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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Zoff zwischen zwei intakten Rüden



EvaBlond
12.04.2014, 18:55
Liebe RR-Gemeinde,
heute bitte ich mal um Eure Meinungen/ Erfahrungen. Meine beiden Rüden, 5 und 7 Jahre alt, hatten sich kürzlich wieder häftig in den Haaren. Wir konnten sie zwar trennen (halten sie jetzt auch getrennt), aber die große Spannung zwischen den beiden bleibt.
Vorgeschichte: Der Ältere hatte bis vor ca. 2 Wochen einen sehr hohen Testosteronspiegel, weil in unserer Umgebung in den letzten drei Monaten eine Hündin nach der anderen heiß wurde. Der Jüngere nahm sich in dieser Zeit besonders zurück und erkennt auch sonst den Älteren als Boß an. Jetzt wo der Ältere erst mal erschöpft ist, die Anspannung abgefallen ist, schwang sich der Jüngere zu einer Herausforderung auf: Leises Anknurren, aufgestelltes Fell, steifes Stehen- das läßt sich der Ältere nicht gefallen und geht auf ihn los - kurzes Aufstellen auf die Hinterläufe, Fauchen, Beißen ohne Verletzungen zu hinterlassen. (Vor zwei Jahren hatten wir das viel heftiger und erst nach 4-monatigem Training mit gechipten Hunden war wieder Frieden)
Im Verhalten des Jüngeren ist erkennbar, dass er diese Konfrontation eigentlich nicht will, aber der Testosterondruck treibt ihn dazu. Würde es Sinn machen den Jüngeren zu chippen, obwohl er physisch wahrscheinlich der stärkere Hund ist; er ist allerdings recht sensibel, während der Ältere sehr stur ist.
Was sind Eure Erfahrungen mit diesem Thema ?
EvaBlond

Rosemarie Karsten
12.04.2014, 20:01
Das kann nur beurteilen, wer die Hunde in ihrem Umfeld gesehen, erlebt und eingeschätzt hat unter Berücksichtigung sämtlicher Gegebenheiten.

Eine große Gefahr, sich auf Ferndiagnosen zu verlassen oder sich an ihnen zu orientieren!

Wenn ihr bereits gute Erfahrungen mit Training in Verbindung mit Chippung beider (?) Hunde hattet, so wäre mein erster Gedanke dazu: wendet euch an euren damaligen Trainer, lasst euch eine neue Einschätzung geben ( ggfls zuzüglich einer weiteren professionellen Einschätzung durch Udo Gansloßer ).

Alles Gute!

VG Rosemarie

EvaBlond
12.04.2014, 21:09
Vielen Dank Rosemarie,
es waren beide gechippt. Nächste Woche werden wir auch unsere damalige Trainerin treffen.
LG EvaBlond

spechti
13.04.2014, 18:30
Hallo Eva,

was willst Du mit dem Chip erreichen?
Ruhe im Karton, Testosteron ´raus, Entspannung für alle und dann?
Läßt die Wirkung nach.
Ich halte das für keine gute Idee, zumal es nichts an dem Problem an sich ändern wird.
Du unterdrückst damit ja chemisch nur etwas, was vor allem nicht von Dauer ist.
Es ist nun einmal so, dass die Haltung zweier intakter Rüden durchaus nach hinten losgehen kann.
Das muß nicht so sein, das kann aber durchaus vorkommen.
Es ist eben nicht "naturgemäß", dass zwei intakte, voll erwachsene Rüden unbedingt friedlich gleichberechtigt nebeneinander leben würden.
Der Altersabstand von zwei Jahren könnte problematisch sein und das auch bleiben.
Ist der zweite Rüde als Welpe zum ersten, noch lange nicht fertigen, zweijährigen Rüden dazugekommen?
Sie sind jetzt beide voll erwachsen und sicher auch schon sehr gefestigt, da kann es immer wieder zu brenzligen Situationen kommen.
Es scheint ja auch so zu sein, dass es schon länger nicht die wirklich große Liebe zwischen beiden ist.
Für mich stellt sich bei solchen länger anhaltenden Problemen immer die Frage nach dem Sinn.
Wem tut man denn schlußendlich mit einer solchen, dauerangespannten Haltung zweier intakter Rüden, die schon mehrfach aufeinander losgegangen sind, chemisch beide kastriert werden mußten, damit ein Arbeiten überhaupt noch möglich war, nun einen Gefallen?
Ich finde es jetzt gerade nicht wieder, aber ich erinnere mich an ein Post zum Thema mit zwei Hündinnen, von denen eine letzten Endes abgegeben werden mußte, weil es einfach nicht möglich war, Ruhe und entspanntes Miteinander zu leben.
Mir wäre enorm wichtig, dass es beiden Hunden miteinander WIRKLICH gut geht.
Und es nicht ein "er nimmt sich zurück, und der andere duldet ihn in seinem Dunstkreis" - Miteinander ist.
Wer sich dauernd zugunsten des anderen zurücknimmt, bei dem fliegt irgendwann der Deckel vom Topf.
Und dass es evtl. auf DIE Art funktioniert, heißt ja noch lange nicht, dass es für die Hunde ein tolles, gemeinsames Leben ist.
Daueranspannung ist äußerst ungesund und führt letzten Endes zu einem nicht wirklich empfehlenswerten Zusammenleben.
Schau`Dir sehr genau an, wie toll diese Kombi letzten Endes wirklich ist.
Für die Hunde, meine ich.
Wollen sie tatsächlich miteinander leben?
Oder kriegen sie es irgendwie, mehr schlecht als recht, hin, weil sie nunmal keine Wahl haben?
Es sind Eure Hunde, Ihr kennt sie am besten.
Dass es nicht gut ist, so wie es ist, ist Euch ja scheinbar schon klar geworden.
Letzten Endes ist es sehr fraglich, ob eine Kastration, egal, ob vorübergehend oder endgültig, an der Grundstimmung irgendetwas ändern würde.
Und eben diese Grundstimmung liest sich für mich nicht wirklich gut....

Ich wünsche Euch alles Gute, bitte berichte mal weiter.

LG, Suse

Rosemarie Karsten
13.04.2014, 18:54
Vielen Dank Rosemarie,
es waren beide gechippt. Nächste Woche werden wir auch unsere damalige Trainerin treffen.
LG EvaBlond



Das ist gut. Sie kennt die Hunde und das Gesamtgefüge.

Möglicherweise macht ZUNÄCHST eine erneute Chippung eines oder beider Rüden in Verbindung mit auf die Situation abgestimmtem Training großen Sinn.

Falls sich zeigt, dass die Maßnahmen greifen und insbesondere durch die hormonelle Veränderung sich zunehmend ein entspanntes Verhalten der Hunde untereinander ergibt, kann gegebenenfalls langfristig betrachtet, die endgültige Kastration eines oder beider Rüden Sinn machen und die Situation deutlich verbessern und entspannen.

All dieses jedoch unter gründlicher Analyse und Einschätzung sämtlicher Wägbarkeiten. - Wie gesagt - in so einem Fall würde ich aller Wahrscheinlichkeit nach eine weitere, professionelle Einschätzung einer Fachkraft wie zB Udo Gansloßer hinzuziehen wollen.

Es kann durchaus sein, dass die Rüden aufgrund vorgenommener Veränderungen zukünftig ein friedfertiges Miteinander leben können.

Die gegebenenfalls erneute Chippung eines oder beider Hunde in Kombination mit entsprechendem Training beider Hunde kann Aufschluss und Hinweise über die mögliche Entwicklung geben; wobei die endgültige Kastration manchmal noch merklich anders sein kann in ihrer Ausprägung.

Hunde, die durch bestimmte Vorfälle sowie aufgrund ihrer Persönlichkeiten überhaupt nicht harmonieren, die werden es möglicherweise auch nicht in Anbetracht einer hormonellen Veränderung. - In eurem Fall aber hat sich durchaus eine positive Entwicklung in der Vergangenheit bestätigt. Daher kann ein erneuter Versuch mit eventueller anschließender endgültiger Kastration durchaus ein gangbarer Weg sein, ohne einen der Hunde abgeben zu müssen.

VG Rosemarie

EvaBlond
13.04.2014, 21:43
Hallo Suse, hallo Rosemarie,
auch mir ist es wichtig, dass es beiden Hunden WIRKLICH gut geht.
Bis zur ersten Auseinandersetzung lebten sie friedlich zusammen, danach nur noch nebeneinander.
Der Jüngere ist als Welpe zum Älteren gekommen, wir hatten den Züchter mehrfach mit unserem ersten Hund besucht, die Eingewöhnung zu Hause klappte auch gut. Der Ältere ist eigentlich ein ruhiger, souveräner Rüde gewesen.
Wir wollen alle Möglichkeiten prüfen, auch die, ein neues passendes Zuhause für den Jüngeren zu finden - auch wenn mir das natürlich sehr weh täte, aber wenn es für ihn gut wäre, wäre das dann die Lösung.
(Für mich war von Ganslosser die "Verhaltensbiologie für Hundehalter" aufschlussreich, wie kann man zu ihm Kontakt aufnehmen?)

LG EvaBlond

Rosemarie Karsten
13.04.2014, 21:52
Hallo Eva,

hier kommst du auf seine HP
Einzelfelle (http://www.einzelfelle.de/)

.. und folgendes Buch

Kastration und Verhalten beim Hund von Udo Gansloßer; Sophie Strodtbeck - Buch - buecher.de (http://www.buecher.de/shop/hunderatgeber/kastration-und-verhalten-beim-hund/ganslosser-udo-strodtbeck-sophie/products_products/detail/prod_id/33357515/)

VG Rosemarie

Mathuni
14.04.2014, 23:35
Hallo, Eva!

Du willst nicht lesen, was ich schreib, aber ich schreib es trotzdem: Wenn nur Chippen halbwegs Frieden bringt, läuft Grundsätzliches komplett verkehrt. Ich bin kein Freund der Mehrrüdenhaltung. Ich wollte vor Jahren gerne zum verträglichen erwachsenen Bub (kastriert!) noch einen Rüden dazu, hatte dann aber "glücklicherweise" für drei Monate zunächst mal vorher einen intakten ebenfalls erwachsenen Pflegerüden. Der war auch generell sehr verträglich - jeder Bub für sich ein Sozialbopperl. Aber was sich da zwischen den beiden Jungs individuell im Haus auftat, war unbeschreiblich in seiner Dynamik. Nach drei Wochen gab es einen sehr heftigen Vorfall.

Wir konnten danach durch ganz klare Vorgaben und strenges Reglement ("Ihr atmet erst, wenn ich es sage!") durchaus eine Weile superdiszipliniert und friedlich in einem Haushalt leben. Aber der Weg zu ihrem ganz eigenen persönlichen Frieden war so nicht machbar. Sie gingen sich nicht mehr an die Gurgel, aber sie haben sich trotzdem gegenseitig unterschwellig exorbitant viel Lebensenergie geraubt und sich - 5 Jahre später betrachtet - beide ihre Lebenszeit verkürzt.

Eva, ich wüsste, was ich machen würde. Ich wüsste auch, dass mir das Herz dabei brechen würde. Aber ich würde es tun.

Liebe Grüße

Susanne mit Buki und Rose (und der Susanne fiel selten ein Post so schwer, weil sie erahnt, was emotional dranhängt und schon seit dem EP weiß, dass man da gar nicht wirklich als Aussenstehender was dazu schreiben kann - es aber auch im Sinne der Hunde wichtig findet, im Sinne der Hunde zu schreiben)

katzenlene
15.04.2014, 00:28
Ich schleiche seit gestern um dieses Thema rum. Soll ich schreiben - oder besser nicht?
Danke Susanne.

Eva,
bitte entscheide zum Wohle der Hunde.

Liebe Grüße
Marlene

Asani Hekima
15.04.2014, 08:08
Hier in der schweiz wüsste ich an wen ich mich wenden würde. Eine tierärztin meines vertrauens mit aus- und weiterbildung der verhaltensbiologie für hunde. So jemand kann die hunde einschätzen und weiss genau in wieweit und bei welchen dingen eine kastration eine besserung bringen könnte und wo ein eingriff so oder so ins leehre laufen würde. Genau so jemanden würde ich mir suchen und mich beraten lassen. Ob so jemand ganslosser heisst oder meier-müller ist egal, hauptsache er weis wovon er spricht und ist allen möglichkeiten gegenüber offen. Ich wünsche dir von herzen, dass du für dich und deine hunde die richtige wahl triffst und treffen kannst.

chilli09
15.04.2014, 08:21
Stell dir doch vor, mit deinem Ex weiterhin unter dem gleichen Dach leben zu müssen, alles mit ihm zu teilen, ihm Raum für sein Eskapaden zu geben. Irgendwann nimmst du dann Antidepressiva oder Beruhigungsmittel. Du lernst, das alles irgendwie zu ertragen , trotzdem ist und bleibt es grässlich.
Klar , hinkt der Vergleich. Trotzdem stell ich mir das ungefähr so vor...

Stefanie R.
15.04.2014, 09:02
Hässliche Situation. Das Problem beim Chippen sehe ich darin, dass sich das Verhalten zu Beginn möglicherweise verschlimmert, da der Chip die Hormone durcheinanderbringt und erst nach ein paar Wochen richtig wirkt. Das kann gefährlich werden.

Die Kastration kann dazu führen, dass der kastrierte Rüde für den intakten Rüden besonders gut riecht und deshalb weitere, wenn auch andere, Probleme vorprogrammiert sind.

Auf Dauer halte ich das für eine für beide Rüden überaus stressige, auf Dauer nicht zu ertragende Situation, die auch gesundheitlich ernsthafte Probleme verursachen kann. Dauerstress macht krank. Aber ich denke, bevor ich meinen Hund abgebe, würde ich ih kastrieren lassen und es versuchen. Und ich bin wahrlich kein Kastrationsbeführworter.

Viele Grüße,
Stefanie mit BamBam

Rosemarie Karsten
15.04.2014, 09:59
Mit einem gleichzeitig verabreichten Antiandrogen ( nach Absprache mit dem TA) kann die Erstverschlimmerung abgeschwächt bzw verhindert werden.
Wird der Zeitpunkt einer möglichen endgültigen Kastration gut beachtet, so kann dieses ggfls dauerhaften Einfluss auf die Ausprägung des "Duftes" sowie auch auf Verhalten haben.

Es wäre interessant zu erfahren, wie die Rüden FÜNF Jahre miteinander klargekommen sind.

Bevor über Abgabe eines der Rüden nachgedacht wird, bitte zuerst Fachpersonal kontaktieren, welches eine PROFESSIONELLE Einschätzung vornimmt. .. Anthropromorphismus ist hier völlig fehl am Platze


VG Rosemarie


.. auch mal über die Schilddrüse "nachdenken" und ein großes Profil beim TA erstellen lassen!

acora00
15.04.2014, 10:30
um möglichst sicher zu gehen, nach erfolgtem (erneuten) eingreifen mittels chip oder skalpell wirklich ruhe zu haben, würde ich beide rüden endgültig kastrieren lassen. damit umgeht man auch eventuelle verirrungen des älteren rüden, wenn dieser intakt bleibt.
solltet ihr eine abgabe eines hundes wirklich und ernsthaft in erwägung ziehen, würde ich schnell handeln und die hunde trennen (und natürlich nicht kastrieren).

allen interessierten sei versichert, dass die TE in den allerbesten händen ist trainertechnisch, die man sich nur vorstellen kann mit selbst jahrzehntelanger erfahrung im halten von gemischten rudeln und der nötigen sachkenntnis und fähigkeiten, hier adäquat und mit der nötigen empathie unterstützend zu helfen.

Heins
15.04.2014, 10:46
es könnte auch zielführend, so etwas wie klare, feste, verlässliche, den hunden und den menschen angepasste strukturen zu etablieren und weniger an einen sexuell motivierten hintergrund zu denken.

nein, ich glaube nicht an den, im eingangspost erwähnten, 'testosterondruck' und auch nicht an die möglichlichkeit mit kastrationschip, kastration und/oder training eine nachhaltige verbesserung der situation herbeiführen zu können.

@evablond, was sagt denn der züchter der beiden hunde zu der geschilderten problematik? hatte er dich gewarnt?

SaBine
15.04.2014, 13:33
EvaBlond,

helfen kann Dir bei einer solchen Entscheidung nur ein Tiermediziner / Trainer, der in Sachen Verhaltensbiologie wirklich fit ist. Das, was im Allgemeinen über Kastrationen und Testosteron im Besonderen kursiert, ist häufig Mumpitz, und missachtet, dass das endokrine Geschehen ein Konzert mit sehr vielen Mitspielern ist. Nimmt man einen heraus, kann das ganze Gefüge durcheinander geraten.

Ich möchte Dir deshalb sehr ans Herz legen, Dich an jemanden zu wenden, der so bewandert ist, wie Dany das beschreibt.

Joburg
15.04.2014, 14:39
Ich möchte Dir deshalb sehr ans Herz legen, Dich an jemanden zu wenden, der so bewandert ist, wie Dany das beschreibt
…Eine tierärztin meines vertrauens mit aus- und weiterbildung der verhaltensbiologie für hunde....


…und dabei trotz objektiver Qualifikation der betreffenden Fachperson und dem großen Druck, unter dem Ihr steht, zu prüfen, inwieweit diese auch wirklich zu Euch passt – wie bei jedem anderen Hundetrainer auch! …nicht alles, was glänzt, ist Gold und die Chemie zwischen den Beteiligten muss m. E. trotzdem stimmen!

Viel Erfolg!:encouragement:

spechti
15.04.2014, 15:54
Also, wenn man WIRKLICH sicher gehen will, gibt es nur EINE Lösung.
Und die heißt sicher nicht Kastration.
Es ist überhaupt nicht gesagt, dass eine Kastration beider Hunde auch nur irgendetwas ändert.
Scheinbar mögen sie sich nicht.
Ob eine Kastration daran etwas ändern wird, finde ich mehr als zweifelhaft.
Es sind immerhin voll erwachsene Hunde, da wirkt eine Kastra, wie erst kürzlich zu lesen war, anders als bei sehr jungen Hunden.
Die beiden hatten nun jahrelang Zeit, ihre Antipathien zu pflegen.
Wenn auch unterschwellig.
Kann ja niemand hier vorhersagen, OB eine Kastration etwas ändern würde....weshalb sollte sie auch?
Sie fährt den Testosteronhaushalt nahezu auf Null, das nimmt natürlich Spannungen und verhindert womöglich ernsthafte Beißereien, aber sie macht doch nicht aus einer grundsätzlichen Abneigung plötzlich die große Liebe.
Dann können sie evtl. nebeneinander herleben, ohne sich an die Gurgel zu gehen, finden sich aber immer noch blöd.
Damit ändert man immer noch nix an der Grundhaltung der beiden zueinander.
Beide Hunde oder einen kastrieren zu lassen, um zu probieren, ob es geht, dient doch letzlich nur dem Ziel, dem MENSCHEN das Abgeben eines der beiden zu ersparen.
Und das wiederum finde ich egoistisch und nicht im Sinne der Hunde gedacht.
Niemand trennt sich wohl gerne von seinem Hund.
Aber wenn es tatsächlich darum geht, eine Entscheidung zu treffen, dann sollte die absolut und vorrangig im Sinne der Hunde sein.
Und nicht an emotionale Befindlichkeiten seitens der Halter gebunden sein, so schwer und absolut verständlich das auch sein mag.
Susanne hat es gut beschrieben.

Eva, Ihr seid offenbar in guten Händen.
Und wenn das so ist, wird es sicher eine Entscheidung im Sinne der Hunde geben.
Ich gehe davon aus, dass ein Verhaltensbiologe/Trainer, wie hier mehrfach erwähnt, gemeinsam mit Euch, bzw. unterstützend und gut beratend, die richtige Entscheidung treffen wird.


Ich drück`Euch die Daumen, dass Ihr schnell aus dieser für alle Beteiligten unschönen Situation herausfindet.

LG, Suse

EvaBlond
15.04.2014, 17:22
Hallo, Eva!

Du willst nicht lesen, was ich schreib, aber ich schreib es trotzdem: Wenn nur Chippen halbwegs Frieden bringt, läuft Grundsätzliches komplett verkehrt. Ich bin kein Freund der Mehrrüdenhaltung. Ich wollte vor Jahren gerne zum verträglichen erwachsenen Bub (kastriert!) noch einen Rüden dazu, hatte dann aber "glücklicherweise" für drei Monate zunächst mal vorher einen intakten ebenfalls erwachsenen Pflegerüden. Der war auch generell sehr verträglich - jeder Bub für sich ein Sozialbopperl. Aber was sich da zwischen den beiden Jungs individuell im Haus auftat, war unbeschreiblich in seiner Dynamik. Nach drei Wochen gab es einen sehr heftigen Vorfall.

Wir konnten danach durch ganz klare Vorgaben und strenges Reglement ("Ihr atmet erst, wenn ich es sage!") durchaus eine Weile superdiszipliniert und friedlich in einem Haushalt leben. Aber der Weg zu ihrem ganz eigenen persönlichen Frieden war so nicht machbar. Sie gingen sich nicht mehr an die Gurgel, aber sie haben sich trotzdem gegenseitig unterschwellig exorbitant viel Lebensenergie geraubt und sich - 5 Jahre später betrachtet - beide ihre Lebenszeit verkürzt.

Eva, ich wüsste, was ich machen würde. Ich wüsste auch, dass mir das Herz dabei brechen würde. Aber ich würde es tun.

Liebe Grüße

Susanne mit Buki und Rose (und der Susanne fiel selten ein Post so schwer, weil sie erahnt, was emotional dranhängt und schon seit dem EP weiß, dass man da gar nicht wirklich als Aussenstehender was dazu schreiben kann - es aber auch im Sinne der Hunde wichtig findet, im Sinne der Hunde zu schreiben)

Hallo, Susanne,
für einen zweiten Rüden hatten wir uns entschieden, weil wir bei einer Hündin nicht gewährleisten konnten, die Hunde bei ihrer Läufigkeit getrennt zu halten (damit meine ich, einer müßte das Haus verlassen, da der Rüde sehr stark auf heiße Hündinnen reagiert). Anfangs lief alles prima, bis der Jüngere geschlechtsreif wurde und selbst Ansprüche stellte.
Sicher ist es bis zur letzten Auseinandersetzung kein "Traumpaar" gewesen, aber sie stritten um keine Resourcen und lagen sogar gemeinsam auf dem Sofa. Der wechselnde Hormonstatus hat zu dieser Situation - der "Kleine" bäumt sich auf - geführt und ein solcher Wechsel kann wahrscheinlich immer wieder kommen. So gesehen wird kaum wirkliche Ruhe einziehen können. Ich bin auch kein Freund von Kastration, die Chipps hatten das Wesen der Beiden schon einigermaßen verändert (unsicherer, gleichgültiger...und für andere Rüden nicht mehr als Rüden erkennbar, d.h. z.T.
herausfordendes Verhalten der anderen R.)
Wir werden jetzt zweigleisig fahren:
Wiederaufnahme des Trainings unter Anleitung der Trainerin, zunächst ohne Chip und
Suche nach einen neuen passenden Zuhause für den Jüngeren.

LG EvaBlond

EvaBlond
15.04.2014, 17:42
Liebe RR-Gemeinde,
vielen Dank für Eure Ratschläge, Meinungen und Anteilnahme!
Einen ähnlichen Fall konnte ich in Euren Beschreibungen leider, oder für Euch Gott sei Dank nicht finden
und es ist absolut richtig, Ferndiagnosen sind schwierig.
Ich erkenne zwei Fraktionen, die die möglichst schnell einen Hund abgeben würde - nur geht das nicht so schnell und für die "Wartezeit" möchten wir schon was tun - tainieren unter Anleitung einer erfahrenen Trainerin.
Und die andere, die Hoffnungen in Kastration bzw. zunächst chippen setzt, da es ja schon einmal geklappt hat.

Auch wir wollen das Beste für die Hunde, wer sagt was das ist, ob das eventuell neue Zuhause soviel besser ist, als ein Nebeneinanderleben der Rüden bei uns.
Ich warte auf DAS neue Zuhause, vielleicht wird es ja perfekt (das werde ich nicht alleine beurteilen, allerdings unbedingt meinen Bauch auch dazu befragen)- Bis dahin wird trainiert.
Natürlich werden die Jungs jetzt getrennt gehalten.

VG EvaBlond

Asani Hekima
15.04.2014, 19:07
ich weiss, man soll kinder und hunde nicht miteinander vergliechen.

trotzdem, ich bin nun mal keine mutti, nur hundemami und wenn ich mir ein tier ins haus hole, dann wird das komplett in die familie aufgenommen und gehört unweigerlich dazu. ich würde alles, und ich meine wirklich alles versuchen um die tiere halten und behalten zu können. wenn ich es, durch was auch immer, nur so weit bringe, dass sich die hunde "nur" dulden lernen und eigentlich nicht leiden können, wär mein ziel erreicht.

ich würde auch kein kind abgeben bloss weil sich die geschwister nicht leiden können und das solls ja durchaus auch geben.

vielleicht ist das egoistisch. aber abgeben.....:scept: ist schwierig zu beurteilen.

ich kenne halt auch einige wo's durchaus funktioniert, auch unkastrierte rüden.

EvaBlond
15.04.2014, 19:41
Hallo Dany,
sicher haben wir die Verantwortung für unsere Hunde, darum wollen wir/ ich auch, dass sie in dem für sie möglichst bestem Umfeld leben dürfen. Ein Kind wird erwachsen und verläßt das Haus (so wie meine beiden erwachsenen Söhne). Meine Rüden sind auch erwachsen und scheinen miteinander nicht gut auskommen zu können. Sie können nicht entscheiden, dem Konflikt aus dem Wege zu gehen und das Rudel zu verlassen (ich hatte umnittelbar nach dem "Streit" durchaus den Eindruck, dass der Jüngere das Weite suchen wollte). Es ist für mich eine Option.

VG EvaBlond

Asani Hekima
15.04.2014, 20:19
Evablond, das sollte in keinster weist ein schuss in deine richtung sein. Ich bewundere leute die so rigoros zum wohle des tieres entscheiden können. Meine äusserung war wertfrei gemeint und soll nur meine ganz eigene einstellung zeigen. Ich war nie in dieser situation aber ich weiss, dass mir persönlich das herz brechen würde, müsste ich aus welchem grund auch immer, mein liebstes abgeben.

Für mich wärs halt als würde ich mich gegen mein "hundekind" entscheiden. Ich bete zu wem auch immer, dass ich niemalsnie vor dieser entscheidung stehen werde.

Ich bin sicher, du tust für euch alle das richtige.

EvaBlond
15.04.2014, 21:05
Guten Abend Dany,
ich habe mich NICHT angegriffen gefühlt, sondern auch nur meine Meinung geäußert.

Allen Mitfühlenden eine gute Nacht.

EvaBlond

Fraukehexe
15.04.2014, 22:47
Ja,bei uns funktioniert es mit 2 Rüden,intakt 5 und 3 jahre alt.
Es gibt mit Sicherheit viele Gründe,warum das so ist.
Wir freuen uns über unsere Jungs,aber jeder Tag ist Arbeit,mann darf die Dynamik nicht unterschätzen.

Beide zusammen sind ein Team,einzeln wieder ganz unterschiedlich.

Lg Frauke und ihre Jungs