Sabine Radhoff
03.02.2003, 22:54
Hallo an alle:
Es gibt neues Kanada. Der Druck und die Proteste scheinen langsam zu fruchten, allerdings dürfen wir nicht aufhören.
Erstaunlich zu beobachten ist die Flexiblilät im Jagdverhalten von Hope.
Sie jagt jetzt tagsüber (früher nur nachts) und lebt von den Kills (also als Aasfresser)eines Pumas wenn dieser schläft.
Canmore, 3. Februar 2003
Liebe Wolfsfreunde,
hier nun ein update zu den Ereignissen der letzten Zeit. Am Mittwoch, den 29.01.03 habe ich in Calgary einen Vortrag über das extrem harte Leben der Wölfe im Bowtal gehalten, der sehr interessiert aufgenommen wurde. Insgesamt kamen zu diesem Informationsabend über 300 Leuten, inklusive einiger Indianer, Jäger und vieler Wolfsfreunde. Fünf TV-Stationen waren ebenso anwesend wie CBC-Radio und zwei große Tageszeitungen aus Calgary. Es wurde natürlich während der Fragerunde kontrovers diskutiert, viele Menschen aus der Region haben sich aber letztlich entschlossen, Protestbriefe an diverse Politiker zu senden, um klar zu machen, dass auch die regionale Bevölkerung Einfluß auf "Wolfsmanagement" haben will. Es sieht so aus, als ob aus der ganzen Sache eine regionale Organisation entstehen wird. Der Anfang ist gemacht und kann unter www.HelpOurWolvesLive.com nachgelesen werden. Sobald sich etwas Konkretes ergibt, berichten wir darüber selbstverständlich umgehend. Die Einrichtung einer Pufferzone um die Nationalparks der Rocky Mountains ist jedenfalls auch Dank ihrer Hilfe stark im Gespräch, auch die Schließung des Parkways zwischen Abenddämmerung und Sonnenaufgang wird thematisch immer wieder von den örtlichen Tageszeitungen aufgegriffen. Ob in nährerer Zukunft eine schnelle Lösung erwartet werden kann, ist trotzdem eher zu bezweifeln. Bleibt aber der Druck auf verantwortliche Stellen bestehen, muß man sich darum kümmern, ob man will oder nicht.
Nun zu den Wölfen. Hope und Nanuk geht es derzeit erstaunlich gut. Die soziale Bindung einer Mutter zu ihrem Sohn scheint jedenfalls stärker zu sein, als der Hormonhaushalt. Da Hope allerdings erst in ca. 2 Wochen in die Hochranz kommt, muß man noch abwarten. Beide Wölfe zeigen sehr viel Spielaufforderungen, Rennspiele und während gemeinsamer Ruhephasen Kontaktliegen. Hope ist bei der Jagd sehr erfolgreich. Sie verfolgt keine Hirsche mehr, sondern versucht, Rehe beim Schlaf zu überraschen und zu Fall zu bringen. In den letzten 6 Wochen hatte sie so immerhin viermal Jagderfolg, bzw. folgte auch einem Puma und spekulierte auf dessen Jagdbeute. Letzte Woche verfolgte Hope einen Rehbock sage und schreibe 25 Km!!! und überließ am Ende auch Nanuk zur Verbesserung seiner "Jagdtechnik" einige Versuche, den Rehbock zu töten. Im Gegensatz zu der Jagdstrategie vor Storms und Yukons Tod, verfolgt Hope also ein anvisiertes Beutetier nicht nur kurze Zeit, sondern gibt nicht auf bis es völlig erschöpft ist. Das kostet natürlich sehr viel Energie und man darf gespannt sein, ob diese neue Jagdstrategie auf Dauer funktioniert. Nanuk muß noch sehr viel lernen, ist oft noch äußerst konfus und tölpelhaft. Gestern unterichtete Hope ihren Sohn, wie man mit Nahrungskonkurrenten umgehen muß. Nanuk blieb nach Sichtung eines davon rennenden Kojoten stehen, wußte nicht was er machen sollte, drehte sich nach seiner Mutter um, die den Kojoten dann verfolgte. Nanuk rannte hinter Hope her. Beide verschwanden nach ca. einem Kilometer im Wald. Ob sie den Kojoten erwischt haben, konnten wir nicht beobachten. Nanuk ist mittlerweile schon sehr groß und kräftig, muß in seinem jungen Alter doch sehr viel laufen, verhält sich allerdings immer noch typisch "jugendlich" und rennt hin und wieder seiner eigenen Rute hinterher. Öfter mal was Neues!
Nisha hält sich immer noch im äußersten Westteil des alten Territoriums auf. Neu ist, dass plötzlich seit einigen Tagen hin und wieder zwei Paar Spuren gesichtet werden. Da direkte Beobachtungen Mangelware bleiben (Nisha hat ja kein Radiohalsband) könnte sie einen Paarungspartner gefunden haben. Wir versuchen alles, um bessere Informationen zu bekommen.
Wir werden sie alle weiter über Rundbriefe auf dem Laufenden halten und bitten diese Infos auf ihre website zu setzen. Alle Infos können selbstverständlich auch durch mails, Faxe oder Druckzettel weiter verbreitet werden. Wir bedanken uns für ihre Unterstützung.
Ihr Günther und ihre Karin Bloch
Es gibt neues Kanada. Der Druck und die Proteste scheinen langsam zu fruchten, allerdings dürfen wir nicht aufhören.
Erstaunlich zu beobachten ist die Flexiblilät im Jagdverhalten von Hope.
Sie jagt jetzt tagsüber (früher nur nachts) und lebt von den Kills (also als Aasfresser)eines Pumas wenn dieser schläft.
Canmore, 3. Februar 2003
Liebe Wolfsfreunde,
hier nun ein update zu den Ereignissen der letzten Zeit. Am Mittwoch, den 29.01.03 habe ich in Calgary einen Vortrag über das extrem harte Leben der Wölfe im Bowtal gehalten, der sehr interessiert aufgenommen wurde. Insgesamt kamen zu diesem Informationsabend über 300 Leuten, inklusive einiger Indianer, Jäger und vieler Wolfsfreunde. Fünf TV-Stationen waren ebenso anwesend wie CBC-Radio und zwei große Tageszeitungen aus Calgary. Es wurde natürlich während der Fragerunde kontrovers diskutiert, viele Menschen aus der Region haben sich aber letztlich entschlossen, Protestbriefe an diverse Politiker zu senden, um klar zu machen, dass auch die regionale Bevölkerung Einfluß auf "Wolfsmanagement" haben will. Es sieht so aus, als ob aus der ganzen Sache eine regionale Organisation entstehen wird. Der Anfang ist gemacht und kann unter www.HelpOurWolvesLive.com nachgelesen werden. Sobald sich etwas Konkretes ergibt, berichten wir darüber selbstverständlich umgehend. Die Einrichtung einer Pufferzone um die Nationalparks der Rocky Mountains ist jedenfalls auch Dank ihrer Hilfe stark im Gespräch, auch die Schließung des Parkways zwischen Abenddämmerung und Sonnenaufgang wird thematisch immer wieder von den örtlichen Tageszeitungen aufgegriffen. Ob in nährerer Zukunft eine schnelle Lösung erwartet werden kann, ist trotzdem eher zu bezweifeln. Bleibt aber der Druck auf verantwortliche Stellen bestehen, muß man sich darum kümmern, ob man will oder nicht.
Nun zu den Wölfen. Hope und Nanuk geht es derzeit erstaunlich gut. Die soziale Bindung einer Mutter zu ihrem Sohn scheint jedenfalls stärker zu sein, als der Hormonhaushalt. Da Hope allerdings erst in ca. 2 Wochen in die Hochranz kommt, muß man noch abwarten. Beide Wölfe zeigen sehr viel Spielaufforderungen, Rennspiele und während gemeinsamer Ruhephasen Kontaktliegen. Hope ist bei der Jagd sehr erfolgreich. Sie verfolgt keine Hirsche mehr, sondern versucht, Rehe beim Schlaf zu überraschen und zu Fall zu bringen. In den letzten 6 Wochen hatte sie so immerhin viermal Jagderfolg, bzw. folgte auch einem Puma und spekulierte auf dessen Jagdbeute. Letzte Woche verfolgte Hope einen Rehbock sage und schreibe 25 Km!!! und überließ am Ende auch Nanuk zur Verbesserung seiner "Jagdtechnik" einige Versuche, den Rehbock zu töten. Im Gegensatz zu der Jagdstrategie vor Storms und Yukons Tod, verfolgt Hope also ein anvisiertes Beutetier nicht nur kurze Zeit, sondern gibt nicht auf bis es völlig erschöpft ist. Das kostet natürlich sehr viel Energie und man darf gespannt sein, ob diese neue Jagdstrategie auf Dauer funktioniert. Nanuk muß noch sehr viel lernen, ist oft noch äußerst konfus und tölpelhaft. Gestern unterichtete Hope ihren Sohn, wie man mit Nahrungskonkurrenten umgehen muß. Nanuk blieb nach Sichtung eines davon rennenden Kojoten stehen, wußte nicht was er machen sollte, drehte sich nach seiner Mutter um, die den Kojoten dann verfolgte. Nanuk rannte hinter Hope her. Beide verschwanden nach ca. einem Kilometer im Wald. Ob sie den Kojoten erwischt haben, konnten wir nicht beobachten. Nanuk ist mittlerweile schon sehr groß und kräftig, muß in seinem jungen Alter doch sehr viel laufen, verhält sich allerdings immer noch typisch "jugendlich" und rennt hin und wieder seiner eigenen Rute hinterher. Öfter mal was Neues!
Nisha hält sich immer noch im äußersten Westteil des alten Territoriums auf. Neu ist, dass plötzlich seit einigen Tagen hin und wieder zwei Paar Spuren gesichtet werden. Da direkte Beobachtungen Mangelware bleiben (Nisha hat ja kein Radiohalsband) könnte sie einen Paarungspartner gefunden haben. Wir versuchen alles, um bessere Informationen zu bekommen.
Wir werden sie alle weiter über Rundbriefe auf dem Laufenden halten und bitten diese Infos auf ihre website zu setzen. Alle Infos können selbstverständlich auch durch mails, Faxe oder Druckzettel weiter verbreitet werden. Wir bedanken uns für ihre Unterstützung.
Ihr Günther und ihre Karin Bloch