind wir beim 2. - angepasst!
ich greife nicht ein, wenn 2 hunde auf die selbe "grobmotorische" weise miteinander spielen und es beide offensichtlich spass macht. sollte ich aber merken, dass es einem von beiden nicht mehr wohl ist, unterbreche ich die interaktion.
wir gehen ab und an mit einer rr-dame und ihrer besitzerin laufen und unsere hunde übertreiben es manchmal auch mit ihrem wilden spiel. da unterbrechen wir nach einer weile auch, weil es da manchmal zu einer grenze kommt wo es kippen könnte (meist dann wenn sie langsam müde werden). sind die beiden eine weile gesittet an der leine gelaufen dürfen sie auch erneut rennen.
Kimba hat auch 2 Hundefreunde seit Welpenalter. Eine kastrierte Boxersetterhündin Kira, heute 6 Jahre und einen intakten DSH-Rüden Secky, fast auf den Tag genauso alt wie Kimba.
Auch in diesen Hundefreundschaften gab es Veränderungen und Konflikte. Kira war zu Anfang eine genauso wilde Spielerin wie Kimba, schnell und für Alles zu haben. Die beiden hatten aber auch immer wieder ein sehr liebevolles Schmuse- und Singspiel.
Kira ist viel zierlicher als Kimba und als Kimba ihre Sturm und Drangzeit hatte, musste ich sie auch ein paar mal zurücknehmen (auch Leine dran und erst wieder loslassen, wenn die Luft abgelassen ist) später musste ich nur kurz, oh,oh, sagen und sie wusste, das ist zuviel. Sie hörte dann sofort auf und machte Kira einen Schleck ans Maul.
Als Kira dann Probleme mit dem Bewegungsapparat bekam und nur noch dosiert rennen durfte, änderte sich das Zusammensein der Beiden grundsätzlich. Die Hündin zeigt heute von sich aus ihre Grenzen im Spiel und Kimba passt ihr Spiel an. Die Beiden gehen heute nach der ersten Begrüssungsspeedrunde meist nur gemütlich miteinander ihre Runden. Kimba rempelt diese Hündin niemals an und ist ganz behutsam beim Spiel.
Secky ist Kimbas "Mann". Die spielen, raufen, laufen, ruhen, zanken, halten zusammen. Sie sind miteinander gross geworden. Sich haben sich auch mal gehörig um einen Stecken gezofft und die "Versöhnung" die "Annäherung danach" und das Ritual das sie entwickelt haben, damit das nicht mehr passiert, das zu beobachten hat uns sehr berührt.
Secky lernte die Phasen in Kimbas Zyklus kennen und damit umzugehen. Er zeigt mir zuverlässig an, wenn Kimba in Richtung Läufigkeit geht. Auch ihre Zeit, wenn sie Scheinträchtig ist und sich sehr in sich zurückzieht, lernte er zu akzeptieren. Die ersten 2x war er sehr irritiert und verstand die Welt nicht mehr. Heute gibts einen Knutscha ans Ohr und er lässt sie in Ruhe. Bleibt ihr aber treu an der Seite, wenn sie in jeder Höhle ihre "Babys" sucht. Sie bedankt sich mit einem Knutscha zurück. In dieser Zeit "schützt" er seine Kimba vehement. Da müssen wir immer gut aufpassen.
Auch unsere Freundschaften, die der HH untereinander, unterliegen diesen Veränderungen und Zyklen. Und so manches was ich nicht gut finde, kann ich trotzdem akzeptieren. So wirds den andern mit mir vermutlich auch gehen.:blink:
Alle meine Hunde hatten Lebensfreunde. Ich freue mich, dass auch Kimba mit diesen Hunden Lebensprozesse erleben darf und die Beobachtung derselben ist für uns Hundehalter interessant, berührend und das verbindet uns in Freundschaft.
liebe Grüsse Eva
ps. Nevi: schönes Thema
Hallo Nevi,
die Frage, die sich mir stellt, ist, warum Ihr so schnell die Segel streicht, wenn es schwierig wird?
Euer Rüde hat ein ganz normales Verhalten gezeigt - er kam in die Pubertät, und damit verändert sich sein Verhalten anderen Hunden gegenüber. Der Labrador-Freund hat auf die pubertären Anwandlungen offenbar Deiner Beschreibung folgend mit Rückzug reagiert, und bei seinem Menschen Unterstützung nachgefragt. Auch das ist nicht ungewöhnlich - nicht alle Hunde machen Jungspunden eine klare Ansage, und der Mensch des Labradors konnte hier ja regulierend einwirken, ebenso wie Ihr auch hättet regulierend eingreifen und die Aktivitäten Eures Rüden ein bisschen managen können.
Es hätte meines Erachtens nicht notwendigerweise einer Unterbrechung der gemeinsamen Aktivitäten bedurft - hier waren nur die Menschen stärker gefragt, und ich finde es eigentlich sehr schade, dass Ihr diesbezüglich nicht am Ball geblieben seid, denn Euer Racker hätte hier auch einiges lernen können.
Kontakte zu intakten und kastrierten Hunden laufen normalerweise unterschiedlich. Kastraten riechen anders, und werden von intakten Hunden oft anders behandelt als intakte Hunde. Kastrierte Rüden können schon mal sehr verführerisch duften, und werden dann bedrängt. Kontakte zwischen intakten und kastrierten Rüden laufen oft problemlos, aber ich finde es wichtig, dass man auch schaut, dass ein Jungrüde lernen kann, mit anderen intakten Rüden gut zurecht zu kommen.
Das klappt nicht immer - wir haben im entfernten Bekanntenkreis einen intakten RR, mit dem Interaktionen im Freilauf und an der Leine problematisch waren. Im Freilauf versuchte dieser Rüde, BamBam auf eine Weise zu begrenzen, die für BamBam nicht akzeptabel war - Holzauge, sei wachsam! An der Leine war besagter anderer Rüde ein Pöbler, auch da mussten wir also sehr bedächtig vorgehen.
Einfach loslassen und die Hunde sich selbst überlassen ist aber, hoffe ich zumindest, ohnehin keine Option.
Ich finde es übrigens völlig Hupe, ob das Gegenüber nun Labrador, Vizsla, Mops, Dackel, Dalmatiner, Schäferhund oder ein wilder Mix ist - die Hunde können die Unterschiede austarieren, wenn sie die Möglichkeit dazu bekommen, und ihre Menschen wachsam bleiben. Nicht jeder Hund ist an jedem anderen Hund interessiert, es gibt Hunde, die mein BamBam zum Gähnen findet, und auch das ist völlig okay.
Intakte Rüden begegnen sich oft zunächst auf eine Weise, die für manche erst einmal "erschreckend" ist. Es hilft, wenn man sich mit hundlicher Körpersprache auseinander setzt, und vor allem seinen eigenen Hund gut kennt, um zu entscheiden, wann man "laufen lässt", und wann man eingreift. Grundsätzlich ist Spiel immer auch Ernst, da werden Sequenzen geübt, und das kann schnell eine Eigendynamik entwickeln und kippen. Darauf muss man gefasst sein - manchmal ist die Dynamik schneller als die eigene Wahrnehmugn, und dann kann es scheppern, oft ist dabei bei Rüden aber mehr Getöse als dass es wirklich zu Schäden käme.
Ich finde es dabei aber sehr wichtig, den Jungens Gelegenheit zu geben, ihre Beziehung zu klären. Das funzt nicht, wenn ich ständig zu früh dazwischen gehe - unter Umständen kommt es dadurch erst Recht zu Frustrationen und Spannungen.
Wenn Ihr unsicher seid, probiert es doch aus, wenn ein guter Trainer bei Euch ist, und Euch dabei helfen kann, Situationen einzuschätzen - das wäre mein Tipp!
Huhu,
das stimmt natürlich alles, unserem hätte ich noch mehr beibringen können. Aber wenn es in Angst des anderen Hundes ausartet, bin ich immer vorsichtig, vielleicht zu vorsichtig das kann sein. Wir haben es ja wirklich noch einige Male probiert damals, auch habe ich unseren natürlich raus geholt, wenn es zu wild wurde. Der Labrador hat allerdings auf gewisse Weise auch eine dominante Art, mit dem Spielen wollen. Er hat eigentlich von keinem Hund ein "nein" akzeptiert und hat es bei einem Schäferhund auch schonmal bis zur Attacke getrieben. Nur bei unserem Rüden hat er sich regelmäßig aus dem Staub gemacht, was ja auch ok ist. Wir werden es demnächst auch nochmal versuchen denke ich. Das mit dem Frust an der Leine ist auch richtig, auch genauso passiert. Ich hatte ihn dann zweimal rausgenommen und wir sind beide angeleint weiter gegangen, das hat unserem allerdings so gestört, das er richtig stinkig wurde. Dann haben wir das ja auch erstmal gelassen. Nun, ein halbes Jahr später, hören die beiden auch viel besser und man kann es evtl. Noch einmal probieren.
Das mit dem Trainer hatten wir auch schon überlegt, Jute Idee.
LG
Hallo Nevi,
grundsätzlich kann ich sagen, dass es durchaus Hunde gibt, die zum Mobben neigen.
Da muß man ein sehr sehr wachsames Auge haben und ganz genau hinschauen.
Immer wieder gucken, ausprobieren, trainieren ist sicher absolut richtig, es kann aber durchaus sein, dass es leider nicht immer und nicht mit jedem Hund funktioniert.
Und das muß es auch nicht.
Wichtig und entscheidend ist, dass man erkennt, dass nicht jeder Hund mit dem Erwachsenwerden Spaß mit jedem anderen Hund hat und das auch nicht haben muß.
Wir haben eine große Runde von RR`s, die seit Welpen-/Junghundalter miteinander laufen und miteinander erwachsen geworden sind.
Wir konnten hier viereinhalb Jahre lang ganz prima die Entwicklung vom Trupp junger Hunde, die sich alle sehr mochten und irgendwie alle miteinander befreundet waren hin zu erwachsenen Einzelgängern angucken, das ist spannend.
Wie sich die einzelnen Charaktere herauskristallisiert haben, war wirklich toll.
Vor allem, dass wir das über so lange Zeit mit immer denselben Hunden verfolgen durften, war echt Gold wert.
Noch heute laufen sie gemeinsam, wir verbringen auch schonmal die ein oder andere Feier oder einen Urlaub oder ein Wochenende zusammen.
Es gibt in dieser Gruppe Freundschaften, verschworene Teams, es wird auch schon mal gemobbt und dann abgebrochen.
Wir haben mit unseren Hunden zusammen gelernt, sehr genau hinzusehen.
Mein eigener Rüde ist auf den ersten Blick mehr der Typ Einzelgänger, er hält sich grundsätzlich fern von Tobereien, die auch heute noch stattfinden, läßt die anderen machen.
Ist aber immer präsent, wenn es ihm zu "bunt" wird und geht ab und an auch schonmal dazwischen, wenn ein wildes Spiel in`s Mobbing zu kippen droht.
Da reicht es tatsächlich, dass er einfach mit erhobener Rute trabend, ohne links und rechts zu gucken, an den anderen vorbeiläuft.
Es wird sofort abgebrochen.
Als einziger intakter Rüde hat er halt klar die Poolposition.
Richtige Freunde hat er einen Rüden, das ist aber auch sein allerallerallerliebster Hundefreund.
Von dem ist er beim ersten Kennenlernen im Alter von 8 Monaten richtig verdroschen worden, danach waren die beiden allerdings ziemlich schnell die dicksten Freunde.
Wir haben die nächsten Treffen entsprechend gestaltet und genau geguckt, war nach dem ersten Mal dann alles super.
Die beiden sind gemeinsam `ne echte Bank.
Darüberhinaus mag mein Rüde eine Hündin sehr sehr gerne, wenn er mit ihr zusammen läuft und nur die beiden alleine unterwegs sind, sind sie wie ein altes Ehepaar.
Man sieht sehr genau, wie vertraut die beiden miteinander sind.
Mit intakten Rüden ist es da schon etwas ganz anderes.
Die, mit denen er zu Junghundzeiten problemlos zurecht kam, sind heute nur mit sehr viel Management zu treffen.
Auch das halte ich für eine normale Entwicklung, er ist ein voll erwachsener, intakter Rüde, da ist es halt schwierig, einen anderen intakten Rüden über einen längeren Zeitraum im Dunstkreis zu dulden.
Er hat mit anderen Hunden grundsätzlich keine Probleme, mit intakten Rüden wird aber völlig anders umgegangen als mit allen anderen.
Vollkommen normal.
Enge Räume vermeide ich dann, ebenso bleiben wir besser immer in Bewegung und haben eher drei als zwei Augen auf den Hunden.
Es kommt halt die Zeit, wenn die Jungs voll erwachsen sind, dann funktionieren bestimmte Begegnungen eben nur noch begrenzt.
Weshalb sollte er auch andere intakte Rüden dauerhaft in seinem Dunstkreis dulden und mit denen womöglich spielen?
Wichtig ist mir, dass Begegnungen gesittet ablaufen und Fremdhunde akzeptiert werden.
Gerne darf gebrummt, gepinkelt und gescharrt werden, geprügelt wird sich nicht.
Und gerne darf auf Spaziergängen auch Abstand gehalten werden, kein Problem.
Man muß halt immer genau gucken, ob und wenn ja WAS der Hund von bestimmten Begegnungen hat.
Meinem Rüden können andere intakte Rüden gestohlen bleiben.
Da überlege ich dann sehr genau, wenn ICH mich mit deren Haltern treffen möchte, um mal wieder zu quatschen oder so, ob er mitkommt oder zu Hause bleibt.
Was nützt mir das netteste Treffen, wenn ich permanent Management betreiben muß?
Das ist sehr anstrengend für alle Beteiligten und unnötig.
Ich sehe es genau wie Du, Nevi, wenn es dauernd in Angst für den anderen Hund ausartet, dann kann man da nix mehr klären und gucken, ob es doch irgendwie geht. (s.o.)
Es gibt eben Hunde, die kriegen erst richtig Spaß, wenn sie merken, dass der andere kuscht und wegläuft.
Mobbing macht halt auch Hunden durchaus Spaß.....mitunter.
Und da sollte man rechtzeitig abbrechen und nicht erst dann, wenn beim anderen die Rute schon an der Nasenspitze hervorguckt.
So etwas wird nämlich auch ganz schnell ein echter Selbstläufer und ist für alle Beteiligten unschön.
Und kann auch schnell mal zu noch unschönerem Verhalten führen.
Genau hingucken und den passenden Zeitpunkt finden ist nicht ganz einfach, aber auch nicht ganz schwer.
LG, Suse
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