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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Frage Ausgedehnte Mehrtageswanderungen



Flickenteppich
04.12.2016, 11:16
Hallo, wir sind auf der Suche nach dem passenden Hund. Viele Eigenschaften des RR treffen zu, jedoch stellt sich immer die Frage nach der Belastbarkeit und der Tauglichkeit als Begleiter auf Trekkingtouren, bei denen der RR auch einen geeigneten Hunderucksack tragen muss und eine Woche im Zelt schlafen müsste. Vornehmlich finden diese Touren im Skandinavischen Herbst statt.
Freue mich auf ehrliches Feedback.
VG aus dem Taunus

Mathuni
04.12.2016, 12:45
Hallo, Flickenteppich (welch Anrede:blink:),

ja, ich denke, ein RR wäre da sehr gut geeignet, auch wenn es skandinavischer Herbst ist und im Zelt genächtigt wird. Zum skandinavischen Herbst: In Bewegung friert ein RR nicht so schnell. Allerdings kühlt er wegen der fehlenden Unterwolle recht schnell aus, wenn er sich nicht mehr richtig bewegen kann - da sollte man sich dann nicht scheuen oder gar schämen, zu einem geeigneten Mantel oder Pullover zu greifen. Zum im Zelt schlafen: Meine beiden schlafen ÜBERALL mit mir - zur Not auch auf dem blanken Boden. Hauptsache, sie sind bei mir. Entgegen des Eindruckes, der einen manchmal beschleichen könnte, brauchen sie keine XXL-Couch mit Afrika-Bezug. Natürlich verschmähen sie die nicht, wenn sie verfügbar ist, aber ich denke, dass sie im Zelt auf einer ausgedehnten Trekkingtour glücklicher sind (und artgerechter gehalten werden) als als Dauer-Couch-Potatoes.

Wichtig finde ich - übrigens unabhängig der Hunderasse - die Kondition und dass dem Hund nicht plötzlich bei einer langen Tour etwas abverlangt wird, was er sonst im Alltag nie hat. Wenn der RR auch im Alltag viel und ausgiebig läuft und nicht nur 5 Minuten um den Block geht, dann gibt es keine Ausdauerprobleme. Auch nicht mit geeignetem Rucksack, in dem er Equipement schleppt.

Guter Begleiter ist bisserl so eine Sache... Das kommt auf den eigenen Anspruch an. Sie sind halt recht eigenständig und haben einen großen Wahrnehmungsradius - und können durchaus noch das genetische Erbe des Jagdhundes in sich tragen. So superduperpflegeleicht mit integrierter Umweltausblendung und alleinigem Tunnelblick auf Frauchen oder Herrchen, wie ich das manchmal bei einschlägigen anderen Rassen mitbekomme, latschen RRs meist nicht einfach mit. Ist aber alles eine Frage der Erziehung und der eigenen Weltwahrnehmung. Meine zwei sind definitiv jeder für sich "anstrengender" als der Golden Retriever unserer Nachbarn, aber unser Horizont ist dafür auch wesentlich weiter...

Noch eine kleine Anmerkung: Man braucht bisserl Geduld. Wenn man seinen Hundepartner möglichst gelenkgesund bis ins hohe Alter bei sich haben möchte, sollte er vor längeren Ausdauertouren erst einmal körperlich ausreifen (etwa 2 Jahre). Das heißt nicht, dass man ihn vorher in Watte packen muss, aber die Ausdauer und Belastbarkeit sollten - übrigens gilt auch dies für mich bei jeder Hunderasse - eine vernünftige Basis haben.

Trefft euch doch - wenn möglich - vor irgendwelchen Entscheidungen erst einmal mit RR-Besitzern und geht mit denen laufen. Je mehr, desto besser, weil ihr dann die Bandbreite der RRs und auch die Bandbreite der Halter-Hund-Beziehungen mitbekommen könnt.

Liebe Grüße

Susanne mit Buki und Rose

Susanne A.
05.12.2016, 00:24
Hallo und willkommen im Forum.
Es gab vor etwa zwei Jahren hier mal eine RR-Halterin, die mit ihrem RR die Alpen überquert hat.
Hier findest du auch was dazu:Über die Alpen (http://magazin.landofdogs.de/category/zuri-carusos-wanderblog-2/)
Sie hat dafür aber mindestens ein Jahre trainiert. Und wie Suse schon richtig sagte, keine Überlastung in den
ersten zwei Jahren (was für alle Großrassen gelten dürfte).
Ein beachtlicher Teil der RR, die hier im Forum vertreten sind, hat mehr Probleme mit Hitze als mit Kälte, angemessenen Schutz gegen Auskühlen vorausgesetzt.
Und gerade wer mit seinem Hund solche Abenteuer erleben möchte, sollte auf eine hervorragende Zucht und Aufzucht Wert legen. Das ist das A & O!

Thomas R
26.02.2017, 13:49
Durch Zufall hier mal rein geschaut.

Der Link ist ja genial, super Fotos und ein Klasse Erlebnis für Mensch und Hund.

Ich bin kein Wanderexperte, daher kann ich zur eigentlichen Frage nichts bei tragen.
Vom Grundsatz her ist der RR aber ersteinmal wirklich super geeignet.
Was ich auch berichten kann, zu warmes Wetter schlägt meiner Hündin schon immer aufs Gemüt. Entgegen aller Erwartungen ist der Herbst ihre bevorzugte Jahreszeit, am liebsten Nebel um die 5-10 C und ab geht es. In den Pausen oder zur Ruhe am Abend mag es der RR dann natürlich gemütlich, kuschelig und warm.

Besonders hervorheben würde ich dabei aber die Tauglichkeit das ein RR sich sehr klein machen kann und in jedem Zelt (auf dir, neben dir, unter dir) Platz finden wird ;)
Wenn wir einmal im Zelt schlafen (dann aber auf Hundesportturnieren) schläft meine Hündin mit in meinem Schlafsack :D das muss man mögen, ich finde es voll ok.

Du könntest ja auch darauf achten einen RR aus zu wählen der im normalen Maß liegen wird (zumindest kann man das ja in der Zucht im groben einplanen).
Dann geht das wirklich supoer....

Wie gesagt die Gewöhnung an solche Strecken kenne ich nicht, das man nicht vor dem 3 Geburtstag übertreiben sollte gilt vermutlich wirklich für alle großen Rassen....

Ich finde das wirklich super, wäre irgendwie auch ein Hobby für mich :)