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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Karma unter Hunden?



Sariba
15.05.2015, 17:37
Hallo liebe Leute!:D

Da die letzten Tage ein paar Sachen fielen zum Thema "Hundesprache", so will ich das mal hier kurz nennen, fiel mir da eine ganz interessante Frage ein. Ich bin gespannt, was für Interpretationen ihr dafür habt :p


Also es gibt da eine Sache, dich ich, glaube ich, noch nicht so recht verstehen konnte. Zumindest gibt es eine Menge Erklärungen, die zu vermenschlicht klingen würden.
Also schon seit der Welpenzeit besuchte ich ja mit Tyson eine Hundeschule. Ich kam in einer Gruppe voller süßer kleine, vor allem gleichaltriger Welpen. Es waren anfangs 5 (2 Schäferhunde, 1 Labrador, 1 Bordercollie und 1 Hovawart)...allesamt verschiedene Farben, Tyson also der einzige "Braune" :D
Später kam noch ein Boxermixwelpe dazu, eine Hündin, 20 Tage jünger als Tyson. Farbe identisch braun. Es war das klassische: Sie kam,sah und siegte. Schon bei der ersten Welpenpause haben die Zwei sich verknoten und sind über die Wiese gekullert. Die Halterin und ich verstanden uns auch direkt wunderbar. Natürlich traf man sich dann auch privat, um gemeinsam zu trainieren etc. Ergo wuchsen die 2 quasi miteinander auf, sahen sich so ca. 1x die Woche. Es hatte sich seitdem nie geändert, dass die beiden nur noch für sich waren. Die anderen Hunde ließen sie auch, es war halt okay.
Das ging so drei Jahre. Es war für mich natürlich auch ganz bezaubernd, da das mit den beiden ein anderes "miteinander" war wie mit jedem anderen Hund. Ich kanns schlecht erklären, sie spielt schon anders. Ich denke, da war mehr Vertrauen bei.
Zumindest hatte sich dann nach zwei Jahren schon langsam gezeigt, dass es eine wohl eher schlechte Idee war, andere Hunde >dazuzulassen<, wenn die zwei zusammen waren. Tyson war stets strengstens bemüht, die Rüden von ihr fernzuhalten und sie tat dasselbe mit den Hündinnen. Das hatte ich leider auch erst spät bemerkt, weshalb es deshalb schon manchmal krachte (Woche zuvor, selbe Gruppe, die Hündin nicht da, Tyson tobt ausgelassen mit den Hunden-egal welches Geschlecht-, Woche später, sie ist dabei, Tyson schon recht dreist und provozierend zu den anderen Hunden).
Jedenfalls hatten wir das dann schnell unterbunden, andere Hunde dazuzulassen oder wir trennten die Gruppen halt in 2 auf und trennten die beiden fürs Spiel. Dann war immer alles gut. Das etablierte sich dann auch stets im Spaziergang, wenn sie oder ich mal alleine mit den beiden los sind, weil der jeweils andere nicht konnte. Bin ich allein mit Tyson unterwegs und es kommt uns wer mit Hund entgegen, egal ob bekannt oder nich, freudige Neugierde. Ist die Hündin dabei, pöbeln sie zwar nicht, aber die steife Haltung sagte schon genug aus.

Die Trainerin meinte, dass die zwei wie ein altes Ehepaar wären (ich weiß nicht genau, ob das scherzhaft war). Tyson ist ohne sie mit jedem Hund verträglich, mit ihr mit fast keinem. Sie ist ohne Tyson auch meist verträglich, eher schüchtern, mit Tyson platzt sie vor Selbstbewusstsein.
Die Halterin von der Hündin erklärte das so, dass das in den Genen der Tiere läge, beide braun, kurzes Fell etc, wollen "die Gene" erhalten und finden sich daher besonders attraktiv (sie studiert Medizin, entschuldigt ihre Denkweisen:D)

Wir waren bei einem RR-Züchter zu Besuch und der ging auch mit uns spazieren. Er nahm nicht sein ganzes Rudel mit, aber 1-2 Hunde und 1 Nachzuchthund, der zu Besuch war. Im Spaziergang passierte nichts dramatisches, aber diese Bindung bei den beiden kristallisierte sich wieder heraus. zB beim lasst-uns-alle-Tyson-hinterherhetzen-Spiel (er liebt es gejagt zu werden, wirklich!) versuchte die Boxermixdame den anderen Hunden den Weg abzuschneiden, drängelte sich auch stets zwischen, wenn es mal zum Stillstand kam. Zeigte auch deutliche dominante, ansprucherhebene Signale. Stellte eine Hündin. Die Halterin tadelte sie dann stets mit Worten und sie hörte sofort auf. Auch waren die anderen Hunde sehr sozial und ignorierten das einfach dezent, anstatt drauf einzugehen.

Der Züchter erklärte uns dann, dass die 2 eine Allianz gebildet hätten. Frei nach dem Motto: Nur zusammen sind wir stark.

Gibt es denn so etwas unter Hunden, die ja an sich gar nicht zusammen leben? Es ist vielleicht doch recht schwach erklärt, aber die 2 hängen schon dolle aneinander. Die Hündin lebt jetzt sehr weit weg, ist nur noch 1x im halben Jahr da, aber wenn sie dann da ist, ist das Geheule extrem groß. Er im Auto, sie hinterm Tor...Die heulen wie Wölfe und rufen sich die beiden :o

Was meint ihr dazu? Ich frag nur rein aus Interesse:p



PS: War mir nicht sicher, wo das Thema hingehört, also schonmal Sry vorab, falls das hier falsch ist:eek:

Asani Hekima
15.05.2015, 23:50
Ich würde es in die richtung der züchterin sehen.
Die 2 kennen sich seit frühester jugend, sahen sich regelmässig, mögen sich und gehören irgendwie zusammen.
Einzeln lassen sie sich auf andere ein, zusammen bilden sie eine einheit. Mmn geht es da schon um ressourcenverteidigung. In dem fall ist der jeweils andere die ressource. Vermenschlicht -eiversucht.

Monthy
16.05.2015, 19:40
Ich sehe es auch als eine Art Allianz.

Monthy hat auch seit Welpentagen eine RR-Freundin Daya. Und obwohl zwischenzeitlich beide kastriert sind, verhalten sie sich ähnlich, wenn sie gemeinsam die Welt unsicher machen. Beide sind wie Latsch und Bommel und das demonstrieren sie auch nach außen. Einer beansprucht den anderen für sich und das zeigen sie auch.

LG
Sabine