Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Abgabe von Welpen - RR als Familienhund
Mathias Nittel
21.09.2002, 21:15
Ich hab das Thema ja praktisch schon bei Hilferuf aus Irland angestoßen, es sollte aber, da hat Esther recht, ein eigenes Thema sein.
Auch bei uns hat der Züchter ein Rücknahmerecht in seinem Vertrag. Das dürfte allerdings weitestgehend Standard sein. Aber wie schon zutreffend ausgeführt wurde: Zwischen dem Recht auf Rücknahme und der Ausübung dieses Rechts liegen oftmals Welten - davon kann RR in Not ein Lied singen.
Meine bewußt provokanten Thesen zu den Gründen in der Hoffnung auf eine fruchtbare Diskussion:
Der RR ist in Mode gekommen, die Welpenpreise sind mit 1.500 € ausgesprochen hoch, der RR wird als "Familienhund" in der Öffentlichkeit dargestellt. Die Folge: Hohes Käuferinteresse an einem derart schönen, stattlichen und "lieben" Hund = Sicherung der hohen Welpenpreise trotz starker Zunahme der "Züchter".
Ein Wurf mit 10 Welpen bedeutet 15.000 € Umsatz, Reingewinn beim 1. Wurf ca. 8.000 €, bei weiteren Würfen mehr als 10.000 €. Bei zwei "Zuchthündinnen" sind das bei jeweils einem Wurf im Jahr 20.000 € Gewinn. Damit kann man bei derzeit 4,5 % Zinsen und 1 % Tilgung gut 360.000 € oder 720.000 DM finanzieren. Das reicht in den meisten Gegenden für ein schönes Einfamilienhaus.
Wenn sich die Vereine als Zusammenschluß von Züchtern begreifen, sollte sich hier etwas ändern lassen (oder gerade deshalb nicht?):
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Hallo Mathias
Zuerst erkläre mir doch mal bitte was a) mit b) zu tun hat? Das sind zwei verschiedene Schuhe. Was hat, deiner Meinung nach, die Standarisierung des Rückgaberechts in den Verträgen mit dem Welpenpreis zu tun? Meiner Meinung nach nichts.
Wenn der Welpenpreis nach Arbeitsstunden bezahlt werden müsste, dann würden die Züchter ihre Welpen nicht verkaufen, da es sich niemand leisten könnte. Weißt du eigentlich was es für Arbeit macht einen Wurf gerecht aufzuziehen? Ich möchte mal wieder richtig schlafen, kann ich aber seit letzten Sonntag nicht. Ich bin nur noch am waschen, Hündin sauber machen ( sie blutet ja noch ständig ), demzufolge ständige Welpenboxreinigung, Tonnen am Verbrauch von Zewa Wisch und Weg, Babyfeuchttücher (das Blut das ständig am hinteren Ende meiner Hündin klebt geht hervorragend und schonend damit ab) und anderweitige Papiertücher zur Reinigung der ständigen Kotabgabe der Welpen wenn die Mama mal was nicht sieht und das ist meistens in der Nacht so wenn die Hündin nun auch mal schlafen will. Ständige Rennerei wenn ein Baby mal quietscht, ständiges Zählen, könnte ja ein Baby unter der Mutter oder so liegen, und stundenlanges Ausharren an der Welpenkiste damit den Kleinen in den ersten ZWEI Wochen nichts passiert. Ich habe die Aussenwelt seit Sonntag nicht mehr gesehen, ausser meinen Garten, da wenn mein Mann Babywache übernimmt ich schlafen gehe.
Ich finde es schrecklich, das unsere Zucht mal wieder nur mit Geld aufgewogen wird. Hast du überhaupt eine Ahnung was es kostet, Welpen aufzuziehen? Die Mutter gerecht zu füttern und nach der Geburt und während sie laktiert wieder hochzupäppeln da sie doch etwas dünn geworden ist? Da gehste kein Aldifutter die Dose für wohl unter einem Euro kaufen. Genau das gleiche mit den Welpen. Hast du überhaupt eine Ahnung was du bewerkstelligen musst um den Aussenbereich der Babies ab der 4 Woche so zu gestalten das einmal a) alles welpensicher gemacht wurde, b) der "Spielplatz" da ist, c) Welpenhäuschen - beheizt fertig ist, d) usw. usw. ? Du hast enorme Tierarztkosten, Registrierungskosten, Futterkosten, Materialkosten usw. Da bleibt nun wirklich nicht so viel übrig das ich mir mal so eben ein 720.000 DM Einfamilienhaus kaufen kann.
Wenn ich natürlich nur die Welpen im Schuppen oder sonstwo aufwachsen lasse komme ich vielleicht mit deiner Aufrechnung hin.
Ich verstehe nicht warum unsere Zucht immer nur aufs Geldmachen bezogen wird. Nun gut, wenn es halt keine Züchter mehr gibt, gibt es auch irgendwann den Ridgeback nicht mehr.
Sollen wir unsere Welpen verschenken oder was? Ich bin ehrlich, wenn jemand zu mir kommt und sagt er bezieht Sozialhilfe oder Arbeitslosengeld etc., die Eltern aber den Hund bezahlen z.b. dann bekommen diese Leute keinen Hund von mir. Das ist jetzt keine Ausgrenzung von meinerseitens der Gesellschaftsschichten aber faktum das das Geld fehlt sich selber vernünftig zu ernähren geschweige dann einen Hund. Dies ist ein Argument von vielen.
Geh mal und erkundige dich bei den Molosserzüchtern was z.b. ein Tosa Inu, Mastino Napolitano oder Mastin Espanol kostet. Da schlackerst du mit den Ohren. Unter 4500 bis 5000 DM ist da nichts zu machen. Was kaufen die sich denn dann mit 2 Zuchthündinnen je einem Wurf im Jahr? Ein Schloß??
Ich finde diese ewige Diskussion generel über die Welpenpreise und was Züchter nun damit "verdienen" schlicht weg gesagt zum erbrechen.
NEIN MATHIAS ICH GREIFE DICH NICHT AN.
MFG
Sandy
@ Sandy
und nicht zu vergessen die Aufwendungen für einen Welpensitter - wenn man doch mal schlafen möchte, oder so......
Es entsteht einmal mehr der Eindruck, daß die Züchter anderer Rassen, die ihre Welpen für weniger Geld verkaufen, sich nicht richtig kümmern und sich nicht so viel Mühe geben. Oder sind diese etwa idealistischer?
Ute BB mit den vier Ridgeträgern
ulla keller
22.09.2002, 10:49
@Sandy
Molosser haben in der Regel sehr kleine Würfe.
RR-Hündinnen lassen sich i.d.R. leicht decken, nehmen
leicht auf, Komplikationen während der Trächtigkeit sind
relativ selten, ebenso Geburtskomplikationen.
Auch große Würfe werden von den Mutterhündinnen meist
komplett über 1- 2 Wochen gesäugt.
(All dies ist ein Zeichen von Vitalität und sollte im übrigen
auch als Zuchtziel gelten)
Der finanzielle Aufwand im Vergleich zu den meisten anderen Hunderassen ist daher wesentlich geringer.
Die Rechnung von Matthias ist REALISTISCH.
Die Zucht von RRs bringt eine Menge Geld.
Wogegen nichts einzuwenden ist, solange das VORHER und NACHHER
verantwortungsbewußt betrieben wird.
Ulla Keller
Christian M
22.09.2002, 11:03
Hallo Matthias,
ich finde Du vermischst in deinem Posting mindestens drei unterschiedliche Fragen, die nur bedingt etwas miteinander zu tun haben.
1. Sind die hohen Welpenpreise gerechtfertigt?
2. Ist der RR ein Familienhund oder wird er nur von geldgeilen Züchter zwecks Absatzsteigerung als solcher profiliert?
3. Was hat 1 und 2 mit dem Rücknahme recht des Züchters zu tun (verstehe ich ehrlich gesagt nicht).
Wir überlegen uns gerade, ob wir für unsere Hündin eine Zuchtzulassung anstreben sollten. Über das Geld haben wir dabei eigentlich nie nachgedacht. Ich habe aber jetzt mal eine überschlägige Rechnung basierend auf dem von dir genannten Welpenpreis von 1500 € gemacht. Selbst wenn man von einem fehlerfreien Wurf mit 10 Welpen ausgeht und nur die direkten Kosten (ohne Arbeitszeit!) rechnet, kann da wirklich nicht viel hängen bleiben. Zumindest dann nicht, wenn man das ganze verantwortungsvoll betreibt. Wenn ich mir überlege, dass ich meiner Hündin bestimmt nicht mehr als 2 Würfe in ihrem Leben zumuten werde, kann das ganze nur ein Hobby mit "Drauflege-Charakter" bleiben. Insofern kann ich Sandy da nur Recht geben.
Zur 2. Frage: Ich bin durchaus der Meinung, dass der RR sich sehr wohl als Familienhund eignet. Nur eben sicher nicht für jede Familie. Die meisten RRs die kenne, leben als Familienhunde meist zusammen mit Kindern. Ich denke es liegt in der Verantwortung der Züchter, Kaufinteressenten entsprechend aufzuklären und dafür zu sorgen, dass die Welpen in die richtigen Familien kommen (also z.B. in keine wo die Eltern einen Spiel- oder Schmusehund für die Kinder kaufen wollen). De facto ist der RR ein Familienhund, der aufgrund seiner hohen Reizschwelle (sofern gut sozialisiert) meist hervorragend mit Kindern auskommt...und dieses Image ist mir von allen denkbaren ehrlich gesagt auch das liebste. Was natürlich nicht ausschließt, dass die Züchter möglichst an solche Interessenten abgeben sollten, die vorhaben dem Hund eine ausfüllende Beschäftigung (z.B. Sport, Jagd- oder Rettungshundeausbildung) zu geben. Das muss aber kein Widerspruch sein. Manche Versuche dem RR ein besonders elitäres Image zu verpassen, fand ich ziemlich daneben. Ob man dadurch die "besseren" Welpenkäufer adressiert, halte ich für sehr fraglich.
Zur 3. Frage: Für jeden seriösen Züchter sollte eine "Rücknahmepflicht" selbstverständlich sein, wenn er merkt, dass ein Welpenkäufer mit Hund überfordert ist. Mehr gibt's dazu eigentlich nicht zu sagen. Vielleicht sollte so etwas auf der Ebene der Zuchtverbände geregelt werden.
Gruß, Christian
@Ulla Keller
Woher kommst du mit der Annahme das Molosser in der Regel nur kleine Würfe haben? Ich habe mich mal sehr für die Mastin Espanols interessiert, noch Anfang der 80er und vor meinen Ridgebacks, und die Würfe die ich mir angeschaut hatte lagen alle um die 10. Damals kostete ein MA schon 3000 DM wohlgemerkt und das ist wohl gestiegen. Auch in des späteren Jahren blieb mein persönliches Interesse der Molosserrassen bestehen, rein Informativ versteht sich, und immer wieder bin ich über Würfe, sei es MA, MN, DB, FB oder Tosa Inu, gestossen die allesamt mit denen unserer Ridgebacks mithalten können. Sicherlich gibt es auch bei den Molosserrassen kleine Würfe, genauso wie bei den Ridgebacks.
Du kannst das nicht auf alle Molosserhunde verallgemeinern und sagen die haben alle nur kleine Würfe. Dem ist nicht so!!!!!
RR-Hündinnen lassen sich i.d.R. leicht decken, nehmen
leicht auf, Komplikationen während der Trächtigkeit sind
relativ selten, ebenso Geburtskomplikationen.
Auch große Würfe werden von den Mutterhündinnen meist
komplett über 1- 2 Wochen gesäugt.
Auch dies findest du bei den Molosserrassen.
@Ute Bb
Hatte die Welpensitterkosten vergessen, wie recht du hast.
@Christian
Danke
MFG
Sandy
ulla keller
22.09.2002, 12:38
@Sandy
Die Wurfstärken bei den Molosserrassen und die Zahl der ins
Zuchtbuch/Wurf eingetragenen Welpen sind kleiner als bei den RRs.
Schau Dir auch die Anzahl der leergebliebenen Verpaarungen
an.
RRs haben im Vergleich zu anderen großen Rassen sicherlich
die größten Würfe.
Die hohen Welpenpreise bei RRs lassen sich eben nicht mit
besonders hohem Arbeitsaufwand bei speziell DIESER Rasse
begründen.
Die Züchter vieler anderer Rassen leisten mindestens dieselbe
aufopferungsvolle Arbeit, bei meistens wesentlich geringeren
Welpenpreisen.
Seien wir ehrlich, der "Markt" gibt bei den Exoten einfach
höhere Preise her und die Züchter profitieren davon.
Ulla
Mathias Nittel
22.09.2002, 14:20
@ Sandy
Ich bestreite ja gar nicht, daß die Versorgung und artgerechte Aufzucht der Welpen viel Arbeit macht, aber für 20.000 € netto steuerfrei im Jahr bei zwei Zuchthündinnen kommt doch ein ganz schönes Sümmchen zusammen. Das entspricht rund 3.200 DM netto im Monat - da müssen andere ganz schön lange dafür arbeiten! Wenn man dann sieht, daß man bei 2 Zuchthündinnen 2 mal weniger als 3 Monate Arbeit hat, dann wird das wohl niemand ernsthaft als nicht lohende Angelegenheit bezeichnen wollen ? Denn eigentlich ist es ja, aufs Jahr gesehen, eine Halbtagstätigkeit. Wenn man dann noch sieht, daß man für eine solche Halbtagstätigkeit 3.200 DM oder 1.600 € netto bekommt, dann glaube ich kaum, daß man derartige Erwerbsmöglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt so ohne weiteres findet. Und das noch ohne langjährige spezielle Ausbildung!
@ Christian
Wenn man die RR-Zucht unter diesem kommerziellen Aspekt sieht - und dies muß man einfach, denn nie Einnahmen sind unübersehbar! - dann erklärt sich manches von selbst, dann verglüht so mancher selbstaufgesetzter züchterischer Heiligenschein. Ich schmeiße nicht alle in einen Sack, es gibt immer löbliche Ausnahmen.
Wo ist dann das Interesse eines solchen Züchters mit zwei Hündinnen, von denen eine belegt werden müßte oder einen Wurf hat daran, eine Hündin aus eigener Zucht zurückzunehmen und sich und seine Hündinnen diesem Stress auszusetzen. Natürlich werden jetzt viele posten, daß sie dies tun würden - doch Worte sind wohlfeil. So lange RR-Welpen aufgrund ders hohen Preises ein lukratives Wirtschaftsgut sind, wird das wirtschaftliche Interesse das Handeln einer großen Zahl von Züchtern (mit-) bestimmen. Wenn die Zuchtvereine einen kostendeckenden Abgabepreis von 750 € festlegen würden, würde sich die Spreu vom Weizen trennen.
Es bedürfte dann auch nicht der Bezeichnung als Familienhund, um die Welpen unters Volk und die Kasse der Züchter zum Klingeln zu bringen.
Wie du siehst, Christian, es paßt eben doch alles zusammen !
Mathias
Christian M
22.09.2002, 15:24
Hallo Matthias,
leider verstehe ich immer noch nicht was die Frage der kommerziellen Attraktivität der Zucht mit der Frage zu tun hat, ob der RR ein Familienhund ist oder nicht. Für mich ist der RR ein potenzieller Familienhund aufgrund seiner Wesenseigenschaften und nicht weil sich das als "Werbegag" eignet.
Wenn ich mal Zeit habe, nehme ich deine Statements mal als Herausforderung auf und mache eine Vollkostenrechung (also Anschaffung einer Hündin, Besuch der notwendigen Ausstellungen (incl. KM Geld), TÄ Untersuchungen, Anmeldung des Zwingers, TA-Kosten und Futter für ca 10 Jahre...usw, usw.). Ich wette mit dir, dass dabei am Ende nicht ein Cent übrig bleibt. Wenn Du dann auch noch die Arbeitsstunden und das "unternehmerische Risko" (z.B. die Hündin bekommt keine Zuchtzulassung oder sie nimmt nicht auf) hinzurechnest, kann das ganze nur im Minus landen. Deine Rechnung berücksichtigt im übrigen auch nicht, dass es sehr häufig vorkommt, dass Würfe eben nicht 10 fehlerfreie Welpen haben (und nur dann wären die von dir genannten Preise zu erzielen). Ich weiss, dass es Typen gibt, die ihre Hündinnen gnadenlos züchterisch auslutschen, damit trotzdem was übrig bleibt. Aber wir reden hier doch hoffentlich nicht über dieses Niveau...oder?
Selbst wenn deine Rechnung stimmt: 4000 € für einen Monat Dauerstress? Ich weiss ja nicht, was für einen Job Du hast, aber die Kohle kann man in der Zeit wirklich woanders leichter verdienen.
Ich finde die Diskussion, so wie Du sie führst, insgesamt ziemlich kontraproduktiv. Du suggerierst Leuten, die vielleicht überhaupt keine Ahnung, haben welchen Aufwand es bedeutet verantwortungsvoll zu züchten, den Eindruck mit der RR Zucht wäre ein Haufen Geld zu verdienen. Wenn ich dich richtig verstanden habe, willst du doch eigentlich das Gegenteil erreichen. Da wären wir dann mal einer Meinung.
Gruß, Christian
Mathias Nittel
22.09.2002, 16:21
@ Christian,
ich glaube nicht, daß wir einer Meinung sind! Denn in meinen Augen ist die Investition in RR-Hündinnen zu Zuchtzwecken in der Tat ein lohnendes Investment - oder meinst Du allen Ernstes, Züchter von Rassen, die ihre Welpen für 1.500 DM abgegebe, legen drauf?! Wohl kaum. RR-zucht lohnt sich sogar dann, wenn für die Zeit, in der Welpen da sind, Betreuung engagiert wird!
Deine Wette nehme ich im übrigen an!
Ich propagiere im übrigen nicht die RR-Zucht als lukrative Erwerbsmöglichkeit sondern versuche gewissen Abläufe aufzuzeigen, was ich Dir anscheinend noch nicht begreiflich machen konnte.
Welches sind die klassischen Familienhunde (auch wenn man den armen Tieren damit Unrecht tut!): Labis und Goldies. Sie ordnen sich verhältnismäßig leicht ein, haben wenig "Dominanzbestreben", sind daher relativ unproblematisch. Dies alles ist der RR nicht. Er braucht neben viel körperlicher Arbeit auch geistige Beanspruchung - man muß mir ihm arbeiten. Er braucht ein klar strukturieretes "Rudel", in dem er seinen festen Platz hat, wo er nicht eine unsichere oder instabile Rangordnung erlebt, wo er freundlich aber konsequent erzogen und mit sehr viel vorhersehender Aufmerksamkeit bedacht wird. Ein Ridgeback läuft nicht einfach nebenbei mit, versucht man es, geht das in der Regel - anders als bei "klassischen Familienhunden" - zumeist schief. Das ist meines Erachtens der Unterschied! Deshalb sollte man einen RR auch nicht als Familienhund bezeichnen. Er ist ein Hund, der bei einer seinen Eigenschaften angemessenen Führung sicherlich gut in einer Familie leben kann und auch gut mit Kindern klarkommt - wir werden jetzt ja sehen, wie das bei uns klappt. Voraussetzung ist aber, daß sich derjenige, der einen RR in eine Familie nimmt darüber klar sein muß, daß der RR bestimmte Anforderungen an ihn selbst und an den Umgang mit ihm stellt, damit alles problemlos bleibt. Daher ist der RR eben kein "Familienhund"!
Wenn ich den RR aber als Familienhund "verkaufe", erschließe ich neue Käuferschichten und damit weiteren Umsatz für die stets wachsende Zahl von "verantwortungsvollen Züchtern". Steigende Nachfrage verhindert bei steigendem Angebot ein Sinken der Preise - das ist ganz einfach!
Was Deine Überlegungen zu 4.000 € für einen Monat Dauerstress anbelangt und Deiner Anmerkung, man könne dieses Geld woanders leichter verdienen, zwei Anmerkungen meinerseits:
1. Unsere angestellten spezialisierten Anwälte arbeiten zwischen 50 und 60 Stunden die Woche und verdienen mit zwei Jahren Berufserfahrung ca. 3 - 4.000 € brutto, wohlgemerkt nach Jurastudium, Referendariat und zwei Staatsexamina. RR-Züchter brauchen keine Qualifikation, keine langjährige Berufsausbildung, keine Staatsexamina ...
2. Den Job, wo ich ohne Qualifikation so mal eben 4.000 € nebenbei im Monat verdienen kann, nennst Du bitte mal. Da wäre sicherlich der eine oder andere im Forum dankbar!
Es gibt sicherlich Züchter, die sich für ihre Welpen einsetzen, die ihre Welpenkäufer verantwortungsbewußt auswählen, die immer für Fragen da sind und im Zweifel auch einen Hund zurücknehmen und das trotz des guten Verdienstes. Es gibt aber auch andere und deren Welpen landen dann im Problemfall bei RR in Not - nur um aufzuzeigen, wo die Diskussion eigentlich herkommt. Da dort nicht wenige Welpen aus VDH-Zuchten landen, scheint das von mir beschriebene Problem nicht nur theoretischer Natur zu sein.
Mathias
Hallo Christian,
nur wenn man sich ausschließlich unter dem Aspekt der Zucht eine Hündin "anschafft", ist es auch gerechtfertigt, ihre Lebensdauer und ihren Lebensunterhalt in die Kostenrechnung mit einzubeziehen.
Nun denn, tun wir das doch einmal! Selbst wenn nach 10 Jahren mit teuerstem Futter, vielen Seminaren und dem regelmäßigen Besuch auf einer Wellnessfarm für Hunde UNTER dem Strich NULL herauskommen sollte, so ist das viel!
Viel nämlich im Vergleich zu dem, was sich für nicht züchtende Hundehalter nach 10 Jahren UNTER dem Strich summiert hat. Die füttern ihre Hunde nämlich auch, bringen sie zum Tierarzt....
NULL als absolute Größe betrachtet ist wirklich nicht viel; aber die "Betriebskosten" voll gedeckt, das ist eine Menge!
Mathias hat völlig recht: je mehr Welpen gezüchtet werden, desto mehr muß der Züchter die Rasse anpreisen, um sich einen Markt zu schaffen!
Ute BB mit Baru, Ashanti, Bansai und Scotty
Wenn hier über Hunde als (würg) Handelsware diskutiert wird, ist es völlig rechtens alle KOsten ab der Anschaffung zusammenzurechnen, aber dann sollte man sich nicht als Tierfreund bezeichnen.
Fakt ist es ist eine Menge Geld, die am Tage der Welpenabgabe auf dem Tisch liegt. Fakt ist auch, dass im Vorfeld eine Menge Geld ausgegeben wurde. Fakt ist, es bleibt eine Menge übrig, wenn alle Welpen fehlerfrei waren, der Wurf eine gewisse Stärke hatte.
Fakt ist auch, dass das Finanzamt davon eine Menge kassiert.
Oder wissen die etwa nichts davon?
Es soll ja Züchter geben, die noch ein Vielfaches des "normalen Welpenpreises" nehmen.
Ich habe kein schlechtes Gewissen, wenn ein fehlerfreier Welpe 1500€ kostet, denn dafür gibt es auch lebenslange Betreuung und Beratung, kostenlose Urlaubspension und selbstverständliche Rücknahme im Notfall, die im übrigen auch vereinstechnisch geregelt ist. Ich denke, das Preis-Leistungsverhältnis stimmt.
Dafür gebe ich aber auch gerne zu, dass die Freude, die die Kleinen bereiten, ebenfalls unbezahlbar ist, ich also sogar Geld für etwas bekomme, was mir großen Spass macht. Also züchten ist , wenn wir ehrlich sind, wirklich nichts, worüber man jammern müsste....
Ich genieße auch die Freundschaften, oder sollte ich sagen Verwandschaftsverhältnisse, die mit den Welpenkäufern entstehen und ich hoffe, denen geht es genauso. DAS allerdings bleibt nur so, wenn
züchten NICHT zum Alltag wird, sondern etwas Besonderes bleibt.
Nur mit einer Hündin, nicht mehr als 2mal. Denn zuallererst ist sie mein
Prinzesschen, meine Kumpeline, nicht mein Produktionsmittel!
Als ich mich um Isis bewarb, versuchte meine Züchterin zu überzeugen, dass ich die Richtige für diese kleine Kostbarkeit bin, habe ich nie nach dem Preis gefragt. der war einfach nicht wichtig. Ich war verliebt und bin es noch. Der normale Preis lag bereits vor 9 Jahren bei DM 2500,-, war auch nicht wenig im Vergleich zu anderen Rassen. Insofern und im Vergleich zu Brotpreisen ist die Teuerungsrate bei unseren Hundis doch noch vergleichsweise gering. Und wo kann man schon einen Freund
kaufen?
Isis war nicht zuchttauglich...na und? Wer uns kennt weiß, dass sie mir immer noch täglich wertvoller wird, wir sind eine Einheit, die zusammengewachsen ist in all den Jahren und uns verbindet mehr, als das Bewusstsein "eine teure Rasse zu führen". ich gehöre ja auch zu den oft ausgebuhten, die auch einen RR zunächst mal als einen Hund sehen, nicht mehr und nicht weniger. Gut sie sind Fell-Pflegeleichter als unsere Setterin war, sie beeindrucken Vorwerkvertreter etwas leichter als unser Dackel es tat, sie machen sich nicht so dreckig wie unsere
Mischlinge, aber es sind Hunde. Und sie verhalten sich genau wie alle unsere Hunde es taten: sie sind als Familienhunde aufgewachsen und erzogen worden und genauso sind sie auch. Chilischoten auf der Hundewiese, Couchpotatoes im Haus, angenehme Reisegefährten im Urlaub, fantastische Sozialpartner. Wir kennen ihr Potential, haben sie
liebevoll dahin geformt, dass es passt. Warum sollte ich sagen, RR sind KEINE Familienhunde? Sie sind wie alle Hunde, das, was man aus ihnen
macht, angefangen beim Züchter, niemals endend beim Halter.
Was damals die Entscheidung für die Rasse bedeutete war allerdings:
Sie waren noch gesund. Nicht überzüchtet. Nervenstark.=
Ihren Preis absolut wert, da bei vergleichbaren Rassen dies bereits
nicht mehr so dolle war.
Da besteht heute Handlungsbedarf auch beim RR. Wenn da wieder reinen Gewissens gesagt werden kann, unsere Hunde sind gesund,
dann sehe ich kein Problem bei den Preisen.
Liebe Feli,
ich verstehe, daß die Diskussion dich ankotzt!
Dennoch - neben allen Emotionen, mit denen wir unseren Hunden anhängen - sind Hunde ein Wirtschaftsfaktor; und auch dieser Faktor darf diskutiert werden, besonders wenn es Anzeichen dafür gibt, daß die Misere unserer Rasse durchaus etwas mit den Welpenpreisen zu tun haben könnte.
Die Leistung die DU für deine Hunde und ihre Nachkommen erbringst, ist den Welpenpreis allemal wert. Aber wieso dürfen Züchter, die dies alles längst nicht leisten, den gleichen Preis kassieren? Das System ist verbesserungsbedürftig.
Riesig gefreut habe ich mich über deinen letzten Absatz!! Viele Welpenkäufer sind nämlich der Meinung, was teuer ist, muß auch gut sein. Und das dies nicht unbedingt mehr so ist bei unseren Rhodesians, das wissen wir doch!
Liebe Grüße,
Ute BB mit Baru, Ashanti, Bansai und Scotty
...nächste all/gemeine Provokation:
nicht nur die Abgabe der Welpen werden in Euro gerechnet..auch die Zuchtrüdenbesitzer, die sich sicher nicht ganz so viel des Aufwands einen Wurf Welpen in die Welt zu setzen als die der der Zuchthündinnenbesitzer bezichtigen..sollten drüber nachdenken wie oft und bedenkenlos ein Rüde zum Decken eingesetzt wird und auch ein nettes Taschgeld bringt. Alles zum Wohle der Zucht! Und der Erhaltung gesunder wesensstarker Welpen, ha,ha. Auch in den VDH-Verbänden und nicht nur bei unseren achsovereehrten RR´s
NEEEIIIN, ich meine nicht die verantwortungsvollen Zuchtrüdenbesitzer..von denen gibt es auch leider zu wenig
Esther...die auch schon viel und oft über eigene Zucht UND das Geld nachgedacht hat aber der wohl mit den zwei Mädels ne andere Aufgabe zugedacht wurde.
Original geschrieben von Mathias Nittel
Welches sind die klassischen Familienhunde (auch wenn man den armen Tieren damit Unrecht tut!): Labis und Goldies. Sie ordnen sich verhältnismäßig leicht ein, haben wenig "Dominanzbestreben", sind daher relativ unproblematisch. Dies alles ist der RR nicht. Er braucht neben viel körperlicher Arbeit auch geistige Beanspruchung - man muß mir ihm arbeiten. Er braucht ein klar strukturieretes "Rudel", in dem er seinen festen Platz hat, wo er nicht eine unsichere oder instabile Rangordnung erlebt, wo er freundlich aber konsequent erzogen und mit sehr viel vorhersehender Aufmerksamkeit bedacht wird. Ein Ridgeback läuft nicht einfach nebenbei mit, versucht man es, geht das in der Regel - anders als bei "klassischen Familienhunden" - zumeist schief. Das ist meines Erachtens der Unterschied! Deshalb sollte man einen RR auch nicht als Familienhund bezeichnen. Er ist ein Hund, der bei einer seinen Eigenschaften angemessenen Führung sicherlich gut in einer Familie leben kann und auch gut mit Kindern klarkommt - wir werden jetzt ja sehen, wie das bei uns klappt. Voraussetzung ist aber, daß sich derjenige, der einen RR in eine Familie nimmt darüber klar sein muß, daß der RR bestimmte Anforderungen an ihn selbst und an den Umgang mit ihm stellt, damit alles problemlos bleibt. Daher ist der RR eben kein "Familienhund"!
Hi Mathias,
jetzt muss ich mich aber auch mal einmischen. Als Halter von zwei Labradoren und einer RR Hündin, kann ich sagen, dass das klassische Labbi Klischee überhaupt nicht passt, das was du da oben über den RR geschrieben hast, passt 100 % tig auch auf unsere beiden Labs. Die laufen auch nicht nur nebenbei sondern wollen beschäftigt werden (Fährtenarbeit, Dummytraining) Ich kenne mehr als genug verhaltensgestörte Labs - nur werden die zum großen Teil nicht agressiv oder hibbelig, sondern resignieren und ziehen sich zurück - werden fett und faul. Wenn ich mit unseren beiden Labs mal mehr als zwei Tage nicht arbeite, drehen sie völlig am Rad und werden ungenießbar. Wie das bei unserem RR ist kann ich noch nicht sagen, sie ist 13,5 Wochen alt und pennt wesentlich mehr als die Labs in ihrem Alter :D .
Meine Bescheidene Meinung: Jede Rasse ist in der richtigen Familie ein Familienhund - oder liege ich da so Falsch?
Liebe Grüße
Nic + die arbeitsverrückten Labs Shiva & July und die RR Schlafmütze Ifama
Mathias Nittel
22.09.2002, 21:17
@ Nic
Du beschreibst trefflich den Vorzug eines Labis als "Familienhund": Wird er nicht gefordert, resigniert er, wird faul und träge und eben gerade nicht, wie Du so schön schreibst "agressiv oder hibbelig". Dies macht ihn in den Augen unserer Gesellschaft doch zum idealen Familienhund und verdeutlicht, warum ein RR eben gerade kein "Familienhund" in diesem Sinne ist.
Vielleicht zur Begriffsdefinition: Was ist eigentlich ein "Familienhund"?
Mir fällt dazu ein: Pflegeleicht, Spielobjekt für Kinder - "das ist doch gut für sie, wenn wir einen Hund haben, da haben sie ein Tier!", ungefährlich, egal wie man ihn behandelt nicht agressiv, anhänglich - kann man gut in die Ecke stellen, wen man ihn gerade mal nicht braucht!
Daß man damit keinem Hund gerecht wird, und gerade auch Labbis oder Goldies in großem Maße zur Arbeit zu begeistern sind, ist mir schon klar. Auf Vernachlässigung reagiert jede Rasse anders. Da der "Familienhund" in der Regel vernachlässigt und unhundlich behandelt wird, ist die von Nic beschriebene Resignation von Labis doch für diese Verwendung einfach traumhaft.
@ Feli
Liebe Feli,
die Kommerzialisierung und die Scheinheiligkeit bei der "Zucht" von RRs halte ich weder für die Rasse, noch für die einzelnen Hunde für akzeptabel. Ich versuche mit meinen postings nur aufzuzeigen, wie sich die Realität für mich vielfach darstellt und welche Gedanken- und Argumentationsmuster dahinterstehen. Eine unemotionale Betrachtungsweise trägt hier meines Erachtens dazu bei, diese erkennbar zu machen. Nur wenn diese perversen Zusammenhänge erkannt werden, kann vielleicht gegengesteuert werden, bevor aus falsch behandelten "Familienhunden" "blutige Bestien" werden. Wer meine Ausführungen als Werbung dafür sieht, sich schleunigst zwie RR-Hündinnen als Wurfmaschinen zum Gelddrucken anzuschaffen, möge meine Beiträge noch einmal lesen und sich dabei vorstellen, daß sie sarkastisch gemeint sind.
Ich erinnere mich noch gut daran, wie Dana Dich angerufen hat, als wir anfingen uns für RRs zu interessieren. Auch dort spielte die Frage der Verträglichkeit mit Kindern eine große Rolle. Du hast Dana damals, so habe ich es in Erinnerung, auf die Notwendigkeit des "richtigen" Umgangs mit dem Hund und den Kindern hingewiesen, der Voraussetzung dafür ist, daß es mit Kindern keine Probleme gibt.
Gerade das ist es, was mir angesichts der finanziellen Interessen vielfach offensichtlich zu kurz kommt.
Grüße
Mathias
Hi Mathias,
Ich hab geschrieben, die meisten Labbis resignieren, aber es gibt auch mehr als genug die das nicht tun und zubeißen - meine würden mir bei Unterforderung erst die Wohnung auseinandernehmen:D was dann kommen würde - ich will garnicht daran denken... Und von der Sorte sitzen oft welche bei Labrador in Not, die dann nur an Menschen ohne Kinder abgegeben werden können. Leute, die ihren Hunde nicht beschäftigen (egal welche Rasse) dürfen überhaupt keinen Hund halten -sollen die sich doch ein Stofftier aufs Sofa setzen...
Das ist schlimm, wen eine Rasse (sei es nun Lab oder RR) so verallgemeinert wird.
Liebe Grüße
Nicole + Shiva, July & Ifama (die immernoch pennt :D )
Christian M
22.09.2002, 22:30
@ Ute
Nur damit kein Missverständnis entsteht: Wenn man sich eine RR Hündin unter dem Aspekt einer positiven Vollkostenrechnung für die Zucht anschafft, wäre das schlicht gesagt zum ******. Ich wollte damit nur folgendes klar machen: Ich glaube nicht, dass wenn man verantwortungsvoll züchtet, man dies zu einem lukrativen Geschäft machen kann. Wenn du sagst "die "Betriebskosten" voll gedeckt, das ist eine Menge!" ist das für ein Hobby toll, für ein "Geschäft" aber verheerend. Damit hast du eigentlich meine Auffassung bestätigt.
Wenn man hier den Eindruck erzeugt, mit der RR Zucht wäre ein Haufen Geld zu "verdienen" (und damit meine ich nicht das von dir skizzierte Null-Summen Spiel für ein schönes Hobby) dann erreicht man wahrscheinlich das Gegenteil von dem was wir hoffentlich alle wollen. Ich hoffe das rückt meinen Beitrag ins richtige Licht.
@ Matthias
Zum Thema "RR als Familienhund" haben wir scheinbar wirklich unterschiedliche Positionen. Wobei mir nicht ganz klar ist, was deine ist. Bezieh doch mal klar Position: Würdest Du einen RR in Familien abgeben? Wenn nein, an wen dann? Wenn ja, warum ist er dann per definitionem kein Familienhund? Wie schon vorher gesagt: Ich finde es einfach wichtig die Interessenten aufzuklären (z.B. dass ein RR weder wie ein Schäferhund, noch wie ein Labbi reagieren wird) und die richtigen Familien auszuwählen.
Noch eine letzte Anmerkung zum Thema Kohle: Wenn bei euch wirklich jemand nach Vollstudium und Spezialisierung 60 Stunden in der Woche für 3-4000€ arbeiten muss, hast Du entweder das falsche studiert oder bist im falschen Laden gelandet.
Gruß, Christian
Christian M
22.09.2002, 22:49
...noch ein kleiner Nachtrag:
@ Feli
Deinen Beitrag zu dem Thema würde ich im übrigen sofort unterschreiben. Undiplomatisch wie ich manchmal bin, hab ich meine Auffassung vielleicht nicht in die richtigen Worte gefasst und bin von einigen scheinbar missverstanden worden.
Ich hatte immer Interesse an der Zucht. Mein erster Hund war leider zuchtuntauglich. Das hat unsere Freunschaft aber nicht im geringsten beeinträchtigt. Wenn es mit meiner jetzigen Hündin klappt würde ich mich riesig freuen....wenn nicht wär's auch nicht so wichtig. Den Anspruch den Du an die Zucht hast, sollte eigentlich jeder haben. Und dann braucht auch niemand, wie Du es ausgedrückt hast, ein schlechtes Gewissen zu haben für einen gesunden fehlerfreien Welpen 1500€ zu verlangen.
Gruß, Christian
Mathias Nittel
22.09.2002, 23:41
@ Christian
1. Familienhund
Ich habe in meinem letzten posting definiert, was ich unter dem Begriff "Familienhund" verstehe. Dieser Definitionsversuch gibt das wieder, was meines Erachtens viele Leute unter einem Familienhund verstehen, den sie sich "anschaffen". Die durch die damit einhergehende Falsch- und Schlechtbehandlung von Hunden ausgelösten Verhaltensauffälligkeiten sind unterschiedlich. Bei einem RR treten sie meines Erachtens in der Regel früher und wesentlich gefährlicher auf, als bei anderen Rassen.
Ich gebe Dir vollumfänglich Recht, daß es wichtig ist, die richtigen Familien auszuwählen. Allerdings beobachte ich, daß wirtschaftliche Interessen da oftmals die Oberhand behalten. Dies ist es, worauf ich abziele und weshalb ich eine Begrenzung der Welpenpreise auf beispielsweise 750 € durch die VDH-Vereine begrüßen würde. Da dies aber die finanziellen Interessen der Züchter beeinträchtigt, wird so etwas keine Mehrheit finden, auch wenn es beispielsweise die Dissidenzzucht oder die Massenvermehrung von RRs eindämmen würde.
2. Verdienst
Ich weiß ja nicht, in welchem Land Du lebst und schaffst, wo Milch und Honiog fließen, aber als Volljuristen (Akademiker) heute mit zwei Jahren Berufserfahrung mit 78 - 100.000 DM (39 - 50.000 €) im Jahr nach Hause zu gehen, halte ich für durchaus angemessen.
Mathias
hi mtthias:
>>> Ich erinnere mich noch gut daran, wie Dana Dich angerufen hat, als wir anfingen uns für RRs zu interessieren. Auch dort spielte die Frage der Verträglichkeit mit Kindern eine große Rolle. Du hast Dana damals, so habe ich es in Erinnerung, auf die Notwendigkeit des "richtigen" Umgangs mit dem Hund und den Kindern hingewiesen, der Voraussetzung dafür ist, daß es mit Kindern keine Probleme gibt.
richtig matthias, ich unterschreibe das nach wie vor!
aber siehe dein posting: ..."...mit dem hund"...nicht nur mit dem rr!
ich bleibe dabei: rr=hund, hund= grundvoraussetzungen für umgang mit demselben müssen erfüllt sein. manche könne sich auf eine andere art
(säugetier) einlassen, manche eben nicht, da sie versuchen, unsere art der kommunikation der anderen art (lebewesen) aufzuzwingen. und das geht schief! wir sind menschen, (sind wir das?) DIE sind hunde. bitte nie hunde vermenschlichen, das geht sowas von schief! meine kinder kommunizieren (seit 1984 üben sie!) mit hunden auf deren art! so klappt es. alles andere wäre etwas viel verlangt......
warum bitte sind menschen eigentlich so schwierig?
belanomi
23.09.2002, 11:36
Hallo,
als wir vor sieben Jahren überlegt haben, einen Hund in unsere FAMILIE aufzunehmen, war es eine schwierige und gründlich recherchierte Entscheidung, welche Rasse es sein sollte. Wir wollten einen großen Hund und wir haben Kinder, die damals 3 und 7 Jahre alt waren. Beim Wälzen der Literatur kamen wir auf den RR. Weil, und das ist für mich immer noch ein Aspekt, der gerade mit Kindern wichtig ist, diese Rasse berühmt für ihre hohe Reizschwelle war. Denn auch wenn ich meinen Kindern natürlich den korrekten Umgang mit unseren Hunden beigebracht habe, haben die Kinder Freunde, die vielleicht keine Ahnung oder Angst im Umgang haben. Da ist es extrem wichtig, dass nicht gleich zugeschnappt wird.
Der Familienhund: Welchem Hund geht es denn besser als diesem? Ich gehe mal davon aus, es kommt ein Hund ins Haus, wenn die Kinder ein gewisses Alter haben, sprich, in die Schule oder in den Kindergarten gehen. So war es bei uns, d.h. ich hatte und habe den ganzen Vormittag Zeit, mich um die Hunde zu kümmern. Ich habe Zeit, die Hundeschule zu besuchen, mich mit anderen Hundehaltern zu treffen etc. Wie machen die Nicht-Familien-Hundehalter das eigentlich? Geht Ihr nicht arbeiten?
Ein Thema, dass mich interessiert. Und an alle, die uns (Diana mit Bela und Nomi) noch von früher kennen, hier noch kurz der Grund, warum wir uns zurückgezogen hatten: Ich mag es nicht mehr hören, dieses "Ja, aber unser Hund ist ein RR, der ist anders!" Nein, ist er nicht. Er ist ein Hund, einfach nur ein Hund...
Diana mit Bela und Nomi
melanie neth
23.09.2002, 18:37
BRAVO diana !
ich bin absolut deiner meinung...danke, für die ehrlichen worte ! ein hund ist ein hund- auch ein rr !
liebe grüsse, melli
na ihr seid gut....und ich hatte schon angst ich würde hier gesteinigt,
wenn ich die rr-ikone einfach als hund bezeichne.
gleichermaßen erfreut und erstaunt
liebe grüße
feli
Ich freu mich, dass es doch noch Leute gibt, die genauso denken wie ich!:D
Eure Chabbi
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