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Sabi1265
20.06.2019, 11:36
Hallo zusammen,
ich bin neu hier, habe mich schon etwas eingelesen, hoffe sehr von Euch paar Tipps und Ratschläge zu erhalten.

Zu unserer Situation:
Wir seine eine Familie mit 3 Kindern, wobei 2 schon Erwachsen sind. Wir wohnen in einem großen Haus mit Garten, mein Sohn wohnt direkt gegenüber, ebenfalls mit großem Garten.
Wir hatten 9 Jahre lang eine tolle Hündin, Golden Retriever und Labrador Mischling. Sie hat uns so viel Freude gemacht, ging jedem Streit aus dem Weg, war in jedem Urlaub dabei. Wir hatten riesiges Glück mit ihr. Leider mussten wir sie vor 3 Wochen einschläfern lassen, sie hatte Krebs.
Wie viele war auch unser Gedanke, nie wieder einen Hund. Es ist so eine schmerzvolle Erfahrung. Aber es fehlt hier so vieles, das Kuscheln, die Spaziergänge, einfach alles.
Nun haben wir uns überlegt ob der RR der richtige Hund für uns ist.
Mein Mann hat ein paar Bedenken, die ich hier gerne mal wiedergeben möchte.
Unser Hündin lief immer ohne Leine, hatte nie Probleme mit anderen Hunden, Jogger, Fahrradfahrer etc.
Wie schaut es bei den RR aus? Muss ich da Bedenken haben ? Wäre Rüde oder Hündin besser?
Wie reagieren die Menschen wenn ihnen so ein großer Hund entgegenkommt?
Ist die Erziehung wirklich so schwer? Ein RR soll ja ein richtiger Sturkopf sein.
Über Antworten oder ein persönliches Gespräch würde ich mich sehr freuen.

Liebe Grüße Sabine

spechti
20.06.2019, 13:47
Hallo Sabine,

zur ersten Frage ein absolut klares JA.
Ein RR ist kein wirklich einfacher Hund.
Er ist auch kein wirklich schwieriger Hund, bringt aber so einige Besonderheiten mit, die man keineswegs unterschätzen sollte.

Hier ist DIE Rassebeschreibung des RR, wie sie treffender nicht sein könnte:

https://www.rhodesian-ridgeback.org/fileadmin/pic/ausbildung/ridgeback.pdf

Empfehlen kann ich Euch, dass Ihr Euch mit RR-Haltern trefft.
Woher kommt Ihr denn genau?

LG, Suse

Heins
20.06.2019, 13:58
rüde oder hündin ist geschmacksache - beide habe vor- und nachteile

deine anderen fragen sind so pauschal nicht zu beantworten. nur soviel: der rhodesian ridgeback ist mehr raubtier als andere hunderassen - auf keinen fall ist er das, was man einen kuscheligen familienhund nennen könnte.

im übrigen hast du selbst sehr viel einfluss: angefangen bei der züchterwahl über die wahl der hundeschule und des erziehungsstils bis hin zu der beschäftigung, die du deinem hund bieten würdest.

meine empfehlung: kontaktiere seriöse (vdh) züchter in deiner nähe und lass dich beraten.

hth

Asani Hekima
20.06.2019, 15:25
Salü Sabine

Immer ohne Leine..... , da sehr viele RR ziemlich jagdambitioniert sind, könnte das schon ein Grund sein, die Leine länger als gewünscht im Einsatz zu haben. Unser Rüde z.B. jagd überhaupt nicht, da er aber Menschen nicht sonderlich mag, ist er auch öfters an der Leine.
Schwierig im Umgang (ich sag jetzt extra nicht Erziehung) war unserer definitiv und stur, ich nenne es eigenentscheidend, jahaaaaa das ist er auch heute mit 9 Jahren immer noch. Wir hatten vorher einen Labi x DS x Appenzeller Mix, dazwischen liegen Welten.

Aber jeder ist anders!

marlies
20.06.2019, 15:36
Hündin oder Rüde Geschmacksache? -
Der RR ist mehr Raubtier, als andere Rassen? Ja - aus neunjähriger Erfahrung und deshalb ist der intakte Rüde oder die intakte Hündin keine Frage des Geschmacks sondern eher die Frage 'bin ich einem ausgewachsenen und entwickelten RR gewachsen?'
Und ja, der RR-Rüde ist bei vernünftiger Sozialisierung und Haltung auch ein kuschliger Familienhund - ebenfalls aus neunjähriger Erfahrung.

Meine Empfehlung: sucht Euch so viel wie mögliche Kontakte zu RR-Haltern und quetscht diese zu ihren Hunden aus - dann bekommt Ihr ein ungefähres Bild vom RR. Und dann könnt Ihr immer noch entscheiden, ob überhaupt ein RR und wenn ja, Hündin oder Rüde.
Viel Spaß und Informationen!

LG
Marlies

Rosemarie Karsten
20.06.2019, 19:58
Hallo und herzlich Willkommen,

Labbi Mix und Ridgeback ist wie Sonne und Mond oder Tag und Nacht : unterschiedlicher gehts nicht.


Das, was ihr mit euer Hündin hattet, werdet ihr allerhöchstens auf "Seelenebene und im innerhäuslichen Bereich mit einem Ridgeback haben.

Aufgrund der genetischen Disposition wird der Ridgeback lange und in vielen Situationen immer die Leine anhaben.

Rasseeigenschaften wie die hohe Jagdambition und Skepsis in Bezug auf neue unbekannte Situationen, vielfach eine Abneigung gegen gleichgeschlechtliche Begegnungen im Erwachsenenalter sowie Ressourcen-Komponenten und der Hang zu eigenen Entscheidungen werden Euch in der Erziehung ungewohnt viel abverlangen.

Er ist kein Hund, der einfach mal so mitläuft.

Es gilt, seine Rasseeigenschaften von Welpenbeinen an liebevoll und konsequent in Bahnen zu lenken, die es ihm ermöglichen, an starker Reizlage sich zunehmend auf seinen Hundeführer zu beziehen und nicht sein eigenes Ding zu machen.

Ihr werdet staunen, wie "anders" dieser Hund ist.

Sucht lange und möglichst bei nahmhaften VDH Züchtern und sucht auch dort sehr gründlich.

Sprecht mit vielen RR Haltern und schaut Euch Hunde jeden Alters und jeden Geschlechts auch in seiner "Geschichte" an.

Bitte keine überstürzten Entschlüsse. Das führt zu oft zum Leid der Hunde und aller Beteiligten.

Kuschlig im innerhäuslichen Bereicht sind sie fast alle..



VG Rosemarie Karsten

Bonic
21.06.2019, 08:37
Guten Morgen!

Ich denke auch, dass ein Goldi und ein RR unterschiedlicher nicht sein können.
Mein intakter Rüde (fast 3 1/2 Jahre) ist wenig jagdlich ambitioniert, viel im Freilauf - aber bei Begegnungen mit anderen Hunden und fremden Menschen zurückhaltend bis mißtrauisch, auf keinen Fall einer, der eine direkte Kontaktaufnahme mit fremden Personen toll findet.
Seine Schwester ist da ganz anders, sie ist offen und freundlich, weniger distanziert - dafür jagdlich ziemlich ambitioniert.
Mein RR ist kein Hund, der "everybodys Darling" sein will, er entscheidet selbst, mit wem er in Kontakt treten will - ich wollte genau so einen Hund, entspricht auch mehr meinem Wesen :D
Nein, er läuft ganz sicher nicht einfach so mit, ich habe ihn immer genau im Blick, halte fremde Menschen und Hunde auf Abstand.
Er ist sehr sensibel, reagiert im Vergleich zu mir bekannten anderen Hunden sehr auf Körpersprache und Mimik (von Menschen und bei Hundenkontakten).
Ich habe sehr viel mit ihm trainiert und trainiere noch immer viel mit ihm, beobachte ihn und die Umwelt und würde mit ihm nicht "nur so" spazieren gehen, sondern dabei immer ein Auge auf ihn und das Umfeld haben, um rechtzeitig reagieren zu können.

Innerhalb der Familie ist er der kuscheligste Hund, sehr sehr angenehm - draußen ist er für mich ebenfalls sehr angenehm, aber selbst mein Mann empfindet ihn draußen manchmal als "anstrengend", eben weil er nicht "einfach so nebenher" läuft.
Menschen reagieren auf ihn und seine Erscheinung häufig mit Respekt, keiner Fremder findet ihn "nett oder ach, ist der süß!"

Viele Grüße
Nicole

acora00
21.06.2019, 10:43
es ist beim vergleich von eurem verstorbenen schätzchen mit dem, was euch beim ridgeback erwarten kann ein wenig wie bei der autowahl:
möchte ich im gemütlichen SUV fahren oder ultraluxus limousine, zurücklehnen und rollen lassen, autopilot rein und los - oder bevorzuge ich eine kleinen sportflitzer, irre motorisiert, ne richtige röhre und in der hand kannst du beim lenken die ps spüren. jede kurve hohe konzentration, die reifen quietschen vielleicht und man muß aufpassen, dass man die ps auf der strasse behält. eins ist sicher - die leute schauen immer hinterher und bewundern deine karre. wenn du aber ankommst nach einer reise, bist du voller adrenalin und mußt erst mal kurz runterkommen. entspanntes reisen ist anders.

anderer vergleich, auch ganz passend: sitze ich lieber in einem gemütlichen schaukelstuhl oder auf einem rodeopferd?
es gibt auch schaukelpferd ridgebacks, ich kenne genau einen. man sollte das alles mögen und diese art hund genau deswegen aussuchen. wer gerne den ruhigen begleiter ohne viel aufwand hat und bevorzugt, sollte dabei bleiben.
versucht über kontakte mit haltern und hunden zu erleben und zu erspüren, ob das was für euch ist. seid dabei ehrlich zu euch selbst.

in eurer gegend gibt es eine menge erfahrener leute hier im forum, die sich sehr gern mit euch treffen werden.

Balou
21.06.2019, 11:44
Hallo,
bei Euren Vorstellungen/ Wünschen halte ich einen RR nicht gerade für die Idealbesetzung.
Warum wollt Ihr es Euch so schwer machen, wenn eine Retrieverrasse dem viel näher kommt?

Mein alter Rüde war mit einem Wort zu stoppen, egal welches Wild vor uns auftauchte. Er war ein Menschenfreund durch und durch, Kinder liebte er sehr. Aaaaber: kam einer seiner 2-3 Lieblingsfeinde in Rüdengestalt, war es mit Freundlichkeit vorbei, da wäre es ohne Leine eskaliert.

Meine Hündin dagegen hat sich ihr Leben lang auf keinen Streit eingelassen, ein Pazifist erster Klasse. Dafür war sie mit einem erstklassigen Jagdtrieb ausgestattet, der in Bahnen gelenkt werden musste.

Jetzt habe ich einen RR / Labradormix, und da haben wir erst gemerkt, wieviel mehr Erziehungsarbeit in den beiden RR gesteckt hat. Obwohl nur halb Labrador war er wirklich sowas von leicht zu erziehen, da hab ich immer zu meinem Mann gesagt: „Wie einfach dann wohl ein reinrassiger Labrador wäre....“

Nach dem Tod unserer Frieda, der RR Hündin haben wir uns aber keinen Labbi geholt, sondern ganz tollkühn für ein Bullmastiffmädchen entschieden 🤪, nochmal eine ganz andere Anforderung an Erziehung.... Bis was in dem Quadratschädel ankommt, dauert es irgendwie länger, aber was drin ist, sitzt....

Lest Euch mal quer durch Rasseforen, und überlegt in Ruhe. Viel Spaß und Erfolg bei der Suche nach einem neuen Begleiter.

ridgic
21.06.2019, 12:41
Hallo nach Augsburg

Wenn Ihr nach Abensberg kommt, verbringen wir gerne ein paar Stunden zusammen - Kaffee und Kuchen im Haus oder Garten und mit spannendem Gassi mit unserem nicht mehr jagenden RR. Zuhause ein Ruhiger Kerl, draussen ein ganz anderer Hund. Obachtgeben sollte man immer, mit jedem Hund, es gibt keine 100%.

Gerne zeige ich Euch unser Programm und verschiedene Beschäftigungen ... angepasst an die Bedürfnisse für den Hund. Jede Rasse ist ja individuell und jeder Hund hat seinen Level und Charakter ...

Grüße
Claudia mit Derrick
und Cooper im Herzen

Sabi1265
21.06.2019, 17:08
Hallo zusammen,
vielen Dank erstmal für Eure vielen Antworten.
Wir werden auch nichts übereilen. Deswegen habe ich im Forum um Hilfe gebeten, habe schon die ersten Bücher bestellt und dann
sehen wir weiter.
Leider kennen wir hier in Augsburg niemand der einen RR hat, mit dem wir uns mal austauschen könnten.
Einen schönes WE

Viele Grüße Sabine

Borella
21.06.2019, 21:29
Hallo Sabine, kenne einige aktive RR-Halter und ich selbst hatte fast 10 Jahre eine RR-Hündin. Zur Zeit habe ich einen siebenjährigen RR-Rüden in Pflege. Er wohnt sonst in Gersthofen. Bin gerne bereit mich persönlich oder telefonisch mit Dir auszutauschen. Würde mich freuen von Dir zu hören.Wir wohnen bei Buchloe.Viele Grüße Eleonore.

Mathumuni
22.06.2019, 19:14
Hallo, Sabine!

Wir können uns gerne mal treffen, ich wohne bei Borella-Ellen direkt um's Eck... Grußkuss an dich, Ellen! :blink:

Ich hab drei RR, die recht bunt gemischt sind und eigentlich eine breite Palette an RR-Möglichkeiten abdecken - ist für euch vielleicht ganz interessant zum Gucken.
Meine Hündin Rose ist fast 10 Jahre alt, war schon immer und wirklich von Anfang an total easy mit fast allem - aber: sie hat einen sehr ausgeprägten Jagdtrieb. In punkto Wild wiegt sie alles an Easiness wieder auf, Ableinen geht trotz wirklich vielem Training bis heute nur bedingt...
Inigo Montoya ist ein 2-jähriger Rüde, der einen gut händelbaren Jagdtrieb hat und Menschen (vor allem Kinder) über alles liebt. Er ist sehr verträglich mit anderen Hunden, wenn ihm einer mal nicht passt, dann kommt er zu mir und meidet jeden auch nur ansatzweise explosiven Konflikt. An sich ist er auch eher easy, er ist extrem sensibel und zugänglich, er will immer gefallen, ihn führt man tatsächlich meist nur über leichte Stimmnuancen und gegebenenfalls mal ein Augenbrauenhochziehen. Das Sensible hat allerdings den Nachteil, dass bei ihm halt Eindrücke, bei denen ein anderer RR nicht mal mit einem Schnurrhaar zucken würde, durchaus ungewollte Effekte erzielen können. Mein rohes Gemütsei, sozusagen...
Tja, und dann habe ich noch den Jazeem al Bakir, 11 Monate alt. Er ist ein Vollbruder von Inigo und in vielem das Gegenteil. Menschen - außer direkte Familienangehörige - findet er nicht größer beachtenwert. Hunde findet er in der Regel auch nicht sooo spannend. Er ist nie unfreundlich, hat aber bereits von Anfang an die sprichwörtliche RR-Zurückhaltung. Er biedert sich nullkommanull und bei niemandem an. Er ist der Typ des selbstständigen Eigenentscheiders, der mit seinen Entscheidungen ganz wunderbar leben kann und für seine Entscheidungen auch niemanden (auch kein Frauchen) braucht. Ja, auch so einer ist führbar. Man muss halt kreativ sein. Im Gegensatz zu seinem Bruder Inigo ist er eher der Gemütsbüffel, ihn bringt so schnell gar nix aus der Ruhe. Ich empfinde ihn auch nicht als "schwierig", aber durchaus als bisserl kantiger und burschikoser in der Führung als den Nigo. Für jemanden, der Labbi-Retriever gewohnt ist, ist er vermutlich das nackte Grauen...

Wen du magst, können wir uns gerne mal bei dir, bei mir oder in der Mitte zusammenfinden und laufen gehen.

LG
Susanne mit Rose, Inigo und Jazeem

Sabi1265
23.06.2019, 08:32
Hallo Susanne,
sehr sehr gerne,
meine e-mail sabine-woelfle@t-online.de

Schönen Sonntag und hoffe bis bald

Liebe Grüße Sabine