Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Verliebt in Kastraten ?
Brigitte Kiel
04.04.2016, 10:25
Hallo und guten Morgen,
gestern wollten wir Samu etwas Schönes tun und sind mit ihm zu einem Hundetreffen gefahren.
ca. 10 Hunde, davon zufälligerweise 9 Hündinnen und 1 kastrierter Rüde.
Samu (Rüde,13 Monate) liebt andere Hunde und ist normalerweise begeistert und spielt und rennt mit ihnen.
Gestern hat er sich sofort auf den Kastraten eingeschossen und ist nur winselnd neben diesem gestanden, als ob es eine "bereite" Hündin wäre.
Er hat den Kastraten nicht extrem bedrängt, also nicht versucht aufzureiten oder so, aber er wollte schon Körperkontakt nur mit diesem und ihn belecken usw. Alle anderen Hunde haben ihn null interessiert.
Wir sind mit ihm eine Weile aus der Gruppe raus und haben andere Sachen mit ihm gemacht, aber null Chance, er hat nur nach diesem Terrier geweint und wollte nur zu ihm.
Das wars dann mit dem schönen Ausflug.
Hat mich wieder eines Besseren belehrt - das was wir Menschen gut für den Hund erachten, muss es noch lange nicht sein :-(
Warum ist das nur so - wonach riecht so ein Kastrat, die Frage stellt sich mir immer wieder.
Shari meine Hündin z.b. kann Kastraten überhaupt nicht leiden und verhält sich agressiv, wenn diese ihr zu nahe kommen. ( Shari war aber gestern nicht dabei ).
Ist denn der Geruch bei Kastraten so sehr anders, das sie wie ein läufige Hündin riechen, ich find darüber seit Jahren keine richtige Erklärung - auch TÄ oder so können das nicht logisch aufdröseln :-)
Kennt ihr das ?
Viele Grüße von Brigitte mit Shari & Samu
Moin Brigitte,
ja, kenne ich.
Das ist mEn exakt das Alter, in dem junge Rüden absolut auf Kastraten abfahren.
War bei Horst auch so.
Wonach sie nun letzendlich riechen, ist doch vollkommen egal.
Sie riechen offensichtlich derart gut, dass Jungrüden, die voll im Hormonstress sind, nicht wissen, wen oder was sie da vor sich haben.
Horst war in dem Alter in die meisten Kastraten sehr schwer verliebt und es hat tatsächlich gedauert, bis er verstanden hat, dass es Kastraten sind.
Genauso hat er erst lernen müssen, dass Hündinnen nicht schon eine Woche vor Beginn der Läufigkeit und auch nicht noch vier, sechs Wochen nach der Läufigkeit paarungsbereit sind :blink:.
Selbst heute kommt es noch so ca. einmal im Jahr vor, dass er einen Kastraten trifft und den ganz toll findet.
Warum das so ist, darum habe ich mir noch nie einen Kopf gemacht.
Was ich aber weiß, und das würde ich heute eben ganz anders machen, ist, dass solche Begegnungen für die Junghunde idR mehr Stress als Spaß bedeuten.
Habt Ihr ja gestern auch festgestellt.
Ich bin sicher, das wird sich legen und auch noch ändern, dauert halt nur `ne Weile.
LG, Suse
Brigitte Kiel
04.04.2016, 11:56
Hey Suse,
ja genau, der Samu hatte mega Stress und war - obwohl er sich kaum bewegt hat - total platt.
Du hast recht, warum wieso eigentlich egal.
Aber echt noch ein Grund, Rüden nicht kastrieren zu lassen.
Was für ein krasser Unterschied das für die Kastraten im Umgang mit Rüden macht :-(
Dadurch das Shari ja nicht so gut mit Hündinnen und noch weniger mit Kastraten kann, kennt der Samu ja nur intakte Rüden, mit denen wir regelmäßig laufen - und weiss wie er mit denen umgehen muss und wo sie ihre Grenzen setzen .
Gestern war er völlig überfordert. Und der Terrier genervt :-(
Ist aber auch schwierig - ich sag ja immer - schönen Goldfisch im Glas als Haustier, dann ist alles viel einfacher:blink:
Gestern die Gruppe war ganz neu und ich fand die Leute und ihre Hunde super nett und entspannt, das Highlight war - ein 3 Wochen altes Lamm, das auch mit von der Partie war. Und keiner der Hunde (Husky, Schäferhunde, Labbis, Ridgeback, alle möglichen Rassen)
hat sich auch nur im entferntesten dafür interessiert und das Lamm war ebenfalls tiefenentspannt.
Witzig echt. Was es nicht alles gibt.
LG
Brigitte mit Shari und Samu
Ich kenne, ehrlich gesagt, nur wenige Kastraten, die dauerhaften Stress mit intakten Rüden haben.
Wir haben hier, wo wir wohnen, sehr sehr viele Hunde, sehr viele davon kastriert.
Richtig stressig ist es für die Kastraten eher seltener, ist zumindest meine Beobachtung.
Den deutlich größeren Streß insgesamt haben die intakten Hunde.
Wie gesagt, ich kenne das eher als Problem der Jungspunde.
Muss aber nix heißen und mitunter ist `ne Kastration unumgänglich.
LG, Suse
Asani Hekima
04.04.2016, 14:05
Meiner Erfahrung nach riechen Kastraten nicht per se verlockend für intakte Rüden. Es sind einige wenige die extrem gut riechen und dementsprechend bedrängt werden, die meisten aber weden nicht/nie behelligt. Das hat nicht nur mit dem Alter der intakten Rüden zu tun.
Was mir dagegen aufgefallen ist, dass intakte Rüden den Geruch der Analdrüsen toll finden. Hat also ein anderer Hund aktuell Probleme mit der Analdrüse, verhalten sich intakte Rüden manchmal wie verliebte Gockel und die selben Rüden verhalten sich einige Zeit später wieder völlig neutral.
Vorname Nachname
04.04.2016, 15:23
Als Hetero war ich ne Weile auf Schwulenparties (ein Mitbewohner hat mich da immer mitgeschleift), und ich hab die aggressions- und stressfreie Stimmung da immer sehr genossen.
Vielleicht ist vergleichbar für nen intakten Rüden das Gefühl gegenüber einem Kastraten auch einfach viel entspannter. Die "Verliebtheit" bzw Vertrautheit würde dann weniger auf einer Eigenschaft des Kastraten beruhen, als auf dem Fehlen von Konfliktpotential.
:rofl: interessanter Ansatz, echt - vllt ein bisschen "menschlich" gedacht, aber immerhin....:whistlig:
Und der immanente Vergleich: Kastrat vs/= schwul, nee....
Von der Rüdenseite her kann ich leider nichts beitragen, doch Selma konnte manche Kastraten einfach nicht ab und behandelte sie als wären sie Hündinnen. Andere wieder waren ihre liebsten Spielkameraden.
Da muss es eine andere Aura geben, die vllt nur am Rande mit Gerüchen zu tun hat :scept:
Als Hetero war ich ne Weile auf Schwulenparties (ein Mitbewohner hat mich da immer mitgeschleift), und ich hab die aggressions- und stressfreie Stimmung da immer sehr genossen.
Vielleicht ist vergleichbar für nen intakten Rüden das Gefühl gegenüber einem Kastraten auch einfach viel entspannter. Die "Verliebtheit" bzw Vertrautheit würde dann weniger auf einer Eigenschaft des Kastraten beruhen, als auf dem Fehlen von Konfliktpotential.
Jein.
Streßfreier ist sicher insofern richtig, als dass Testosteron auch ein Erregungshormon ist.
Nicht nur sexuell, sondern insgesamt, was z.B. Aggressivität, schnelle Erregbarkeit im Allgemeinen angeht etc.pp.
Gerade junge Hunde reagieren häufig etwas übersteigert auf etwas, was sie (noch) nicht sonderlich gut kennen und dem sie noch nicht oft begegnet sind und somit auch nicht sicher zuordnen können.
Mit zunehmendem Alter steigt die Erfahrung und die Hunde werden insgesamt ruhiger und gelassener.
Das heißt nicht, dass Verhalten komplett verschwindet, aber der Hund kann immer mehr passend zuordnen.
Trotzdem ist es offenkundig, dass manche Kastraten enorm gut riechen.
Wie gesagt, ich habe die Erfahrung gemacht, dass die sehr jungen Hunde, die sich gerade im hormonellen Chaos befinden, größere Schwierigkeiten mit Zuordnungen haben als ältere Hunde, was ja auch vollkommen logisch ist..
Entspannter ist es für einen intakten Hund allemal dann, wenn er keinerlei Konkurrenz in Form eines anderen intakten Hundes in seiner Nähe hat.
Auch hier gilt natürlich wie immer, Ausnahmen bestätigen die Regel.
LG, Suse
Brigitte Kiel
04.04.2016, 18:20
Gerade junge Hunde reagieren häufig etwas übersteigert auf etwas, was sie (noch) nicht sonderlich gut kennen und dem sie noch nicht oft begegnet sind und somit auch nicht sicher zuordnen können.
Mit zunehmendem Alter steigt die Erfahrung und die Hunde werden insgesamt ruhiger und gelassener.
Ja das stimmt, Samu hat noch nie vorher Kontakt zu einem Kastraten gehabt - wegen Shari, die mit Kastraten so gar nicht klar kommt.
Das lernt er schon noch, der Bubi.
LG
Brigitte
seni81371
04.04.2016, 18:45
Ich hab zwar ein Mädchen, aber auch sie reagiert sehr unterschiedlich auf verschiedene Kastraten.
1. Einer ihrer liebsten Erwachsenen-RR's ist der Ayo, den kennt Käthe seit sie ganz frisch bei mir und noch soooo klein war. Ayo ist der Liebste, Beste, Tollste und überhaupt kann keiner dem Ayo das Wasser reichen (...naja ihr Papa konnte das...aber das ist eine andere Geschichte und der war ja nicht kastriert).
2. Dann haben wir einen kastrierten Rüden im Ort, der wird anfangs immer angeblökt, wenn er sich dadurch nicht abschrecken lässt, wird er genauer untersucht und dann wird vielleicht auch gespielt - ist tagesform abhängig.
3. Bei einer größeren Runde wurde Käthe einmal zum Leinenzwang (von mir) verdonnert, weil sie einen kastrierten Rüden förmlich auf dem Kieker hatte und ihn regelrecht verprügeln wollte. Das ging überhaupt nicht 'zam.
Selbst auf großem Anstand und mit hinter der Gruppe laufen, vor der Gruppe laufen, Gruppe kreuzen usw. ...sie hat nur gescannt wo denn dieser eine Rüde war.
Sie kannte ihn auch schon von einer kleineren Runde, also weniger Hunde, aber da hatten die beiden den Status wie bei 2. "Rüde im Ort" beschrieben. Bei der zweiten Begegnung war sie aber auch gerade in der Läufigkeit und der Start der Runde war etwas unglücklich - es gibt also Luft nach oben zu einem evtl. harmonischerem Umgang.
...ihre Oma mag, wie wohl Shari auch, gar keine Kastraten.
Ist also nicht nur mit (Jung-)Rüden ein spannendes Thema.
LG, Ines mit (Mannsweib :D) Käthe.
Extragilla
05.04.2016, 00:27
haaach Ines...wenn ich DAS dem Ayo vorlese...:kiss:
Ayo wird garnienicht von irgendwelchen unkastrierten Rüden belästigt, zum Glück riecht er offensichtlich nicht so lecker. Das erlaubt uns Begegnungen mit allen Hunden zu üben/haben. Und ebenso gibt es bisher keine Hündin, die auf ihn doof reagiert deshalb. (Wenn dann reagiert ja eher er doof, aber wir arbeiten fleißg dran....und machen auch gute Fortschritte)
Ich habe irgendwann mal einen Artikel gelesen, dass es angeblich einen Unterschied machen soll, ob ein Rüde im Frühjahr oder im Herbst kastriert wird, aber das halte ich ja doch für eine eher gewagte Therorie.
Was ich aber gelernt habe ist die Methode, die leider so interessant bzw. offensichtlich nach Weibsvolk riechenden Jungs einzuparfümieren, am besten an der Schwanzwurzel, das scheint gut zu helfen gegen aufdringliche 'Verehrer'.
Als Duft soll z.B. Lavendel helfen. Soll aber auch mit anderen für uns gutriechenden Düften klappen.
LG
Gilla mit Ayo
Monthy ist ja auch kastriert und auch wir haben keine Probleme mit aufdringlichen, intakten (Jung-)Rüden (die lässt er erst gar nicht ran an sich und duldet sie auch nicht in seinem unmittelbaren Individualdistanzbereich :rolleyes:) oder mit Hündinnen.
Ich vermute noch immer, dass der Zeitpunkt der Kastration eine nicht unerhebliche Rolle spielt. Nein, nicht Frühjahr oder Herbst, daran glaube ich auch nicht. Aber das Alter des Hundes.
Wird ein sehr junger Rüde bereits früh kastriert, hatte er nie die Möglichkeit, sich auf seinen Hormonspiegel und die damit einhergehenden Verhaltensweisen einzustellen und daran zu reifen. Er wird also geistig immer Baby bleiben.
Ein Hund der aber "reifen" konnte, vermittelt bereits durch sein "unter Hormoneinfluss" erlangtes Auftreten ein viel höheres Selbstbewusstsein.
Dass einige Kastraten wohl besser riechen, als andere schiebe ich mal - ohne es tatsächlich zu wissen - auf die körpereigene Hormonproduktion.
So wie bei Damen nicht nur Östrogene, sondern eben auch Testosteron produziert wird, so ist es umgekehrt nicht anders. Jeder Körper produziert fein abgestimmt auf den jeweiligen Körper seinen eigenen Hormoncocktail in einem mal höheren oder mal niedrigerem Testosteron:Östrogen-Verhältnis.
Hat man einen Rüden, der eben einen höheren Östrogen-Anteil in seinem Organismus trägt und fällt nun durch die Kastration die überwiegende Testosteronproduktion weg, dann wird er eben vermutlich besser duften, als andere Kastraten, deren Östrogen-Anteil geringer ist.
Das wäre meine Vermutung, die ich persönlich auch plausibel finde.
Fraukehexe
05.04.2016, 22:53
Denke auch,das Alter spielt eine Rolle.Bei Rüden,die sehr früh kastriert werden,sind meine Jungs sehr verliebt.
Ist mir schon öfter aufgefallen.
Liebe Grüße Frauke mit Dondo und Ejabu.
Brigitte Kiel
06.04.2016, 10:54
Hallo,
der Rüde vom Sonntag war allerdings nicht früh kastriert und auch schon älter.
Jedenfalls ist Samu, der Schlawiner, auf den Geschmack gekommen und verfolgt jeden Kastraten hier im Feld, als ob es eine läufige Hündin wäre...seufz...und leider sind hier fast alle Rüden kastriert. (Falls ihr es noch nicht wusstet, das ist wunderbar praktisch, dann pinkeln die nicht alles an und werden automatisch leinenführig, jawoll:blink:)
Naja, ich denke, das müssen wir aussitzen, bis Samus Verstand soweit gewachsen ist, das er das alles unterscheiden kann.
...kann dauern....
Aber danke für all euere interessante Erklärungen und eigenen Erfahrungen.
LG
Brigitte mit Shari und Samu
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