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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Pepper + Hudson



Marion18
06.01.2014, 12:52
Aus aktuellem Anlaß möchte ich auch unsere behuften Familienmitglieder kurz vorstellen. :blink:

Wir haben einen 17jährigen Warmblut-Araber-Mischling namens Pepper. Er gehört meinem Mann und trägt seinen Namen zu Recht. In Jugendjahren stand er wegen Frechheit schon kurz vor der Wurst, seine Vorbesitzerin trägt jetzt noch Narben von ihm auf dem Kopf.

Arne hatte mit Pferden überhaupt nichts am Hut und sich auf der Wiese spontan in ihn verliebt. Sein heiß geliebtes Motorrad wurde verkauft, ich mußte eine Reitbeteiligung auf Pepper nehmen und Arne lernte in der Zwischenzeit reiten. Irgendwann wurde er dann ganz unser Pferd, weil die Vorbesitzerin wegen gesundheitlicher Probleme das Reiten aufgeben mußte.

Pepper hat früher jeden Reiter irgendwann abgebuckelt. Meistens, wenn es ihm zu anstrengend wurde. Außer Arne. Mit 10 auf Schulpferden absolvierten Reitstunden hat er sich mit seinem neuen Liebling auf den Platz gewagt. Die beiden haben sich buchstäblich zusammengerauft. (Reiten ist dann doch nicht so einfach wie Snowboarden. Das Abspringen aus vollem Galopp, wenn das Tempo für die nächste Kurve zu hoch ist, war auch nie ein Problem. :eek:)

Mittlerweile ist Pepper den Flegeljahren entwachsen, dank neuer Reitlehrer hat Arne ein tolles Pferdeverständnis bekommen und alle sind zufrieden. Zeitweise ging Pepper mit in der Reitstunde und zweimal im Monat kommt ein behindertes Kind, das auf ihm geführt wird. Es macht seither so unglaubliche Entwicklungsfortschritte in allen möglichen Bereichen, das wir immer ganz geplättet sind. Pepper ist im Umgang mit diesem Jungen ein unglaublich behutsames Pferd. :angel:

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Fortsetzung folgt ...

Marion18
06.01.2014, 13:18
Kurz nach Pepper kam Harry 5jährig zu mir, weil ich mit Pepper so gar nicht zurechtkam. Ein sensibler Appaloosa-Wallach, Nachzucht vom Hengst unseres damaligen Reitlehrers. Er war mein absoluter Traum, vom Wesen, von den Gängen... einfach meiner. Leider hatte er wohl von Anfang an Probleme mit der Hufrolle. Ich konnte ihn nur 2 Jahre wirklich reiten, danach kam ein Marathon an Lahmheiten, Diagnosen und Stallwechseln wegen ruhiger Haltung. Im Nachhinein wurde klar, daß der Reitlehrer mir wissentlich das kranke Pferd verkauft haben muß. Er hat ausgenutzt, daß ich nichts von portablen Röntgengeräten wußte. Die einfache Ankaufuntersuchung war ohne Befund. :mad:

Ich habe für Harry sehr lange einen guten Gnadenbrotplatz gesucht, denn die reine Pferdepflege war einfach nicht meins. Er hat auch überhaupt nicht verstanden, warum wir nicht mehr so viel zusammen machen. Er lebt jetzt seit einigen Jahren bei einer jungen Frau, die einmal in der Woche mit ihm eine kleine Runde ins Gelände reitet. Ansonsten steht er mit zwei Kumpels gemütlich auf der Wiese. Ich habe ihn letzten Sommer besucht und fand ihn gut. Zum Glück hat er mich nicht erkannt! :(

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Im Mai vor zwei Jahren habe ich nach langem Überlegen nochmal den Pferdkauf gewagt. Es kam Hudson, ein 6jähriger Quarterhorse-Wallach. Mit 4 Jahren unreitbar, weil er auf Druck sehr empfindlich reagiert und keine Maschine sein möchte. An ihm haben sich Profi's die Zähne ausgebissen. Massive Aggressivität beim Verladen, böses Bocken und Beißen beim Reiten, Überschläge aus dem Galopp. Zeitweise konnte man nicht mal auf ihn aufsteigen, ohne sofort zu fliegen. Nach einigen Monaten reinem Koppelgang wurde er an einen jungen Mann verkauft, der ihn mit sehr viel Ruhe und Geduld wieder eingeritten hat. Leider verlor er seinen Job und mußte Hudson verkaufen.

Es hat mich einige schlaflose Nächte gekostet, ob ich ein ehemals unreitbares und aggressives Pferd halten kann. Ich bin eigentlich eine eher ängstliche Reiterin. (Im Gegensatz zu meinem Mann. :rolleyes:)
Aber ich hatte mich beim Probereiten so wohl gefühlt, daß ich es gewagt habe. Ich habe da einfach auf mein Bauchgefühl gehört und es nicht bereut, auch wenn er mich manchmal deutlich mehr Nerven kostet, als ich habe. Hudson ist wirklich grundgut und will auch unter dem Sattel immer alles richtig machen. Er macht sehr gut mit, wenn wir einer Meinung sind, braucht viel positives Feedback. Ich labere ihn dauernd zu. :D

Lange Zeit kam es schnell zu Unstimmigkeiten, wenn er etwas tun sollte, was er gerade nicht mochte oder ihm zu anstrengend war. Da wurde er sofort ängstlich und angespannt. Habe ich dann viel Druck gemacht, wurde er sehr schnell wieder heftig. Oft hat es mich meine ganze Überzeugungskraft und auch Gelassenheit gekostet, ihn dann wieder zu beruhigen und irgendwie doch noch das von ihm zu bekommen, was ich ursprünglich wollte. Man muß bei ihm immer Plan B, C und D in der Tasche haben. :blink:

Er hat mich zwei Jahre lang täglich Nerven und Kraft gekostet, manchmal mehr als ich hatte. Aber er ist auch gleichzeitig ein ganz tolles, anhängliches, liebes Herzchen gewesen. Wir sind jetzt auf sehr gutem Weg, in ein paar Jahren ein ähnlich vertrauensvolles Team wie Arne und Pepper zu sein.

Wenn es stimmt, daß man immer das Tier bekommt, das man zum Lernen braucht, dann muß mir viel Geduld und Gelassenheit gefehlt haben. Ich liebe ihn! :love_heart::love_heart:

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Gruß, Marion

galathee
11.01.2014, 22:33
Danke für diese Erzählungen und für die Bilder !
Weiterhin alles Gute mit den beiden.
LG Karin

spechti
11.01.2014, 22:56
Ich bin noch ganz erfüllt vom heutigen Tag......und noch nicht wieder so recht angekommen.
Nach SIEBEN Jahren, viel Angst und einem schlechten, krankheitsbedingten Gleichgewichtsgefühl.....saß ich heute erstmals wieder auf einem Pferd.
Dem Herrn Pepper (*mich verneige*).
Und ich habe es noch NIE erlebt, dass ein Pferd bereits beim Aufsteigen ein derartiges Gefühl der Sicherheit und der absoluten Gelassenheit und Entspannung vermittelt hat.
Ich hab`mich gefühlt wie ein kleines Kind..Weihnachten und Ostern zusammen, oder so.
Nur im Schritt, zum allerersten Mal überhaupt im Westernsattel unterwegs, aber völlig egal.
Also, dass ich nur Schritt geritten bin, meine ich.....
Ich brauchte ein paar Minuten, mich zu sortieren, mich GERADE und aufrecht zu halten, nicht komplett in den Ecken und beim Abbiegen zusammen- und zu einer Seite zu fallen, aber mit viel Konzentration ging es dann doch einigermaßen gut.
Also, ICH war zumindest wunschlos glücklich und rundherum zufrieden.
Nicht zu einer Sekunde hatte ich ein auch nur annähernd ungutes Gefühl, ich KÖNNTE rutschen oder fallen.
Und noch dazu hatte der kleine Hund Premiere....DER saß nämlich mit Marion in einer Ecke der Halle.
Logischerweise kennt er mich NUR auf dem Boden, ich bin ja noch nicht EINMAL auf einem Rad gefahren, seit ich ihn habe.
Und nu`.....saß ich auf diesem komischen Elefantenhund...oder was auch immer er meinte, was das sei.
Er blieb brav bei Marion sitzen und....naja....er hat halt gePIEPT.
Aber er saß da wie eine Eins, und wenn es für "hübsch aussehen" beim Sitzen Haltungs- und Wertungsnoten gegeben hätte, hätte er bestimmt eine hohe Punktzahl bekommen.
Es war einfach so schön.
Dass man sich im Westernsattel wohlfühlen MUSS, war klar.
Aber dass man sich SO wohl und vor allem SICHER fühlt, DAS hätte ich so nicht erwartet.
Für mich das beste Gefühl für einen eventuellen "Dochwiedereinstieg" :).

Ich danke ganz herzlich Pepper und meinem Reitlehrer :blink: und komme so gerne wieder....nächstes Mal steige ich auch nicht so schnell wieder ab (aber ich glaub`, die Kombi mit dem kleinen Braunen und dem bis dahin schon langen Tag für ihn war genug und gut so) und wage vielleicht auch mal einen kleinen Trab, wenn ich darf.

Habt ganz herzlichen Dank für diesen rundum tollen Tag!

LG, Suse und Horst

(der langsam die Herzchen aus den Augen kriegt, vom Kater träumt und einfach nur...total platt in sein Bett gefallen ist)

BigMick
11.01.2014, 23:27
Ach, schön!!!!!

Marion18
12.01.2014, 13:51
Nach den ersten Minuten hat man aber auch deutlich gesehen, daß Du schon mal Routine hattest. Das mit der Zügelbrücke ist ungewohnt und lenken auch ein wenig anders, aber daran gewöhnt man sich schnell. :blink:

Ich sags doch. Pepper ist ein prima Therapiepferd. :)

Gruß, Marion

P.S.: Dafür, daß Du jetzt erst von Deinen Gleichgewichtsstörungen schreibst, ziehe ich Dir nächstes Mal noch die Ohren lang! Ich hätte nebenher gehen müssen, anfangs. Und gerade Schritt reiten hilft dem Gehirn bei der Entwicklung des Gleichgewichts enorm. Ob Du nächstes Mal trabst, werden wir noch sehen. Da hab ich jetzt ein besseres Auge drauf, das kann ich Dir aber versprechen! :p

spechti
12.01.2014, 16:43
Das kommt davon, wenn man beim Quatschen und Pferde beobachten vom Höcksken auf`s Stöcksken kommt....:blink:

Marion18
29.01.2014, 12:34
Was ist der Unterschied zwischen Pepper und Hudson? :D


Hudson galoppiert gemütlich vor sich hin.
Nina: "Sag mal, was hältst Du denn von ein bißchen mehr Spannung, so im Bauch und Rücken?
Hudson: "Schnauff ... okay, wenns sein muß... prust ... mehr kann ich aber nicht."
Nina: "Na gut, aber jetzt nochmal!"
Hudson: "Schnauff ... prust ... echt, muß das sein? So viel? Okay, okay, ich versuchs ... schnauff ..."
Nina: "Komm! Noch ein bißchen!"
Hudson: "Schwitz... ein paar Sprünge ... nee ... schnauf ... jetzt gehts gar nicht mehr." Läßt alles hängen und fällt in den Trab.


Pepper galoppiert gemütlich an.
Arne: "Sag mal, was hältst Du denn von ein bißchen mehr Spannung?"
Pepper: "Ja! Sofort! Kannst Du haben!" Wölbt alles auf, was er hat.
Arne: "Suuper! Sehr schön! So macht das Spaß." (Pepper hat eine Galoppade wie auf Wolken.)
Nach einiger Zeit Pepper: "Der genießt aber da oben, der paßt ja gar nicht richtig auf." Streckt ein wenig die Nase raus.
"Prima, hat nichts gemerkt. Ich laß mal vorsichtig locker." Latscht irgendwann gemütlich vor sich hin.
Arne: "Hey, Du bummelst ja!"
Pepper: "Wer? Ich? Niemals! Du mußt Dich täuschen!" Nimmt sofort wieder Haltung an.

Der Eine ist 'ne faule Socke und der Andere ein gewieftes Schlitzohr. :love_heart::love_heart::love_heart:


Gruß, Marion

holgi
29.01.2014, 16:31
Na ich seh' schon, mit der Erfahrung seid ihr genau die richtigen Bewerber für einen Ridgeback. :blink: Das sind auch so faule, gewiefte Schlitzohr-Socken.

Noch dazu, wo ihr jetzt schon so einige Runden mit uns gedreht habt und sowohl uns als auch unsere Hunde ertragen konntet und das auf engstem Raum in der Sauerland-Hütte :D.


Tolle Pferdchen habt ihr da...

LG

Holger

Marion18
01.02.2014, 22:22
Von Aushalten kann keine Rede sein, Holger. Wir hatten Spaß! :)

Ein Ridgeback für uns wird wohl kommen. Ist nur eine Frage der Zeit.


Heute habe ich seit langem mal wieder bei Hundson das Kopfstück abgemacht. Seit langem deshalb, weil das kleine Stinktier gerne ausnutzt, wenn die "Bewaffnung" fehlt.

Ob Sporen oder Gebiß, wenns ihm dann nicht paßt, stellt er sich in eine Ecke oder rennt los. Je nachdem, wonach ihm gerade ist. Kann sein, daß man beides die ganze Zeit nicht einsetzen muß, aber wenn es ganz fehlt ...

Heute war es aber toll. Galopp habe ich mich nicht getraut, aber im Schritt und Trab war es richtig klasse. Sogar sehr akkurate Spins nach links haben wir hinbekommen. Arne war ein wenig neidisch, was selten vorkommt. :D

Gruß, Marion

Marion18
03.02.2014, 12:17
Zwei Bildchen von gestern:

Hatsi-Schatzi hatte noch keine Sonne, Pepper dafür so richtig. :love_heart:
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Gruß, Marion